§. [257] 245.

Nachdem wir nun gesehen haben, welche Rücksicht man bei der homöopathischen Heilung auf die Hauptverschiedenheiten der Krankheiten und auf die besondern Umstände in denselben zu nehmen hat, so gehen wir nun zu dem über, was von den Heilmitteln und ihrer Gebrauchsart, so wie von der dabei zu beobachtenden Lebensordnung zu sagen ist.

Jede merklich fortgehende und auffallend zunehmende Besserung in einer schnellen (acuten) oder anhaltenden (chronischen) Krankheit ist ein Zustand, der, so lange er anhält, jede Wiederholung irgend eines Arzneigebrauchs durchgängig ausschliesst, weil alles Gute, was die genommene Arznei auszurichten fortfährt, hier seiner Vollendung zueilt. Jede neue Gabe irgend einer Arznei, selbst der zuletzt gegebnen, bisher heilsam sich erwiesenen, würde in diesem Falle das Besserungswerk stören.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 257.
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