Fußnoten

1 Deutsch v. Eichhoff und Kautsky: »Die Urgesellschaft«, 1891.

2 Bd. 1, 1895, S. 3.

3 So Kautsky in der »Neuen Zeit« Bd. 3 S. 487.

4 Vgl. über die in Hellas zu allen Zeiten üblich gebliebenen, durch die verschiedenen Vegetationsregionen bestimmten Wanderungen der Herden Neumann-Partsch, Physikalische Geographie von Griechenland S. 404.

5 Vgl. zur Charakteristik dieses Systems Middendorff, Einblicke in das Ferghanatal, Memoiren der Petersburger Akademie 1881 S. 457 ff., und Meitzen, die Individualwirtschaft der Germanen usw., Jbb. f. Nationalökon. 1883, S. 11 f.

6 Maine, Lectures on the early history of Institutions S. 1.

7 Laveleye, De la propriété et de ses formes primitives4, 1891, S. 2. (Vgl. dazu die deutsche Bearbeitung von Bücher unter dem Titel »Das Ureigentum«.) Auch nach L. Stein, Die soziale Frage im Lichte der Philosophie, 1897, S. 92 ist »die Urform des Eigentums eine kommunistische«.

8 Siehe R. Hildebrand, Recht und Sitte auf den verschiedenen wirtschaftlichen Kulturstufen, 1896, und v. Below, Das kurze Leben einer vielgenannten Theorie (über die Lehre vom »Ureigentum«). Beil. z. Allgem. Ztg. 1903 S. 81. Dazu Rachfahl, Zur Gesch. des Grundeigentums, Jbb. f. Nationalökon. Bd. 74 S. 2 ff.

9 Wozu der weitere erschwerende Umstand kommt, daß diese kommunistischen Wirtschaftsformen zum Teil gar nicht alt, sondern – wenigstens in ihrer jetzigen Gestalt – das Ergebnis späteren staatlichen und fiskalischen Zwanges sind. Auch wenn wir mit O. Schrader, Sprachvergleichung und Urgeschichte, 3. Aufl., S. 358 annehmen wollten, daß z.B. im russischen Mir, wie in der südslavischen Zadruga »alte und neue Elemente sich mischen«, wo ist das Kriterium für die Scheidung des Ursprünglichen von dem später Gewordenen?

10 S. 49.

11 Wie völlig verwerflich jedes Schematisieren auf diesem Gebiete ist, zeigen die überraschenden Ergebnisse der neuesten Untersuchungen über das Agrareigentum primitiver Völker, welche Schurtz, Die Anfänge des Landbesitzes, Ztschr. f. Sozialwissenschaft 1900 S. 245 ff. u. 352 ff. zusammengestellt hat. Er weist z.B. darauf hin, daß sich schon bei manchen reinen Jäger- und Sammelvölkern entschieden Anfänge von Privatgrundbesitz zeigen, während bei andern keine Spur davon nachweisbar ist.

12 Ratzel S. 71. Vgl. auch zur Kritik Morgans Ziegler, Die Naturwissenschaft und die sozialdemokratische Theorie, 1893, S. 59 ff.

13 Auch Zenker, Natürliche Entwicklungsgeschichte der Gesellschaft S. 192 f., bemerkt mit Recht, daß alle Versuche, eine solche »empirische Formenlehre« herzustellen, gescheitert sind.

14 Wie L. Stein, der ganz im Banne dieser Anschauungsweise steht und mir »übergroße Skepsis« vorwirft. Nur wer die ethnologische Forschung so völlig ignoriert wie Stein, kann behaupten, daß »nach dem heutigen Standpunkt die Tatsache feststeht, daß wir fast (also doch nur fast!) überall das Kollektiveigentum als Urform des Besitzes antreffen« (a.a.O. S. 193).

15 Röm. Gesch. Bd. 18 S. 36 u. 182.

16 Wie dies z.B. Max Weber, Die römische Agrargeschichte in ihrer Bedeutung für das Staats- und Privatrecht, 1891, S. 50 und E. Meyer, Gesch. d. Altert. II S. 518 ohne weiteres für die Italiker annehmen.

17 Wie Swoboda, Beiträge zur attischen Rechtsgeschichte (aus der Zeitschr. der Savignystiftung Bd. 26), 1905, S. 241 mit Recht bemerkt, können die betreffenden Ortschaften auch nach einer Familie benannt sein, die den größten Teil der Feldflur besaß und den Kern eines Geschlechtes bildete, das im Laufe der Zeit aus ihr erwuchs.

18 Aristoteles und Athen II 47.

19 Wie L. Stein a.a.O. S. 181. Als ob die Staatstafel im Prytaneion etwas anderes wäre als der Ersatz für die alte königliche Tafel!

20 E. Meyer, Gesch. des Altert. II 297.

21 Man könnte eine solche Spur vielleicht in dem Stadtrecht von Gortyn finden wollen, wo bekanntlich den Genossen des Stammesverbandes (der Phyle) nach den Verwandten ein gewisses Recht auf die Hand von Erbtöchtern eingeräumt wird (VIII § 8 ff.). Allein der Einwand wird dadurch hinfällig, daß dieses Heiratsrecht nach der ursprünglichen Idee der Institution keineswegs als ein selbstnütziges vermögensrechtliches Recht erscheint, sondern diesen Charakter erst auf einer späten Stufe der Rechtsentwicklung angenommen hat. Vgl. Zitelmann, »Juristische Erläuterungen« zum Stadtrecht von Gortyn, Rhein. Mus. 1885 Ergänz. H. S. 150 f., und Simon, Zur zweiten Hälfte der Inschrift von Gortyn, Wiener Studien 1887 S. 8.

22 Das gilt selbst für die Familienanwartschaft, wie Beseler in der »Lehre von den Erbverträgen« nachgewiesen hat (S. 48 ff.). Gegen die Hypothesen von M. Wilbrandt (Die politische und soziale Bedeutung der attischen Geschlechter vor Solon, Philologus Suppl.Bd.VII, 1899, S. 133 ff.), nach dem bis auf Solon alles Bodeneigentum in Attika Geschlechtseigentum gewesen sein soll, das weder veräußert, noch testamentarisch vermacht, noch mit Hypotheken belastet werden konnte, an dem also der einzelne nur ein Nutzungsrecht gehabt hätte, vgl. Swoboda a.a.O. S. 236 ff.

23 So bes. Viollet, Le caractère collectif des premières propriétés immobilières in der Bibliothèque de l'école des Chartes 1872 (XXXIII) S. 465 ff. und nach ihm Laveleye a.a.O. S. 381.

24 Vgl. die treffende Bemerkung, die Heusler mit Bezug auf die deutsche Markgenossenschaft gegen Sohm (Die d. Genossenschaft) gemacht hat. »Wohl haben die Genossen, wenn einer die Hufe an einen Ausmärker verkaufen will, ein Zugrecht resp. Widerspruchsrecht (L. Sal. tit. IV 5). Aber dasselbe entspringt keiner Vermögensgemeinschaft, sondern dem Band der persönlichen Zusammengehörigkeit, wie es auch innerhalb der Sippe ohne Vermögensgemeinschaft zur Erblosung geführt hat.« Göttinger Gel. Anz. 1889 S. 322.

25 Περὶ συμβολαίων bei Stob. Serm. XLIV 22. [Mein. = IV 2, 20 Hense].

26 VI 243 ff.

27 Vgl. auch die Schilderung des Hauses Nestors in der Odyssee, bes. III 413.

28 Vgl. z.B. die Schilderung der südslavischen Zadruga, Zudrina usw. bei Kraus, Sitte und Brauch der Südslaven S. 64 ff., über die communautés de familles im mittelalterlichen Frankreich, die joint family in Indien Laveleye S. 487 ff., S. 365 ff., über die Hausgemeinschaften der Kelten Seebohm, Die englische Dorfgemeinde usw. S. 126 ff. (deutsche Übersetzung von Bunsen).

29 Polybios XII 6.

30 z.B. in Rom, vgl. Plutarch Aemilius Paullus c. 5, Crassus c. 1. Auch in Attika scheint sie noch im 4. Jahrhundert trotz der freien Teilbarkeit des Grundbesitzes nicht ganz selten gewesen zu sein. Vgl. Jevons, King and Custom (Journal of philology XVI 102 ff.), dessen Vorstellungen über die Verbreitung der Hausgemeinschaft im spätern Hellas allerdings stark übertrieben sind. Er nimmt vielfach fälschlich Hausgemeinschaft an, wo nur Vermögensgemeinschaft bezeugt ist. Siehe z.B. Demosthenes Leochar. p. 1083 § 10 und § 18. Ebenso verkehrt ist es, wenn englische Forscher Hausgemeinschaften da sehen, wo es sich unzweifelhaft nur um die engere Familie handelt. So hat z.B. Ridgeway, The Homeric landsystem (Journal of hellenic studies VI 319) daraus, daß Charondas die Familiengenossen als ὁμοσίπυοι, Epimenides als ὁμόκαποι bezeichnet (Aristot. Pol. I 1, 6. 1252 b), den Schluß gezogen, die beiden hätten das Institut der Hausgemeinschaft im Auge gehabt. Als ob nicht schon die einfache Familie aus »Speise-« und »Hufe-« (oder Herd?) Genossen bestände!

31 Vgl. die treffende Bemerkung Nasses (Göttinger Gel. Anz. 1881 S. 275) über die Verbreitung der Hausgemeinschaft im Mittelalter, wo dieselbe z.B. in dem länger kultivierten und dichter bevölkerten Frankreich viel häufiger war als in Deutschland mit seinem Überfluß an unbebautem und unbesiedeltem Land. Vgl. auch den Familienkommunismus der großen Hausgemeinschaften in den italienischen Städten des Mittelalters.

32 z.B. von Jevons a.a.O. S. 94.

33 Pol. I, 1, 7. 1252 b. μάλιστα δ᾽ ἔοικε κατὰ φύσιν ἡ κώμη ἀποικία οἰκίας εἶναι.

34 Palacky, Geschichte von Böhmen I S. 168.

35 Kraus a.a.O. S. 114.

36 Vgl. meine Ausführungen gegen die der aristotelischen Ansicht entsprechende Mommsensche Auffassung von der Entstehung des italischen Geschlechtsdorfes; Anfänge Roms S. 52 ff. Dazu Geiger über die Niederlassungen des Awestavolkes: Ostiranische Kultur im Altertum S. 407 ff., Kraus über die Südslaven a.a.O. S. 23.

37 Thuk. I 5, 3 und III 94, 3. Vgl. auch über die Allgemeinheit des Dorfsystems im heutigen Griechenland Philippson, Über Besiedlung und Verkehr in Morea (Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin 1888 S. 450).

38 Siehe oben S. 9.

39 Siehe meine Abhdl. »Aus dem hellenischen Mittelalter« in »Aus Altertum und Gegenwart« 2. Aufl., 1911, S. 139 ff. Wie schroff konnten die ökonomischen und sozialen Unterschiede schon beim Herdenbesitz sein! Man hat ihn geradezu den »primitiven Ausgangspunkt des Feudalismus« genannt!

40 Wie O. Th. Schulz treffend bemerkt (Über die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse bei den Germanen, Klio 1911 S. 66).

41 So besonders Ridgeway in dem genannten Aufsatz über die homerische Agrarverfassung und Esmein, La propriété foncière dans les poèmes homeriques (N. revue historique de droit français et étranger, 1890, S. 821 ff.). Die älteste griechische Agrargemeinde repräsentiert ihm »denselben Typus« (le même type d'institutions) wie die kommunistische Dorfgemeinde des russischen Mir!

42 Ἀλλ᾽ ὥστ᾽ ἀμφ᾽ οὔροισι δύ᾽ ἀνέρε δηριάασϑον

μέτρ᾽ ἐν χερσὶν ἔχοντες, ἐπιξύνῳ ἐν ἀρούρῃ

ὥτ᾽ ὀλίγῳ ἐνὶ χώρῳ ἐρίζητον περὶ ἴσης,

ὧς ἄρα τοὺς διέεργον ἐπάλξιες.

43 Das ist die Ansicht von Ridgeway (a.a.O. S. 319 ff.), der die ἐπίξυνος (d.h. ἐπίκοινος) ἄρουρα in diesem Sinne auffaßt. Auch Passow s.v. betrachtet dieselbe als Gemeindefeld.

44 Ridgeway a.a.O. S. 323. Vgl. die übereinstimmende Bemerkung Esmeins a.a.O. S. 833: Ne voilà-t-il pas l'image exacte de la propriété collective?

45 Vgl. z.B. Seebohm-Bunsen a.a.O. S. 12.

46 τόν ῥ᾽ ἄνδρε πρότεροι ϑέσαν ἔμμεναι οὖρον ἀρούρης.

47 Ridgeway a.a.O. S. 330. Auch Esmein S. 834 findet in der Darstellung des Schildes »wenn auch nicht die juristischen, so doch die ökonomischen Merkmale des Kollektiveigentums«. Nous trouvous, meint er S. 833, ce régime terrien pittoresquement représenté sur le bouclier d'Achille.

48 Vgl. Seebohm-Bunsen a.a.O. S. 13.

49 Vgl. z.B. das II. IX 578 f. erwähnte τέμενος περικαλλὲς πεντηκοντόγυον, τὸ μὲν ἥμισυ οἰνοπέδοιο, ἥμισυ δὲ ψιλὴν ἄροσιν πεδίοιο ταμέσϑαι. – Dazu das sehr charakteristische Gleichnis XI 67:

Οἱ δ᾽, ὥστ᾽ ἀμητῆρες ἐνάντιοι ἀλλήλοισι

ὄγμον ἐλαύνωσιν ἀνδρὸς μάκαρος κατ᾽ ἄρουραν

πυρῶν ἢ κριϑέων˙˙ τὰ δὲ δράγματα ταρφέα πίπτει˙

ὧς Τρῶες καὶ Ἀκαοὶ ἐπ᾽ ἀλλήλοισι ϑορόντες

δῄουν κτλ.

50 II. XVIII 550 ff.

51 Siehe unten.

52 – βασιλεὺς δ᾽ ἐν τοῖσι σιωπῇ σκῆπτρον ἔχων ἑστήκει ἐπ᾽ ὄγμου γηϑόσυνος κῆρ.

53 Ridgeway a.a.O. S. 336.

54 Ἐν δ᾽ ἐτίϑει τέμενος βαϑυλήϊου κτλ.

55 Vgl. II. IX 578, XX 184 über die Verleihung eines τέμενος für hervorragende Verdienste.

56 Vgl. Brunn, Rhein. Mus. N. F. V 240 ff. und Abh. der bayer. Ak. philos.philol. Kl. XI 3, S. 10 ff. (1888).

57 Vgl. über diese gutsherrliche »Organisation der Arbeit« auch C. Hentze, Zur Darstellung des Landlebens auf dem Achillesschild Σ 541-572 (Philologus 1901 S. 502 ff.).

58 Thaer, Der Schild des Achill in seinen Beziehungen zur Landwirtschaft (Philologus 1870 S. 590 ff.).

59 Vgl. auch die sehr gründliche Brache bei Hesiod, Werke und Tage v.460 ff.

60 Vgl. Thaer a.a.O. S. 606.

61 Vgl. bes. für die Trennung von Acker- und Weidewirtschaft 25, 6-17, bes. v. 14 πάντεσσιν νομοὶ ὧδε τεϑηλότες αἰὲν ἔασι, für das Brachfeld v. 25: τριπόλοις ... ἐν νειοῖσιν ... καὶ τετραπόλοισιν.

62 Ebenso wie in Altitalien! Vgl. Weber, Die römische Agrargeschichte in ihrer Bedeutung für das Staats- und Privatrecht S. 106 ff.

63 Mit Recht bemerkt Heusler (a.a.O. S. 322) gegen die abweichende Ansicht Sohms, daß mit der Gemeinsamkeit im Bewirtschaftungsmodus keineswegs auch schon eine materiell gemeinschaftliche Ökonomie, eine Bebauung »auf gemeinsamen Gedeih und Verderb« gegeben sei.

64 Vgl. die treffende Bemerkung von Meitzen: Die Individualwirtschaft der Germanen S. 9.

65 Vgl. meinen Aufsatz über die Feldgemeinschaft bei Homer: Ztschr. für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte I S. 1 ff. Hier findet sich auch eine erschöpfende wirtschaftsgeschichtliche Erörterung der volkswirtschaftlichen Momente, welche gegen die genannte Ansicht sprechen.

66 S. 331.

67 II. XXII 489:

αἰεί τοι τούτῳ γε πόνος καὶ κήδε᾽ ὀπίσσω

ἔσσοντ᾽˙ ἄλλοι γάρ οἱ ἀπουρήσουσιν ἀρούρας.

68 So Esmein S. 829.

69 [XXIV 205 ff.]

70 a.a.O. S. 844.

71 Dasselbe gilt für das »ἀπόπροϑι πίονες ἀγροί« (II. XXIII 833). Übrigens kehrt diese Wendung in ganz stereotyper Weise wieder. Vgl. Od. IV 757.

72 Esmein S. 844.

73 In dem waldreichen Cypern ist dies sogar noch in verhältnismäßig später Zeit geschehen, wie Strabo XIV 6, § 5 nach Eratosthenes berichtet: φησὶ δ᾽ Ἐρατοσϑένης τὸ παλαιὸν ὑλομανούντων τῶν πεδίων, ὥστε κατέχεσϑαι δρυμοῖς καὶ μὴ γεωργεῖσϑαι, μικρὰ μὲν ἐπωφελεῖν πρὸς τοῦτο τὰ μέταλλα, δενδροτομούντων πρὸς τὴν καῦσιν τοῦ χαλκοῦ καὶ τοῦ ἀργύρου, προσγενέσϑαι δὲ καὶ τὴν ναυπηγίαν τῶν στόλων, ἤδη πλεομένης ἀδεῶς τῆς ϑαλάσσης καὶ μετὰ δυνάμεων˙ ὡς δ᾽ οὐκ ἐξενίκων, ἐπιτρέψαι τοῖς βουλομένοις καὶ δυναμένοις ἐκκόπτειν καὶ ἔχειν ἰδιόκτητον καὶ ἀτελῆ τὴν διακαϑαρϑεῖσαν γῆν.

74 Vgl. Inama-Sternegg: Die Ausbildung der großen Grundherrschaften in Deutschland 45 ff.

75 Esmein S. 838.

76 Od. XIV 208.

77 Od. XIV 211 ff. ἠγαγόμην δὲ γυναῖκα πολυκλήρων ἀνϑρώπων κτλ. bezeichnet die Frau des Erzählers zwar nicht mit direkten Worten als Erbin des väterlichen Grundeigentums, aber unmittelbar geht dies doch aus dem ganzen Zusammenhang deutlich hervor.

78 R. G. I8 20.

79 Laveleye a.a.O. S. 369 f.

80 Daß in der Periode der hellenischen Volkswirtschaft, in welcher die »Viehwährung« in allgemeiner Geltung war, in der Tat ein großer Teil des Grund und Bodens Gemeinweide gewesen sein muß, ist klar. Denn der Gebrauch dieses »Geldes« erklärt sich nur durch die leichte, kostenfreie Konservierung bei »freier Weide«. Allein wie weit mag diese Periode in dem Entstehungsgebiet des Epos zurückliegen!

81 Hultsch, Griech. und röm. Metrologie (2. Aufl.) S. 165 f.

82 Brandis, Münz-, Maß- und Gewichtswesen in Vorderasien usw. S. 202.

83 Man übersieht zu häufig die relative Jugend unseres Homer gegenüber seinem Stoffe; und doch darf am wenigsten der Wirtschaftshistoriker vergessen, daß – um mit Wilamowitz zu reden – das älteste Denkmal der europäischen Literatur verhältnismäßig so gar unursprünglich ist! (Homerische Untersuchungen S. 292.)

84 So Büchsenschütz, Besitz und Erwerb im griechischen Altertum S. 208.

85 Nach der Ansicht von Büchsenschütz ebd. Als ob das fürstliche Domanium von Ithaka eine einzige große Schafweide Sütherland'scher Art gewesen wäre und die Gestalten des biederen Eumäos und Philoitios, des tückischen Melanthios nie existiert hätten!

86 Büchsenschütz a.a.O.

87 Od. IV 602 ff.

88 Od. XIII 242 ἐν μὲν γὰρ οἱ σῖτος ἀϑέσφατος ist eine poetische Übertreibung.

89 IV 318. Einen Bestandteil des Erbes bilden dieπίονα ἔργα.

90 Eine Bemühung, die, wie der Dichter treffend bemerkt, trotz des beschränkten Terrains infolge der Gunst des Klimas mit reichem Erfolg gekrönt war, v. 244 f.

91 IV 605, XIII 246 αἰγίβοτος ἀγαϑή.

92 Dies wird als Ursache der ausgedehnten Ziegenzucht Ithakas von Homer ausdrücklich angeführt.

93 Vgl. Hehn, Kulturpflanzen und Haustiere usw. (4) S. 110.

94 Übrigens ist selbst hier die Entwicklung eine raschere gewesen, als man gewöhnlich annimmt. Lamprecht (Deutsche Wirtschaftsgeschichte I 12) bemerkt mit Recht, daß trotz der großen Betonung des Viehstandes in den Volksrechten die Viehzucht damals doch nicht mehr im Brennpunkt des Wirtschaftslebens stand, daß sie sich schon in wesentlichen Punkten abhängig zeigt von der Kultur des Landes, vom Anbau der Felder und der Ausnützung von Wiese, Weide und Feld.

95 Preller, Demeter und Persephone S. 283.

96 [Od. XVII 297 und oben S. 20.]

97 Vgl. die von Neumann-Partsch, Phys. Geogr. v. Griechenland S. 413 aufgeführten Stellen der Ilias, die in Verbindung mit den in den prähistorischen Ansiedlungen von Santorin entdeckten Ölmühlen das hohe Alter der Ölgewinnung und wohl auch der Veredlung des Ölbaums gegen die bekannte Ansicht Hehns zur Genüge beweisen.

98 Od. IX 108 οὔτε φυτεύουσιν χερσὶν φυτόν, οὔτ᾽ ἀρόωσιν.

99 Od. IX 125.

100 Vgl. zur Charakteristik der homerischen Kulturlandschaft Od. IX 131 ff., XVII 297 ff. und – ganz analog – auch schon Ilias V 87 ff., XXI 257 ff.

101 Od. VI 10.

102 Diodor V 9: Ὕστερον δὲ τῶν Τυῤῥηνῶν λῃστευόντων τὰ κατὰ ϑάλατταν πολεμούμενοι, κατεσκευάσαντο ναυτικόν, καὶ διελόμενοι σφᾶς αὐτοὺς οἱ μὲν ἐγεώργουν τὰς νήσους κοινὰς ποιήσαντες, οἱ δὲ πρὸς τοὺς λῃστὰς ἀντετάττοντο. καὶ τὰς οὐσίας κοινὰς ποιησάμενοι καὶ ζῶντες κατὰ συσσίτια διετέλεσαν ἐπί τινας χρόνους κοινωνικῶς βιοῦντες.

103 Vgl. Strabo VI p. 276 über die Bodenverhältnisse dieser kleinen Inseln.

104 Ὕστερον δὲ τὴν μὲν Λιπάραν καϑ᾽ ἣν καὶ ἡ πόλις ἦν, διενείμαντο, τὰς δὲ ἄλλας ἐγεώργουν κοινῇ. Τὸ δὲ τελευταῖον πάσας τὰς νήσους εἰς εἴκοσιν ἔτη διελόμενοι, πάλιν κληρουχοῦσιν, ὅταν ὁ χρόνος οὗτος διέλϑῃ.

105 Die Vergleichung Diodors V 9 mit Pausanias X 11, 3 und Thuk. III 88 spricht wohl gegen die direkte Benützung, wie sie Müller, Hist. graec. fragm. I, LII annimmt. Vgl. Wölfflin, Antiochus von Syrakus und Coelius Antipater S. 21, vgl. 13. Volquardsen, Untersuchungen über die Quellen der griech. und sizil. Geschichten bei Diodor S. 80. Müllenhoff, Deutsche Altertumskunde I2 447 ff.

106 Vgl. Dionysios von Halikarnaß I 12.

107 Vgl. z.B. Diodor V 34 über die Feldgemeinschaft bei den Vaccäern in Spanien (jährliche Verteilung von Ackerland und Ertrag). Strabo VII p. 315 über die der Dalmatiner (alle acht Jahre Neuverteilung des Landes). Vgl. auch die Schilderung der sozialen Organisation der Sueven bei Cäsar B. G. IV 1, die in wesentlichen Zügen ein Seitenstück zu der der Liparer bietet. »Die, welche im Lande bleiben, sagt Cäsar, bauen den Acker für sich und die Abwesenden und statt der letzteren sind sie hinwiederum das folgende Jahr unter den Waffen, während jene zu Hause bleiben. Es gibt keinerlei Ackerland im Besitz der einzelnen und gesondert.«

108 So Viollet a.a.O. S. 468: Peut-être aussi ces tribus voyageuses qui des Cyclades s'étaient transportées dans la Carie, qui, peu après (!?), quittaient Cnide et s'unissaient à quelques Rhodiens pour faire voile vers la Sicile, peut-être ces tribus s'étant fixées plus tardivement que les autres, avaient-elles gardé plus longtemps aussi les moeurs et les usages, qui conviennent aux nomades.

109 Wie Laveleye a.a.O. S. 371 ff. und Beloch, Griech. Geschichte I S. 88 [zurückgenommen I 21, 812] annehmen.

110 L. Stein a.a.O. S. 181 f. bestreitet meine Erklärung vom Standpunkt des »Entwicklungsgedankens« aus, demzufolge er annimmt, daß »auch Staaten wie Staatsverfassungen einem bestimmten Rhythmus der Entwicklung unterworfen sind«. Eine Logik, die mir völlig unklar ist.

111 Vgl. Strabo von Lipara – πρὸς τὰς τῶν Τυῤῥη νῶν ἐπιδρομὰς πολὺν χρόνον ἀντέσχεν. VI p. 275.

112 Wie es z.B. jener Kapitän aus Phokäa ebenfalls in den sizilischen Gewässern tat, von dem es bei Herodot heißt: ληϊστὴς κατεστήκεε Ἑλλήνων μὲν οὐδενὸς, Καρχηδονίων δὲ καὶ Τυρσηνῶν. VI 17. In der Tat ist wiederholt von den reichen Zehnten die Rede, welche die Liparer aus dem Beuteertrag ihrer vielen Kämpfe mit den Etruskern dem delphischen Gotte weihten. Diodor V 9, Strabo VI p. 275, Pausanias X 11, 3.

113 So bezeichnet Nissen treffend Lipara (Italische Landeskunde I S. 122). Von dieser Stellung Liparas haben sich in der Geschichte auch noch direkte Spuren erhalten. Vgl. z.B. den Bericht des Livius V 28 und Diodor XIV 93 über die Aufhebung einer römischen Gesandtschaft an den delphischen Apoll durch Piraten von Lipara. Mos erat civitatis, bemerkt Livius dazu, velut publico latrocinio partam praedam dividere. Also die von einzelnen gemachte Beute wird nach streng kommunistischem Prinzip unter alle Bewohner Liparas verteilt! Wenn in der Darstellung desselben Ereignisses bei Plutarch (Camillus c. 8) der Versuch gemacht wird, dasselbe in einem anderen Licht erscheinen zu lassen, so ist das spätere tendenziöse Umdeutung, wie schon Reinach mit Recht bemerkt hat: Le collectivisme des Grecs de Lipari (Revue des études grecques 1890 S. 93).

114 Was Cäsar von der Agrarverfassung der kriegerischen Sueven sagt, 1. c. VI 22, 2, das gilt jedenfalls für die Hellenen auf Lipara: Eins rei multas adferunt causas; ne assidua consuetudine capti Studium belli gerundi agricultura commutent, ne ... potentiores humiliores possessionibus expellant, ne ... qua oriatur pecuniae aviditas, qua ex re factiones dissensionesque nascuntur, ut animi aequitate plebem contineant, quum suas quisque opes cum potentissimis aequari videat.

115 Nach der treffenden Bezeichnung von Max Weber, Der Streit um den Charakter der altgermanischen Sozialverfassung, Jbb. f. Nationalökon. 1904 S. 449 ff., für den der Liparer- und der Suevenstaat ebenfalls »typische Raubstaaten« sind.

116 So Laveleye 372, Viollet a.a.O. 468.

117 Diese Mommsensche Charakteristik Diodors (R. Chronol. S. 125) bleibt gewiß noch immer zu Recht bestehen, trotz der Diodor gewidmeten Rettungsversuche, wenn dieselben auch in bezug auf den Umfang seiner Quellenbenützung eine gewisse Berechtigung haben.

