Meerbeifuß

[73] Meerbeifuß, Artemisia maritima, L. [Dodon. Pempt. tab. 26.] mit vieltheiligen, filzigen Blättern, überhängenden Blumentrauben und Blumenkronen[73] mit drei (geschweiften) weiblichen Blüthen, ein niedriges, strauchartiges Gewächs an den nördlichen Meerufern und den salzigen Sümpfen Englands, auch in Weinbergen, mit kriechenden Wurzeln, welches im August blüht.

Die Krautspitzen (Summit. Absinthii maritimi), welche viel weißer, und viel feiner als die des Wermuthbeifußes sind, besitzen im wilden Zustande einen dem Katzengamander, oder dem Kampher ähnlichen, nicht gar starken Geruch, welcher nebst dem bitter gewürzhaften Geschmacke angenehmer als im Wermuthbeifuße ist. Unrecht nennt man dieß Kraut in England zuweilen Absinthium ponticum; man bedient sich desselben oft statt des Wermuthbeifußes in diesem Lande.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 73-74.
Lizenz: