Beispiele von a) liegen jedermann vor Augen. Eine in heissem Wasser gebadete Hand ist zwar anfänglich viel wärmer als die andre, ungebadete Hand (Erstwirkung), aber von dem heissen Wasser entfernt und gänzlich wieder abgetrocknet, wird sie nach einiger Zeit kalt und endlich viel kälter, als die andre (Nachwirkung). Dem von heftiger Leibesbewegung Erhitzten (Erstwirkung) befällt Frost und Schauder (Nachwirkung). Dem gestern durch viel Wein Erhitzten (Erstwirkung) ist heute jedes Lüftchen zu kalt (Gegenwirkung des Organisms, Nachwirkung). Ein in das kälteste Wasser lange getauchter Arm ist zwar anfänglich weit blässer und kälter (Erstwirkung), als der andre, aber vom kalten Wasser entfernt und abgetrocknet, wird er nachgehends nicht nur wärmer,[135] als der andre, sondern sogar heiss, roth und entzündet (Nachwirkung, Gegenwirkung der Lebenskraft). Auf starken Kaffee erfolgt Uebermunterkeit (Erstwirkung), aber hintennach bleibt lange Trägheit und Schläfrigkeit zurück (Gegenwirkung, Nachwirkung), wenn diese nicht immer wieder durch neues Kaffeetrinken (palliativ) auf kurze Zeit hinweggenommen wird. Auf von Mohnsaft erzeugten, tiefen Betäubungs-Schlaf (Erstwirkung) wird die nachfolgende Nacht desto schlafloser (Gegenwirkung, Nachwirkung). Nach der durch Mohnsaft erzeugten Leibverstopfung (Erstwirkung) erfolgt Durchfälligkeit (Nachwirkung) und nach dem mit Darm erregenden Arzneien bewirkten Purgiren (Erstwirkung) erfolgt mehrtägige Leibverstopfung und Hartleibigkeit (Nachwirkung). Und so wird überall auf jede Erstwirkung einer das Befinden des gesunden Körpers stark umändernden Potenz in grosser Gabe stets das gerade Gegentheil, wo, wie gesagt, es positiv dergleichen giebt, durch unsre Lebenskraft in der Nachwirkung zu Wege gebracht.