118 Vgl. die treffenden Beobachtungen Müllenhoffs (Deutsche Altertumskunde II 180) über eine derartige kritiklos aus Poseidonios abgeschriebene Stelle desselben Buches (V 32).

119 Die Einnahme Liparas erfolgte 251. Vgl. Polybios I 39.

120 Plinius N. H. III 9. Eine Tatsache, die Viollet und Laveleye völlig ignorieren.

121 Cicero in Verrem III 37: tot annis agellos suos redimere a piratis solebant.

122 Siehe die Erzählung des Nikomachos bei Porphyrios Pyth. vita in der Didotschen Ausgabe des Diogenes Laert. S. 91.

123 Viollet a.a.O. 468, Laveleye a.a.O. 372.

124 Vgl. Zeller, Philosophie der Griechen I4 290 ff.

125 Zeller, Pythagoras und die Pythagorassage. Abhandlungen. 1. Sammlung 2. Aufl. S. 33.

126 Porphyrios v. Plotin. c. 12.

127 Wie weit dies Mißverständnis ging, zeigt die Notiz des Photios s.v. κοινὰ τὰ τῶν φίλων˙ Τίμαιός φησιν ἐν τῷ ϑ᾽ ταύτην λεχϑῆναι κατὰ τὴν μεγάλην Ἑλλάδα, καϑ᾽ οὓς χρόνους Πυϑαγόρας ἀνέπειϑε τοὺς ταύτην κατοικοῦντας ἀδιανέμητα κεκτῆσϑαι.

128 Vgl. Zeller a.a.O.

129 Politik (ed. Susemihl) VII 5, 5, 1320 b: καλῶς δ᾽ἔχει μιμεῖσϑαι καὶ τὴν Ταραντίνων ἀρχήν˙ ἐκεῖνοι γὰρ κοινὰ ποιοῦντες τὰ κτήματα τοῖς ἀπόροις ἐπὶ τὴν χρῆσιν εὔνουν παρασκευάζουσι τὸ πλῆϑος.

130 Viollet und Laveleye a.a.O.

131 Ebd. II 2, 5, 1263 a: ἔστι δὲ καὶ νῦν τὸν τρόπον τοῦτον ἐν ἐνίαις πόλεσιν οὕτως ὑπογεγραμμένον ὡς οὐκ ὂν ἀδύνατον, καὶ μάλιστα ἐν ταῖς καλῶς οἰκουμέναις τὰ μὲν ἔστι, τὰ δὲ γένοιτ᾽ ἂν˙ ἰδίαν γὰρ ἕκαστος τὴν κτῆσιν ἔχων τὰ μὲν χρήσιμα ποιεῖ τοῖς φίλοις, τοῖς δὲ χρῆται ὡς κοινοῖς, οἷον καὶ ἐν Λακεδαίμονι τοῖς τε δούλοις χρῶνται τοῖς ἀλλήλων ὡς εἰπεῖν ἰδίοις, ἔτι δ᾽ἵπποις καὶ κυσίν, κἂν δεηϑῶσιν ἐφοδίων, <τοῖς> ἐν τοῖς ἀγροῖς κατὰ τὴν χώραν (oder ϑήραν?). Vgl. Xenophon De rep. Lac. 6, 3.

132 VII 4, 6, 1321 a – ἳν᾽ ἑκὼν ὁ δῆμος μὴ μετέχῃ (τῶν ἀρχῶν τῶν κυριωτάτων) καὶ συγγνώμην ἔχῃ τοῖς ἄρχουσιν ὡς μισϑὸν πολὺν διδοῦσι τῆς ἀρχῆς.

133 Darum wird es sich auch in Tarent vielfach gehandelt haben; und Schäffle nennt daher mit Recht diese »Mitnutzung von Vermögensteilen der Reichen durch die Armen« in Tarent unter den Übergangs- und Mischformen zwischen dem von ihm sogenannten herrschaftlichen und genossenschaftlichen Kapitalismus, zu denen er z.B. auch die industrielle Partnerschaft und die Taglöhnergenossenschaft auf Großgütern rechnet. (Kapitalismus und Sozialismus S. 271.)

134 Areopag. 12.

135 Leben Kimons c. 10.

136 Vgl. z.B. Xenophon Οἰκονομικός c. 11.

137 Dies Verhältnis zwischen Individuum und Gesamtheit im hellenischen Staat hat u.a. hervorgehoben Felix, Der Einfluß der Sitten und Gebräuche auf die Entwicklung des Eigentums S. 71. Vgl. die besonders in den Gerichtsreden des 4. Jahrhunderts vorkommenden Hinweise auf die Betätigung der sozialen und politischen Pflichten des Besitzes, wie sie Schmidt, Ethik der alten Griechen II 338, zusammengestellt hat. Dazu bei Xenophon Kyrupäd.VIII 4, 32 f. die charakteristische Betonung des Grundsatzes, sich weder reicher noch ärmer zu stellen, als man ist, und diese Offenkundigkeit des Besitzstands zur Grundlage des sozialen Verhaltens zu machen. Unrichtig ist es allerdings, wenn Felix a.a.O. als Ursache des liberalen Eigentumsgebrauches auch den Mangel einer umfassenden staatlichen Armenpflege bezeichnet, welcher die Fürsorge für die Armut und Not wesentlich zu einer Sache der Privattätigkeit gemacht habe. Vgl. z.B. die aristotelische Ἀϑην. πολ. c. 49,4 über die staatliche Armenpflege in Athen, die jedem, der weniger als drei Minen besaß und arbeitsunfähig war, eine tägliche Pension von zwei Obolen aussetzte.

138 Φοίνισσαι v. 555 f.:

Οὔτοι τὰ χρήματ᾽ ἴδια κέκτηνται βροτοί,

τὰ τῶν ϑεῶν δ᾽ἔχοντες ἐπιμελούμεϑα.

Vgl. die analoge Äußerung des Bion (Stob. flor. 105, 56 [= IV 41, 56 Hense]) τὰ χρήματα τοῖς πλουσίοις ἡ τύχη οὐ δεδώρηται ἀλλὰ δεδάνεικεν.

139 So Viollet a.a.O. und ihm folgend Laveleye S. 375. Vgl. auch Trieber, Forschungen zur spartanischen Verfassungsgeschichte S. 26, wo die Syssitien ebenfalls auf einen »ursprünglich kommunistischen Besitz« zurückgeführt werden, und E. Meyer, Gesch. d. Altert. II 318 und 323, der in ihnen einen Überrest der »gemeinsamen Lebensweise der Urzeit« und der »ursprünglichen Gemeinwirtschaft« sieht.

140 Trieber – und zwar, wie es scheint, in Übereinstimmung mit einer mündlichen Äußerung Neumanns – hat in der Stelle Diodors »den schlagendsten Beweis« dafür gesehen, daß der Ursprung der Syssitien sich nur durch ehemalige Gemeinsamkeit alles Besitzes erklären lasse.

141 Vgl. die Aufzählung der verschiedenen Formen agrarischer Gemeinschaft bei Aristoteles Politik II 2, 1, 1263 a: καὶ τὰ γήπεδα καὶ οἱ καρποὶ κοινοί!

142 II. IV 344 ὁππότε δαῖτα γέρουσιν ἐφοπλίζωμεν Ἀχαιοί. Vgl. ib. XVII 250, wo Menelaos die Führer des Heeres zu tapferem Kampf aufruft, die »bei den Atriden auf Kosten des Volkes trinken« (δήμια πίνουσιν). Dazu Fanta (Der Staat in der Ilias und Odyssee S. 71 ff.), der allerdings in der Betonung des politischen Momentes vielfach zu weit geht und dadurch zu willkürlichen Konstruktionen kommt.

143 Plato von den Kretern: στρατοπέδου πολιτείαν ἔχετε leg. II 666 e. Dazu Isokrates Archid. 81 von den Spartanern: τὴν πολιτείαν ὁμοίαν κατεστησάμεϑα στρατοπέδῳ καλῶς διοικουμένῳ κτλ.

144 Prinzipien der Soziologie D. A. III 669 ff.

145 Vgl. die oben angeführte Stelle des Isokrates.

146 V 66: σχεδὸν γάρ τι πᾶν πλὴν ὀλίγου τὸ στρατόπεδον τῶν Λακεδαιμονίων ἄρχοντες ἀρχόντων εἰσί, καὶ τὸ ἐπιμελὲς τοῦ δρωμένου πολλοῖς προσήκει.

147 Plutarch Lykurg 15: πρῶτον μὲν γάρ οὐκ ἰδίους ἡγεῖτο τῶν πατέρων τοὺς παῖδας, ἀλλὰ κοινοὺς τῆς πόλεως ὁ Λυκοῦργος.

148 Plutarch Lykurg 24: οὐδεὶς γὰρ ἦν ἀφειμένος ὡς ἐβούλετο ζῆν, ἀλλ᾽ οἷον ἐν στρατοπέδῳ τῇ πόλει καὶ δίαιταν ἔχοντες ὡρισμένην καὶ διατριβὴν περὶ τὰ κοινὰ καὶ ὅλως νομίζοντες οὐχ αὑτῶν, ἀλλὰ τῆς πατρίδος εἶναι διετέλουν κτλ.

149 Vgl. oben S. 43.

150 Ein moderner Nationalökonom (Elster, Hdwb. d. Staatsw. s.v. Plato) spricht geradezu von einem »politischen Kommunismus« in Sparta, Max Weber a.a.O. S. 292 von einem »Kasino- oder Kriegerkommunismus der alten Spartiaten«.

151 Plutarch Apophthegm. Lac. p. 226 e: ὅπως ἐξ ἑτοίμου τὰ παραγγελλόμενα δέχωνται.

152 Bei Dionysios von Hal. II 23 heißt es von der »ἀγωγὴ περὶ τὰ φιδίτια«, daß sie Lykurg eingeführt habe ἐν πολέμῳ δ᾽εἰς αἰδῶ καί πρόνοιαν καταστήσας ἕκαστον τοῦ μὴ καταλιπεῖν τὸν παραστάτην, ᾧ καὶ συνέσπεισε καὶ συνέϑυσε καὶ κοινῶν ἱερῶν μετέσχεν.

153 H. Schurtz, Altersklassen und Männerbünde, 1902, S. 111.

154 Auch die Alten haben die Sache nicht anders aufgefaßt; bei Plato Leg. I 633 a heißt es in bezug auf Sparta: τὰ ξυσσίτιά φαμεν καὶ τὰ γυμνάσια πρὸς τὸν πόλεμον ἐξευρῇσϑαι τῷ νομοϑέτῃ und ib. I 625 e mit Beziehung auf Kreta: ἐπεὶ καὶ τὰ ξυσσίτια κινδυνεύει ξυναγαγεῖν ὁρῶν, ὡς πάντες, ὁπόταν στρα τεύωνται, τόϑ᾽ ὑπ᾽ αὐτοῦ τοῦ πράγματος ἀναγκάζονται φυλακῆς αὑτῶν ἕνεκα ξυσσιτεῖν τοῦτον τὸν χρόνον. Vgl. auch Herodot I 65: τὰ ἐς πόλεμον ἔχοντα˙ ἐνωμοτίας καὶ τριηκάδας καὶ συσσίτια.

155 Politik II 8, 2. 1272 b.

156 So Viollet a.a.O. und Laveleye-Bücher, Das Ureigentum S. 326 ff.

157 a.a.O. Anm. 3.

158 Wenig scheint mir auch gedient mit Büchers Hinweis auf die gemeinsamen Speisungen verdienter Männer im Stadthaus oder Prytaneum, sowie auf die öffentlichen Speisungen, durch welche der Staat Fremden, besonders Gesandten seine Gastfreundschaft erwies, worin Bücher einen wichtigen »nomadischen« Zug erblickt.

159 Schon Otfried Müller (Dorer II 203) hat dies zur Erklärung des Berichtes über die kretischen Syssitien bei Athenäos IV 143 geltend gemacht. – Die Ansicht von Leist, Gräko-italische Rechtsgeschichte S. 139, daß die Syssitien Spartas (also wohl auch Kretas) »anfangs nach den Oben und Geschlechtern eingerichtet waren, so daß also ursprünglich die Verwandtschaften zusammenspeisten«, entbehrt jeder Begründung.

160 Vgl. die Angaben bei Laveleye-Bücher S. 276.

161 Aristoteles Politik II 7, 4 b. 1272 a.

162 So wenigstens später in Lyktos nach Dosiadas bei Athen. IV 143 b.

163 Vgl. die auf die Gemeinde der Drerier sich beziehende Inschrift bei Cauer, Del. inscript. graec. 2 121 C 38 ff. [1 Nr. 38].

164 Aristoteles a.a.O.

165 Dosiadas a.a.O.

166 Dikäarch bei Athenäos IV 141 c. Plutarch, Lykurg 12. Vgl. Hultsch, Metr.2 534. Gegen die Annahme Laveleyes a.a.O., daß die spartanischen Syssitien zugleich auf den Ertrag großer Domänen basiert gewesen seien, vgl. Fustel de Coulanges, Étude sur la propriété à Sparte (Comptes rendus de l'Acad. des sciences morales et politiques 1880 p. 623).

167 Aristoteles a.a.O.: ἀπὸ πάντων γὰρ τῶν γινομένων καρπῶν τε καὶ βοσκημάτων ἐκ τῶν δημοσίων καὶ ... φόρων, οὓς φέρουσιν οἱ περίοικοι, τέτακται μέρος τὸ μὲν πρὸς τοὺς ϑεοὺς καὶ τὰς κοινὰς λειτουργίας τὸ δὲ τοῖς συσσιτίοις, ὥστ᾽ ἐκ κοινοῦ τρέφεσϑαι πάντας καὶ γυναῖκας καὶ παῖδας καὶ ἄνδρας. Vgl. Ephoros bei Strabo X 4, 16. 480 – ὅπως τῶς ἴσων μετάσχοιεν τοῖς εὐπόροις οἱ πενέστεροι δημο σίᾳ τρεφόμενοι.

168 d.h. wenn die Worte καὶ γυναῖκας καὶ παῖδας κτλ. in der ebengenannten Stelle der Politik wirklich von Aristoteles herrühren und nicht späterer Zusatz sind.

169 d.h. derjenigen, die vom Vater noch nicht ins ἀνδρεῖον mitgenommen oder in die ἀγέλαι der Jünglinge aufgenommen werden konnten, welch letztere nach Ephoros ib. p. 483 ebenfalls auf Staatskosten erhalten wurden.

