II. Gegnerische Schriften in hebräischer Sprache.

[565] 1. םירוצ תוברחו םיצירע רימז anonym, man nennt Chajim Wolozin, Jünger Elia Wilnas7 als Verfasser, 1772. Obwohl gedruckt, ist dieses 25 Duodezseiten enthaltende Schriftchen selten, weil die Chaßidäer es aufgekauft [565] und vernichtet haben. Es enthält: a) einen Bericht über die Vorgänge und die Bannsprüche gegen die Chaßidäer in Wilna, d.d. 5. Ijar 1772. – b) Proklamation und Bannspruch der Brodyer Gemeinde gegen dieselben, d.d. 20. Siwan 1772. – c) Eine Schilderung der chaßidäischen Eigenheiten und Ketzereien in bombastischem Stile – 9 Seiten – d) Ein Anklagesendschreiben an die Gemeinde von Brzesc gegen die Chaßidäer, vom ganzen Wilnaer Rabbinat unterschrieben, d.d. 1. Siwan 1772. – e) Eine offizielle Schilderung der chaßidäischen Untaten in Wilna und des Verfahrens gegen sie. – f) Einen kurzen Nachtrag des Sammlers. – g) Eine Kopie der Verordnungen gegen die Chaßidäer in der Gemeinde von Laszczow. Jost, der dieses Schriftchen nur als Handschrift gekannt hat (Gesch. d. Judent. III, S. 194, Sammlung aller (?) betreffenden Akten) und mit Entzifferung der polnischen Ortsnamen nicht recht vertraut war, machte aus dem Orte בושעל Waschano (S. 193), was Laszczow bedeutet.

2. םיצירע ebenfalls anonym, aber der Verf. nennt sich einen Jünger Elia Wilnas, s.l. 1798. Diese Schrift polemisiert mehr gegen zeitgenössische Häupter als gegen die ersten Stifter. S. 10b gibt er an, einen zweiten Teil mit dem Titel םיעשופ רבש unter der Feder zu haben. Finn besitzt von demselben eine handschriftliche Polemik unter dem Titel ץראה םע תרמז (הנמאנ חירק, S. 139).

3. Eine handschriftliche Sammlung antichaßidäischer Nachrichten unter dem Titel תואנקה תרות תאז רפס ist aus der Michaelschen Bibliothek in die Bodleiana [jetzt cod. Oxf. 2024, 2] übergegangen. Die Handschrift enthält 179 Blatt, und ist, wie der Schluß aussagt, von David, Rabbiner von Makow, in seinem Todesjahre 1792 (םיעורה דקע תיב טרפל) niedergeschrieben und von seinem Enkel Sabbataï aus Makow 1800 [lies: 1840] kopiert worden. Sie enthält einige wichtige Data. Durch die Gefälligkeit des Herrn Neubauer sind mir die wichtigsten Stellen daraus exzerpiert worden.

4. Einige Wichtigkeit hat noch die Schilderung der chaßidäischen Manieren in der Einl. zu Salomo Chelms talmudischer Schrift הנשמה תבכרמ. Sie ist 1751 gedruckt, war aber schon, wie aus den Approbationen hervorgeht, 1750 vollendet. Diese Schilderung, welche davon ausgeht, daß es in Polen dreierlei Fromme oder Talmudisten gäbe (תותכ 'גל םידמולה תדע םידרפנ), porträtiert die Chaßidäer, ohne sie zu nennen, folgendermaßen: דומלב רהטתמו שדקתמ רשא םהמ שיו אל ,לדו אוה ןטק ,עדמ לכמ קיר םהמ שיו... רהוזהו י"ראה יבתכ לע גלדמ ,םירי יהנ לוקו ,םירעי םרע ,לדתשה ת"פגב אלו דוסב ,םינושמ וישעמו... םיננרו רישב ,םינונחתבו תולפתבו .םירהה עוניו םדיב םיאיבמו םיכילומו... תלכת ליתפ ףנכהו ,םינבל הטוע יברו ירקתי םיכח הנש אלו ארק אל יכ ףאו... רעיה יצע עונכ לע סש שיא ןיאו... חבושמ תויוהו תועונתב ףיסומה לכו .הנוכי השוע ורעש חור רשא םהמ םיברו... וברא ןומט וברקב יכ ובל ורבחל םדא ןיב ,ורבד. Weiter folgt die Schilderung ihrer Habsucht; sie schließt, daß der Verfasser auch einige Ehrliche unter dieser Sekte kennen gelernt, die aus wahrer Andacht ihre Sprünge machen: ילע םגולדו הבהא.

5. Hierher gehört noch die Nachricht über den Chaßidäismus von Jakob Emden in seinem םירפסה תחפטמ p. 31. Diese Schrift ist gedruckt 1768; in dieser Zeit waren Emden bereits die chaßidäischen Tollheiten beim Gebete bekannt: השדח םידיסח תכ ומק בורקמ התע[566] רפסב םקסע לכש ,וז הנידמל םג םהמ ואבו עילדאפו ןילאווב ודיגהש המ יפל) םישוע ...הלפתב םויה יצח םיכיראמו ,רהוזה םהידיב םיחפטמ ,תונוגמו תורז תועונת ח"י תולפתב (יל םהיניעו םהינפו םהירוחאל םיפופכ ,םהידיצל םהישאר םיענענמו .הלעמל םינופ


Quelle:
Geschichte der Juden von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Leipzig [1900], Band 11, S. 565-567.
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565 | 566 | 567
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