104.

[95] Reinlichkeit in der Kleidung ist eben so nöthig, dem gebildeten Manne, als Reinlichkeit überhaupt der Gesundheit und dem Gedeihen vortheilhaft ist. Ein schmuzziger, flekkigter Anzug gefällt nie, und erweckt kein gutes Vorurtheil für den Mann, der ihn trägt. Nachläßigkeit, Unordnung, kündigt sich gewöhnlich darin an, und man hat nicht selten Recht, wenn man von einem unordentlichen[95] Aeußern auf einen unordentlichen Geist, auf Unordnung und Nachläßigkeit in Geschäften, und selbst auf Unreinheit der Gefühle schließt.

Quelle:
Siede, Johann Christian: Versuch eines Leitfadens für Anstand, Solidität, Würde und männliche Schönheit. Dessau 1797, S. 95-96.
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