3. Das hellenische Pathos

[306] Nach allem bisher Gesagten wird es nun vielleicht möglich sein, den Wert des gesamthellenischen Pathos, welches sich bisweilen hören läßt, einigermaßen zu beurteilen, als einen je nach Momenten und Menschen sehr verschiedenen. Sehr deutlich und groß reden die Athener zur Zeit der Perserkriege, und sie hatten das Recht dazu. Ihre Antwort an den spartanischen Gesandten, nachdem sie die Anträge des Mardonios abgewiesen151, die Rede derA21 athenischen Boten vor den Ephoren152, der Eid des griechischen Heeres auf dem Isthmos vor der Schlacht bei Platää153 sind hiefür wahre Denkmäler: Geblüt und Sprache, Heiligtümer, Gottesdienste und Lebensweise sind den Hellenen gemeinsam; auch die Ehrfurcht vor dem Zeus Hellenios, das Grauen vor jedem Verrat an Hellas, der Vorzug der Freiheit vor dem Leben, das Versprechen, von den Städten, welche mitkämpfen, keine mehr zu zerstören, tönen wie lauter Zeugnisse der höchsten Stimmung. Selbst die Gelübde, welche damals von den korinthischen Hetären für das Heil der Hellenen getan wurden154, sind ja nicht als ein Scherz späterer aufzufassen, sondern als eine ernste Stimme des erhabenen Augenblicks; ihre Aphrodite war nächst Poseidon die große Gottheit von Korinth, und die Stadt hatte von Alters her diese Schar bei feierlichen Gelübden mit auftreten lassen. Nach dem Siege von Platää stimmte dann der delphische Gott selber in das große Pathos ein; er befahl, dem befreienden Zeus einen Altar zu errichten, aber nicht früher zu opfern, als bis alles Feuer im Lande, als von den Barbaren befleckt, ausgelöscht und neues von seinem delphischen Herd geholt sein würde155.

Es folgten die Zeiten, da die Interessen auseinandergingen und Griechenland sich in die Hegemonien von Athen und Sparta teilte. Zu spät wollte dann Perikles an die vergangenen Gefühle appellieren und jenen Kongreß aller Griechenstaaten (S. 211) nach Athen entbieten »zum Frieden und zu gemeinsamer Aktion der Hellenen«, auch für Herstellung der von den Persern verwüsteten Tempel und Vollziehung gemeinsam gelobter Opfer; derselbe unterblieb auf einen Wink von Sparta hin. Da aber die Athener einmal ihre ganze Geschichte so zurechtgemacht hatten, daß sie von allem Anfang an als Wohltäter von ganz Hellas erschienen, so ergriffen Dichter und Redner immer wieder das Wort in diesem Sinne, und[306] der Ausgang des peloponnesischen Krieges änderte an diesen Ansprüchen nichts. Auch im Namen der Griechen überhaupt läßt die attische Tragödie hie und da eine gesamtpatriotische Gesinnung erschallen; Herakles darf von sich sagen156, »Argiver? oder Thebaner? nicht einer Stadt rühme ich mich, jede Burg der Hellenen ist mirA22 Heimat«. – Im IV. Jahrhundert tritt dann eine gesamthellenische Gesinnung in der Gestalt des Epaminondas kurze Zeit hindurch in den Vordergrund der griechischen Dinge, und zwar mit mächtigen Taten; auch ist er, wie sich weiter zeigen wird, nicht der einzige, der so empfindet, aber die Zukunftsaussichten dieser Männer konnten nicht groß sein, und eine allgemein herrschende Gesinnung vermochten sie nicht zu schaffen. In Worten waren noch viele gesamthellenisch gesinnt, und sogar der schreckliche ältere Dionysios wollte als Retter des Hellenentums gelten, man wird aber jedesmal genau zusehen müssen, ob nicht diese Gesinnung nur aufgetischt wird, um bei diesem Anlaß einen Feind zu kränken oder zu verderben. Bei jener völlig berechtigten Erhebung der Griechen nach Alexanders Tode, welche als lamischer Krieg benannt wird, hat der athenische Demos in seinem Aufruf an die andern Städte157 die Worte gewagt: Athen habe stets dafür gehalten, daß ganz Hellas ein gemeinsames Vaterland für alle Hellenen sei, und nun müsse man Gut und Blut aufwenden für die gemeinsame Rettung derselben. Allein dieser Krieg hatte in Athen selbst viele Gegner; es fehlte dann jene äußerste Anstrengung, deren es bedurft hätte, und der Ausgang war der jammervollste: Besetzung und Verfassungsveränderung durch die Makedonier – Mit dem Eintritt des Hellenismus in die Weltgeschichte verliert dann der Begriff des Griechentums seine ethisch-politische Bedeutung, um dafür ein Weltinteresse der Kultur zu vertreten; im Mutterlande haben jedoch noch Aratos und Philopömen – diese als die letzten – für Wohltäter aller Hellenen gegolten158.


Fußnoten

1 Ihr bezeichnendes Verhalten auf Sardinien, Aristot. mirab. auscult. 100.

2 τρώκτης Odyss. XIV, 289.

3 Odyss. XVI, 294: αὐτὸς γὰρ ἐφέλκεται ἄνδρα σίδηρος.

4 Parthenios c. 20.

5 Leider nur im dürftigsten Auszug bei Diodor V, 50 f.

6 Justin. XLIII, 33: Plerumque etiam latrocinio maris, quod tum gloriae habebatur, vitam tolerabant.

7 Thukyd. I, 5.

8 Den ionischen Naxiern sagte man, offenbar in Athen, nach, sie stammten von denjedigen Athenern, welche Neleus hier zurückließ, weil sie Verbrechen begangen hatten, Aelian V.H. VIII, 5. Man würde eine ziemliche Sammlung von dergleichen Nachreden zusammenbringen. Für dumm galten Abdera, das äolische Kyme u.a.

9 Vgl. Diodor XI: wie auch Perikles im Peloponnes usw. [usw. fehlt bei Oeri] mit δῃοῦν auftritt.

10 So machte es König Archidamos vor dem Angriff auf Platää Thukyd. II, 74.

11 Plato de legg. I, p. 625 d.f. Torheit sei, es nicht einzusehen ὅτι πόλεμος ἀεὶ πᾶσι διὰ βίου συνεχής ἐστι πρὸς ἁπάσας τὰς πόλεις. Denn, was die meisten Menschen Frieden nennen, ist ein bloßer Name, τῷ δ᾽ ἔργῳ πάσαις πρὸς πάσας τὰς πόλεμον ἀκήρυκτον κατὰ φύσιν εἶναι. Man beachte die Häufung der Ausdrücke.

12 Dies sind jene νόμοι, νόμιμα, νομιζόμενα τοῖς Ἕλλησι, οἱ τῶν Ἑλλήνων ἐϑισμοί, mit deren Konstruktion sich Nägelsbach, Nachhomerische Theologie S. 300 ff., so viele Mühe gegeben hat.

13 Plutarch Lys. 27 bei Anlaß eines milden Beschlusses der Thebaner.

14 Aelian V.H. III, 22..

15 Worüber umständlich Diodor XI, 65. Vgl. auch Pausan II, 16. 4; II, 25. 7. Es geschah wegen des alten Stolzes von Mykenä und wegen seines neuen Ruhmes im Perserkriege; dieser hatte die Argiver erbittert (παροξῦναι)..

16 Xenoph. Cyrop. VII, 5, 73..

17 Plutarch, apopthegm. Lacon. Vgl. Herodot VI, 76..

18 Anders handelten nachher die griechischen Könige, da [als] sie die eroberten Städte zu behaupten mächtig genug waren und sie deshalb schonen konnten. Erst der jüngere Philipp machte hierin als Verwüster und Zernichter eine üble Ausnahme. Hierüber die Klage in der Verhandlung mit T. Quinctius Flamininus. Bei den Römern kommt im Gegensatz zu den Griechen kein Morden und kein Verkaufen vor, sondern wir finden bei ihnen das Vermögen, die unterworfenen Städte zu Außenposten von Rom zu machen und sich damit zu multiziplieren. Eine merkwürdige Parallele bei Dionys v. Halik. II, 16. Vgl. bes. auch XIV, fragm. 6.

