307. Die Sängerinn.

[408] (Weidmann, S. 77.)


Wie ist der Oberste hart bey den Thränen der jammernden Eltern!

Sie flehn ewig umsonst für den einzigen Sohn.

Er sey Soldat! – Vergebens beschützen ihn mächtige Gönner:

Das hochgräfliche Herz bleibt stäts härter als Stein.

Doch die Sängerinn, die er sehr schäzt, wagt es, ihn zu bitten:

Ihr wird die Bitte gewährt. Seht doch, warum nur ihr?

Quelle:
Laukhard, Friedrich: Zuchtspiegel für Eroberungskrieger, Advokaten und Aerzte. In: Zuchtspiegel für Fürsten und Hofleute, Paris [i.e. Leipzig] 1799, S. 408.
Lizenz:
Kategorien: