Ein Neffe an seinen Onkel.

[135] Welch ein Glück, mein theurer Onkel, Dir (Ihnen) an dem heutigen Tage alle die Wünsche aussprechen zu können, die ich für Dich hege! Ich erkenne so sehr Deine Güte, Deine liebevolle Zuneigung für mich an, daß ich oft befürchte, mich derselben nicht würdig genug zeigen zu können. Eine musterhafte Aufführung, angestrengter Fleiß, sind, wie ich weiß, das sicherste Mittel, Dir meine Dankbarkeit beweisen zu können. Ich verspreche Dir daher, alle meine Pflichten mit ununterbrochenem Eifer zu erfüllen und werde es nie vergessen, daß ich nur dadurch Ansprüche auf Deine mir so theure Zuneigung gewinnen kann. Ich bitte Dich daher, dieses Versprechen zugleich mit der Versicherung meiner unwandelbaren Ehrerbietung von mir anzunehmen.

Quelle:
Fresne, Baronesse de: Maximen der wahren Eleganz und Noblesse in Haus, Gesellschaft und Welt. Weimar 1859, S. 135-136.
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