353. Das beste Recept, in Beziehung auf uns.

[442] (Brömsens Versuche – S. 30.)


Gesundheit, theure Himmelsgabe,

Wenn ich dich, Götterkind nur habe,

So leb' ich froh, so wächst mein Muth,

Und rüstig wallt mein leichtes Blut.


Was ist doch Reichthum, was ist Ehre,

Ja, was der hohen Weisheit Lehre

Dem Schwächling, dem Gesundheit fehlt,

Gesundheit, die zu allem stählt!


Bey trocknem Brodt und reinem Wasser

Verlach ich jeden reichen Prasser,

Der sich umsonst nach Hunger sehnt,

Weil er des Armen Fleiß verhöhnt.


Rein sey der Leib, rein sey die Seele

Vom Vorwurf, der sie heimlich quäle:

Kein Arzt, der, wenn er kunstreich flickt,

Nach Regeln die Natur erstickt.


Arbeite fleißig, lenk im Stillen

Mit weiser Strenge deinen Willen,

So bleibst du stark, du weißt nicht, wie:

Das Alter kömmt, die Schwäche nie.

Quelle:
Laukhard, Friedrich: Zuchtspiegel für Eroberungskrieger, Advokaten und Aerzte. In: Zuchtspiegel für Fürsten und Hofleute, Paris [i.e. Leipzig] 1799, S. 442-443.
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