Angustura ([26] Cortex Angusturae, oder Augusturae).

(Die Rinde eines südamerikanischen Baums, Bonplandia trifoliata genannt, wird am besten in solchen Stücken zum Arzneigebrauche gewählt, welche etwa eine Linie dick, wenig gebogen, an der äussern, erhabnen Fläche mit einem graulicht weissen, leicht abzuschabenden, feinen Ueberzuge bedeckt, mit feinen Querfurchen bezogen, an der innern, hohlen Fläche hellbräunlich gelb, leicht brüchig und auf dem Bruche zimmtfarbig und porös sind, von widerlich gewürzhaftem Geruche und durchdringendem, etwas hitzigem, gewürzhaft bitterm Geschmacke, wovon das Pulver dem Rhabarberpulver an Farbe beikömmt; der Absud soll von aufgelösetem Eisenvitriole nicht niedergeschlagen werden. – Funfzig Gran dieses Pulvers werden mit 1000 Tropfen Weingeist zur Tinktur, ohne Wärme, ausgezogen, zum Arzneigebrauche, nach gehöriger Verdünnung.)


Viele Jahre lang hat man sich über eine dieser ächten Angustura-Rinde im Handel untergeschobene falsche Rinde, welche sehr gefährliche und giftige Wirkungen äussere, öffentlich beschwert, und viele Jahre lang den Baum nicht nennen können, von welchem diese unächte Rinde abstammen sollte.

Jetzt nennt man die Brucea ferruginea als den Baum, von welchem diese falsche, verdächtige Rinde genommen werde; sie soll, nach chemischer Untersuchung, dasselbe Akaloid liefern, als die Krähenaugen, die Ignazbohne, u.s.w.[27]

Indessen besitzt die oben beschriebene, ächte Angustura-Rinde ebenfalls eine ungemein grosse Arzneikraft, so dass, wenn man sie auch unmittelbar von dem Baume, Bonplandia trifoliata auf St. Thomas del Angustura in Südamerika erhält, wie doch jetzt wohl ohne Zweifel geschieht, sie doch ohne gehörige Mässigung der Gabe und im ungeeigneten Falle, ebenfalls, wie jede sehr kräftige Arznei, grossen Schaden anrichten muss. Auch sie würde und müsste, wenn, wie in F.A.G. Emmert's Curgeschichte (Hufel. Journ. 1815. Aug. S. 75.) von einem Absude von 5 Unzen (angeblich unächter) Angustura-Rinde zu 5 Unzen Flüssigkeit eingedickt, ein sechstehalbjähriger Knabe 3 Esslöffel voll, wie dort, einzunehmen bekäme, eine so unvernünftige Gabe, welche ungefähr 11/2 Unzen Angustura-Kraft enthält, unter sehr ähnlichen, fürchterlichen Symptomen dem Knaben (auch wohl einem Erwachsenen), ebenfalls binnen einem Paar Stunden, den Tod geben, wie man an jener Stelle mit Schauder liest.

In gedachter Tödtungs-Geschichte, von Emmert beschrieben, erfolgte bei dem Knaben:


Zittern, welches bald in heftige Krämpfe überging (n. 1/2 St.).

Bei Berührung des Arms vom Arzte, beim Pulsfühlen, entstand plötzlich Starrkrampf.

Die Augenlider öffneten sich weit.

Die Augen waren starr, hervortretend und unbeweglich.

Kinnbackenverschliessung mit weiter Oeffnung der Lippen, so dass die vordern Zähne ganz entblösst waren.

Anspannung der einzelnen Gesichtsmuskeln.

Die Gliedmassen waren auf das stärkste ausgestreckt, steif und starr.[28]

Das Rückgrat war mit dem Kopfe gewaltig rückwärts gezogen.

Der Rumpf ward von Zeit zu Zeit durch ein heftiges Zucken, längs des Rückens, wie durch elektrische Schläge erschüttert und etwas in die Höhe gehoben.

Wangen und Lippen wurden blau.

Der Athem aussetzend.

Nach dem sechsminütlichen Anfalle athmete der Knabe mit vieler Anstrengung, schnaubend, mit Bläue der Backen und Lippen.

Grosses, öfteres Verlangen nach Kaffee.

Schon das Verschlucken lauen Wassers verursachte tetanische Krämpfe.

Pulsschläge 102, krampfhaft, unregelmässig.

Der Tetanus kehrte theils von selbst zurück, theils von einem Geräusche erregt, oder durch Berührung irgend eines Körpertheils; er schrie immer, man solle ihn nicht anrühren.

Nach dem Starrkrampfe waren die Augen verschlossen, die Stirne und das Gesicht mit Schweiss bedeckt – Bläue der Wangen und Lippen – Aechzen ohne (angegebne) Schmerzen.

Der ganze Körper ward welk und schlaff, das Auge erstorben; nur in grossen Pausen zurückkehrendes, konvulsives Athmen.

Tod, nach einer Stunde.

Eine halbe Stunde nach dem Tode war der Körper starr und steif.

Nach 24 Stunden war schon starker Leichengeruch von aussen und im Innern; bei Oeffnung der Venen fand man kirschbraunes, flüssiges Blut.

Die rechte Lunge war äusserlich blass und aufgedunsen, inwendig voll Blut; die linke war äusserlich blau, auf dem Durchschnitte schwärzlicht und sehr schwer vom Blute.[29]


Ausserdem führen auch andre Nachrichten vom Erfolge allzu starker Gaben Angustura, krampfhafte Zuckungen, Schwindel, Angst, Bewegungslosigkeit wie von Erstarren der Muskeln an, und nach einer vom verstorbnen Dr. Würzner in Eilenburg mir mitgetheilten Nachricht, bekamen vier Personen, deren jede zehn bis zwölf Gran Extrakt in Pillenform eingenommen:


Steifigkeit der Muskeln des ganzen Körpers, wie Starrkrampf; der eine fiel plötzlich zu Boden, mit Bewusstseyn.

Kinnbackenverschliessung, Mundsperre.


Sehr ähnliche, nur schwächere Symptome finden sich in dem folgenden Verzeichnisse der Wirkungen der Angustura-Rinde best gewählter Stücke auf gesunde Körper.

