I. Kleidung.

[10] Ein junger Mensch mag noch so viele Kenntnisse besitzen, sein Charakter sey der edelste, seine Sitten die untadelhaftesten – erscheint er in einem geschmacklosen Anzuge, so hilft ihm alles dieß nichts, er wird entweder nicht bemerkt, oder mit[10] Naserümpfen, was überhaupt in jetziger Zeit eine gar liebliche Gewohnheit der jungen Damen ist, und über die Achsel angesehen. Wenn ihn auch in einer Gesellschaft eine oder die andere der Anwesenden besser kennt, ihn wahrhaft hochschätzt, und ihm eine Verlegenheit ersparen, oder den Uebrigen zeigen will, daß der Inquisit (denn als solcher wird er von dem Damenkreise betrachtet) ein Mann voll Geist, Verstand und Gefühl ist – ihre Stimme verhallt in der Wüste, und der Beklagenswürdige muß zum Spielball jeder Laune dienen, bis ihm endlich die Abschiedsstunde schlägt, wo er dann mit grimmiger Wuth im Herzen von dannen geht, den Lachenden Bosheit und Dummheit Schuld gibt, und nicht einmal merkt, daß er selbst an all' dem Unheil Ursache ist.

Ich habe einen jungen Mann gekannt, der höchst liebenswürdige Eigenschaften besaß,[11] indem er sehr gutmüthig, zuvorkommend, von festem Charakter und überhaupt in jeder Hinsicht achtungswerth war – nur hatte er die üble Gewohnheit, daß er sich äußerst schwer von einem alten Rocke trennte, den er einmal gewohnt war, und sich daher, obgleich er gute, neue Kleider hatte, nicht überwinden konnte, den Rock zu wechseln, bis es zu auffallend war, und er es des Anstands halber thun mußte. Die Folge davon war, daß er überall »der alte Schlafrock« genannt wurde, welcher Beiname ihm unzählige Verdrießlichkeiten zuzog. Mogte er nun auch später die böse Gewohnheit, die übrigens sehr allgemein ist, ablegen, es half ihm nichts – er hieß nach wie vor der alte Schlafrock.

Dennoch mögte ich darum nicht rathen, durch die Wahl seiner Kleidung immer ein lebendiges Modebild abzugeben, denn[12] theils sind die meisten neuen Moden nicht immer geschmackvoll, höchstens Aufsehen erregend, theils paßt nicht eine jede Farbe oder ein jeder Schnitt des Kleides zum Gesicht oder der Figur eines Jeden; es ist daher das beste, man wählt aus dem Modeanzuge nach reiflicher Prüfung das aus, was unsrer Gestalt angemessen ist, und verändert das Uebrige so, daß man doch modisch gekleidet ist, ohne einen Modeaffen abzugeben. Dem, welcher aufmerksam ist, mißlingt dieß selten, indem er auf den Anzug anderer, welche als Elegants von Geschmack bekannt sind, Acht gibt, und darnach wählt oder verwirft.

Die Kleidung im Hause mag nicht brillant, sie darf alt seyn – aber Reinlichkeit muß sie besitzen; anders ist der Anzug für die Geschäfte, anders zum Spaziergang, anders in Gesellschaften oder bei öffentlichen Vergnügungen.[13]

In Geschäften sey der Anzug reinlich, nett und in so fern zweckmäßig, daß er mit Einfachheit möglichste Bequemlichkeit verbindet; geht man allein spatzieren, so braucht die Sorgfalt für unser Aeußeres nicht übertrieben zu seyn, denn es ist genug, anständig zu gehen – begleitet man aber Damen, da ist besonders die äußerste Eleganz nöthig, indem es ihnen schmeichelt, von zierlich geputzten Herren geführt zu werden – ein Verstoß dagegen, und du armer Unachtsamer fällst auf ewig in ihrer Gunst – beleidigte Eitelkeit wird selten vergeben!

Im Concert, auf dem öffentlichen Balle muß man besonders auf die herrschende Modefarbe Acht geben, um nicht anzustoßen, bald wird ein schwarzer, bald ein blauer Frack, bald weiße, bald schwarze Strümpfe etc. Mode, und man macht sich lächerlich, wenn man in der Hinsicht nur[14] auf seinen eigenen Geschmack Rücksicht nehmen will.

Ist man in eine Gesellschaft gebeten, so erfordert es schon die Höflichkeit, höchst anständig, ja so prächtig als möglich zu erscheinen; wenn ich sage prächtig, so meine ich damit nicht etwa, daß alle Finger von Brillanten leuchten sollen, oder daß die Anhängsel der Uhrkette so reichlich ausgestattet sind, daß sie schon von ferne dem Geläute einer herankommenden Kuhheerde gleichen – gewiß nicht! dieß wäre bäurisch, verriethe einen kleinlichen Hochmuth und würde höchstens einem aufgeblasenen Gimpel, der keinen Begriff von der feinen Welt hat, zu verzeihen seyn; ein einfacher, aber werthvoller Ring macht viel mehr Effekt! Das vorige Decennium würde freilich gerade das Gegentheil behauptet haben, denn damals galt: je mehr, je besser! allgemein – man ist jetzt[15] aber so aufgeklärt, Einfachheit der Ueberladung weit vorzuziehen.

Betrachten wir jetzt die einzelnen Stücke der Kleidung. Was die Kopfbedeckung anbetrifft, so ist ein Hut bei weitem den Mützen vorzuziehen, indem man den Hut bei jeder Gelegenheit tragen kann, was bei der Mütze nicht der Fall ist. Ist man in Gesellschaft von Herren oder auf einem einsamen Spatziergange – da rathe ich freilich zur Mütze, indem sie leichter, und überhaupt bequemer ist; aber überall in der Mütze zu erscheinen, ist in manchen Fällen unstatthaft, in manchen gar unanständig; ich kenne Leute, die sogar in ihrem eignen Hause immer mit der Mütze auf dem Haupte umherwandeln, und kann vor dieser sonderbaren, ungesunden Gewohnheit nicht genug warnen – es ist ja eine Grobheit gegen sich selbst und gegen die Besuchenden![16]

Im Sommer ist ein Strohhut seiner Leichtigkeit wegen die bequemste Kopfbedeckung, auch steht er den meisten jungen Leuten sehr gut; denen, welche eine sehr bleiche Gesichtsfarbe haben, rathe ich, lieber einen hellfarbigen als einen braunen oder schwarzen zu tragen.

Was die Halstücher anbetrifft, so trägt man weiße, schwarze oder farbige. Ein feines weißes Halstuch putzt am meisten, und ist ein bedeutendes Stück zu einem eleganten Anzuge; ein schwarzes kleidet gesunden, blühenden jungen Leuten aber unbezweifelt besser und trägt sich auch angenehmer, es darf aber dennoch der Mode wegen nur für gewöhnlich und nicht in Gesellschaften, auf Bällen u.s.w. getragen werden. Dieß darf aber auch nicht mit farbigen Halstüchern geschehen, und diese muß man nur gebrauchen, wenn es gerade allgemein Mode ist, und dann sind die Farben,[17] welche am einfachsten sind und überhaupt zum ganzen Anzuge passen, den grellfarbigen (etwa gelben und rothen) weit vorzuziehen.

