Vorrede zur ersten Auflage.

Motto:

εγὼ δὲ φημὶ μὲν δειν ουκ εν μικρω προσλαμβάνεθαι τὴν τοῦ συγγραφέως πίστιν, ουκ αυτοτελη δὲ κρίνειν, το δὲ ργειον εξ αυτῶν τῶν πραγμάτων ποιεισθαι τους ἀναγιγνώσκοντας δοκιμασίας.

Πολύβιος III, 9.


Die stets fortschreitende Spezialisierung in der Wissenschaft vollzieht sich auf dem Gebiete der Geschichte in doppelter Art, nach Perioden und nach Erscheinungen. Die einen bearbeiten eine bestimmte Zeit nach allen Richtungen, die anderen suchen eine Besonderheit durch die verschiedenen, womöglich durch alle Zeiten zu verfolgen. Man hat besondere Kunst- und Literaturgeschichte, Religionsgeschichte, Geschichte der Verfassungen und des Rechts, des Wirtschaftslebens, der Finanzen, auch einzelner Institutionen, wie etwa der Ehe. Alle Einzel-Geschichten fließen zusammen in der Universal-Geschichte und befruchten sich gegenseitig. Keine ist zu entbehren, wenn nicht die Erkenntnis des Ganzen darunter leiden soll. So bedarf die Universal-Geschichte auch einer Geschichte der Kriegskunst. Einen wie breiten Raum nehmen die Kriege, die die Staaten bilden und zerstören, in der Gesamt-Geschichte ein: die Forderung ist nicht zu umgehen, daß sie nicht bloß der Überlieferung gemäß nacherzählt, sondern kritisch erfaßt und zu technisch richtiger Darstellung gebracht werden. Eine Spezialgeschichte ist nach dem Gesetze der Arbeitsteilung das beste Mittel.

Die Schwierigkeit jeder solchen Spezialgeschichte liegt für den Historiker in der Erwerbung der genügenden technischen Kenntnisse. Mag man dem Literatur-Historiker glauben, daß er sich ganz in den Prozeß der dichterischen Produktion zu versenken imstande ist, so ist schon schwieriger, daß der Kunsthistoriker die Technik des Malens und Bauens, der Wirtschaftshistoriker die des Ackerbaues, des Handwerks und des Handels völlig beherrsche. Man verlangt ja von ihnen nicht, daß sie selber Madonnen malen, Dome bauen, den Pflug führen oder Kolonien gründen sollen, aber indem man das nicht verlangt, behält der Praktiker, der sich solche Dinge zutraut oder sie gar übt, doch vor dem Historiker etwas voraus und betrachtet ihn mit einem gewissen Mißtrauen. Achill verdankt dem Homer seinen Ruhm – aber ob er nicht doch bei diesem oder jenem Verse ausgerufen hätte: man sieht, du bist ein Poet und hast nicht selber an der Spitze der Myrmidonen den Speer geschleudert!

Der Gelehrte, der eine Geschichte der Strategie und Taktik schreibt, ist noch schlimmer daran. Schon viel, wenn es ihm einmal vergönnt war, in den untersten Graden die Wirklichkeit des Krieges kennen zu lernen. Aber alles Höhere muß er sich rein theoretisch anzueignen suchen, und nicht mit dichterischer Freiheit darf er nachher schalten. Technische Exaktheit ist die Bedingung des Erfolges. Wie der Künstler oder der Kriegsmann, der die Taten der Vergangenheit in seinem Fache darstellen will, sich das methodische Quellen-Studium aneignen muß, so muß der Historiker, der Kriege und nun gar die Geschichte der Kriegskunst selbst erzählen will, auch die sachlichen Bedingungen, die technischen Möglichkeiten der Ereignisse so lange studieren, bis er sie mit voller Sicherheit beherrscht.