Oben angegebner geistigen Tinktur bediente ich mich in einer billionfachen Verdünnung zu einem möglichst kleinen Theile eines Tropfens zu homöopathischem Heilgebrauche, fand aber in einigen Fällen, dass eine weitere Verdünnung noch angemessener seyn würde.

Kampher ist kein Gegenmittel ihrer allzu heftigen Wirkung, wohl aber Kaffeetrank.[30]

Angustura.

In freier Luft, Schwindel (n. 20 St.).

Der Kopf ist eingenommen; es puckt in der Stirne.

In freier Luft bekam sie etwas Kopfweh und Hitze (gegen Abend).

Klammartiges Kopfweh.

5. Kopfweh: Drücken in der Stirne, über beiden Augen, als wenn's da heraus wollte, bei Ruhe und Bewegung.

Kopfweh: Drücken im Hinterkopfe, Nachmittags.

Zerschlagenheitsschmerz des Gehirns im Vorderhaupte, durch Bücken vermehrt und in freier Luft vermindert (sogleich).

Bohrender Kopfschmerz in den Schläfen.

Ein von den Schläfen herab – und herauf fahrender Stich, wie von Elektricität.

10. Bollheit, Taubheit in den Schläfemuskeln, als wenn es da heraus triebe.

Spannender Schmerz in den Schläfemuskeln, bei Oeffnung der Kinnladen.

Schmerz in den Kaumuskeln des Backens, als wenn man zu stark gekauet und sie ermüdet hätte.

In den Kaumuskeln beim Kiefergelenke, ein klammartiger Schmerz, vorzüglich in der Ruhe, welcher sich durch Oeffnung und Schliessung des Kiefers mindert.

Während des Lesens, ein Fippern zwischen den Augenbrauen.

15. Ueber den Augen, etliche Stiche.

Nachmittags und Abends, mehrmals ein heftiges[31] Brennen in der innern Hälfte der Augen selbst und in ihrem innern Winkel.

Ein Spannen erst in dem einen, dann in dem andern Auge, wie von hinten, früh (n. 48 St.).

Wie ein schwacher Dunst vor den Augen, bald vorübergehend.

Wundheitsschmerz der Augenlider.

20. Gefühl von Trockenheit unter den obern Augenlidern.

In beiden Augen, ein Drücken, als wenn sie ein blendendes Licht drückte und die Augen matt würden.

Die Augen sind roth und Brennen vor Hitze; früh sind sie zugeschworen.

Stiche vorne im Gehörgange.

Ein Brennen im innern Ohre, in der Gegend des Trommelfells.

25. Empfindung, als wenn etwas vor das Ohr getreten wäre und etwas darin stäke.

Klamm im äussern Ohre.

Hitze in den Ohrläppchen.

Hinter den Ohren, an der Seite des Halses, ein Klopf-Schmerz, als wenn die grosse Kopf-Arterie heftig schlüge.

Hitze an den Ohren und in beiden Backen.

30. Gefühl von Hitze in beiden Backen, ohne äusserlich fühlbare Wärme.

Beissende Wundheits-Empfindung tief in der Nase (sogleich).

(Ein Wühlen im Unterkiefer) (n. 18 St.).

(Geschmack wie Pfirsichkerne im Munde.)

(Brod schmeckt ihr sauer.)

35. Kein Verlangen zu trinken und kein Wohlgefallen daran und dennoch Empfindung von Durst mehr auf warme, als auf kalte Getränke; auf die kalten fror ihn jedoch nicht.

Beim Spazieren, Uebelkeit, als wollte er in Ohnmacht fallen; dabei grosse Mattigkeit über und über, welche durch Niedersetzen sich nicht minderte; dann war es ihm, als stiege die Uebelkeit in den Kopf und er bekam Hunger.[32]

Nach dem Essen, viel Luftaufstossen.

Gallichtes Aufstossen.

Lautes Knurren im Unterleibe.

40. Stechen im Unterleibe, drauf ein Ziehen darin.

Früh, nach vorgängigem Leibschneiden und Uebelkeit erfolgt Durchfall; der letzte Stuhl war blosser Schleim.

Leibschneiden und Laxiren; das letzte Mal, schleimig (n. 12, 84 St.).

(Krabbelndes Kitzeln im Mastdarme, wie von Madenwürmern.)

Pomeranzfarbiger Harn, welcher schnell sehr trübe wird (n. 24 St.).

45. (Ein Brennen nach dem Uriniren; es nöthigt öfters zum Harnen, es gehen aber nur wenige Tropfen dunkelgelb ab, welche jedesmal Brennen verursachen.)

Jücken des Hodensacks.

An der Vorhaut Stechen, zuweilen Jücken.


Ein Stich am Kehldeckel (sogleich).

Oefteres, kurzes Husten, mit einmaligem Schlucksen darauf (n. 15 St.).

50. Schnell vorüber gehende Engigkeit der Brust (sogleich).

Schmerz in den Brustmuskeln früh, wenn sie sich im Bette bewegt, und am Tage, wenn sie die Arme zusammen legt, schmerzen sie wie zerschlagen; bei Berührung der Theile fühlt sie nichts, auch nicht beim Athmen.

Ein scharf drückender, gleichsam kneipender Schmerz oben in der Brust, auf einer kleinen Stelle (n. 15 St.).

Schneidende Stiche an der letzten Ribbe beim Einathmen, und ausserdem kurz vor dem Schlafengehn und nach dem Niederlegen.

Früh, im Bette, Schmerz im Kreuze, als wenn alles gebrochen wäre; sie konnte nach dem Aufstehn[33] nichts von der Erde aufheben bis nach etlichen Stunden; dann Hunger, nachgehends Leibschneiden und Laxiren, zuletzt schleimig.

55. Die ganze Nacht, ein Pressen im Kreuze, wie zerschlagen; sie wachte über diesen Schmerz oft auf; früh um 4 Uhr war's am schlimmsten, aber wie sie aufstand, war's weg.