170 Außer dieser allgemeinen Erwägung fehlt uns allerdings jeder nähere Anhaltspunkt für die Beurteilung der Frage, da die Quellen völlig darüber schweigen. Was Oncken, Die Staatslehre des Aristoteles II 386 für die Annahme einer Interpolation der Stelle beibringt, ist leider ohne jede Beweiskraft.

171 Tout à fait communiste (Laveleye S. 378).

172 Büchsenschütz, Besitz und Erwerb S. 29.

173 Trieber a.a.O. S. 25; vgl. S. 10, wo die spartanischen Phiditien als Überrest einer grauen Vorzeit hingestellt werden, in der noch Gemeinsamkeit des Bodens und alles Besitzes bestand. Trieber sieht sogar eine Erinnerung an diesen ursprünglichen Kommunismus in der Förderung des Stehlens bei der spartanischen Jugenderziehung, »wie denn gewisse Völker, die in primitiven Zuständen nur Gemeineigentum kannten, noch heutzutage das Stehlen für etwas höchst Unschuldiges halten«. Vgl. dagegen die Ansicht Schraders (Linguistisch-historische Forschungen zur Handelsgeschichte und Warenkunde S. 61), daß der Dieb auf niedrigen Kulturstufen eine viel strengere Beurteilung als auf höheren zu erfahren pflege! Man sieht, wie wenig mit solch allgemeinen Argumentationen gedient ist, denen bei der unendlichen Mannigfaltigkeit der Erscheinungen des Völkerlebens stets positive Zeugnisse auch für diametral entgegengesetzte Ansichten zu Gebote stehen.

174 Schrader a.a.O.

175 System der Volkswirtschaft I § 83 Anm. 6. Vgl. auch den Aufsatz Roschers über Sozialismus und Kommunismus in der Zeitschr. f. Geschichtswissenschaft III 451, wo von einer »sehr konsequenten Gütergemeinschaft in Kreta« die Rede ist.

176 Über das Fortbestehen der individuellen Hauswirtschaft neben den ἀνδρεῖα vgl. Plato Leges VI 780 e: ὑμῖν γάρ ... ... τὰ μὲν περὶ τοὺς ἄνδρας ξυσσίτια καλῶς ἅμα καὶ ὅπερ εἶπον ϑαυμαστικῶς καϑέστηκεν –, τὸ δὲ περὶ τὰς γυναῖκας οὐδαμῶς ὀρϑῶς ἀνομοϑέτητον μεϑεῖται καὶ οὐκ εἰς τὸ φῶς ἦκται τὸ τῆς ξυσσιτίας αὐτῶν ἐπιτήδευμα κτλ. Dazu Ephoros bei Strabo X 4 § 20 p. 482 und die Bemerkung des Aristoteles zur Platonischen Politik (Polit. II 4, 1. 1266 a): οὐδεὶς γὰρ οὔτε τὴν περὶ τὰ τέκνα κοινότητα καὶ τὰς γυναῖκας ἄλλος κεκαινοτόμηκεν, οὔτε περὶ τὰ συσσιτια τῶν γυναικῶν.

177 Plato Leg. I 626 a: καὶ σχεδὸν ἀνευρήσεις οὕτω σκοπῶν τὸν Κρητῶν νομοϑέτην, ὡς εἰς τὸν πόλεμον ἅπαντα δημοσίᾳ καὶ ἰδίᾳ τὰ νόμιμα ἡμῖν ἀποβλέπων συνετάξατο.

178 Vgl. Thukydides über die Spartaner (I 6) πρὸς τοὺς πολλοὺς οἱ τὰ μείζω κεκτημένοι ἰσοδίαιτοι μάλιστα κατέστησαν.

179 o. S. 55 4.

180 Politik II 7, 6. 1272 b.

181 Vgl. auch Polyb. VI 46, 1: παρὰ δὲ Κρηται εῦσιπάντατούτοις ὑπάρχει τἀναντία˙ τήν τε γὰρ χώραν κατὰ δύναμιν αὐτοῖς ἐφιᾶσιν οἱ νόμοι, τὸ δὴ λεγόμενον, εἰς ἄπειρον κτᾶσϑαι.

182 a.a.O. II 2, 10. 1264 a; vgl. II 2, 5. 1263 a.

183 a.a.O. § 5 φανερὸν τοίνυν ὅτι βέλτιον εἶναι μὲν ἰδίας τὰς κτήσεις, τῇ δὲ χρήσει ποιεῖν κοινὰς und § 10 ... ὥσπερ τὰ περὶ τὰς κτήσεις ἐν Λακεδαίμονι καὶ Κρήτῃ τοῖς συσσιτίοις ὁ νομοϑέτης ἐκοίνωσεν.

184 Allerdings nimmt das Gesetz von der Teilung der Erbmasse direkt nur das Vieh aus, welches einem Häusler gehört, und die Stadthäuser, denen ein Häusler einhaust, der auf der Stelle haust (IV 31). Allein es handelt sich an der betreffenden Stelle des Gesetzes überhaupt nur um eine Bestimmung über Vieh und Stadthäuser, von denen es heißt, daß sie an die Söhne als Präzipuum fallen sollen (gegenüber den Töchtern), soweit sie nicht einem auf eigner Stelle selbständigen Häusler gehören. Den Acker des Häuslers zu nennen, war gar keine Veranlassung, da er hier überhaupt nicht in Frage kam. Dagegen führt eben die Tatsache, daß Hofstelle und lebendes Inventar des Häuslers nicht zur teilbaren Erbmasse gehörten, notwendig zu dem Schluß, daß der Grund und Boden, den er bewirtschaftete, derselben Behandlung unterlag, wie schon Zitelmann mit Recht angenommen hat (Juristische Erläuterungen zum Stadtrecht von Gortyn, N. Rh. Mus. Bd. 40 Ergänzungsh. S 137 ff.).

185 Plutarch Lyk. 8. Inst. Lac. 41. Myron von Priene bei Athenäos XIV 657 d (Müller FHG. IV 461).

186 Plutarch Lyk. 8: λέγεται δ᾽αὐτὸν ὕστερόν ποτε χρόνῳ τὴν χώραν διερχόμενον ἐξ ἀποδημίας ἄρτι τεϑερισμένην ὁρῶντα τοὺς σωροὺς παραλλήλους καὶ ὁμαλεῖς μειδιᾶσαι καὶ εἰπεῖν πρὸς τοὺς παρόντας, ὡς ἡ Λακωνικὴ φαίνεται πᾶσα πολλῶν ἀδελφῶν εἶναι νεωστὶ νενεμημένων.

187 Hervorgehoben Sei hier nur die Tatsache, daß Plato und Isokrates das Vorkommen eines γῆς ἀναδασμὸς in Sparta geradezu in Abrede stellen. Vgl. Plato Gesetze 736 c: ... γῆς καὶ χρεῶν ἀποκοπῆς καὶ νομῆς πέρι δεινὴν καὶ ἐπικύνδινον ἔνιν ἐξέφυγεν, und in Übereinstimmung damit sagt Isokrates Panath. 259: ἐν δὲ τῇ Σπαρτιατῶν (sc. πόλει) οὐδεὶς ἂν ἐπιδείξειεν – πολιτείας μεταβολὴν οὐδε χρεῶν ἀποκοπὰς οὐδὲ γῆς ἀναδασμόν. Natürlich enthält die Bemerkung des Isokrates noch keinen unmittelbaren Beweis gegen die Geschichtlichkeit der Lykurgischen Landteilung an sich, sondern nur dafür, daß Isokrates ebenso wie Plato nichts von ihr gewußt hat.

188 III 6, 684 d und V 8,736 c.

189 Daher sind auch von vornherein die Schlüsse hinfällig, welche z.B. Hildebrand aus diesem »Zeugnis« auf die ursprüngliche Agrarverfassung der dorischen Staaten gezogen hat. (Die soziale Frage der Verteilung des Grundeigentums im klass. Altertum: Jahrb. für Nationalök. u. Stat. XII S. 8.)

190 Die Hufen der Spartiaten. Abh. z. griech. Gesch.

191 Vgl. den Spruch der Pythia über die Kolonisation Kyrenes (Herodot IV 159):

Ὃς δέ κεν ἐς Λιβύαν πολυήρατον ὕστερον ἔλϑῃ

Γᾶς ἀναδαιομένας, μετά οἵ ποκά φαμι μελήσειν.

192 Strabo VIII 6, 19, p. 377.

193 ib. VIII 1, 2, p. 333.

194 Plutarch Apophthegm. Lac. 231e: ἐπὶ τὴν ἀκλήρωτον τῆς χώρας βαδίζω.

195 Herodot I 66: καλὸν πεδίον σχοίνῳ διαμετρήσασϑαι.

196 Die obigen Bemerkungen Diodors über gleich alte Koloniengründungen kommen hier natürlich nicht in Betracht, da sie nicht ein Zeugnis für die Praxis der Vorzeit, sondern nur für die der geschichtlichen Zeit enthalten.

197 Vgl. z.B. Schömann-Lipsius, Gr. A. I4, 1897, S. 220: »Das Eigentum verblieb dem Staat, von dem die Besitzer damit nur gleichsam belehnt waren.«

198 Polybios VI 45, 3.

199 Diese Auffassung entspricht in der Tat vollkommen dem Sprachgebrauch. Vgl. Staat der Lac. 11, 4, wo die πολιτικαὶ μόραι des spartanischen Heeres offenbar den Periökenabteilungen gegenübergestellt werden.

200 Madwig, Verfassung und Verwaltung des römischen Staates II 100.

201 Heraclid. Pol. II 7 [FHG. II p. 211 = Rose, Aristot. Fgm. 611,12].

202 Plutarch inst. lac. 22. Die Bezeichnung erinnert an die der Stammgüter der südslavischen Hausgemeinschaften: djedovina oder starina (das aus alter Zeit Stammende). Kraus a.a.O.104.

203 Arist. Pol. II 6, 10. 1270 a: ὠνεῖσϑαι γὰρ ἢ πωλεῖν τὴν ὑπάρχουσαν (χώραν) ἐποίησεν οὐ καλόν. Heraclid. Pol. II 7 πωλεῖν δὲ γῆν Λακεδαιμονίοις αἰσχρὸν νενόμισται˙ τῆς (δὲ) ἀρχαίας μοίρας οὐδὲ ἔξεστιν.

204 Dieses Erbfolgerecht beschränkte ursprünglich ohne Zweifel auch das nach Aristoteles a.a.O. in Sparta schon früh anerkannte Recht, über die Landlose durch Schenkung und Testament zu verfügen. Auch die, sei es nun echte oder falsche, Tradition über das angebliche Gesetz des Ephors Epitadeus datiert die völlige Freigebung dieses Rechtes, welches offenbar ein verhängnisvolles Werkzeug geworden ist, die Unveräußerlichkeit des Grundbesitzes durch eine legale Fiktion zu umgehen, erst vom Anfang des 4. Jahrhunderts (Plutarch Agis 5).

205 Am schärfsten hat diese individualistische Auffassung Schömann-Lipsius a.a.O. formuliert: »Auch Eigentümer ihrer Güter waren die Spartiaten nicht, da ihnen durchaus kein freies Dispositionsrecht darüber zustand.« Zu welchen Konsequenzen diese Auffassung führen kann, zeigt recht deutlich das Buch von Hall (The effects of civilisation on the people in European states, 1859, S. 37), welches auf den älteren englischen Sozialismus und dadurch indirekt auf die heutige sozialistische Bewegung großen Einfluß geübt hat. Er vergleicht das spartanische Agrarsystem mit dem Kommunismus des Jesuitenstaates in Paraguay.

206 Jhering, Der Zweck im Recht 1495.

207 »Die Geschichte des Eigentums«, sagt Treitschke mit Recht, »zeigt einen unablässigen Wechsel. Denn das Eigentum tritt in Kraft nur durch die Anerkennung von seiten des Staates; und da der Staat durch diese Anerkennung Macht verleiht, so legt er den Eigentümern auch Pflichten auf, setzt ihrem Willen Grenzen, welche nach den Lebensbedürfnissen der Gesamtheit sich beständig verändern. Kein Volk hat jemals das Eigentum als ein so unumschränktes Recht angesehen, wie es in den Theorien des Privatrechts losgetrennt vom Staatsrecht erscheint.« (Der Sozialismus und seine Gönner. Preuß. Jbb. 1882.) Vgl. dazu die schöne Ausführung von Gerber, Zur Lehre vom deutschen Familienfideikommiß (Jbb. von Jhering I 60): »Das Grundeigentum in Deutschland hat niemals als ein Recht von schrankenloser Freiheit gegolten; es ist von jeher durch einen Zusatz sittlicher oder politischer Pflichten gebunden gewesen; es hatte nicht bloß den Charakter eines ausschließlichen Rechts, sondern noch mehr den eines Amtes. Es ist das eine der wirksamsten Grundideen des deutschen Rechtes, die sich durch den ganzen Verlauf seiner Entwicklung rechtfertigen läßt und bei der Konstruktion des heutigen Rechts nicht übersehen werden darf.«

208 Vgl. unten. Mit Bezug auf Leukas wird die hier ursprünglich ebenfalls bestehende Unveräußerlichkeit der Kleren von Aristoteles ausdrücklich als Hauptstütze der aristokratischen Verfassung, ihre Aufhebung als Ursache der Demokratisierung bezeichnet (II 4, 4. 1266b).

209 Äschines I 96 wirft dem Timarch vor, daß er sich nicht entblödet habe, die Besitztümer seiner Vorfahren zu verkaufen; und in der Rede des Isäos über die Erbschaft des Apollodor (31) wird ebenfalls eine solche Veräußerung aufs schärfste verurteilt. Vgl. Schmidt, Ethik der Griechen II 392.

210 Vgl. z.B. Stobbe, Hdb. des deutschen Privatrechts V S. 53: »Die von den Vorfahren ererbten Grundstücke galten nach altem Recht in dem Sinn als Familiengüter, daß sie von dem Eigentümer nicht ohne Genehmigung der nächsten Erben, besonders der Söhne, veräußert werden sollten.«

211 Solon c. 21: εὐδοκίμησε δὲ κἀν τῷ περὶ διαϑηκῶν νόμῳ˙ πρότερον γὰρ οὐκ ἐξῆν ἀλλ᾽ ἐν τῷ γένει τοῦ τεϑνηκότος ἔδει τὰ χρήματα καὶ τὸν οἶκον καταμένειν.