Diese Forderung ist prinzipiell keineswegs neu, und von vornherein ist die Vorstellung abzulehnen, als ob bei einem Werk, wie dem vorliegenden, eine andere wissenschaftliche Methode in Anwendung komme, als sonst in der historischen Untersuchung. Man spricht freilich wohl von Sachkritik im Gegensatz zur Wortkritik, aber das sind nicht Gegensätze, sondern nur verschiedene Hilfsmittel derselben einheitlichen, wissenschaftlichen Kritik. Kein Philolog, fühle er sich noch so sehr Meister in der strengen, sprachlichen Interpretation, wird deshalb die sachliche Betrachtung des Gegenstandes prinzipiell verwerfen; kein Fachmann, und wisse er den sachlichen Zusammenhang mit experimenteller Sicherheit zu demonstrieren, wird deshalb leugnen, daß die Grundlage alles historischen Wissens die quellenmäßige Überlieferung ist. Der Unterschied ist nur, daß der eine nach dem Gange seiner Studien und persönlicher Anlage seine Stärke mehr in diesem, der andere mehr in jenem Mittel findet. Der eine ist der Gefahr unterworfen, eine falsche Überlieferung nachzusprechen, weil er ihre sachliche Unmöglichkeit nicht zu durchschauen vermag; der andere, Erscheinungen aus der Praxis der Gegenwart auf die Vergangenheit zu übertragen, ohne genügend auf die Verschiedenheit der Verhältnisse zu achten. Um mit der Untersuchung bis auf den Grund zu kommen, muß daher die philologische und die Sachkritik bei jedem Schritt und jeder Betrachtung Hand in Hand gehen, sich unausgesetzt gegenseitig belehren und kontrollieren. Es gibt keine wahre Sachkritik ohne die quellenmäßige, philologisch genaue Grundlage, und es gibt keine wahre philologische Kritik ohne Sachkritik. Nur auf diesem Wege kann man zu der vollen Strenge der Methode gelangen, deren Wesen die Ausschließung aller Willkür ist, der Willkür sowohl in der Annahme wie in der Verwerfung der überlieferten Nachrichten. Trefflich hat das bereits Polybius ausgesprochen in dem Wort, das ich als Motto vorangestellt habe.

Wenn dieses Buch einen Fortschritt in der Erkenntnis der Vergangenheit bedeutet, die ein so tiefes Bedürfnis des menschlichen Geistes ist, so beruht das also nicht auf der Anwendung einer neuen Methode, sondern nur auf der praktischen und systematischen Anwendung längst bekannter und theoretisch auch anerkannter Grundsätze. Es gehört daher mit zum Wesen dieses Buches, und ich bitte um Erlaubnis, darüber sprechen zu dürfen, wie ich selber darauf geführt worden bin, zu erkennen, daß hier der Wissenschaft noch eine Aufgabe gestellt sei, und wie besonders günstige Umstände sich vereinigten, mir das Studium gerade des Kriegswesens zu ermöglichen.

Schon bald nachdem ich die Universität verlassen hatte, habe ich einige Studien über Geschichte des Kriegswesens gemacht, ohne daß ich mich zu erinnern wüßte, woher ich die Anregung dazu empfangen. Im Frühjahr 1874 hatte ich eine Übung in Wittenberg zu machen; ich ließ mir von der Regiments-Bibliothek die »Geschichte der Infanterie« von Rüstow geben, und von da an hat mich der Gegenstand nicht wieder losgelassen.

Im Jahre 1877 wurde mir durch die Vermittlung der Gräfin Hedwig Brühl die Vollendung der von Georg Heinrich Pertz unfertig hinterlassenen Biographie Gneisenaus, des Großvaters der Gräfin, übertragen. Als ich mich in die Geschichte der Freiheitskriege versenkte, empfand ich auf das stärkste das Bedürfnis, zu einer wirklichen Beurteilung der Ereignisse gelangen zu können, und die Studien zu diesem Zweck mußten eine um so größere Ausdehnung annehmen, als in dieser Zeit zwei verschiedene strategische Grundanschauungen – die eine vertreten durch den Erzherzog Karl, Schwarzenberg und Wellington, die andere durch Napoleon und Gneisenau – aufeinanderstießen und historisch zu würdigen waren.

Goethe hat einmal gesprochen von der Förderung, die man durch ein einziges geistreiches Wort erfahren könne, und ein andermal, daß man am besten nicht aus Büchern, sondern durch lebendigen Ideentausch, durch den Umgang mit klugen Leuten, lerne. Die Wahrheit dieser Aussprüche habe ich damals an mir erlebt.