Früh, im Bette, Steifigkeitsschmerz zwischen den Schulterblättern und im Nacken, wie Ziehen; sie konnte, beim Aufstehn, vor Schmerz sich mit den Armen nicht bewegen und, den ganzen Vormittag, den Hals nicht wenden – mehre Morgen nach einander, bis Mittag, unter Mattigkeit des ganzen Körpers.

In den linken Halsmuskeln, nach der Achsel zu, bloss bei Bewegung, ein Zerschlagenheitsschmerz und wie überdehnt, was sich in freier Luft bessert.

Schneidende Stiche am Schulterblatte.

Im Nacken, ein ziehender Stich.

60. Auf der Achsel, ein fippernder Schmerz.

Bei Ausstreckung des Arms, Gefühl, als wenn man ein grosses Gewicht lange in der Hand gehalten hätte – eine Art Lähmung.

Steifigkeit in den Ellbogengelenken, mit Mattigkeit der Vorderarme.

Schmerz am Ellbogengelenke, wie in den Flechsen, als wenn er sich daran gestossen hätte – vermehrt bei Bewegung des Arms und beim Aufstützen (nach Gehn in freier Luft) (n. 24 St.).

Ziehn im Vorderarme und in der Hand, wie Klamm.

65. Ziehn in einem Finger der linken Hand.

Schmerz im rechten Mittelfinger, als wenn er ausgerissen würde.

Schmerz in den hintersten Fingergelenken, als wenn man einen geschwürigen Theil bewegt.

Gefühllosigkeit des Ringfingers, wie taub, boll und abgestorben.

Im Becken, beim Gehen, eine ziehende, klemmende Empfindung.[34]

70. Ein öfterer Schmerz in der Hüfte, bei der Bewegung, wie steif, oder wie verrenkt, fast wie Klamm.

Mattigkeit der Untergliedmassen, vorzüglich oberhalb des Kniegelenks empfindbar, wie nach einer weiten Fussreise.

Im rechten Kniegelenke, beim Gehen und bei Aufstellung des vorwärts ausgestreckten Fusses – eine ziehend klemmende Empfindung.

In den Füssen (Untergliedmassen) Gefühl von Steifigkeit, fast als wenn die Berührung eines Siechenden ihm die Kraft entzogen hätte.

Ziehn im Schienbeine und den nah gelegnen Muskeln.

75. Die Füsse sind taub und boll, bis an die Kniee, doch ohne Kriebeln.

Klamm in den Unterfüssen, auf Augenblicke.

Klammschmerz im vordern Theile des Unterfusses, ohne wirkliche Muskelzusammenziehung, das ist, ohne Klamm Krampf – mehr im Sitzen und in der Ruhe (n. 1/2 St.).

Schmerz des Unterfusses, beim Auftreten.

Klammartiger Schmerz im Unterfusse und Tags drauf, ein drückender Schmerz, und wie zerschlagen beim Auftreten.

80. Knacken fast in allen Gelenken, doch unhörbar.

Abends, im Bette, Jücken; nach dem Reiben entstehn flache, sehr schmerzende Geschwüre.

Gefühl im ganzen Körper, als wenn ihm die Kraft entginge und als wenn besonders das Mark in den Knochen steifer und mehr geronnen sey (sogleich).

Nach Gehen im Freien, ausserordentlich müde, besonders in den Oberschenkeln.

Eine Müdigkeit und Lässigkeit in allen Gliedern, ohne Schläfrigkeit.

85. Oeftere Anfälle von Gähnen, ohne Schläfrigkeit, mit einem klammartigen Schmerze in den Kinnbacken.

Neigung zu beständigem Dehnen.[35]

Unruhiger Schlaf; sie wacht oft auf, ohne Ursache.

Früh, Frost im Bette, ohne nachfolgende Hitze.

Nachmittags (um 3 Uhr) innerlicher Schauder, mit starkem Durste, ohne nachfolgende Hitze, mehre Tage nach einander.

90. Nachmittags (um 3 Uhr) Schauder mit Gänsehaut, in freier Luft nachlassend und ohne Durst, mehre Tage nach einander.

Nach dem Schauder, eine kleine Hitze.

Gegen Abend, mehr Wärme am ganzen Körper.

Früh, im Bette, eine Hitze um den Kopf, mit Stirnschweiss.

Hitze in der Nacht, vorzüglich um die Stirne, so dass sie früh von 3 Uhr an nicht mehr schlafen kann; dann erfolgt Vormittags, um 9 Uhr, Frostschauder.

95. Kein Zutrauen zu sich selbst, die willkürlichen Bewegungen zu unternehmen und zu vollenden, Kleinmüthigkeit.[36]

Beobachtungen Andrer.

Ein Gefühl von Schwindel ergreift ihn, wenn er über ein fliessendes Wasser, oder neben einem Wassergraben geht; er fürchtet zu sinken (Carl Franz, in einem Aufsatze).

Düsterheit und Dummheit im Kopfe, wie nach einem gestrigen Rausche (Carl Michler, in einem Aufsatze).

Eingenommenheit und zusammenziehende Empfindung im Kopfe, beim schnell Gehen (Franz, a.a.O.).

Plötzlich, grosse Eingenommenheit des Kopfs, wie von einer über das Gehirn gespannten Haut, eine halbe Stunde lang (n. 1/4 St.) (Theod. Mossdorf, in einem Aufsatze).

(5) Grosse Zerstreutheit: wenn er sich mit etwas Ernsthaftem beschäftigt, kommen ihm gleich wieder andre Dinge in den Kopf (n. 45 St.) (Franz, a.a.O.).

Zuweilen verliert er sich selbst bald in Träumereien, bald in völlige Gedankenlosigkeit und schläft beim Lesen leicht ein (Ders. a.a.O.).

Nachmittags, unter abermaliger (schon die ersten drei Nachmittage erfolgter) Wärme des Körpers, äusserste Lebhaftigkeit und schnell auffassendes Gedächtniss; er kann aber nichts mit Aufmerksamkeit denken vor einem sich herzu drängenden, nicht unangenehmen Projekte, was er beinahe für wahr und ausführbar hält und vor welchem er ausserdem gar nichts anders sieht oder hört – eine Art äusserst starken, wachenden Traumes (n. 4 Tagen) (Ders. a.a.O.).

