§. [153] 81.

Es wird dadurch, dass dieser uralte Ansteckungs-Zunder nach und nach, in einigen hundert Generationen, durch viele Millionen menschlicher Organismen ging und so zu einer unglaublichen Ausbildung[153] gelangte, einigermassen begreiflich, wie er sich nun in so unzähligen Krankheits-Formen an dem grossen Menschen-Geschlechte entfalten konnte, vorzüglich wenn wir uns der Betrachtung überlassen, welche Menge von Umständen72 zur Bildung dieser grossen Verschiedenheit chronischer Krankheiten (secundärer Symptome der Psora) beizutragen pflegen, auch ausser der unbeschreiblichen Mannigfaltigkeit der Menschen in ihren angebornen Körper-Constitutionen, welche schon für sich so unendlich von einander abweichen, dass es kein Wunder ist, wenn auf so verschiedne, vom psorischen Miasm durchdrungene Organismen, so viele verschiedne, oft dauernd, von innen und aussen einwirkende Schädlichkeiten auch unzählbar verschiedne Mängel, Verderbnisse, Verstimmungen und Leiden hervorbringen, welche unter einer Menge eigner Namen als für sich bestehende Krankheiten in der alten Pathologie73 bisher aufgeführt wurden.[154]


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 153-155.
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