§. [189] 131.

Muss man aber, um nur etwas zu erfahren, einige Tage nach einander dieselbe Arznei in immer erhöheten Gaben zum Versuche derselben Person geben, so erfährt man zwar die mancherlei Krankheitszustände, die diese Arznei überhaupt zuwege bringen kann, aber man erfährt ihre Reihenfolge nicht, und die darauffolgende Gabe nimmt oft ein oder das andre, von der vorgängigen Gabe erregte Symptom hinweg, heilwirkend, oder bringt dafür den entgegengesetzten Zustand hervor, – Symptome, welche eingeklammert werden müssen, als zweideutig, bis folgende, reinere Versuche zeigen, ob sie Gegenwirkung des Organisms und Nachwirkung, oder eine Wechselwirkung dieser Arznei sind.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 189.
Lizenz: