Moringawurzel

[106] Moringawurzel ist eine aus Ostindien, vorzüglich Malabar und Zeylon gebrachte Wurzel eines unbekannten, vermuthlich, wie mich deucht, zur Trigonia gehörigen Baums. Sie ist etwa einen halben Fuß lang, einen Zoll dick, und enthält unter einer dicken, mit Längenstriefen gezeichneten, hellgrau gilblichen Rinde, eine blässere, äußerlich fein gestreifte holzige Substanz, welche geruchlos und von mehr salzigem (kreßartigem?) als gewürzhaftem Geschmacke ist. Andre legen ihr einen gewürzhaften Geruch bei und Ringe im Querschnitte.

Man hat diese entbehrliche Wurzel gegen Ansteckungskrankheiten, Würmer und Hautausschläge gebraucht. Die Indianer brauchen sie als ein krampfwidriges Mittel innerlich, und äußerlich als eine zertheilende, schmerzstillende Arznei.

In Holland gilt die Unze zehn Stüber.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 106.
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