Vor dem Theater ...

[64] Man sollte nur nach gutem Essen hingehen. Ein leerer Magen erregt Mißstimmung. Heitere Laune hebt die Qualität der Stücke ungemein. Es klingt komisch, aber erweist sich als richtig. Es gehört zum guten Ton: Nachtvorstellung. Entsprechende Plätze sind reserviert. Drei Stück.


Vor dem Theater ...

Wen sollte man noch dazu bitten? Ein Lächeln huscht um den Mund der gnädigen Frau. »Natürlich.« Sie greift zum Telephon –

Ein Souper zu dritt ist oft sehr amüsant! Ausnahmsweise wird im kleinen, antiken Frühstückszimmer gedeckt, ohne Tischtuch, mit großen Wachskerzenlichtern auf alten Kandelabern. Einige weiße Orchideen sind über den Tisch verstreut; altes Meißener Geschirr schimmert, und die tief geschliffenen Venezianer Gläser blitzen. Dazu trägt die gnädige Frau ein weißes Velourchiffonkleid und zwei lange Reihen echter Perlen, und – um ihre noch nicht geöffneten Lippen spielt eine kaum merkliche Note von Übermut.[64]

Quelle:
Reznicek, Paula von: Auferstehung der Dame. Stuttgart 7[o.J.], S. 64-65.
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