19 Thukyd. III, 52 ff. V, 84 ff.

20 Vgl. Nachtrag 27..

21 Bei diesem Erlebnis soll der Melier Diagoras Atheist geworden sein.

22 Wie Alkibiades tat; mit einer gefangenen Melierin erzeugte er dann einen Sohn, von welchem ein damaliger Redner (Andokides adv. Alcib. 22) eine schreckliche Denkweise gegen Athen erwartet. Die Kälte des Aristophanes lernt man da kennen, wo er bei skurrilem Anlasse (Vögel 186) der Hungersnot von Melos erwähnt.

23 Ἀδικεῖν ἀνϑρώπους μικροπολίτας Xenoph. Hellen. II, 2, 10.

24 Pausan. VIII, 46, 2, wo eine Aufzählung berühmter Tempelbilder, die geraubt wurden, gegeben ist. – Auch der kolossale Vorrat von Statuen im ätolischen Thermon, Polyb V, 9, wird wohl hauptsächlich durch Raub entstanden sein. Frömmer verfuhren die Römer, indem sie die Götter einer belagerten Stadt feierlich zu sich herausriefen und ihnen in Rom dieselbe oder noch größere Ehre versprachen. Plinius H.N. 28, 4. Vgl. Dionys v. Halik. XIII, fragm. 3.

25 So verfuhr Brasidas mit Lekythos, Thukyd. IV, 116..

26 Strabo XIII, 1, wohl nicht ohne Beziehung auf die bekannte Absicht des Augustus..

27 Was dies häufig bedeuten wollte, zeigt das Benehmen der Sikyonier nach der Einnahme von Pellene: Weiber und Töchter der Besiegten taten sie in das Bordell. Aelian V.H. VI, 1.

28 Diodor XII, 82.

29 Diodor XII, 72. Thukyd. V, 32.

30 Unternehmer (λαφυροπῶλαι) kauften sie (samt anderer Beute) dem Kommando ab und versteigerten oder verkauften sie weiter. Plut. Agesil. 9. Noch zur Zeit des Polybios (II, 58) galt der Verkauf von Männern, Weibern und Kindern, auch wenn die unterlegene Bevölkerung keinen besondern Frevel begangen, d.h. die Sieger nicht besonders erbittert hatte, als das normale Schicksal »laut den Gesetzen des Krieges«.

31 Schäfer, Demosthenes II, S. 143.

32 Diodor XIII, 33.

33 Xenoph. Hellen. I, 2, 14.

34 Thukyd. III, 32.

35 Thukyd. II, 67.

36 Diodor XII, 67.

37 Ebenda, vgl. Thukyd. IV, 80.

38 Thukyd. VII, 29.

39 Xenoph. Hellen. II, 1, 31 f. So lautete die Klage der Gegner; hätte Xenophon sie nicht für wahr gehalten, so würde er dies sagen.

40 Xenoph. Hellen. II, 2, 20.

41 Aelian V.H. II, 9.

42 Plut. Lys. 9.

43 So Plut. Nik. 29 und Aelian V.H. II, 9, während Plut. Per. 26 es das Wappen der besiegten Stadt ist.

44 Die höchste Vervollkommnung des Brandmarkens findet sich später in Byzanz; es gab hartnäckige Mönche, die bis zwölf Jamben lesbar [lesbar fehlt bei Oeri] auf der Stirn eingeätzt trugen. (Theophan. contin. p. 105.) Theodora, Witwe des Kaisers Theophilos, sieht bei einer Aufwartung den Bischof von Nicäa scharf an, um seine Aufschrift zu entziffern und erhält eine kecke Antwort. (Glykas p. 224.)

45 Aelian V.H. VII, 15.

46 Toutes les énergies, toutes les tendresses, toutes les cupidités, toutes les craintes se transformérent encourage. Revue des deux mondes 1885, 15 juillet, p. 421, XXX (Duc d'Aumale).

47 Beispiele bei Polyän.

48 Oder von der Furcht vor einer Anklage auf Impietät. Hierüber sehr belehrend Plut. Nik. 6.

49 Sophokl. Antig. 1072, wo es sich deutlich um die Nichtbestattung nicht bloß des Polyneikes, sondern aller Gefallenen seines Heeres handelt, vgl. 1080.

50 Polyän. II, 32. Über die Behandlung der Feindesleichen und die Leichenpietät vgl. noch Nachtrag 28.

51 Vgl. in den Nürnberger Chroniken die des Schürstab. S. 93.

52 Polyb XXV, 3.

53 Thukyd. I, 82.

54 Xenoph. Hellen VI, 4, 5.

55 Polyän II, I, 21. – Ein merkwürdiges Schwanken in der Art des Verwüstens findet sich beim jüngern Kleomenes. Plutarch Kleom. 26.

56 καὶ τὴν γῆν ἐτέμνετε Isokr. περὶ ζεύγους § 13.

57 Das besondere Strafurteil an einem ganzen Volke, den Phokiern, nach dem heiligen Kriege s. bei Diodor XVI, 60.

58 Aristoph. Pax 995 ff.; besonders herzlich: μῖξον δ᾽ ἡμᾶς τοὺς Ἕλληνας πάλιν ἐξ ἀρχῆς φιλίας χυλῷ, καὶ συγγνώμῃ τινὶ πρᾳοτέρᾳ κέρασον τὸν νοῦν.

59 Herodot VII, 9, 2.

60 Aristoph. Lys. 1129 ff.

61 Plato Polit. V, 15 ff. Bei diesem Anlaß seine allgemeinen Ansichten über Schonung des Menschenlebens auch bei Verbrechern, de legg. IX, p. 854 ff. X, p. 908 e. Aus späterer Zeit Dionys v. Halik. XIV, fragm. 6 ff.

62 König Agesilaos nach einem Siege im korinthischen Kriege beklagte wenigstens Hellas, das solche Kräfte verliere, welche genügen würden um sämtliche Barbaren zu besiegen.

63 Plut. comparatio Pelopidae cum Marcello.

64 Polyän III, 11, 1.

65 So Diodor XII, 20 ff., in den Reden des Nikolaos und des Gylippos, welche gewiß nicht erst von. Diodor fingiert, sondern einer ältern Quelle entnommen sind.

66 Plut. Philop. 18.

67 Pausan. VIII, 47, 3.

68 Diodor XIII, 24.

69 Hierüber umständlich Pausan. IX, 40, 4.

70 Pausan. V, 27, 7.

71 Pausan. V, 10, 4.

72 Pausan. V, 26, 1.

73 Thukyd. IV, 134.

74 Pausan. X, 11, 4. Plut. Lys. 1.

75 Pausan. X, 9, 4.

76 Plut. de Pyth orac. 14-16.

77 Plut. Timoleon 29. – Korinth hatte sonst seit längerer Zeit ohnehin keine Siege zu feiern gehabt.

78 Vgl. C.F. Hermann Privataltert. § 51. Staatsaltert. § 10. Wohlhabende Leute hatten eine Fremdenstube (ξενών), vgl. Phlegon de admirabilibus, 1. Eine religiöse Begründung wird versucht bei Fustel de Coulanges, p. 134, Note.

79 Hierfür besonders Odyss. VIII, 546.

80 Ilias VI, 119-236.

81 Odyss. VIII, 207.

82 Odyss. VI, 207, XIV, 57.

83 Hesiod. opp. 225.

84 Wie dieselbe später zur Römerzeit ein gewöhnlicher Paß wurde, in welchem eine Stadt ihren Bürger allen auswärtigen Behörden empfahl s. Antigoni histor. mirab. c. 15, mit der Notiz über den Wappenschnörkel von Krannon.

85 Zu Naupaktos gab es zu Anfang des II. Jahrh. v. Chr. ein ἱερὸν κοινὸν τῶν Ἑλλήνων, Phlegon, mirab. 3. – Den Ζεὺς Ἑλλάνιος (Herodot IX, 7) lassen wir außer Frage.

86 Eine beredte Stelle über die brüderliche Stimmung bei den großen Festen: Isokr. Panegyr. § 43.

87 Thukyd. I, 3. 10. 11.

88 Seine Ansichten bes. Polit. I, 1-3 III, 9, bis zum Recht des unbedingten Unterwerfungskrieges der Hellenen gegen die Barbaren.