212 XX 6, 5: οἱ μὲν γὰρ ἄτεκνοι τὰς οὐσίας οὐ τοῖς κατὰ γένος ἐπιγενομένοις τελευτῶντες ἀπέλειπον, ὅπερ ἦν ἔϑος παρ᾽ αὐτοῖς πρότερον, κτλ. Bei Aristoteles wird es besonders als ein Bedürfnis oligarchischer Staaten bezeichnet: »τὰς κληρονομίας μὴ κατὰ δόσιν εἶναι, ἀλλὰ κατὰ γένος« κτλ. a.a.O. VIII 7, 12. 1309a.

213 Ebd. VII 2, 5. 1319a: ἦν δὲ τὸ ἀρχαῖον ἐν πολλαῖς πόλεσι νενομοϑετημένον μηδὲ πωλεῖν ἐξεῖναι τοὺς πρώτους κλήρους.

214 Ebd. II 4, 4. 1266b.

215 Ebd. VII 2, 5. 1319a.

216 Ebd. II 4, 4. 1266b: τοὺς παλαιοὺς κλήρους διασῴζειν.

217 Ebd. II 9, 7. 1274b: νομοϑέτης δ᾽ αὐτοῖς ἐγένετο Φιλόλαος περί τ᾽ ἄλλων τινῶν καὶ περὶ τῆς παιδοποιίας, οὓς καλοῦσιν ἐκεῖνοι νόμους ϑετικούς˙ καὶ τοῦτ᾽ ἐστὶν ἰδίως ὑπ᾽ ἐκείνου νενομοϑετημένον, ὅπως ὁ ἀριϑμὸς σῴζεται τῶν κλήρων.

218 Wie Gilbert, Gr. Staatsaltert. I2 15 behauptet.

219 VI 57: ἤν τις ϑετὸν παῖδα ποιέεσϑαι ἐϑέλῃ, βασιλέων ἐναντίον ποιέεσϑαι.

220 Gilbert, Studien z. altspart. Gesch. 169.

221 Herodot a.a.O.

222 An dieser Ansicht von Schömann hält noch Lipsius a.a.O. wenigstens insoferne fest, als auch er Erbtöchter (doch wohl vom Staat?) »an unversorgte Männer geben« und »für die Fortpflanzung kinderloser Häuser durch Adoption von Söhnen aus verwandten mit mehreren Kindern gesegneten Häusern gesorgt« werden läßt. Auch O. Müller, Dorer II 199 betrachtet es als höchst wahrscheinlich, daß man zu Männern der Erbtöchter stets solche nahm, welche für sich keinen κλῆρος hatten, also nachgeborene Söhne zunächst innerhalb des οἶκος, dann des Geschlechtes usw.

223 Dies hat mit Recht außer Valkenaer schon Grote betont (Hist. of Greece [ed. 1884] II 415) gegen die Ansicht Thirlwalls, daß der König hier als Hort der Armut gehandelt habe (»that he could interpose in opposition to the wishes of individuals to relieve poverty«).

224 δικάζειν δὲ μούνους τοὺς βασιλέας τοσάδε μοῦνα˙ πατρούχου τε παρϑένου πέρι, ἐς τὸν ἱκνέεται ἔχειν, ἢν μήπερ ὁ πατὴρ αὐτὴν ἐγγυήσῃ, καὶ ὁδῶν δημοσιέων πέρι.

225 Vgl. über diese z.B. das verwandte dorische Stadtrecht von Gortyn nebst den Bemerkungen von Zitelmann (Rhein. M. Bd. 40 Ergänzungsheft S. 149ff.) und Simon, Zur zweiten Hälfte der Inschrift von Gortyn (Wiener Studien 1887 S. 4ff.).

226 Curtius, Griech. Gesch. I 5 178.

227 Diese Entscheidung des Vaters konnte – wenigstens im 4. Jahrhundert – sogar durch letztwillige Verfügung erfolgen. Aristoteles a.a.O. II 6, 11. 1270a.

228 Aristoteles a.a.O.

229 Cicero de domo 13, 34: quae causa cuique sit adoptionis, quae ratio generum ac dignitatis, quae sacrorum, quaeri a pontificum collegio solet. Vgl. Isokrates (XIX 13) über das äginetische Recht, welches τοὺς ὁμοίους κελεύει παῖδας εἰσποιεῖσϑαι, und Demosthenes über das attische Recht, welches befahl ἐκ τῶν κατὰ γένος ἐγγυτάτων εἰσποιεῖν υἱὸν τῷ τετελευτηκότι (adv. Leochar. p. 1093). In Beziehung auf Gortyn s. Zitelmann a.a.O. S. 162. Simon S. 18. Auch das indische Recht fordert die Adoption des nächststehenden Verwandten und die Benachrichtigung des Königs. Vgl. Leist, Altarisches jus gentium S. 33, vgl. S. 103.

230 ἆνεπίδικον μὴ ἐξεῖναι ἔχειν μήτε κλῆρον μήτε ἐπίκληρον. Demosthenes XLVI 1135 [κατὰ στεφ. B 29].

231 Curtius III5 120.

232 Man vergegenwärtige sich nur, wie sehr infolge der traditionellen Rivalität zwischen den beiden Dynastien, durch häufige Verurteilung von Königen und durch vormundschaftliche Regierungen schon im 5. Jahrhundert die Autorität des Königtums geschwächt war!

233 Plutarch Lysander 17.

234 Vgl. Niese, Zur Verfassungsgeschichte Lacedämons (Hist. Ztschr. 1889 S. 65).

235 Siehe den nächsten Abschnitt.

236 Siehe die Darstellung des platonischen Gesetzesstaates im 2. Band.

237 ἀρχὴ μεγίστη καὶ τιμιωτάτη.

238 Nicht ohne Einfluß auf die angedeutete moderne Anschauungsweise scheint auch die sozialistische Theorie des Phaleas gewesen zu sein, der eine »Ausgleichung« des Besitzes am leichtesten dadurch ermöglichen zu können glaubte, daß »die Reichen Mitgift gäben, aber nicht nähmen, und die Armen umgekehrt nähmen, aber nicht gäben«. Aristot. Pol. II 4, 2. 1266b. Wie könnte man sonst ohne weiteres die Angabe als geschichtlich verbürgt hinnehmen, daß es in Sparta überhaupt keine Mitgiften gab? Siehe Plutarch Apophthegm. Lac. p. [227 F]. Älian V. H. VI 6. Justin III 3, 8.

239 Polit. VIII 6,1/2. 1307a: ἐν δὲ ταῖς ἀριστοκρατίαις γίνονται αἱ στάσεις, ... ὅταν οἳ μὲν ἀπορῶσι λίαν οἱ δ᾽ εὐπορῶσιν. καὶ μάλιστα ἐν τοῖς πολέμοις τοῦτο γίνεται˙ συνέβη δὲ καὶ τοῦτο ἐν Λακεδαίμονι ὑπὸ τὸν Μεσσηνιακὸν πόλεμον˙ δῆλον δὲ καὶ τοῦτο ἐκ τῆς Τυρταίου ποιήσεως τῆς καλουμένης Εὐνομίας˙ ϑλιβόμενοι γάρ τινες διὰ τὸν πόλεμον ἠξίουν ἀνάδαστον ποιεῖν τὴν χώραν κτλ.

240 Alkäos fr. 49:

Ὂς γὰρ δήποτ᾽ Ἀριστόδαμόν φαισ᾽ οὐκ ἀπάλαμνον ἐν Σπάρτᾳ λόγον

εἴπην˙ χρήματ᾽ ἄνηρ˙ πένιχρος δ᾽ οὐδεὶς πέλετ᾽ ἔσλος οὐδὲ τίμιος.

χρήματα ist hier, um die Wende des 6. und 7. Jahrhunderts, noch nicht Geldkapital. Ob übrigens Alkäos recht hat oder Pindar Isthm. 2, 17, der den Ausspruch einem Argiver zuschreibt, ist gleichgültig. Entscheidend ist, daß man dergleichen überhaupt von einem Spartaner glauben konnte.

241 Vgl. Niese, Die Entwicklung der homerischen Poesie S. 213f.

242 IV 600ff. Wenn Menelaos ebd. v. 99 von der »rossenährenden Argos«, Αργος ἱππόβοτος, spricht, so versteht er unter diesem vieldeutigen Begriff sein eigenes Land Lacedämon mit, wie auch v. 174ff. beweist.

243 Nach Pausanias VI 2, 1. τιέϑησαν πάντων φιλοτιμότατα Ἑλλήνων πρὸς ἵππων τροφάς.

244 Vgl. ebd.

245 Über den großen Reichtum des Spartaners Lichas, der 420 in Olympia mit dem Wagen siegte, vgl. Thuk. V 50, 4, dazu Xen. Mem. I 2, 61. Plutarch Kimon 10.

246 οἱ τὰ μείζω κεκτημένοι Thuk. I 6, IV 108, V 15.

247 Aristoteles a.a.O. II 6, 11. 1270a.

248 VI 45: Τῆς μὲν δὴ Λακεδαιμονίων πολιτείας ἴδιον εἶναί φασι πρῶτον μὲν τὰ περὶ τὰς ἐγγαίους κτήσεις, ὧν οὐδενὶ μέτεστι πλεῖον, ἀλλὰ πάντας τοὺς πολίτας ἴσον ἔχειν δεῖ τῆς πολιτικῆς χῶρας.

249 Vgl. Wachsmuth, Gött. gel. Anz. (1870) S. 1811, dessen Ausführung von Oncken (Staatslehre des Aristoteles II 357) vergeblich angefochten worden ist. Das entscheidende Beweismoment für die Abhängigkeit von Ephoros hebt treffend E. Meyer hervor: Lykurgos von Sparta (Forschungen z. alten Gesch. I 219f.).

250 Plato Alkibiades I p. 123a: καὶ χρυσῷ καὶ ἀργύρῳ οἱ ἐκεῖ πλουσιώτατοί εἰσι τῶν Ἑλλήνων. Vgl. Hippias major p. 283d.

251 Aristoteles Pol. II 6, 10. 1270a.

252 Es entspricht genau dieser Zeitbestimmung, wenn es bei Ephoros-Diodor VII 12, 8 heißt: Ὅτι οἱ Λακεδαιμόνιοι χρησάμενοι τοῖς τοῦ Λυκούργου νόμοις ἐκ ταπεινῶν δυνατώτατοι ἐγένοντο τῶν Ἑλλήνων κτλ. Μετὰ δὲ ταῦτα ἐκ τοῦ κατ᾽ ὀλίγον καταλύοντες ἕκαστον τῶν νομίμων ..., ἀπέβαλον τὴν ἡγεμονίαν. Vgl. Plutarch Lykurg 29. 30.

253 Nach Strabo VIII 5, 5. Vgl. dazu E. Meyer ebd.

254 Zur Charakteristik dieser Literatur vgl. E. Meyer ebd. S. 236ff. und Hermes 1907 S. 135ff., Der Logos des Königs Pansanias; Neumann, Die Entstehung des spartanischen Staates in der lykurgischen Verfassung, Hist. Ztschr. Bd. 96 (1906) S. 12f. u. 60ff.; Niese, Herodotstudien (Die Geschichte des Lykurg), Hermes 1907 S. 139ff.; Keßler, Plutarchs Leben des Lykurgos, 1910, S. 38ff.

255 Nach Diodor VII 12, 5 (gewiß ebenfalls nach Ephoros): ἁ φιλοχρηματία Σπάρταν ὀλεῖ, ἄλλο δὲ οὐδέν.

256 Vgl. übrigens auch die höchst lehrreiche Art und Weise, wie die spartanischen Sozialrevolutionäre des 3. Jahrhunderts ihre Ideen mit Orakelsprüchen legitimierten. Plut. Agis 9: Ἔφασαν οὖν καὶ τὰ παρὰ ταύτης (sc. Πασιφάας) μαντεῖα προστάττειν τοῖς Σπαρτιάταις ἴσους γενέσϑαι πάντας καϑ᾽ ὃν ὁ Λυκοῦργος ἐξ ἀρχῆς ἔταξε νόμον.

257 Polyb. VI 45 (offenbar nach Ephoros), vgl. das ebenfalls auf Ephoros zurückgehende Exzerpt bei Diodor VII 12, 8.

258 Plutarch Agis c. 5, der hier gewiß die Anschauung seiner Quellen wiedergibt.

259 Vgl. die genannte Stelle des Polybios VI 45.

260 Vgl. oben S. 83 Anm. 3.

261 Vgl. das Kapitel über den »Staatsroman« im zweiten Band.

262 Über die ganz ins Märchenhafte ausschweifenden Fabeleien Theopomps vgl. Rohde, Der griechische Roman und seine Vorläufer S. 205.

263 Leg. 677b: καί δὴ τοὺς τοιούτους γε ἀνάγκη που τῶν ἄλλων ἀπείρους εἶναι τεχνῶν καὶ τῶν ἐν τοῖς ἄστεσι πρὸς ἀλλήλους μηχανῶν εἴς τε πλεονεξίας καὶ φιλονεικίας, καὶ ὁπόσ᾽ ἄλλα κακουργήματα πρὸς ἀλλήγους ἐπινοοῦσιν.

264 Leg. 678e ff.: Πρῶτον μὲν ἠγάπων καὶ ἐφιλοφρονοῦντο ἀλλήλους δι᾽ ἐρημίαν, ἔπειτα οὐ περιμάχητος ἦν αὐτοῖς ἡ τροφή. νομῆς γὰρ οὐκ ἦν σπάνις κτλ. - πένητες μὲν δὴ διὰ τὸ τοιοῦτον σφόδρα οὐκ ἦσαν οὐδ᾽ ὑπὸ πενίας ἀναγκαζόμενοι διάφοροι ἑαυτοῖς ἐγίγνοντο˙ πλούσιοι δ᾽ οὐκ ἄν ποτε ἐγένοντο ἄχρυσοί τε καὶ ἀνάργυροι ὄντες, ὃ τότε ἐν ἐκείνοις παρῆν.

