Mistkäfer

[99] Mistkäfer, Scarabaeus stercorarius, L. [Degeer, Ins. 4. tab. 9. fig. 10. 11.] von schwarzglänzender Farbe, gefurchten Flügeldecken, rhomboidalischem Kopfe, und etwas hervorstehendem Hauptwirbel, ein sehr reinlicher, schwarzblauer Käfer, welcher vorzüglich in der Abenddämmerung nach seiner Nahrung, dem Pferde- und Kuhmiste mit starkem Brummen fliegt. Ihre Eier legen sie in von ihnen aus Miste bereitete Pillen.

Die Alten kannten seine Harn treibende Eigenschaft. Aeußerlich in Pulver aufgestreut, hielten sie ihn (Scarab. pilularis) für dienlich beim Staphylom, auch auf Aftervorfälle gestreut, oder mit Fettigkeiten vermischet aufgelegt; auf letztere Art auch bei schmerzhaften Goldaderknoten. Wer bürgt für den Erfolg von einem so wenig gekannten Mittel?


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 99.
Lizenz: