46.

[40] Daß der bescheidene Anstand auch der sachte, nicht hart auftretende, der nicht laut und pathetisch prahlende, der nicht gravitätisch einherschreitende, der nicht dreist mit den Händen fechtende ist, daß er nicht frech sich kleidet, nicht unanständige Stellungen sich erlaubt, nicht zu nahe tritt, sich nicht freche und unsittliche Vertraulichkeit erlaubt, sich nicht zudringt, nicht eine brutale grobe Miene annimmt, nicht hochmüthig die Nase rümpft; das Alles hören Sie schon bei der bloßen des Wortes: bescheiden.

Quelle:
Siede, Johann Christian: Versuch eines Leitfadens für Anstand, Solidität, Würde und männliche Schönheit. Dessau 1797, S. 40-41.
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