Nachmittags, grosse Munterkeit und Lebhaftigkeit des Geistes; er begreift alles weit leichter, als am ersten Tage und leichter als ehedem, ist aber nicht im Stande vor einem innerlichen Unruh-Gefühle, wie bei einer bevorstehenden, grossen Freude und vor projektirendem Ideendrange, bei seinem Gegenstande zu bleiben (n. 35 St.) (Ders. a.a.O.).[37]

Früh, nach dem Aufstehn, grosse Schwere in der Stirne, ohne Wüstheit (n. 3 Tagen) (Franz, a.a.O.).

(10) Drücken in der linken Gehirnhälfte beim Niederbeugen des Kopfs, welches beim Aufrichten nachlässt (sogleich) (Mossdorf, a.a.O.).

Drücken in den Schläfen (n. 1 St.) (Franz, a.a.O.).

Gegen Abend, drückendes Kopfweh in der Stirne, mit grosser Hitze im Gesichte (Ders. a.a.O.).

Jeder Kopfschmerz war bloss bei Gesichtshitze (Ders. a.a.O.).

Die Kopfschmerzen stellen sich immer Abends ein, wenn es dunkel wird, und dauern bis zum Einschlafen fort (W. Gross, in einem Aufsatze).

(15) Kopfweh, als wenn sich alles im Gehirne herum bewegte, mit drückendem und bohrendem Schmerze besonders in den Schläfen; legt er den Kopf vorwärts auf den Tisch, so fühlt er, ausser einigem Spannen in der Stirne, für den ersten Augenblick nichts, bald aber kommen die Schmerzen, nur weniger heftig, zurück, beim Aufrichten dagegen verschlimmern sie sich wieder bis zur vorigen Stärke (n. 12 St.) (Ders. a.a.O.).

Drücken in der Stirne (Ernst Harnisch, in einem Aufsatze).

Ziehend drückender Schmerz in der Schläfegegend (Ders. a.a.O.).

Abends, drückend ziehender Schmerz an der rechten Seite des Kopfs, mit Drücken am Unterkiefer (n. 16 St.) (Franz, a.a.O.).

Mehr äusserlich reissendes Kopfweh vom Scheitel über die Schläfe hervor (n. 24 St.) (W.E. Wislicenus, in einem Aufsatze).

(20) Absetzende Nadelstiche an der rechten Schläfegegend, mehr äusserlich (n. 4 St.) (Chr. Fr. Langhammer, in einem Aufsatze).[38]

Anhaltende, jückende Stiche an der Stirne und der Schläfe, äusserlich, die dem Reiben nicht weichen (n. 5 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Zucken unter der Haut des linken Seitenbeins, auf einer kleinen Stelle, welche beim Aufdrücken wie zerschlagen schmerzt (n. 1 St.) (Mossdorf, a.a.O.).

Verengerung der Pupillen (n. 33/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Erweiterung der Pupillen (n. 13 St.) (Ders. a.a.O.).

(25) Drücken auf dem rechten Auge und der Augenhöhle, Abends (n. 14 St.) (Franz, a.a.O.).

Jückende Stiche auf dem obern Augenlide, durch Reiben nicht zu tilgen (n. 1 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Früh, nach dem Aufstehn, ganz trübe vor den Augen, als wenn die Hornhaut verdunkelt wäre (n. 24 St.) (Franz, a.a.O.).

Schärferes und deutlicheres Gesicht in die Entfernung, als gewöhnlich1 (Harnisch, a.a.O.).

Weitsichtigkeit: er konnte (da er sonst sehr kurzsichtig war) entfernte Gegenstände deutlich wahrnehmen2 (n. 21/2 St.) (Langhammer, a.a.O.).

(30) Klammschmerz am Jochbeine (n. 1/4 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Das Gehör ist viel schärfer, als sonst3 (n. 51/2 St.) (Franz, a.a.O.).

Klingen im rechten Ohre (n. 33 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Reissendes Zucken vor dem linken Ohre (n. 1 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Schnell vorüber gehendes Ziehen bald im rechten, bald im linken innern Ohre, mehrmals (Mossdorf, a.a.O.).[39]

(35) Sehr schmerzhaftes, reissendes Zucken im innern rechten Ohre, welches nach und nach in Ziehen übergeht (n. 1 St.) (Mossdorf, a.a.O.).

Reissen in einer Beule über dem rechten Warzenfortsatze (n. 1/4 St.) (Ders. a.a.O.).

Abends, Hitzgefühl in den nicht eben warm anzufühlenden Backen (n. 12 St.) (Franz, a.a.O.).

Grosse Trockenheit der Lippen und des Mundes, ohne Durst (n. 3 St.) (Ders. a.a.O.).

Gelindes Ziehen in unbestimmlichen, obern Backzähnen (Mossdorf, a.a.O.).

(40) Ziehender Schmerz in den beiden rechten obern Schneidezähnen (Ders. a.a.O.).

Ziehender Schmerz, dem Gefühle nach, zwischen den Kronen der mittelsten, obern, rechten Backzähne, mit einem kalten Finger palliativ zu lindern (n. 1 St.) (Ders. a.a.O.).

Pochendes Zahnweh in einem hohlen Zahne, Abends nach dem Niederlegen (n. 14 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Im Zahnfleische der rechten obern Reihe, ein stechendes Ziehen (n. 3 St.) (Ders. a.a.O.).

Stechendes Kneipen auf der Zungenspitze, auch ohne Bewegung derselben äusserst schmerzhaft (n. 6 St.) (Ders. a.a.O.).

(45) Brennen auf der linken Seite der Zunge, fast am Rande derselben, wie von Pfeffer (n. 3 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Weisse Zunge mit Rauhheits-Gefühl (n. 12 St.) (Ders. a.a.O.).

Rauhigkeit und Trockenheit hinten am Gaumen und im Rachen, ohne Durst, stärker beim Schlingen (n. 25 St.) (Ders. a.a.O.).