89 Aesch. Suppl. 951.

90 Andere glorreiche Meinungen der Griechen Strabo IX, 2, 2, p. 401: Hellene sei, was Raison annehme, während der Barbar nur durch Gewalt zu bestimmen sei. – Barbaren schätzen alles nach dem Gold und halten alles für käuflich, Plut. Arist. 10.

91 Thukyd. IV, 109, bei Anlaß der Bevölkerung des makedonischen Vorgebirges Akte. – Die Doloper auf Skyros. Plut. Kimon 8 f. »schlechte Landbauer und beständige Seeräuber«.

92 Thukyd. I, 5. 6.

93 Thukyd. III, 94.

94 Thukyd. VI, 2, bei Anlaß ihrer nach Sizilien geflüchteten Nachkommen, welche sich mit iberischen Sikanern zu einem Volke der Elymer verschmelzen und dann folgerichtig Verbündete der Karthager werden.

95 Lucian deor dial. XX, 15.

96 Aristot. Polit. VII, 6.

97 Eine Nachlese gewährt das VII. Buch des Strabo.

98 Plut. Regum apophtegm., wo noch einige sprechende Züge. – Ähnlich redete der Skythe Ateas, Plutarch an seni etc. 14.

99 Ähnliches bei Arabern und Kelten, – namentlich bei den Galatern das Mitsterben von 600 Mann, Nic. Damascen. fragm. 86.

100 Herodot II, 121. 126. 131 usw.

101 Aelian V.H. VII, 18.

102 Wenn es nicht semitischen Ursprungs war, wie man gegenwärtig [1880] annimmt.

103 Plutarch Artaxerxes.

104 Arrian IV, 4, 2.

105 Herodot V, 22.

106 Wie alt ist der Judenwitz? Vor der Diaspora wenigstens kennt man bei den Juden nur das Pathos.

107 Athen. XI, 4.

108 Isokr. Philipp § 16: ἔστι δὲ τὸ μὲν πείϑειν πρὸς τοὺς Ἕλληνας συμφέρον, τὸ δὲ βιάζεϑαι πρὸς τοὺς βαρβάρους χρήσιμον.

109 Der Gegensatz in Sitte und Religion bei beiderlei Völkern bei Athen. VII, 55, aus den Komikern Antiphanes und Anaxandrides.

110 Bekannt ist der dumme Triballergott in Aristophanes Vögeln – was bekanntlich nicht hindert, daß er hernach zwischen den streitenden Griechengöttern den Ausschlag gibt, wie drei Jahre nach Aufführung der Vögel der Großkönig durch seinen Bund mit Sparta.

111 Diodor XIX, 2. Vom Ammonium heißt es (Eudoc. Violar. 75): seine Orakel geschähen nur διὰ συμβόλων ἤτοι διὰ σχημάτων τινῶν καὶ κατανεύσεων καὶ ἀνανεύσεων, also ohne Worte. Über die Orakel in Ägypten sehr kurz und unbestimmt Herodot II, 83.

112 Herodot VIII, 134-136.

113 Herodot IV, 33-35. Laut Pausanias I, 31, 2 waren es Erstlinge, also die Gabe wohl eine alljährliche.

114 Pausan. V, 12, 3.

115 Pausan. V, 23, 5.

116 Die Budinen duldeten wenigstens den griechischen Kultus in ihrer Stadt Gelonos, Herodot IV, 108 f.

117 Diodor XIV, 77. vgl. 63 und 70.

118 Appian Pun. VIII, 135. Ein Apollkoloß aus Karthago stand später in Rom beim Circus maximus, Plut. Flam. 1.

119 Pausan. 1, 24, 3.

120 Harpokration s.v. Abaris.

121 Z.B. Athen. XIII, 36. Justin XLIII, 3.

122 Herodot III, 134.

123 Herodot III, 137.

124 Herodot VI, 30.

125 Plut. Themistokl. 6.

126 Thukyd. I, 137 f.

127 Wir folgen hier lieber einzig dem Thukydides als dem Plutarch, welcher in seinem Leben des Themistokles (27 ff.) aus spätern Quellen, Phanias, Eratosthenes usw. schöpft.