265 Ebd. Vgl. auch 713e u. »Staatsmann« 271d ff.

266 Die Menschen des Naturzustandes heißen »σοφρωνέστεροι καὶ ξύμπαντα δικαιότεροι«. ib. 679e.

267 Pol. II 2, 8. 1263b: εὐπρόσωπος μὲν οὖν ἡ τοιαύτη νομοϑεσία καὶ φιλάνϑρωπος ἂν εἶναι δόξειεν˙ ὁ γὰρ ἀκροώμενος ἄσμενος ἀποδέχεται, νομίζων ἔσεσϑαι φιλίαν τινὰ ϑαυμαστὴν πᾶσι πρὸς ἅπαντας, ἄλλως τε καὶ ὅταν κατηγορῇ τις τῶν νῦν ὑπαρχόντων ἐν ταῖς πολιτείαις κακῶν ὡς γινομένων διὰ τὸ μὴ κοινὴν εἶναι τὴν οὐσίαν, λέγω δὲ δίκας τε πρὸς ἀλλήλους περὶ συμβολαίων καὶ ψευδομαρτυριῶν κρίσεις καὶ πλουσίων κολακείας, ὧν οὐδὲν γίνεται διὰ τὴν ἀκοινωνησίαν ἀλλὰ διὰ τὴν μοχϑηρίαν κτλ.

268 Daß Dikäarch mit seiner Lehre vom Naturzustand eine bereits ziemlich verbreitete Theorie wiedergibt, zeigt seine ausdrückliche Bemerkung: καὶ ταῦτα ... οὐχ ἡμεῖς, ἀλλ᾽ οἱ τὰ παλαιὰ ἱστορίᾳ διεξελϑόντες εἰρήκασιν. FHG. II p. 234. Graf, Ad aureae aetatis fabulam symbola (Leipziger Studien VIII 45) schließt aus diesen Worten, daß Dikäarch auf eine eigene Meinung in der Frage verzichte; – meines Erachtens kaum mit Recht.

269 Es ist wohl von Interesse, hier darauf hinzuweisen, daß Dikäarch die Gesellschaftstheorie Rousseaus direkt beeinflußt hat. Vgl. die ausdrückliche Erwähnung Dikäarchs in dem bekannten Discours sur l'origine et les fondements de l'inégalité parmi les hommes (Petits chefs-d'oeuvre de Rousseau, 1864, S. 111). Allerdings zitiert hier Rousseau nicht das ausführliche Dikäarchfragment des Porphyrios, sondern nur das kurze Fragment bei Hieron. adv. Jovin. IX 230 (FHG. 234[2]), wo nur die Ernährungs-, nicht die Eigentumsfrage berührt wird; aber es wäre doch zu verwundern, wenn er nicht auch jenes gekannt hätte, mit dessen Inhalt seine eigenen Ausführungen sich so nahe berühren.

270 Porphyr. de abstin. IV 1, 2 (FHG. II 233). Dieselbe Auffassung vertritt Dikäarchs Landsmann Theokrit XII 15:

Ἀλλήλους δ᾽ ἐφίλησαν ἴσω ζύγῳ˙ ἦ ῥα τότ᾽ ἦσαν

Χρύσειοι πάλιν ἄνδρες, ὅτ᾽ ἀντεφίλησ᾽ ὁ φιληϑείς.

271 ἤδη (ἐπειδή?) γὰρ ἀξιόλογα κτήματα ἦν ὑπάρχοντα, οἱ μὲν ἐπὶ τὸ παρελέσϑαι φιλοτιμίαν ἐποιοῦντο, ἀϑροιζόμενοι τε καὶ παρακαλοῦντες ἀλλήλους, οἱ δὲ ἐπὶ τὸ διαφυλάξαι. Schade, daß uns nicht Dikäarch selbst, sondern nur das Exzerpt des Porphyrios erhalten ist, dessen Unvollständigkeit und tendenziöse Einseitigkeit die Dikäarchische Auffassung nur unvollkommen erkennen läßt. Insbesondere tritt bei Porphyrios seinem Zweck gemäß die angeblich verhängnisvolle Bedeutung des Übergangs zur Fleischnahrung in einer Weise gegenüber der Eigentumsfrage hervor, wie dies bei Dikäarch wohl kaum der Fall war. In diesem Punkte hat Graf a.a.O. gewiß richtig gesehen. Vgl. über die Exzerpiermethode des Porphyrios auch Bernays, Theophrasts Schrift über die Frömmigkeit, passim. Wie übrigens Hirzel, Ἄγραφος νόμος, Abhdl. der phil.-hist. Kl. der sächs. G. d.W. 20 (1), 1900, S. 88 mit Recht bemerkt, war für Dikäarch der Naturzustand nicht auch vom Standpunkt höherer geistiger Kultur etwas Vollkommenes.

272 εἰς ἀλλήλους πλεονεξία.

273 Vielleicht Dikäarch selbst? Vgl. Dümmler, Zu den historischen Arbeiten der ältesten Peripathetiker (Rh. Mus. 1887 S. 195).

274 Seneca ep. 90, 3: inter homines consortium [esse docuit philosophia], quod aliquamdiu inviolatum mansit, antequam societatem avaritia distraxit et paupertatis causa etiam iis, quos fecit locupletissimos, fuit.

275 Vgl. zu der Äußerung des Diogenes über die »ἐλευϑερία ἡ ἐπὶ Κρόνου« Weber, De Dione Chrysostome Cynicorum sectatore (Leipziger Studien X S. 18).

276 Über diesen s. Wellmann, Die Philosophie des Stoikers Zenon (Jbb. f. kl. Phil. 1873 S. 437ff.) und Band II.

277 Diog. Laert. VII 32f. Vgl. die Erklärung des Stoikers Diogenes gegen den Gebrauch des Metallgeldes bei Athen. IV 159 c (Knöchelgeld! s. Gomperz, Eine verschollene Schrift des Stoikers Kleanthes. Ztschr. f. östr. Gymn. 1878 S. 254) und bei Philodem. Siehe Crönert in den Studien z. Paläographie u. Papyruskunde VI, 1906, Pap. 339 col. 14: περὶ τῶν Στωικῶν p. 61 (aus den herkulanensischen Rollen).

278 Diog. Laert. ebd. Vgl. 131 über Chrysippos, der ebenfalls diese Gemeinschaft gefordert hat.

279 Ebd. 33.

280 Hier wird vollster Ernst gemacht mit dem platonischen Bilde von den »Menschenherden, die in den (besten) Staaten nach den Anordnungen der Gesetzgeber weiden« (ἀνϑρώπων ἀγέλαις, ὁπόσαι κατὰ πόλιν ἐν ἑκάσταις νομεύονται κατὰ τοὺς τῶν γραψάντων νόμουσ. Πολιτ. 295e).

281 Plutarch, De Alex. fort. I 6: εἷς δὲ βίος ἦ καὶ κόσμος ὥσπερ ἀγέλης συννόμου νόμῳ κοινῷ συντρεφομένης.

282 Athenäos XIII 561 c: ἐν τῇ πολιτείᾳ ἔφη (Ζήνων)˙ τὸν Ἔρωτα ϑεὸν εἶναι συνεργὸν ὑπάρχοντα πρὸς τὴν τῆς πόλεως σωτηρίαν. Vgl. ebd. die Auffassung des Eros als »φιλίας καὶ ἐλευϑερίας ἔτι τε καὶ ὁμονοίας παρασκευαστικός«.

283 Vgl. Chrysippos περὶ φύσεως bei Plutarch De stoicorum rep. 20: τὸν σοφόν, εἰ τὴν μεγίστην οὐσίαν ἀποβάλοι, δραχμὴν μίαν ἐκβεβληκέναι δόξειν und περὶ πολιτείας ib. 21 οὐδὲν ἡδονῆς ἕνεκα πράξειν, οὐδὲ παρασκευάσεσϑαι τοὺς πολίτας und die Schilderung des Kronosreiches bei dem Stoiker Arat von Soloi in seinem gefeierten Lehrgedicht, den »Phänomenen« (zwischen 276 u. 274).

284 Inwieweit freilich diese Richtung an die Realisierbarkeit ihrer gesellschaftlichen Ideale glaubte, ist mit Sicherheit nicht zu entscheiden. In bezug auf die älteste unmittelbar an den Cynismus sich anschließende Stoa nimmt allerdings Hirzel einen solchen Glauben an (Die Entwicklung der stoischen Philosophie. Unters. zu Ciceros philos. Schriften II 271).

285 Seneca ep. 48, 2.

286 ib. 95, 52. Der Weise ist niemals bloß Privatmann. Cicero Tusc. IV 23, 51.

287 Anders dachte allerdings Chrysippos, von dem wir sogar – dank Cicero (De fin. III 20 § 67) – einen Versuch zur Rechtfertigung des Privateigentums besitzen, der freilich nichtssagend genug ist: Cetera nata esse hominum causa et deorum. – Sed quemadmodum theatrum cum commune sit, recte tarnen dici potest ejus esse eum locum, qnem quisque occuparifc, sie in urbe mundovi communi non adversatur jus, quominus suum quidque cujusque sit. Ist das etwa in Gegensatz zu Zeno gesagt, dessen Ansichten Chrysipp so vielfachen Widerspruch entgegengesetzt hat?

288 Ein Vorbild, auf das in den politischen und sozial-reformerischen Tendenzschriften »περὶ ὁμονοίας« offenbar häufig hingewiesen wurde. – Mit Recht vermutet z.B. Dümmler (Prolegomena zu Platons Staat S. 46), daß Antiphon in seiner Schrift περὶ ὁμονοίας (nach Harpokration s. vv.) die μακροκέφαλοι, die σκιάποδες und die ὑπὸ γῆν οἰκοῦντες nur zu dem Zwecke erwähnte, um an ihnen die Durchführbarkeit seiner politischen Ideale zu erweisen.

289 Vgl. Schmoller, Die Gerechtigkeit in der Volkswirtschaft (Jahrb. f. Gesetzg., Verw. u. Volkswirtsch. 1881 S. 39).

290 Auf sie bezieht sich wohl zum Teil Aristoteles Pol. II, 2, 1. 1263a.

291 Eine interessante Anspielung auf die Rolle, welche die Naturvölker in der damaligen Theorie spielten, enthalten die Chorgesänge in den »Vögeln« des Aristophanes, der hier bei der Musterung von allerhand Fabelvölkern unter den Skiapodes plötzlich auf Sokrates und Chairephon stößt. v. 1470ff., 1552ff. Vgl. Dümmler a.a.O.

292 Justin II 2, 14: – prorsus ut admirabile videatur, hoc illis naturam dare, quod Graeci longa sapientium doctrina praeceptisque philosophorum consequi nequeunt, cultosque mores incultae barbariae collatione superari. tanto plus in illis proficit vitiorum ignoratio quam in his cognitio virtutis. Hat es doch selbst ein Plato nicht verschmäht, sich im Interesse der von ihm geforderten Gleichstellung von Mann und Weib auf das Beispiel der berittenen und wehrhaften Frauen der Sauromaten am Schwarzen Meere zu berufen! (Leg. 804e.)

293 Vgl. Ephoros bei Strabo VII 3, 9 p.302. FHG. I, 256 fr. 76.

294 Phaenom. 100f. Zu der Ansicht von der Verdrängung Dikes vgl. auch Hesiod Werke u. Tage v. 220.

295 Staat V 464d: δίκαι τε καὶ ἐγκλήματα πρὸς ἀλλήλους οὐκ οἰχήσεται ἐξ αὐτῶν, ὡς ἔπος εἰπεῖν διὰ τὸ μηδὲν ἴδιον ἐκτῆσϑαι πλὴν τὸ σῶμα, τὰ δ᾽ ἄλλα κοινά˙ ὅϑεν δὴ ὑπάρχει τούτοις ἀστασιάστοις εἶναι, ὅσα γε διὰ χρημάτων ἢ παίδων καὶ ξυγγενῶν κτῆσιν ἄνϑρωποι στασιάζουσιν; κτλ.

296 Staat V p. 465c.

297 Vgl. Nik. Damasc. (fr. 123 bei Müller FHG. III p. 460) nach Ephoros: παρὰ τούτοις οὐδὲ εἷς οὔτε φϑονῶν, ὡς φασὶν, οὔτε μισῶν οὔτε φοβούμενος ἱστορήϑη διὰ τὴν τοῦ βίου κοινότητα καὶ δικαιοσύνην.

298 Vgl. Empedokles Fragm. ed. Sturz 305ff.

299 Vgl. Hellanikos von Mitylene über die Hyperboreer FHG. I p. 58 fr. 96: διδάκεσϑαι δὲ αὐτοὺς – sc. ἱστορεῖ – δικαιοσύνην μὴ κρεωφαγοῦντας ἀλλ᾽ ἀκροδρύοις χρωμένους.

300 Diese Ansicht des Ephoros hat ein späterer geographischer Dichter unter ausdrücklichem Hinweis auf diesen mit den Worten wiedergegeben:

Νομαδικὰ δ᾽ ἐπικαλούμεν᾽, εὐσεβῆ πάνυ,

ὧν οὐδὲ εἷς ἔμψυχον ἀδικήσαι ποτ᾽ ἄν,

οἰκοφόρα δ᾽, ὡς εἴρηκε, καὶ στιτούμενα

γάλακτι ταῖς Σκυϑικαῖσί ϑ᾽ ἱππομολγίαις.

Ephoros fr. 78 bei Müller FHG. I 257.

301 Galaktophagen waren die nomadischen Skythen natürlich nicht insoferne, weil sie sich anderer, insbesondere Fleischnahrung, enthalten hätten, sondern weil Milch und Milchprodukte in ihrer Ernährung die Hauptrolle spielten. Eine Tatsache, die sich aus dem einfachen wirtschaftlichen Motiv erklärt, daß diese Skythen, wie die heutigen Kalmüken, mit dem Schlachten ihres Viehes höchst sparsam waren, da sie dieses ihr einziges Kapital nur ungerne angriffen. – Dies hat Neumann (Die Hellenen im Skythenland S. 314) richtig hervorgehoben, meint aber freilich irrtümlicherweise, daß auch Ephoros die Sache nicht anders aufgefaßt habe. Die idealisierende Tendenz der Schilderung des Ephoros ist damit völlig verkannt.

302 Vgl. z.B. Ephoros fr. 76 M. – πρός τε ἀλλήλους εὐνομοῦνται κοινὰ πάντα ἔχοντες τά τε ἄλλα καὶ γυναῖκας καὶ τέκνα καὶ τὴν ὅλην συγγένειαν˙ fr. 78: ζῶσιν δὲ τήν τε κτῆσιν ἀναδεδειχότες κοινὴν ἁπάντων τήν τε σύνολον οὐσίαν. Eine gute Übersicht über diese Verhältnisse bei den verschiedensten Völkern des Altertums gibt E. Meyer, Über die Anfänge des Staates und sein Verhältnis zu den Geschlechtsverbänden und zum Volkstum, Berliner Sitz. Ber. 1907 (1) S. 522f.