Die Halsbinden gehören jetzt nothwendig zur eleganten Kleidung; mancher trägt sie aber so, daß das Halstuch nicht allein den Hals, sondern auch das halbe Gesicht bedeckt (gewöhnlich ist dann an dem Anblicke des Gesichtes nicht viel verloren!) – man cher wieder so, daß das Gesicht von dem Drucke kirschbraun gefärbt wird, und das Halstuch einem Strange gleich den Hals umgiebt, als ob der Gepreßte ein Delinquent wäre – beides sind abscheuliche, widerliche Moden, welche außer dem Nachtheile, den die Gesundheit unfehlbar dadurch leidet, noch dazu ihren Zweck verfehlen, indem sie weder elegant noch absonderlich reizend sind. Tauben ist schwer predigen, und ich bin überzeugt, daß jeder[18] von denen, welche entweder den Kopf im Halstuche haben oder sich den Hals mit Gewalt zuschnüren, dennoch sicher denkt, er habe das beste Theil erwählt. – Jeder Vernünftige ärgert sich aber darüber. Leicht um- und zierlich zugebunden ist am besten, am angenehmsten und der Gesundheit am zuträglichsten; eine zu große Schleife, welche einer blühenden Centifolie nicht unähnlich ist, so wie die Schleife im Nacken zu ziehen ist nicht Mode. Reicht der Zipfel des Halstuches bis gegen die Brust, so gehört eine geschmackvolle Busennadel zur Befestigung hinein, welche den ganzen Anzug ungemein hebt; ist der Zipfel zu lang und darum unpassend, so schlage man ihn vorsichtig um, und stecke ihn nun mit der Nadel fest. Diese Nadel braucht keineswegs groß oder absonderlich kostbar zu seyn; für den, welchen seine Verhältnisse zu Vermeidung großer Ausgaben zwingen, ist es[19] vielmehr sehr rathsam, sich eine nicht gar theure, dagegen aber mit Geschmack gefaßte, zu kaufen, welche, wenn auch ein Rheinstein, dieselben Dienste thut und nicht viel minder putzt, als der schönste Diamant.

Das Gilet (in Nordteutschland: die Weste) ist ein Hauptgegenstand der Mode und deßhalb den meisten Veränderungen in Farbe und Schnitt unterworfen. Beim Ankauf des Zeuchs wähle man unter den neuesten Dessins das aus, was zu dem übrigen Anzuge am passendsten ist; im allgemeinen rathe ich mehr zu helleren Farben, indem diese am meisten und am besten ins Auge fallen, und zu der Farbe eines jeden Rockes am schönsten stehen. Gestreifte Gilets werden jezt allgemein von Elegants getragen. Wählt man aber Zeuch, wo das Muster geblümt, fein und zart ist, so sehe man sich wohl vor, indem dieß[20] dem Auge gewöhnlich nur ganz in der Nähe schön vorkommt, in geringer Ferne dagegen die Farben in einander fließen, und daher häßlich oder wohl gar schmutzig aussehen. Ueberhaupt ist bei den Gilets Einfachheit die Hauptregel eines guten Geschmacks, welche auch fast immer mit der herrschenden Mode harmoniren wird.

Beinkleider werden jetzt nur weit getragen, im Winter gewöhnlich schwarz oder braun. Die schwarze Farbe paßt zu jedem Rocke, ist am elegantesten und daher jeder andern vorzuziehen. Man nehme lieber feines Tuch dazu, die geringe Mehrausgabe rentirt sich sicher und es ist immer angenehmer, feines Tuch zu tragen, als grobes, und rauhes, welches dem Auge wehe thut. Im Sommer muß man sich nach der herrschenden Mode, die jedes Jahr anders ist, richten, um nicht anzustoßen. – Dunkel gestreiftes Zeuch ist jetzt an der[21] Tagesordnung, gelber Nankin wird nur noch auf dem Lande oder von Handwerksburschen getragen.

Beim schlechten Wetter trägt jeder Vernünftige Stiefel, und nicht Schuhe. Ueberhaupt passen Schuhe 1) nur zum Frack und sehr feinen Strümpfen 2) auf dem Balle oder 3) in Gesellschaften, wo es der Anstand erfordert. Außerdem ist es dem festen Tritte des Mannes viel angemessener in Stiefeln zu gehen, nur darf man, wenn man auf guten Ton Anspruch machen will, durchaus keine Hufeisen darunter haben, denn dieß ist nicht fein, und man glaubt eher ein Regiment Dragoner anrücken zu hören als einen anständigen jungen Mann. Ferner ist es sehr unanständig, und wird von den Damen sehr übel genommen, wenn man auf dem Balle in Stiefeln, welche wohl gar noch mit Renomisten-Sporen (man hat hiervon viele Beispiele und findet[22] sie in jeder Stadt) geziert sind, erscheint. Mancher will sich dadurch wichtig machen, macht sich aber nur lächerlich – ist er nicht durch Bescheidenheit, Kenntnisse und gesellschaftliche Vorzüge interessant, durch Ungeschliffenheit und Anstreben gegen gute Sitte wird er es Niemand werden, und höchstens unter jungen Thoren, die eben auch nichts Ausgezeichnetes guter Art besitzen, bewundert und von ihnen copirt, welche sich dadurch gleich dem liebenswürdigen Originale verhaßt machen.

Im Sommer trage man von dem gebräuchlichsten Sommerzeuche einen Ueberrock, will man aber ganz elegant gekleidet seyn, einen Frack. Auch hierbei entscheidet die Mode vorzüglich über die Farbe, und ganz über den Schnitt. Zu einem Fracke paßt am besten schwarz, weniger gut blau, grün oder grau – jede andere Farbe kleidet fast gar nicht. Ueberhaupt[23] ist ein guter schwarzer Frack Bedürfniß, denn auf Bällen oder in Gesellschaften muß man in solchem erscheinen. Weil die Welt nun einmal vorzüglich auf das Aeußere sieht, so sey das Tuch auch so fein, als es nur die Verhältnisse erlauben, wobei ich aber bemerke, daß es dennoch viel schöner und solider ist, weniger gutes Tuch zu tragen und es bezahlt zu haben, als im kostbarsten einherzustolziren, dabei aber den Laden des Tuchhändlers meiden zu müssen.

Im Winter ist ein dunkelfarbiger Oberrock oder ein Mantel am zweckmäßigsten. Bei diesen wird weniger auf Feinheit des Stoffes gesehen, indem beide dazu bestimmt sind, gegen Kälte oder sonst schlechte Witterung zu schützen, nicht aber, um darin zu glänzen. Die Pelzkragen an den Mänteln sind jetzt allgemein Mode, und auch bei kaltem Wetter sehr angenehm[24] und zweckmäßig; anderntheils erhitzen sie sehr, und können Schnupfen oder auch bedeutendere Krankheiten zur Folge haben, wenn man so unbehutsam ist, sie im Freien bei scharfer Kälte zu lüften oder wohl gar den Mantel abzulegen. Ob es nun aber so ganz zweckmäßig ist, schuhbreite Pelzkragen zu führen, daran zweifle ich, indem ich keinen Vortheil daraus ersehe, dagegen der Nachtheil der Erhitzung und aus derselben leicht hervorgehenden Verkältung viel bemerkbarer und bedeutender ist, als bei weniger breitem Pelze. Gar nicht unwitzig ist die Bemerkung eines bekannten Schriftstellers: »Sonst saßen die Affen auf den Bären, jetzt sitzen die Bären auf den Affen!« und sie fällt mir jedesmal unwillkührlich ein, wenn ich das feine, zarte Gesichtchen unsrer jungen Elegants so sehr komisch aus dem großen fürchterlichen Pelze hervorlugen sehe.[25]

Das Hauptaugenmerk eines gut gekleideten jungen Mannes sei auf feine, weiße Wäsche gerichtet. Sei auch das Tuch des Rockes nicht so kostbar, fehlen ihm auch Ringe oder sonstige Preciosen, die Wäsche muß glänzend weiß seyn. Auf nichts sehen die Frauenzimmer so sehr, nichts bekritteln sie so gern als die Wäsche, und wie sie sich gewöhnlich über feine Wäsche freuen und schon ihrenthalben den jungen Mann schätzen, so machen sie im Gegentheil unsaubere Wäsche zum Gegenstande ihres bisweilen treffenden Witzes, und bringen den Inhaber derselben, und nicht mit Unrecht, dadurch in große Verlegenheit – ich rathe deßhalb jedem, streng darauf zu sehen, daß Halstuch, Hemd und Jabot (wenn man deren trägt) so wie auch die Handschuhe und Strümpfe immer möglichst fein und sauber sind. Man scheue ja die geringe Ausgabe nicht, und[26] spare lieber bei einer andern Gelegenheit.

