Vortrab, der

[1308] Der Vortrab, des -es, plur. doch nur selten, und zwar von mehrern Haufen dieser Art, die -e, ein Collectivum, denjenigen Haufen Menschen zu bezeichnen, welcher vor dem Haupt- oder vornehmsten Haufen herziehet, zum Unterschiede von dem Nachtrabe. Es war ehedem von den Armeen sehr üblich, ist aber nunmehr größten Theils veraltet, seit dem Vortruppen, und besonders das Französische Avant-Garde, üblicher geworden. Luther hat dafür das noch ungewöhnlichere Vortraber. Du sandtest vor dir her deine Vortraber, Weish. 12, 8. Ehedem war dafür auch Vorhut und Vorzug üblich. Es ist von traben, in seiner veralteten weitern Bedeutung für gehen, ziehen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1308.
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