Die Stimme ist lauter und herzhafter4 (n. 51/2 St.) (Franz, a.a.O.).

Bitterer Geschmack im Munde, nach dem (gewohnten) Tabakrauchen (Michler, a.a.O.).[40]

(50) Faulig lätschiger Geschmack im Munde, auf kurze Zeit (n. 2 St.) (Mossdorf, a.a.O.).

Nach dem Mittags-Essen, welches gut schmeckte, bittrer Geschmack im Munde und einige Mal undeutliches Aufstossen (n. 30 St.) (Franz, a.a.O.).

Viel Durst nach kaltem Getränke (n. 15 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Oefteres Schlucksen (n. 3 St.) (Ders. a.a.O.).

Uebelkeit vorzüglich während des Essens (Michler, a.a.O.).

(55) Uebelkeitsgefühl im Magen (n. 1 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Abends, während des Schlummers, hatte er ganz zähen, faden und fauligen Schleim im Munde bekommen, und konnte gar nicht genug trinken (Franz, a.a.O.).

Ob er gleich grossen Appetit hat, so will es doch nicht recht schmecken; es ist, als ob es ihm widerstände, wobei ein unvollkommenes Aufstossen ihm Vollheit auf der Brust verursacht, und gleichwohl kann er sich an einer reichlichen Mahlzeit nicht satt essen (n. 6 St.) (Ders. a.a.O.).

Beim Anfange des Essens, ein schneidender Schmerz im Magen, wie Wundheitsschmerz, welcher sich noch bei Fortsetzung des Essens verlor (n. 3 Tagen) (Ders. a.a.O.).

Klammartig kneipender Schmerz unter der Herzgrube, Abends, beim Sitzen (n. 13 St.) (Ders. a.a.O.).

(60) Schneidendes Reissen in der Herzgrube, durch Bewegung des Rumpfs verstärkt, nach dem Mittagsessen (Wislicenus, a.a.O.).

Unter den kurzen Ribben, in der rechten Bauchseite, ein Schneiden, bei Bewegung des Rumpfs (n. 48 St.) (Gross, a.a.O.).

In der linken Seite des Unterbauchs, flüchtige, erschütternde, stumpfe Stiche, bald hie, bald da (Ders. a.a.O.).[41]

Ein stumpfes Stechen im Unterbauche, links neben dem Nabel (n. 24 St.) (Gross, a.a.O.).

In der linken Lendengegend, von innen herausschneidender Schmerz (n. 3 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

(65) Schneiden im Unterbauche quer über dem Schambeine, mit Pressen nach dem Mastdarme zu (n. 1/4 St.) (Mossdorf, a.a.O.).

Klammartiger Bauchschmerz, beim Gehen (Franz, a.a.O.).

Kneipen in der rechten Lendengegend, in der Ruhe (Wislicenus, a.a.O.).

Ziehender Zerschlagenheitsschmerz in der rechten Bauchseite, beim Gehen im Freien (n. 1 St.) (Franz, a.a.O.).

Drücken im Unterbauche von innen heraus, mit Aengstlichkeit (n. 16 St.) (Ders. a.a.O.).

(70) Ueber den Schambeinen, ein klammartiges Drücken beim Sitzen, als bohrte da etwas heraus (n. 12 St.) (Ders. a.a.O.).

Hörbares Kollern im Unterleibe, mit Aufstossen (Ders. a.a.O.).

Ein Gähren und Kollern im Unterleibe, wie zum Laxiren, unter Blähungs-Versetzung (n. 3 St.) (Michler, a.a.O.).

Beim Genusse warmer Milch, ein Schneiden und Gurlen im Unterbauche, quer über den Schambeinen (n. 3/4 St.) (Mossdorf, a.a.O.).

Unschmerzhafte Bewegungen, Knurren und Gurlen in den Gedärmen fast unaufhörlich, drei Stunden lang (Ders. a.a.O.).

(75) Durchfalls-Regung mit durchdringendem Ziehen durch alle Unterleibs-Eingeweide (n. 2 St.) (Franz, a.a.O.).

Mehrmalige Empfindung in den Därmen, als sollte Durchfall kommen (Mossdorf, a.a.O.).

Häufiges Drängen im Mastdarme, als sollte sogleich Durchfall erfolgen, mit Schauder über's Gesicht (Ders. a.a.O.).[42]

Nach jedem Stuhlgange, Schauder über's Gesicht mit Gänsehaut (Mossdorf, a.a.O.).

Der Stuhl war nicht so dünn, als die Durchfall-Empfindung vermuthen liess (Ders. a.a.O.).

(80) Empfindung, als sei nicht genug Stuhl abgegangen, und als müsste noch mehr kommen (Ders. a.a.O.).

Empfindung im Mastdarme, als wollte er heraustreten und hierauf Ausleerung eines gelben, weichen, sehr reichlichen Stuhls (n. 11/2 St.) (Franz, a.a.O.).

Binnen vier Stunden, dreimaliger Abgang einer grossen Menge dünnen Kothes (Mossdorf, a.a.O.).

Dünner, reichlicher Stuhl, ohne Schmerzen (n. 2 St.) (Gross, a.a.O.).

Abgang stinkender Blähungen (Mossdorf, a.a.O.).

(85) Schmerzhaftes Pressen, wie von grosser Zusammengezogenheit im After, mit Anschwellung der Hämorrhoidal-Venen, unter brennendem Schmerze, als würde der After angefressen, bei einem weichen Stuhle (n. 3 Tagen) (Franz, a.a.O.).

Mässige Hartleibigkeit (Ders. a.a.O.).

Oefteres, obgleich nicht dringendes Noththun zum Stuhlgange; es war ihm, als wenn der Stuhl nicht erfolgen würde, und als er dann sich auszuleeren bemühte, gingen, bei vielem Drücken und Pressen, doch nur einzelne harte Stücke ab (n. 12 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Häufiges Drängen zum Harnen, mit wenigem Urinabgange (n. 2 St.) (Ders. a.a.O.).

Oefteres Uriniren eines reichlichen, weissen Harn's, mit vorhergehendem Pressen in der Harnblase; und, nach dem Harnlassen, vergebliches Nöthigen – Harnzwang (n. 36 St.) (Franz, a.a.O.).