Ich war in jenen Jahren Erzieher des jüngsten Sohnes des Kaisers Friedrich, des Prinzen Waldemar, der elfjährig im Jahre 1879 starb. In dieser Stellung hatte ich nicht nur Gelegenheit, durch Erzählungen des damaligen Kronprinzen selber und des Feldmarschalls Grafen Blumenthal eine gewisse unmittelbare Anschauung zu gewinnen, wie die Entschlüsse eines Armee-Kommandos psychologisch entstehen, sondern konnte auch meine Studien, von Clausewitz ausgehend, dessen Werke mir der Kronprinz schenkte, in jedem Augenblick durch Fragen erleichtern und ergänzen. Ich weiß noch heute Punkte, wo ich sozusagen mit meinem Verständnis festsaß und eine glückliche Auskunft, ein treffendes Wort mich wieder flott machte, und ich kann es nicht unterlassen, jetzt nach fast fünfundzwanzig Jahren in Dankbarkeit der Namen der Herren zu gedenken, denen ich die Belehrung verdanke. Ich nenne den General von Gottberg, gestorben als kommandierender General des I. Armee-Korps, den General von Winterfeld, zuletzt kommandierender General des Garde-Korps, den General von Mischke, den Obersten von Dresky, den verstorbenen General von Unruh, zuletzt Kommandeur des Alexander-Regiments, vor allem aber den damaligen Oberstleutnant und Militär-Gouverneur des Prinzen Friedrich Leopold, von Geißler, der als Generalleutnant verstorben ist. Herr von Geißler war eine lehrhafte Natur und machte sich ein Vergnügen daraus, mir, während unsere beiden jungen Herren unter unserer Aufsicht auf dem Turnplatz am Neuen Palais oder auf dem Böttcherberg bei Glienicke spielten, auf meine wissensbedingten Fragen ganze Vorträge über militärische Gegenstände zu halten, die von vorzüglicher begrifflicher Klarheit, mich ungemein gefördert haben. Noch zwei anderer hoher Offiziere möchte ich in demselben Sinn erwähnen, des Generals von Fransecky, der 1870 kommandierender General des II. Armeekorps, später des XI. war und zuletzt Gouverneur von Berlin, und des damaligen Majors im Generalstabe, Boie, der als Gouverneur von Thorn gestorben ist. Jener hatte als junger Generalstabs-Offizier einmal eine Biographie Gneisenaus begonnen; dadurch kam ich zu ihm in Beziehungen und habe ihn oft besucht und mit ihm darüber gesprochen; dieser überließ mir für den Feldzug 1814 das Heft, das er sich selber aus den Akten für eine Vorlesung an der Kriegs-Akademie ausgearbeitet hatte, und wir sprachen einzelne Probleme dieses Feldzuges miteinander durch.

Als ich mich nun, nachdem ich die Gneisenau-Biographie vollendet, im Januar 1881 an der Universität Berlin habilitierte, war meine erste Vorlesung über den Krieg 1866. Dann las ich (im Sommer 1881) »Geschichte der Kriegsverfassungen und der Kriegskunst seit der Einführung des Lehnswesens«. Das Altertum in diese Vorlesung hineinzuziehen getraute ich mich noch nicht; ich hatte es noch nicht selber quellenmäßig durchgearbeitet und fühlte mich, wenn es mir auch schon dämmerte, daß die herrschende Vorstellung von der Entwicklung der römischen Taktik (Quincunx-Stellung) unmöglich richtig sein könne, doch außerstande, etwas anderes an die Stelle zu setzen. Erst zwei Jahre später, im Sommer 1883, wagte ich »Allgemeine Geschichte der Kriegsverfassungen und der Kriegskunst von den Perserkriegen bis auf die Gegenwart« anzukündigen. Diese Vorlesung habe ich dann mehrfach gehalten; auch über den »Krieg von 1870«; »Ausgewählte Kapitel aus der Strategie und Taktik, für Historiker«; »Die Hauptschlachten Friedrichs und Napoleons«, endlich (im Winter 1897/98) »über das wirtschaftliche Gedeihen der Völker in seiner Wechselwirkung mit ihrer Kriegsverfassung und ihren Kriegstaten« habe ich gelesen. Quellenmäßige Untersuchungen veröffentlichte ich über die Perserkriege, die Strategie des Perikeles, über Thucydides und Kleon, die römische Manipular-Taktik, den urgermanischen Staat und Gau, den ersten Kreuzzug, die Schweizer- und Burgunderschlachten, die Grundsätze der Strategie Friedrichs und Napoleons; andere Arbeiten aus den verschiedensten Perioden der Kriegsgeschichte von Hannibal bis Napoleon machten jüngere Gelehrte auf meine Anregung.

In und mit diesen Vorlesungen und Spezial-Arbeiten ist allmählich das Buch entstanden, von dem ich jetzt den ersten Band vorlege und dabei noch besonders bitte, sich bei der Lektüre gegenwärtig zu halten, daß es ein erster Band ist und daß für den Verfasser persönlich der Ausgangspunkt nicht in dieser, sondern in der neuesten Epoche der Weltgeschichte gelegen hat.

Voraussetzung für die Möglichkeit meiner Arbeit war die sorgfältige Durcharbeitung und Ordnung des Quellenmaterials nach der philologischen, antiquarischen und staatsrechtlichen Seite, die der Stand der Wissenschaft heute bietet. Zahllose Vorgänger müßte ich an dieser Stelle nennen, wenn ich alle die aufzählen wollte, denen auch vom Gesichtspunkte dieses Werkes aus Dank gebührt, und zu sagen, daß an ihrer Spitze Mommsen steht, ist so selbstverständlich, daß die Ehrerbietung es vielleicht mehr verbietet als verlangt, es besonders auszusprechen. Ich will mich deshalb mit der allgemeinen Feststellung dieser Abhängigkeit begnügen; nur ein Buch möchte ich ausdrücklich erwähnen, weil es zu dem meinigen sozusagen eine geistige Parallele bietet. Es ist »Die Bevölkerung der griechisch-römischen Welt« von Julius Beloch (1886), das so, wie ich die Kriegskunst, die Bevölkerungs-Statistik durch das ganze Altertum verfolgt auf Grund nicht bloß philologischer, sondern vor allem sachkritischer, an der neueren Zeit geübter und geschärfter Methode. Je mehr ich mich mit diesem Buche beschäftigt habe, desto mehr habe ich es schätzen gelernt. Wenn man finden wird, daß ich selber nicht nur einzelne Ergänzungen, sondern auch einige nicht unbedeutende Abweichungen von den Ergebnissen Belochs zu begründen suche, so möchte ich nicht unterlassen, schon hier hervorzuheben, daß Beloch selbst solche Abweichungen und Korrekturen als sehr wohl möglich bezeichnet hat. Die nachprüfende Abweichung im einzelnen bedeutet hier für das Ganze und Prinzipielle Zustimmung und Bestätigung.

Ohne Belochs Vorarbeit hätten manche Teile des vorliegenden Werkes kaum geschrieben werden können, ja die Heereszahlen werden eine solche Rolle spielen, daß man vielleicht meinen könnte, von ihnen seien meine Untersuchungen überhaupt ausgegangen. So ist es aber nicht gewesen, sondern ich darf sagen, zu meinem eigenen Erstaunen bin ich im Lauf jeder einzelnen Untersuchung immer wieder bei diesem Punkt angekommen. Vielleicht das wichtigste Ergebnis des ganzen Buches für die folgenden Bände wie für die Historie ist die Richtigstellung des Zahlen-Verhältnisses in Cäsars gallischem Krieg und was sich daraus ergibt, und darüber bin ich, wie ich zu bekennen habe, selber erst bei der letzten Ausarbeitung zur Klarheit gelangt. Ein historisches Werk bedeutet ja hier so wenig wie sonst die Durchführung einer in einem glücklichen Moment der Intuition gefundenen Idee nach ihren logisch gegebenen Konsequenzen, sondern beruht auf der von Punkt zu Punkt fortschreitenden empirischen Forschung, und nur langsam ringen sich die Gedanken von dem Mutterboden der eingewurzelten, überlieferten Vorstellung los.

Der Zweck wie die Grenzlinien meinen Buches werden, denke ich, durch den gewählten Titel genau genug bezeichnet. Ich beanspruche nicht, eine »Geschichte der Kriegskunst« schlechtweg und in vollem Umfange geschrieben zu haben: dazu würden auch die Antiquitäten, das Detail des Exerzierens mit seinen Kommandos, die Technik der Waffen, der Pferde-Dressur und -Behandlung, der Befestigung, der Belagerung, endlich auch das ganze Seewesen gehören – Dinge, über die ich entweder nichts Neues zu sagen wüßte oder die ich nicht einmal beherrsche. In diesem Sinne bleibt eine »Geschichte der Kriegskunst« noch zu schreiben, ebenso wie etwa im Sinne einer Belehrung für die Praxis. Daß der Kriegsgeschichte ein solcher Wert innewohne, muß man wohl glauben, da die großen Feldherren öfter dergleichen gesagt haben; namentlich Napoleon hat immer wieder verlangt, daß, wer sich zum Strategen bilden wolle, die großen Taten der Vergangenheit studieren solle, und Clausewitz stellte es als ein Ideal hin, den Krieg zu lehren in lauter historischen Beispielen. Dieses Buch aber verfolgt so hohe Ziele nicht. Was die Geschichte für den praktischen Zweck etwa leisten könnte, das ist Sache des Militärs; mir ist selbst die Richtung des Geistes darauf nicht gegeben. Ich bin nichts als Historiker und wollte ein Werk für Geschichtsfreunde und Hilfsbuch für Historiker im Geiste Leopold Rankes schreiben.

Den 4. Juni 1900.

Hans Delbrück

Quelle:
Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1920, Teil 1.
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