303 IV 104: Ἀγάϑυρσοι ... ἐπίκοινον τὴν γυναικῶν τὴν μεῖξιν ποιεῦνται, ἵνα κασίγνητοί τε ἀλλήλων ἔωσι καὶ οἰκήϊοι ἐόντες πάντες μήτε φϑόνῳ μητ᾽ ἔχϑεϊ χρέωνται ἐς ἀλλήλους.

304 Bei Nikolaus Damascenus a.a.O. Vgl. Ephoros fr. 76 M., s.S. 93 Anm. 7.

305 Vgl. Rep. V 461d. Daher bezeichnet Strabo VII 3, 7 (p. 300) die Skythen im Sinne dieser Auffassung als τὰς γυναῖκας πλατωνικῶς ἔχοντας κοινὰς καὶ τέκνα. Diesen Zusammenhang zwischen Plato und Ephoros hat weiter verfolgt Riese, Die Idealisierung der Naturvölker des Nordens in der griechischen und römischen Literatur (Frankfurter Progr. 1875). Übrigens dürften auf Ephoros auch die Ideen des Cynismus eingewirkt haben, wie dies bei seinem Mitschüler Theopomp tatsächlich der Fall war. Vgl. Schröder, Theokrit von Chios (Jahrb. f. Phil. 1890),

306 Rep. III 416d: Ὅρα δή, εἶπον ἐγώ, εἰ τοιόνδε τινὰ τρόπον δεῖ αὐτοὺς ζῆν τε καὶ οἰκεῖν, εἰ μέλλουσι τοιοῦτοι ἔσεσϑαι˙ πρῶτον μὲν οὐσίαν κεκτημένον μηδεμίαν μηδένα ἰδίαν, ἂν μὴ πἀσα ἀνάγκη˙ κτλ.

307 Von der ganzen hier in Betracht kommenden Literatur gilt, was Strabo (III p. 147) von Poseidonios sagt (vgl. fr. 48 Müller II): οὐκ ἀπέχεται τῆς συνήϑους ῥητορείας, ἀλλὰ συνενϑουσιᾷ ταῖς ὑπερβολαῖς.

308 Lykurg I.

309 δαμασίμβροτος nach Simonides, vgl. Plutarch Agesil. c. 1.

310 Vgl. die schöne Formulierung dieses Staatsgedankens bei Thukyd. II 11, 9 in der Rede des spartanischen Königs Archidamos: κάλλιστον γὰρ τόδε καὶ ἀσφαλέστατον πολλοὺς ὄντας ἑνὶ κόσμῳ χρωμένους φαίνεσϑαι.

311 c. 10, 4: (Λυκοῦργος) ἐν τῇ Σπάρτῃ ἠνάγκασε δημοσίᾳ πάντας πάσας ἀσκεῖν τὰς ἀρετάς. Ὥσπερ οὖν ἰδιῶται ἰδιωτῶν διαφέρουσιν ἀρετῇ οἱ ἀσκοῦντες τῶν ἀμελούντων, οὕτω καὶ ἡ Σπάρτη εἰκότως πασῶν τῶν πόλεων ἀρετῇ διαφέρει, μόνη δημοσίᾳ ἐπιτηδεύουσα τὴν καλοκαγαϑίαν.

312 c. 7, 3: καὶ γὰρ δὴ τί πλοῦτος ἐκεῖ γε σπουδαστέος, ἔνϑα ἴσα μὲν φέρειν εἰς τὰ ἐπιτήδεια, ὁμοίως δὲ διαιτᾶσϑαι τάξας, ἐποίησε μὴ ἡδυπαϑείας ἕνεκα χρημάτων ὀρέγεσϑαι; κτλ. § 6: Χρυσίον γε μὴν καὶ ἀργύριον ἐρευνᾶται, καὶ ἄν τί που φανῇ, ὁ ἔχων ζημιοῦται. Τί οὖν ἂν ἐκεῖ χρηματισμὸς σπουδάζοιτο ἔνϑα ἡ κτῆσις πλείους λύπας ἢ ἡ χρῆσις εὐφροσύνας παρέχει;

313 Panathen. 178: (τοὺς Σπαρτιάτας) παρὰ σφίσι μὲν αὐτοῖς ἰσονομίαν καταστῆσαι καὶ δημοκρατίαν τοιαύτην, οἵαν περ χρὴ τοὺς μέλλοντας ἅπαντα τὸν χρόνον ὁμονοήσειν. Höchst bezeichnend für den historischen Sinn dieser Literatur ist die Behauptung des Isokrates (ebd. 153), daß das lykurgische Sparta eine Nachahmung des ältesten – Athen sei!

314 Das beweist nicht nur der Umstand, daß Polybios VI 45 als Hauptvertreter der im Text erwähnten Ansicht neben den gesinnungsverwandten Schriftstellern Plato, Kallisthenes und Xenophon den Ephoros noch einmal ganz besonders nennt, sondern auch der Vergleich der Polybiosstelle mit Diodor VII 12, 3. Siehe E. Meyer a.a.O.

315 (Ἔφορος, Ξενοφῶν etc.) πολὺν δή τινα λόγον ἐν ἐπιμέτρῳ διατίϑενται, φάσκοντες τὸν Λυκοῦργον μόνον τῶν γεγονότων τὰ συνέχοντα τεϑεωρηκέναι˙ δυοῖν γὰρ ὄντων, δι᾽ ὧν σῴζεται πολίτευμα πᾶν, τῆς πρὸς τοὺς πολεμίους ἀνδρείας, καὶ τῆς πρὸς σφᾶς αὐτοὺς ὁμονοίας˙ ἀνῃρηκότα τὴν πλεονεξίαν, ἅμα ταύτῃ συνανῃρηκέναι πᾶσαν ἐμφύλιον διαφορὰν καὶ στάσιν. ᾗ καὶ Λακεδαιμονίους ἐκτὸς ὄντας τῶν κακῶν τούτων κάλλιστα τῶν Ἑλλήνων τὰ πρὸς σφᾶς αὐτοὺς πολιτεύεσϑαι καὶ συμφρονεῖν ταὐτά. [Polyb. VI 46, 6ff.]

316 s. oben S. 89f. – Das beweist übrigens schon die Schrift des Stoikers Sphäros Περὶ Λακωνικῆς πολιτείας, deren Hauptzweck der war, dem Könige Kleomenes III. durch ein Idealgemälde Altspartas die historische Grundlage für seine Sozialreform zu schaffen.

317 Vgl. von Scala, Die Studien des Polybios I 201ff.

318 VI 10.

319 VI 48, 3: ἡ μὲν γὰρ περὶ τὰς κτήσεις ἰσότης καὶ περὶ τὴν διαιταν ἀφέλεια καὶ κοινότης σώφρονας μὲν ἔμελλε τοὺς κατ᾽ ἰδίαν βίους παρασκευάσειν, ἀστασίαστον δὲ τὴν κοινὴν παρέξεσϑαι πολιτείαν.

320 ib. § 7: περὶ τοὺς κατ᾽ ἰδίαν βίους αὐτάρκεις αὐτοὺς παρεσκεύασε καὶ λιτούς.

321 Vgl. Plutarch Lyk. c. 31: (Λυκοῦργος) πρὸς τοῦτο συνέταξε καὶ συνήρμοσεν, ὅπως ἐλευϑέριοι καὶ αὐτάρκεις γενόμενοι καὶ σωφρονοῦντες ἐπὶ πλεῖστον χρόνον διατελῶσιν.

322 οὐδ᾽ ἐσέπλει φόρτος ἐμπορικὸς εἰς τοὺς λιμένας ib. c. 9. Wie nahe übrigens diese Utopie dem sozialen Idealismus liegt, zeigt die Prophezeiung, welche P. Barth am Schlusse seiner »Philosophie der Geschichte als Soziologie« 1898 Bd. I ausspricht, daß nämlich bei einer allgemeinen »Besinnung auf den ewigen Wert des Guten und Schönen neue Einrichtungen sich von selbst ergeben werden und jedes Land wieder für sich arbeiten wird, anstatt Waren zu versenden und zu empfangen« (!). Ähnlich übrigens auch Schopenhauer, der (Parerga und Paralipomena II2 S. 261ff., herausgegeben von Frauenstädt) den Luxus als »alleinige Wurzel« der »so viel Leben kostenden Seefahrt und des verwickelten Handelsinteresses« bezeichnet.

323 a.a.O.

324 c. 8: (Λυκοῦργος) – συνέπεισε – ζῆν μετ᾽ ἀλλήλων ἅπαντας ὁμαλεῖς καὶ ἰσοκλήρους τοῖς βίοις γενομένους, τὸ δὲ πρωτεῖον ἀρετῇ μετιόντας˙ ὡς ἄλλης ἑτέρῳ πρὸς ἕτερον οὐκ οὔσης διαφορᾶς οὐδὲ ἀνισότητος, πλὴν ὅσην αἰσχρῶν ψόγος ὁρίζει καὶ καλῶν ἔπαινος.

325 ib. c. 9. Vgl. dieselbe Behauptung im »Staat der Lac.« c. 7, 5: τό γε μὴν ἐξ ἀδίκων χρηματίζεσϑαι καὶ ἐν τοῖς τοιούτοις διεκώλυσε (Λυκοῦργος).

326 ib. c. 10: μεῖζον δὲ (ἦν) τὸ τὸν πλοῦτον ἄζηλον, ὥς φησι Θεόφραστος, καὶ ἄπλουτον ἀπεργάσασϑαι τῇ κοινότητι τῶν δείπνων καὶ τῇ περὶ τὴν δίαιταν εὐτελείᾳ. Χρῆσις γὰρ οὐκ ἦν οὐδὲ ἀπόλαυσις οὐδὲ ὄψις ὅλως ἢ ἐπίδειξις τῆς πολλῆς παρασκευῆς ἐπὶ τὸ αὐτὸ δεῖπνον τῷ πένητι τοῦ πλουσίου βαδίζοντος˙ ὥστε τοῦτο δὴ τὸ ϑρυλούμενον ἐν μόνῃ τῶν ὑπὸ τὸν ἥλιον πόλεων τῇ Σπάρτῃ σῷζεσϑαι, τυφλὸν ὄντα τὸν πλοῦτον καὶ κείμενον, ὥσπερ γραφὴν ἄψυχον καὶ ἀκίνετον.

327 ib. c. 29.

328 Diodor VII 12, 1.

329 Definition des Staatsromans bei Rohde S. 197.

330 Esprit de lois VI 6. Eine Beobachtung, die ihn – dank seiner Quellengläubigkeit – nicht hindert, Sparta als die »vollkommenste wirkliche Republik«, der »erhabensten idealen Republik«, der platonischen, sowie dem kommunistischen Jesuitenstaat in Paraguay an die Seite zu stellen.

331 Vgl. über diese Zusammenhänge jetzt auch Keßler a.a.O., besonders S. 67ff.

332 Ebd. c. 31: ὁ δὲ οὐ γράμματα καὶ λόγους, ἀλλ᾽ ἔργῳ πολιτείαν ἀμίμητον εἰς φῶς προενεγκάμενος καὶ τοῖς ἀνύπαρκτον εἶναι τὴν λεγομένην περὶ τὸν σοφὸν διάϑεσιν ὑπολαμβάνουσιν ἐπιδείξας ὅλην τὴν πόλιν φιλοσοφοῦσαν. Vgl. übrigens schon Plato Protagoras 342 d. Ja, nach Plutarch (c. 30) macht Altsparta nicht einmal mehr den Eindruck eines Staates, sondern den eines Hauses eines einzigen weisen Mannes: ὧν ἐπικρατούντων (sc. νόμων) πρότερον οὐ πόλεως ἡ Σπάρτη πολιτείαν, ἀλλ᾽ ἀνδρὸς ἀσκητοῦ καὶ σοφοῦ βίον ἔχουσα κτλ.

333 Für die hier verfolgten Ideenzusammenhänge ist auch bezeichnend die Vorstellung des Poseidonios über die Herrschaft der Weisen in der seligen Urzeit. Vgl. Seneca Epist. 90, 5: Illo ergo saeculo, quod aureum perhibent, penes sapientes fuisse regnum Posidonius judicat.

334 Übrigens hat schon Plato diesen Ton angeschlagen, indem er Sparta wenigstens in Beziehung auf die Grundlagen seiner Verfassung als einen geschichtlich gegebenen Musterstaat (παράδειγμα γεγονός) anerkennt. Leg. III 11. 692c.

335 Leg. IV 6. 713a: τῶν γὰρ δὴ πόλεων, ὧν ἔμπροσϑε τὰς ξυνοικήσεις διήλϑομεν, ἔτι προτέρα τούτων πάμπολυ λέγεταί τις ἀρχή τε καὶ οἴκησις γεγονέναι ἐπὶ Κρόνου μαλ᾽ εὐδαίμων, ἧς μίμημα ἔχουσά ἐστιν ἥτις τῶν νῦν ἄριστα οἰκεῖται.

336 Ebd.

337 Cic. de off. I 157.

338 Daß dieselben von den Alten genau beobachtet waren, zeigt Vergils Georg. IV 153

Solae communes gnatos, consortia tecta

Urbis habent magnisque agitant sub legibus aevum.

339 Zeus selbst soll den Bienen ihre Natur gegeben haben. Vergil ebd. 149, der auch hier selbstverständlich nur ältere Vorstellungen wiedergibt.

340 Wir finden noch einen Niederschlag dieser Anschauungsweise, allerdings in etwas anderer Fassung in der späteren Literatur, z.B. bei Didymos: Geop. XIV 3: καὶ ἡ πολιτεία τούτου τοῦ ζώου προσέοικε ταῖς μάλιστα εὐνομουμέναις τῶν πόλεων.

341 »Saturni temporibus«, wie es in Columellas (R. r. IX 2) Zitat aus Nikander, einem griechischen Autor des 2. Jahrhunderts v. Chr., heißt.

342 c. 25. Vgl. dazu die oben S. 903 erwähnte Forderung Zenos: εἷς δὲ βίος ᾖ καὶ κόσμος ὥσπερ ἀγέλης συννόμου νόμῳ κοινῷ συντρεφομένης.