(90) Ein wohllüstiges Jücken an der Spitze der Eichel, was zu reiben nöthigt, beim Gehn im Freien (n. 61/2 St.) (Langhammer, a.a.O.).[43]

(Mit Zucken abwechselndes Ziehen im linken Samenstrange, mit Gefühl von Schauder in den benachbarten Theilen des Hodensacks und Oberschenkels) (Mossdorf, a.a.O.).

Heiserkeit, welche durch vielen Schleim in der Kehle erregt wird (n. 10 St.) (Franz, a.a.O.).

Kitzelnder Reiz oben am Luftröhrkopfe, welcher zu trocknem Hüsteln nöthigte, lang anhaltend (n. 23/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Während des ganzen Tages, Hüsteln von einem Reize in der Tiefe der Luftröhre, was, nur beim Gehen im Freien, mit Röcheln auf der Brust verbunden war und mit vielem Auswurfe gelben Schleims (Ders. a.a.O.).

(95) Heftiges Husten tief aus der Luftröhre, früh, mit Auswurfe gelben Schleims (n. 24 St.) (Ders. a.a.O.).

Es ist ihm öfters scharrig im Halse; er muss kotzen, ohne etwas auswerfen zu können (n. 6 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

In der Luftröhre, zäher Schleim, welcher sich nicht leicht loshusten lässt (n. 10, 11 St.) (Franz, a.a.O.).

Schneidender Druck in beiden Brustseiten, zuerst bloss beim Einathmen, nachher verstärkt zu schneidenden Stössen, welche selbst beim Anhalten des Odems fortdauern (n. 1 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Beim schnell Gehen, Beengung der Brust und Drücken in der linken Seite derselben (n. 12 St.) (Franz, a.a.O.).

(100) Krampf der Brust, wie wenn einen eine heftige Kälte plötzlich befällt (Fr. Meyer, in einem Aufsatze).

Druck über die ganze rechte Brust- und Bauchseite, als würde sie von vorne und von hinten zusammen gepresst, mit scharfem Einschneiden auf dem Brustbeine herunter und hinten am Rückgrate, durch Einathmen und[44] jede Bewegung des Rumpfes vermehrt (n. 5 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Gegen Abend, beim Treppensteigen, grosse Beklemmung und Drücken auf der Brust, mit Drücken an den Seiten des Stirnbeins und starkem Herzklopfen (n. 2 St.) (Franz, a.a.O.).

Schneidende Stösse auf dem Brustbeine und am Rückgrate, nach innen zu (n. 86 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Beim Sitzen und Vorbeugen, starkes Herzklopfen, mit schmerzhaftem Gefühle von Zusammenziehung des Herzens (Gross, a.a.O.).

(105) Abends, im Bette, beim Liegen auf der linken Seite fühlt er ein starkes Herzklopfen; beim Aufsitzen vermindert es sich (Ders. a.a.O.).

Ein stossender Schmerz in der Herzgegend (Harnisch, a.a.O.).

Wenn er den Athem so tief holt, als er kann, dann hält es gleichsam an unter dem obern Theile des Brustbeins; er fühlt da einen Schmerz, fast wie stumpfes Stechen, oder Druck (n. 72 St.) (Gross, a.a.O.).

Beim Einziehn des Athems, inwendig eine zitternde Empfindung, wie Schlucksen oder Bockstossen, so dass er den Athem gleichsam auf zwei Rucke einzieht (n. 8 St.) (Franz, a.a.O.).

Schneidendes Drücken aus der Brusthöhle heraus, mit Gefühl von Beängstigung (n. 1/2 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

(110) Einzelne Stiche am Brustbeine, beim Sitzen (n. 28 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Schmerzhafte Empfindlichkeit der Brust, wenn er auch nur schwach drauf drückt (n. 24 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Drücken an der Brust gegen die Achselgrube zu und an der Senne des grossen Brustmuskels (n. 3 Tagen) (Franz, a.a.O.).

Sehr scharf stechendes Jücken vorne an der letzten rechten, wahren Ribbe, welches Anfangs nicht einmal durch Kratzen vergeht, dann[45] aber von selbst verschwindet (n. 24 St.) (Franz, a.a.O.).

Stiche unter und neben dem Kreuze, im Sitzen (Ders. a.a.O.).

(115) Dumpfes Glucksen im Kreuzbeine (n. 1 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Kreuzschmerz mehr seitwärts, wie zerschlagen und ziehend drückend, im Sitzen (n. 35 St.) (Franz, a.a.O.).

Die Nacht, im Bette, fühlt er rechts, neben dem Rückgrat, zwischen den Schulterblättern, bei Bewegung, öfters einen Stich, der tief bis in die Brust hinein zu dringen scheint (Gross, a.a.O.).

Spannen in den Rückenmuskeln an der Achselhöhle; es fällt ihm schwer, den Arm empor zu heben (sogleich) (Wislicenus, a.a.O.).

Starkes Fippern in den Halsmuskeln der linken Seite (n. 2 St.) (Mossdorf, a.a.O.).

(120) Selbst in der Ruhe, Spannen vorne an der rechten Halsseite, nebst scharfen Stichen (n. 3 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Stumpfe Stiche zwischen der linken Schulterhöhe und dem Halse (Gross, a.a.O.).

Drückendes Schneiden in der Achselgrube (n. 1/4 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Drückender Schmerz am Oberarmknochen, wie Zerschlagenheitsschmerz (n. 13/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Der linke Arm wird im Gehen schwer, mit Drücken äusserlich an der Ellbogenbeuge, als würde er herabgezogen, wenn er ihn frei hängen lässt (n. 4 St.) (Franz, a.a.O.).

(125) Feines Jücken an den Armen, was durch Reiben vergeht (n. 1 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Feines Reissen in den Armen, mehr wie in den Knochen, stärker in der Ruhe als bei Bewegung (n. 2 St.) (Ders. a.a.O.).[46]

Einzelne, tief eindringende Stiche über dem rechten Handgelenke (n. 7 St.) (Ders. a.a.O.).

