Mutterzimmtlorbeer

[115] Mutterzimmtlorbeer, Laurus Malabathrum, L. [? Rheed. Malab. 5. tab. 53.] ein noch unbeschriebner Baum auf Malabar, dessen Rinde, unter dem Namen Kassienrinde, Mutterzimmt, (Cassia lignea, Xylocassia, Canella malabarica) bekannt, in Röhren gerollt, von dunklerer Farbe als der Kaneel, härter als dieser, dicker, auf der Oberfläche rauher, und von zwar ähnlichem, aber weit schwächerm Geruche und Geschmacke ist. Sie zeigt einen glatten, nicht faserigen Bruch und zerspringt in kleine Splitter. Wesentlich unterscheidet sie sich aber vom Kaneel dadurch, daß der Aufguß des Pulvers mit kochendem Wasser zur Gallerte erkaltet, von dem Zimmtsortenlorber aber, außer ihrem reinkaneelartigem obgleich schwächerm Geruche und ähnlichem süßlichtem nicht beißendem Geschmacke, auch dadurch, daß sie in der wässerigen Destillation kein von dem milchicht[115] übergehenden Wasser abscheidbares ätherisches Oel liefert.

Die seltne Anwendung dieser Rinde könnte in einigen Fällen z.B. für Aermere, die des Kaneels seyn, vorzüglich wo man die erhitzende Kraft des letztern vermeiden will, und schleimiger Theile zugleich benöthigt ist, in einigen Durchfällen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 115-116.
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