Meerfenchelbacille

[74] Meerfenchelbacille, Crithmum maritimum, L. [Zorn, pl. med. tab. 384.] mit lanzetförmigen, fleischigen Blättern, ein an den Meerufern, vorzüglich Italiens, zwischen Steinen und Felsenritzen wohnendes, anderthalb Schuh hohes, perennirendes Kraut, welches im July gelb blüht.

Die dunkelgrünen, dreifach getheilten, dicken, gelbsaftigen Blätter (Fol. Crithmi. Foeniculi marini, Crithmi marini) schmecken etwas salzhaft bitterlich und riechen nach Selerie. Sie sollen den Harntreiben. Daß sie Verstopfungen der Eingeweide, Gelbsucht und Amenorrhöe heben und den Appetit wieder herstellen sollten, ist noch manchem Zweifel unterworfen.

In Salzlake oder in Essig eingemacht geben sie mit Oel gemischt einen wohlschmeckenden Sallat und werden aufs feste Land versendet.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 74.
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