Maulwurf

[68] Maulwurf, Talpa europae, L. [Schreb. Säugth. III. tab. 156.] mit kurzem Schwanze und fünfzehigen Füßen, ein bekanntes vierfüßiges, etwa fünf Zoll langes Thier mit feinem Gehöre, Geruche und Gesichte begabt, welches vorzüglich früh und Abends und sonst bei feuchter Luft sich hohle Gänge unter der Erde, in Gärten und Wiesen mit dem Rüssel und den beiden Vorderfüßen gräbt, um die Regenwürmer und Insektenlarven, seine einzige Nahrung, zu erreichen, und die ihm hinderliche Erde in Haufen heraushebt, im Winter erstarrt, und vier bis fünf Junge im Frühling wirft.

Die Alten bedienten sich abergläubig verschiedener Theile dieses Thieres zur Arznei, vorzüglich des Blutes gegen das Ausfallen der Haare und gegen heißen und kalten Brand (vergeblich).


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 68.
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