Hitzempfindung auf dem linken Handrücken (n. 6 St.) (Franz, a.a.O.).

Rheumatisch ziehendes Drücken auf dem rechten Handrücken, Abends (Ders. a.a.O.).

(130) Stumpfe Stiche auf dem rechten Handrücken, vor dem Handgelenke (n. 1/2 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Bloss die Finger der rechten Hand sind kalt anzufühlen, mit Kälte-Empfindung (n. 8 St.) (Franz, a.a.O.).

Drückender Schmerz innerlich im Fleische des linken Daumenballens (n. 1/4 St.) (Mossdorf, a.a.O.).

Ziehen um das Daumengelenk herum, als wäre es verstaucht, besonders wenn er den Daumen biegt (Franz, a.a.O.).

Die ganze rechte Seite des Unterleibes und des Ober – und Unterschenkels ist wie zerschlagen, und will zusammenbrechen vor rheumatisch ziehendem Schmerze im Gehn (n. 11/2 St.) (Ders. a.a.O.).

(135) Plötzliche Schwere und Mattigkeit in den Untergliedmassen (n. 1/4 St.) (Mossdorf, a.a.O.).

Klammschmerz am obern Rande der Darmbeine bis zum Rückgrate herüber (n. 12 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Am linken ungenannten Beine, gleich hinter dem Hüftgelenke, stumpfe Stiche, in kurzen Absätzen, verstärkt durch jede Bewegung (Gross, a.a.O.).

Das Hüftgelenk ist oben wie ausgerenkt schmerzhaft und zum Gehen fast untauglich (Franz, a.a.O.).

Am ischiadischen Nerven, am Hintertheile des Oberschenkels herab, ein bohrender, lähmiger Schmerz (Ders. a.a.O.).

(140) In beiden Schoossgelenken, tief in den Sennen,[47] ein drückend ziehender Schmerz, beim Aufstehn vom Sitze (n. 7 St.) (Franz, a.a.O.).

Feine Stiche fahren durch die Haut der Gesässmuskeln, bei äusserlichem Kriebeln (n. 6 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Scharfe Stiche in den vordern Muskeln des rechten Oberschenkels (Gross, a.a.O.).

Zuckende Stiche im linken Oberschenkel und am obern Rande des Darmbeins, äusserst schmerzhaft, bloss im Sitzen (n. 1/4 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

In den vordern Muskeln des rechten Oberschenkels, ein spannender Schmerz, wenn er das Knie biegt (Gross, a.a.O.).

(145) Die vordern Muskeln des rechten Oberschenkels sind wie gelähmt; beim Bewegen fühlt er ein schmerzhaftes Spannen (Ders. a.a.O.).

Feines Reissen in den Oberschenkeln, mehr wie in den Knochen, stärker in der Ruhe, als bei Bewegung (n. 2 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

An der auswendigen Seite des Oberschenkels, ein ziehend drückender Schmerz im Gehen (Franz, a.a.O.).

Klammschmerz in der Mitte der Hinterseite des Oberschenkels, bloss beim Gehen (n. 21 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Vorne und oben am graden Oberschenkelmuskel, ein spannend drückender Schmerz beim Ausstrecken (n. 21/2 St.) (Franz, a.a.O.).

(150) Feines Jücken an den Oberschenkeln, was durch Reiben vergeht (n. 1 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Er kann gar nicht schnell gehen; die Beine sind wie zu steif (Franz, a.a.O.).

In der äussern Kniekehlflechse heraufgehende Stiche, beim Gehen im Freien (n. 13 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Absetzende Nadelstiche an der linken Kniescheibe, beim Gehen im Freien (n. 6 St.) (Ders. a.a.O.).[48]

Krampfhaft strammendes Heranziehn in der Wade und aus der Kniekehle in den Oberschenkel (Franz, a.a.O.).

(155) Lähmige Empfindung, wie von Zusammenziehung der Bänder, von der Mitte der Kniekehle an, bis zur Wade, in Ruhe und Bewegung (n. 1/2 St.) (Mossdorf, a.a.O.).

Beim über einander Legen der Beine fühlt er krampfartig reissendes Ziehen in der Ferse des linken, fest stehenden Fusses und im Ballen desselben, und ein drückendes Ziehn auf dem Kniee des andern, drüber gelegten Beines (n. 10 St.) (Franz, a.a.O.).

Auf dem Schienbeine und um das Fussgelenk herum, im Gehen, ein ziehender, aufliegender (weich drückender) Schmerz und Gefühl, als wollte das Schienbein zerbrechen, welches ihm das Gehen verhindert (Ders. a.a.O.).

Stumpfe Stiche am linken Schienbeine (n. 1 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Brennen auf den Schienbeinen, im Gehen (Franz, a.a.O.).

(160) Drücken und Ziehen auf dem Schienbeine, Abends, im Sitzen (n. 12 St.) (Ders. a.a.O.).

Früh, beim Herumgehen, ein ziehend drückender Schmerz in den Fussgelenken, mit Hitze in denselben, und Empfindung, als wenn sie ausgerenkt wären, gegen den äussern Knöchel zu (n. 3 Tagen) (Ders. a.a.O.).

Pressender Schmerz, wie von Verrenkung, am rechten Unterfusse, beim Gehn im Freien (n. 21/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Lähmung in den Fussgelenken (Harnisch, a.a.O.).

Stumpf stechendes Ziehen im rechten Fussgelenke, im Sitzen (n. 11 St.) (Franz, a.a.O.).

(165) Brennende Hitzempfindung um den äussern Knöchel des rechten Fusses herum, im Gehen und Sitzen (n. 26 St.) (Ders. a.a.O.).[49]

Fast stichartiges Reissen auf dem linken Fussrücken, meist bei Bewegung (Franz, a.a.O.).

Am Rande des linken Fusses, aussen an der Hervorragung des fünften Mittelfussknochens, ein klammartiges, drückendes Ziehen, als wenn er ihn vertreten hätte (n. 5 St.) (Ders. a.a.O.).

Der äussere Rand des Fusses und die Stelle unter dem äussern Knöchel schläft ein, im Gehen (Ders. a.a.O.).