343 Plutarch praec. ger. r.p.p. 823 F. Im Sinne dieser Auffassung sagt übrigens schon Plato (leg. II 666e) von den Spartanern: οἷον ἀϑρόους πώλους ἐν ἀγέλῃ νεμομένους φορβάδας τοὺς νέους κέκτησϑε. Vgl. die Parallelen mit dem Bienenstaat Rep. VII 520b und 564c.

344 Eumeniden 703ff. heißt es vom Areopag:

τοιόνδε τοι ταρβοῦντες ἐνδίκως σέβας

ἔρυμά τε χώρας καὶ πόλεως σωτήριον

ἔχοιτ᾽ ἂν οἷον οὔτις ἀνϑρώπων ἔχει

οὐτ᾽ ἐν Σκύϑαισιν οὔτε Πέλοπος ἐν τόποις.

345 Vgl. Bergk, Comment. de reliquiis comoediae Atticae antiquae p. 197ff. mit Bezug auf die Komödie des Kratinos vom »Reichtum«.

346 Zugleich aber auch als wahrhaft »politische« πραττόμενα πολιτικῶς. c. 15. Natürlich wird dabei die Bedeutung dieser Gebräuche weit überschätzt, wenn es im Hinblick auf sie von dem Gesetzgeber heißt: οὐκ ἐκ τῶν τυχόντων, ἀλλ᾽ ἐκ τῶν ἀρίστων ἐβούλετο γεγονότας εἶναι τοὺς πολίτας, – wie im Staate Platos!

347 Vgl. schon Plato Rep. II 372b ff. Auch hier berührt sich übrigens Altertum und Neuzeit in ihren Ideen unmittelbar. Vgl. z.B. die Schrift des Vegetarianers Heller, Elend und Zufriedenheit. Über die Ursachen und die Abhilfe der wirtschaftlichen Not.

348 Lyk. c. 8: Ἀρκέσειν γὰρ ᾤετο τοσοῦτον αὐτοῖς τῆς τροφῆς πρὸς εὐεξίαν καὶ ὑγιείαν ἱκανῆς ἄλλου δὲ μηδενὸς δεησομένοις. Nach c. 12 enthalten sich wenigstens die Älteren der Fleischnahrung vollständig: Τῶν δὲ ὄψων εὐδοκίμει μάλιστα παρ᾽ αὐτοῖς ὁ μέλας ζωμός, ὥστε μηδὲ κρεαδίου δεῖσϑαι τοὺς πρεσβυτέρους, ἀλλὰ παραχωρεῖν τοῖς νεανίσκοις, αὐτοὺς δὲ τοῦ ζωμοῦ καταχεομένους ἑστιᾶσϑαι.

349 IV 3 u. 5.

350 Vgl. Staat der Laced. 7, 1f.: Ἐναντία γὲ μὴν καὶ τάδε τοῖς ἄλλοις Ἕλλησι κατέστησεν ὁ Λυκοῦργος ἐν τῇ Σπάρτῃ νόμιμα. Ἐν μὲν γὰρ δήπου ταῖς ἄλλαις πόλεσι πάντες χρηματίζονται ὅσον δύνανται. ὁ μὲν γὰρ γεωργεῖ, ὁ δ᾽ ναυκληρεῖ, ὁ δ᾽ ἐμπορεύεται, οἱ δὲ καὶ ἀπὸ τεχνῶν τρέφονται, ἐν δὲ τῇ Σπάρτῃ ὁ Λυκοῦργος τοῖς ἐλευϑέροις τῶν μὲν ἀμφί χρηματισμὸν ἀπεῖπε μηδενὸς ἅπτεσϑαι, ὅσα δ᾽ ἐλευϑερίαν ταῖς πόλεσι παρασκευάζει, ταῦτα ἔταξε μόνα ἔργα αὑτῶν νομίζειν.

351 Schon Aristoteles hebt in seiner Kritik des platonischen Kommunismus mit Recht hervor; daß demselben viel weniger Schwierigkeiten da im Wege stehen, wo die Besitzer nicht zugleich Bebauer des Bodens sind. Pol. II 2, 1. 1263a: ἑτέρων μὲν οὖν ὄντων τῶν γεωργούντων ἄλλος ἂν εἴη τρόπος καὶ ῥᾴων (sc. κοινὴν ποιεῖν τὴν χώραν), αὐτῶν δ᾽ αὑτοῖς διαπονούντων τὰ περὶ τὰς κτήσεις πλείους ἂν παρέχοι δυσκολίας˙ κτλ.

352 Wie außerordentlich leicht sich die Legendenbildung auf diesem Gebiete vollzog, dafür bietet ein drastisches Beispiel auch die bei Justin (III 2, 11f.) erhaltene Angabe, daß das lykurgische Sparta von der Geldwirtschaft zum reinen Naturaltausch zurückgekehrt sei. (Lycurgus) emi singula non pecunia sed compensatione mercium jussit. Auri argentique usum velut omnium scelerum materiam sustulit. Der Urheber dieser Ansicht ging offenbar von dem Gedanken aus, daß ein Staat, in welchem der Erwerbstrieb mit all seinen unsittlichen Konsequenzen radikal ausgerottet sein sollte, ein der Ansammlung fähiges Tauschmittel, irgendein »Geld« überhaupt nicht zugelassen haben kann. Diese logisch korrekte Schlußfolgerung genügte, daraus eine geschichtliche Tatsache zu formulieren und sie als solche weiter zu überliefern. – In dieselbe Kategorie gehört die Notiz bei Justin III 3, 8 (Lycurgus) virgines sine dote nubere jussit; ganz so wie Plato in seinem Gesetzesstaat! Siehe Bd. II. Dieselbe Ansicht bei Ps.-Plutarch Apophth. Lac. Lyc. 15 [p. 227 F]. Dazu Keßler a.a.O. S. 69.

353 XLIII 1, 3: veluti unum cunctis patrimonium esset! Vgl. Plutarch Lykurg 8: ἡ Λακωνικὴ φαίνεται πᾶσα πολλῶν ἀδελφῶν εἶναι νεωστὶ νενεμημένων.

354 Vgl. Steffen, Die Landwirtschaft bei den altamerikanischen Naturvölkern S. 76f.

355 Lykurg c. 16: τὸ δὲ γεννηϑὲν οὐκ ἦν κύριος ὁ γεννήσας τρέφειν, ἀλλ᾽ ἔφερε λαβὼν εἰς τόπον τινὰ λέσχην καλούμενον ἐν ᾧ καϑήμενοι τῶν φυλετῶν οἱ πρεσβύτατοι καταμαϑόντες τὸ παιδάριον, εἰ μὲν εὐπαγὲς εἴη καὶ ῥωμαλέον, τρέφειν ἐκέλευον, κλῆρον αὐτῷ τῶν ἐνακισχιλίων προσνείμαντες.

356 Daher begegnen wir im Inkareich neben der genannten Sitte gleichzeitig der strengsten Feldgemeinschaft. Die Felder gehörten hier dem ganzen Dorf und fielen stets wieder an die Gemeinde zurück, sie konnten weder veräußert noch vererbt werden. Alljährlich wurden sie von neuem verteilt, wobei der einzelne bald mehr, bald weniger erhielt, je nachdem die Kopfzahl seiner Familie ab- oder zugenommen hatte. Vgl. Steffen a.a.O. S. 77.

357 Agis c. 5. Die Versuche, die Angabe Plutarchs so umzudeuten, daß der »Widerspruch« mit den Tatsachen wegfällt, z.B. die Erklärung von Schömann-Lipsius, Griech. Alt. I3 263, tun nicht nur dem klaren Wortlaut Gewalt an, sondern verkennen auch den Zusammenhang der Vorstellungen, aus dem sie allein verstanden werden kann.

358 Paneg. 79: οὕτω δὲ πολιτικῶς εἶχον, ὥστε καὶ τὰς στάσεις ἐποιοῦντο πρὸς ἀλλήλους οὐχ ὁπότεροι τοὺς ἑτέρους ἀπολέσαντες τῶν λοιπῶν ἄρξουσιν, ἀλλ᾽ ὁπότεροι φϑήσονται τὴν πόλιν ἀγαϑόν τι ποιήσαντες˙ καὶ τὰς ἑταιρείας συνῆγον οὐχ ὑπὲρ τῶν ἰδίᾳ συμφερόντων, ἀλλ᾽ ἐπὶ τῇ τοῦ πλήϑους ὠφε λείᾳ.

359 Areop. c. 12 § 31: οὐ γὰρ μόνον περὶ τῶν κοινῶν ὡμονόουν, ἀλλὰ καὶ περὶ τὸν ἴδιον βίον τοσαύτην ἐποιοῦντο πρόνοιαν ἀλλήλων, ὅσην περ χρὴ τοὺς εὖ φρονοῦντας καὶ πατρίδος κοινωνοῦντας.

360 ib. 32.

361 ib. ... ὑπολαμβάνοντες αἰσχύνην αὑτοῖς εἶναι τὴν τῶν πολιτῶν ἀπορίαν ἐπήμυνον ταῖς ἐνδείαις.

362 ib. 35: ἅμα γὰρ τούς τε πολίτας ὠφέλουν καὶ τὰ σφέτερ᾽ αὐτῶν ἐνεργὰ καϑίστασαν.

363 ib. κεφάλαιον δὲ τοῦ καλῶς ἀλλήλοις ὁμιλεῖν. αἱ μὲν γὰρ κτήσεις ἀσφαλεῖς ἦσαν, οἷσπερ κατὰ τὸ δίκαιον ὑπῆρχον, αἱ δὲ χρήσεις κοιναὶ πᾶσι τοῖς δεομένοις τῶν πολιτῶν.

364 ib. c. 38 § 83: τὸ δὲ μέγιστον˙ τότε μὲν οὐδεὶς ἦν τῶν πολιτῶν ἐνδεὴς τῶν ἀναγκαίων, οὐδὲ προσαιτῶν τοὺς ἐντυγχάνοντας τὴν πόλιν κατῄσχυνε, νῦν δὲ πλείους εἰσὶν οἱ σπανίζοντες τῶν ἐχόντῶν.

365 ib. 44: τοὺς μὲν γὰρ ὑποδεέστερον πράττοντας ἐπὶ τὰς γεωργίας καὶ τὰς ἐμπορίας ἔτρεπον, εἰδότες τὰς ἀπορίας μὲν διὰ τὰς ἀργίας γιγνομένας, τὰς δὲ κακουργίας διὰ τὰς ἀπορίας˙ ἀναιροῦντες οὖν τὴν ἀρχὴν τῶν κακῶν ἀπαλλάξειν ᾤοντο καὶ τῶν ἄλλων ἁμαρτημάτων τῶν μετ᾽ ἐκείνην γιγνομένων.

366 Für Isokrates ist hier der »beste Staat« bereits verwirklicht. Er fragt allen Ernstes ib. c. 21 § 55: καίτοι πῶς ἂν γένοιτο ταύτης πλείονος ἀξία πολιτεία, τῆς οὕτω καλῶς ἁπάντων τῶν πραγμάτων ἐπιμεληϑείσης;

367 § 179 ἧς (sc. χώρας) προσῆκεν ἴσον ἔχειν ἕκαστον.

368 Gesch. d. Altertums Bd. II S. 297f.

369 Porph. de abst. IV 2 = FHG. II p. 233: ἃ δὴ καὶ ἐξηγούμενος ὁ Δικαίαρχος τὸν ἐπὶ Κρόνου βίον τοιοῦτον εἶναί φησιν˙ εἰ δεῖ λαμβάνειν μὲν αὐτὸν ὡς γεγονότα καὶ μὴ μάτην ἐπιπεφημισμένον τὸ δὲ λίαν μυϑικὸν ἀφέντας, εἰς τὸ διὰ τοῦ λόγου φυσικὸν ἀνάγειν.

370 Strabo IX 3,12. p. 423. Vgl. X 4, 8. p. 476.

371 In der Zeit des ersten messenischen Krieges nach Ephoros bei Justin III 4, 5f. Promiscuos omnium feminarum concubitus permisere, maturiorem futuram conceptionem rati, si eam singulae perplures viros experirentur.

372 Es bedarf ja kaum eines Hinweises auf die römische »Bastardhistorie« des 4. Jahrhunderts d. St., die im wesentlichen auch nur ein »quasi-historischer Abklatsch« der agrarpolitischen und sozialrevolutionären Bewegungen der gracchisch-sullanischen Zeit ist. Mommsen, Sp. Cassius, M. Manlius, Sp. Mälius, die drei Demagogen der älteren republikanischen Zeit (Röm. Forsch. II 153ff., besonders S. 198ff.). Näheres im 2. Band.

373 So auch Kleinwächter, Zur Frage der ständischen Gliederung der Gesellschaft (Zeitschr. f.d. Staatswissensch. 1888 S. 318).

374 Vgl. z.B. die Monatsschrift zur Förderung einer friedlichen Sozialreform. »Deutsch-Land« Bd. II Nr. 1 S. 20. Engels, Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft S. 51 in dem Anhang über »die Mark«.

375 Die drei Fragen des Grundbesitzes und seine Zukunft S. 29 u. 37f.

376 Der Ausdruck wird direkt gebraucht, um die Zustände des altgermanischen Staates zu charakterisieren, bei Lamprecht, Rheinische Studien 103ff.

377 Wie weit die Analogie zwischen antiken und modernen Einseitigkeiten auf diesem Gebiete geht, dafür ist auch der Vorwurf bezeichnend, den C. Delbrück (Die indogermanischen Verwandtschaftsnamen S. 215) Lamprechts Studien zur Sozialgeschichte der deutschen Urzeit macht, daß »diejenigen Schablonen, welche innerhalb des Rahmens der Naturvölker erarbeitet sind oder zu sein scheinen, allzu bereitwillig auf andere Völker übertragen werden, als ob wir noch in den Zeiten lebten, da die großen Epopöen der spekulativen Philosophie die Gemüter gefangen hielten«.

378 Von Meitzen in dem S. 6 genannten Aufsatz »über die Individualwirtschaft der Germanen« a.a.O. S. 71f.

379 a.a.O. S. 465f.

380 a.a.O. S. 370.

381 v. Stein, Die Entwicklung der Staatswissenschaft bei den Griechen, Sitz. Ber. der Wiener Akademie (phil. hist. Kl.) 1879 S. 255.

382 L. Stein a.a.O. S. 92.

383 Siehe das Kapitel über den Staatsroman im 2. Band.

Quelle:
Robert von Pöhlmann: Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt, München 31925, Bd. 1.
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