128 Herodot V, 35. Vgl. III, 125. 129 bis 137.

129 Bergk, Anthol. lyr. p. 108. Philostr. Vita Apollon I, 23 f. 36.

130 Herodot V, 50.

131 Eurip. Hekub. 328.

132 Eurip. Orest. 484 ff. 495 ff, 1111. 1369 ff. 1483 ff. 1527.

133 Thukyd. IV, 126.

134 Plut. Lys. 3.

135 Pausan. IV, 26, 2.

136 Athen. XIV. 31, aus Aristoxenos, welcher noch im IV. Jahrh. schrieb; er hält – wahrscheinlich irrig – die Eroberer der Stadt für Etrusker. Die Einnahme selbst fällt um 438-424 v. Chr.

137 Plutarch Lys. 6.

138 Thukyd. I, 24. 26. 47, vgl. 82. -III, 112.

139 Diog. Laert. VI, 1, 3.

140 Plut. de fortuna Alex. 5.

141 Strabo XIV, 2: οἱ βάρβαροι οἱ ἐσαγόμενοι ἐς τὸν Ἑλληνισμόν.

142 Bei Strabo I, Ende.

143 Der Ruhm der Äthiopen Herodot III, 20 ff. Unter ihnen galten die von Meroe als die Allergerechtesten. Pausan. I, 33, 4. Über die »gerechten« Galaktophagen, welche identisch mit den Abiern sind, eine merkwürdige Aussage bei Stobäus Floril. p. 130 ed. Meineke.

144 Über die Verlegung von Glück und Tugend in immer entlegenere Grenzländer vgl. Rohde, d. griech. Roman S. 201 f. Er führt aus Herodot (IV, 23) noch die heiligen und milden Argimpäer, aus Ktesias die gerechten Inder, aus Plinius und Meladie gerechten Serer an. Die gerechten und glückseligen Skythen kannte auch Ephoros.

145 Diog. Laert. I, 6.

146 Pausan. VII, 23. 7.

147 Aelian V.H. II, 31.

148 Das Werk des Hekatäos von Abdera, eines Zeitgenossen Alexanders d. Gr., über die hier auf einer fernen nördlichen Insel gedachten Hyperboreer dürfte nach den erhaltenen Fragmenten kaum mehr von denselben ausgesagt haben als die Vulgata der früheren Dichter. Vbl. Baumstark bei Pauly III, S. 1552. Der Hauptzug war die fromme Götterverehrung. – Aus der Atlantis und aus ältern westlichen Sagen wurden dann in der späteren Auffassung die insulae beatorum.

149 Strabo VII, 3. In Lucians Totengesprächen (XII, 3) der militärische und sittliche Selbstruhm Hannibals als Barbaren.

150 »Ihr Götter habt bisher [bisweilen] schlecht für uns gesorgt«, sagt schon Karion zu Hermes, Aristoph. Plut. 1117.

151 Herodot VIII, 144.

152 Ebenda IX, 7.

153 Diodor XI, 29.

154 Athen. XIII, 32.

155 Plut. Aristid. 20.

156 S. das Zitat Plutarch, de exilio 5, offenbar aus Euripides.

157 Diodor XVIII, 10.

158 Pausan. VIII, 52, 1. 2 versucht nach bestem Vermögen eine Zusammenstellung derjenigen Griechen, welche sich um das Gesamtvolk verdient gemacht, und gibt damit wenigstens die Anschauung der spätern Literatoren wieder.


Anmerkungen: A1 Statt: irgend eine Schonung. A2 Statt: Küstenstadt. A3 Statt: Habe. A4 Statt: weil. A5 Fehlt bei Oeri. A6 Fehlt bei Oeri. A7 Statt: alte. A8 Statt: denn. A9 Statt: Brandschatzen. A10 Statt: hinausreicht. A11 Statt: denn. A12 Statt: Verhältnis. A13 Fehlt bei Oeri. A14 Statt: dem. A15 Statt: in den bildenden Künsten. A16 Statt: Menge. A17 Statt: nicht. A18 Statt: gegen. A19 Bildung und fehlt bei Oeri. A20 Fehlt bei Oeri. A21 Statt: des. A22 Statt: meine.

Quelle:
Jakob Burckhardt: Gesammelte Werke. Darmstadt 1956, Band 5.
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