Bläuel, der

[1054] Der Bläuel, des -s, plur. ut nom. sing. eigentlich ein jedes Werkzeug zum Schlagen; besonders ein rundes Holz mit einem Stiele, so wohl die Wäsche als auch den Flachs damit zu bläuen, d.i. zu schlagen, welches an andern Orten ein Beutel heißt. S. 3 Beutel. Auch dasjenige rund gedrechselte Stück Holz, worauf bey dem Abwinden des Garnes der Anfang des Knauels gemacht wird, heißet ein Bläuel. In den Bergwerken ist der Bläuel theils das breite Ende an den krummen Zapfen in der[1054] Welle, theils ein Stück Eisen, welches in den krummen Zapfen und in die gebrochene Schwinge gehet. Alles von der Ähnlichkeit mit einem Bläuel, zum Schlagen.

Anm. Bläuel ist von bläuen, wie Schlägel von schlagen. S. das folgende. Der schlag mit den pleyheln, do die Wascherin mit waschen, heißt es in dem 1482 gedruckten Buche der Natur.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1054-1055.
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