18. Die jüdischen Sekten im Orient nach Anan.

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Anans Opposition gegen das bestehende Judentum und sein Lehrsatz »Suchet tüchtig in der Thora« haben ohne Zweifel die Sektenbildung im Orient erzeugt. Makrizi zählt zehn solcher Sekten auf, mit Ausschluß der Karäer und Rabbaniten; aber das, was er von einigen derselben aussagt, ist so vage, daß sich nichts Bestimmtes dabei denken läßt. Historisch bezeugt sind jedoch nur fünf bedeutende Sekten, wenn man die vorananitischen Isawiten abzieht, und diese haben sich infolge des Karäismus und anderer Einflüsse gebildet. Sie bestanden noch im zehnten Jahrhundert, ja einige davon noch länger. Es sind die Judghaniten, die Makarijiten, die Akbariten, die Abuamraniten oder Tiflisiten und die Balbekiten. Die Quellen dafür sind: David Almokammez (im Auszuge bei Jehuda Hadassi רפכה לוכשא Nr. 97, 98). ferner Scharastani (ed. Cureton, S. 164 f.), dann Makrizi (bei de Sacy, Chrestomathie I, 307 ff. und Noten dazu) und endlich anderweitige Notizen.


Quelle:
Geschichte der Juden von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Leipzig 1909, Band 5, S. 508.
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