[82] Kochrezepte in der Westentasche des Gehirns – wenn es darauf ankommt, schnell originell und außer Konkurrenz zu sein! Heutzutage regiert das »Plötzlich«. Ehe man es sich versieht – kommt Besuch, muß ein Picknick bereitet werden, gehr man nach dem Theater noch ein Stündchen nach Hause, inszeniert eine Bridgepartie oder einen Bowlenabend.
Hinweise gibt es genug, hie »Die Schnellküche der Junggesellin«, Urbans »Ich kann kochen«, Julie Elias »Kochbuch«, Elsa Herzogs »Geheimrezepte«, die Anweisungen der seligen Rokitansky, dort der unentbehrliche »Munkepunke«, der Goethe »geistiger« Getränke.
Einmal theoretisch inspiriert – hat man immer etwas parat! Angefangen bei den harmonisch leuchtenden Fliegenpilzen oder der eisgekühlten Bouillon passieren an unserem leiblichen Auge herrliche gebackene Schinkenscheiben, Kaiserschnitzet, elsässische Salate, panierte Kartoffeln, Tomatengemüse, Aubergines, Ananastascherln oder Aprikosenküchlein und nicht zuletzt Apfelschnee oder russischer Kreme vorüber und tanzen einen exzellenten Reigen flink herzuzaubernder Delikateßgerichte, für alle Arten Gäste.
Doch man kann ja auch mit ausgewählten »Gourmandisen« aufwarten, die nicht erst eines »chef de cuisine« bedürfen, sondern, die mit ein wenig Geduld und persönlicher Handanlegung wundervoll entstehen: ich reime nur schnell als phantastische Folge ein Exempel zusammen:
Sorbet »chez-vous«
Trüffelpüree mit Luccaaugen
Gratinierte Wachteln
Salat Venus
Glasierte Bananen in Eis
und
Bowle: »chez-moi!«
– und wenn dann der jeweilige Gast komplimentiert: »rien ne va plus« ist – »mehr als genug« erreicht![82]