Im Allgemeinen habe ich bei der Kleidung noch folgende Bemerkungen zu machen:

1) Man lasse nie merken, daß man sich etwas auf feine, neue Kleidungsstücke zu Gut thut, oder damit prahlt – man macht sich sonst lächerlich, und kommt in den Ruf, eine ungemeßne Eitelkeit zu besitzen.

2) Man vermeide ja den Schein, daß man seine Kleider ängstlich schonen wolle, sind sie auch noch so kostbar – es wirft ein unangenehmes Licht auf den, der dieß thut, zeigt von übergroßer Sparsamkeit und giebt dadurch Veranlassung zu Spöttereien, die um so mehr schmerzen, je weniger sie verdient sind; Man vermeide aber auch nur dabei den Schein, und schone sie in Wirklichkeit so viel als möglich.

3) Auch en negligèe muß der junge[27] Mann sauber und nett gekleidet seyn. – Reinlichkeit ist ja eine so wohlfeile und so sehr angenehme Tugend, man muß sie nur zur Gewohnheit machen, und wird sie dann gewiß immer beobachten. Auch wird man bisweilen von Leuten, an deren Beifall uns gelegen ist, im Negligee überrascht; wie beschämend wäre es dann, wenn uns Jemand, den wir Ursache haben, hochzuschätzen, im schmutzigen Zimmer und uns selbst schmutzig anträfe.

4) Vermeide man im Anzuge alles Ungewöhnliche. Es giebt manchen Narren, der im Winter im Strohhute und Sommerrocke einhergeht, und sich dagegen im Sommer desto tiefer in den Flausrock oder wohl gar Pelz einhüllt, man ahme solchen Leuten aber ja nicht nach! Nur wer den Ruf eines Sonderlings dem eines soliden, feinen jungen Mannes vorzieht, kann sich zu solcher Thorheit bewegen lassen. In[28] diese Rubrik gehört auch die Gewohnheit, immer Sporen oder einen Schnurrbart zu tragen, oder sich eines armstarken Prügels anstatt eines Spazierstockes zu bedienen, mit bloßem Halse und unbedeckter Brust der Sittlichkeit entgegen zu handeln und dergl. mehr. Wer diese oder eine ähnliche Gewohnheit, (sie alle anzuführen erlaubt mir der Raum nicht, denn ihre Zahl ist Legion!) an sich hat, bemühe sich doch sie abzulegen – die Zeiten sind vorüber, wo man sie schön oder genial fand.

5) Schaffe man sich nie zu viel Kleider auf einmal an. Man vermeidet dadurch den Nachtheil, daß man, während der Schnitt eines Rockes schon längst aus der Mode ist, dennoch einen solchen nach alter Art gemachten Rock tragen muß, wenn man das Geld dafür nicht gerade für weggeworfen ansehen will. Hat man im Gegentheil weniger Kleidungsstücke, so kann[29] man bei den neuen immer der Mode huldigen, wenn die alten abgetragen und unbrauchbar sind. Gewiß ist es besser und zweckdienlicher, einen guten eleganten Rock als zwei oder drei schlechte zu besitzen.

6) Lasse man lieber seine Kleider bei dem besten Schneider machen, und bezahle mehr dafür, als bei einem Pfuscher. Die Differenz im Gelde ist dabei nicht gar groß, und die gute Façon eines Kleidungsstückes ist immer die Hauptsache; lieber nehme man weniger kostbares Zeuch.

7) Ist es gar nicht gerathen, eine Mode, die gerade unsrem Geschmacke zusagt, einführen zu wollen. Man macht sich dadurch gar zu leicht lächerlich, und überlasse das Erfinden lieber Leuten, die ein Gewicht in der Welt haben, und deren Geschmack anerkannt gut ist.[30]

Will man dem weiblichen Geschlechte gefallen, so muß man sich:


Quelle:
Hoffmann, Karl August Heinrich: Unentbehrliches Galanterie-Büchlein für angehende Elegants. Mannheim 2[1827], S. 10-31.
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