Erigone [1]

[1036] ERIGONE, es, ( Tab. XXX.) des Aegisthus Tochter, welche er mit der Klytämnestra zeugete, Orestes aber, als er diese seine ehebrecherische und mörderische Mutter, nebst dem Aegisthus, hingerichtet, auch mit aufopfern wollte. Es hinderte ihn aber Diana daran, indem sie Erigonen wegnahm, und sich dieselbe in Attika zur Priesterinn machte. Hygin. Fab. 122. Es soll aber diese Fabel nichts anders sagen, als daß er ihr aus Mitleiden gegen ihre Jugend und Unschuld das Leben gelassen und sie nur dem Dienste der Diana gewidmet habe. Ban. Erl. der Götterl. V. B. 210 S. Andere hingegen wollen, sie habe sich erhenket, als sie gesehen, daß Orestes von den Areopagit en zu Athen, des an seiner und ihrer Mutter begangenen [1036] Mordes wegen, losgesprochen worden. Dictys Cret. L. VI. c. 4. Etymol. Magn. ap. Fabram ad Dictyn. l. c. Jedoch melden auch einige, Orestes habe sie selbst zur Gemahlinn genommen, und mit ihr den Penthilus gezeuget. Cinæthon ap. Pausan. Corinth. c. 18. p. 117. Ihre Historie ist also voller Ungewißheit.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1036-1037.
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