Stechen in der Ferse, im Sitzen, Abends (Ders. a.a.O.).

(170) In der Fusssohle, ein jählinges Reissen, im Sitzen (Ders. a.a.O.).

Fussschweiss (Harnisch, a.a.O.).

Beim Gehen fühlt er hie und da schmerzhaftes Spannen in den Muskeln (Gross, a.a.O.).

Abends, nachdem er eine Stunde gesessen hat, ist er ganz steif und kontrakt; er kann sich nach dem Aufstehn vom Sitze gar nicht aufrichten (n. 13 St.) (Franz, a.a.O.).

Lähmige Schwäche in den Händen und Ellbogengelenken; er konnte sie kaum bewegen, doch ohne Steifigkeit und ohne sonst ein Hinderniss, mit Frostigkeit und Mangel an Lebenswärme (n. 1 St.) (Ders. a.a.O.).

(175) Knacken in allen Gelenken (n. 26 St.) (Ders. a.a.O.).

Grosse Aufgereiztheit und angespannte Munterkeit, mit Ziehen in den Gliedern, als wenn die Flechsen gespannt wären, Nachmittags (n. 2 Tagen) (Ders. a.a.O.).

Wenn er nichts Geistiges arbeitet, ist er ziemlich munter und lebhaft; doch wird es ihm düselig, wenn er etwas liest, und er schläft gleich ein (Ders. a.a.O.).

Früh, Unbehagen, häufiges Gähnen und Unlust zu jeder Arbeit (n. 4 Tagen) (Ders. a.a.O.).

Er schläft über dem Lesen, im Sitzen ein, schreckt aber durch das geringste Geräusch auf, und fährt mit grossem Frostschauder[50] zusammen, der ihm durch und durch ging (Franz, a.a.O.).

(180) Sehr häufiges Gähnen, mit Dehnen und Recken der Glieder (n. 24 St.) (Ders. a.a.O.).

Abends, grosse Abgespanntheit und unwiderstehlicher Hang zum Schlafen; er schläft im Sitzen eine Stunde lang, mit Schnarchen, kann dann aber, wenn er sich niederlegt, vor 1 Uhr nicht wieder einschlafen (Ders. a.a.O.).

Abends, grosse Schläfrigkeit bis 9 Uhr, dann grosse Munterkeit bis nach Mitternacht (Ders. a.a.O.).

Durch Träume verunruhigter Schlaf bis früh 6 Uhr, dann, munter erwacht und wieder eingeschlafen, konnte er sich früh nicht aus dem Schlafe losmachen und blieb schläfrig bis Mittag (Ders. a.a.O.).

Schlaf, gegen Morgen, mit Träumen (Ders. a.a.O.).

(185) Lebhafte, theils unangenehme, theils ängstliche Träume, mit öfterm Aufwachen aus dem Schlafe; wieder eingeschlafen träumte er jedesmal etwas Anderes (Langhammer, a.a.O.).

Unruhiger Schlaf (Michler, a.a.O.).

Nachts, unruhiger Schlaf und bloss gegen Morgen, mit Träumen (Franz, a.a.O.).

Schlaf unruhig und traumvoll, jedoch ohne aufzuwachen, und zwei Nächte nach einander Pollutionen (Ders. a.a.O.).

Sehr verworrene Träume, zum Theil schreckhaften Inhalts (Gross, a.a.O.).

(190) Heftige Frostschauder über dem Rücken, beim Herumgehn in der Stube, Vormittags (n. 25 St.) (Franz, a.a.O.).

Vormittags, viel Durst, und eine Stunde drauf, Frostschauder über den Rücken (Ders. a.a.O.).

Gegend Abend, drei Tage nach einander, erhöhete Wärme der Backen und des Körpers, mit drückendem Eingenommenheits-Kopfschmerze[51] in den Schläfen und den Seiten der Stirne (Franz, a.a.O.).

Gleich nach dem Abendessen, innerliche und äussere Hitze des Gesichts (Mossdorf, a.a.O.).

Nachmittags, Wärme-Gefühl im ganzen Körper, besonders den Backen, nicht ohne Durst (n. 2 Tagen) (Franz, a.a.O.).

(195) Gegend Abend, Wärme des ganzen Körpers, mit drückendem Ziehen in der Stirnseite und Durst (n. 4 Tagen) (Ders. a.a.O.).

Wärme am übrigen Körper, ausser am Kopfe; die Backen waren kalt5 (Harnisch, a.a.O.).

Abends, wenn er in die Stube kömmt, grosse Hitze, er weiss sich nicht zu lassen, doch ohne Durst (n. 2 Tagen) (Franz, a.a.O.).

Missmuth und Verdriesslichkeit (n. 24 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Missmuth, Unzufriedenheit mit seiner Lage, widrige Empfindlichkeit gegen Scherz; geringe Beleidigungen erfüllen ihn mit Bitterkeit (n. 12 St.) (Ders. a.a.O.).

(200) Er erschrickt leicht und fährt zusammen (Franz, a.a.O.).

Beim Gehen im Freien, Gemüth wohl und heiter (sogleich)6 (Ders. a.a.O.).

Heiterkeit und Selbstvertrauen, alles mit Kraft angreifen zu können7 (n. 48 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Munterkeit und Thätigkeit des Geistes8 (Harnisch, a.a.O.).

Fußnoten

1 Heil-Nachwirkung des Organism's.

2 Heil-Nachwirkung des Organism's.

3 Heil-Nachwirkung des Organism's.

4 Heil-Nachwirkung.

5 Der letzte Theil dieses Symptoms war antagonistische Gegenwirkung der Lebenskraft (Nachwirkung), da die Person mehre Tage bloss in den Backen Hitze gehabt hatte, vor Einnahme der Angustura.

6 Schien bloss Heilwirkung zu seyn.

7 Gegenwirkung der Lebenskraft, Heilwirkung.

8 Gegenwirkung der Lebenskraft, Nachwirkung, Heilwirkung.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Reine Arzneimittellehre. Bd. 6, Dresden, Leipzig 21827, S. 26-52.
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