29.

[65] Ein schöner Reiz des männlichen Gesichtes ist dann auch die Ehrbarkeit, die ihm eine gewisse Würde giebt; der ehrbare Blick lacht nicht wo schmuzige Zweideutigkeiten gesagt werden, er steht lieber weg und beschäftigt sich, wenn er nicht den Beruf hat die Zweideutigkeit zu verweisen und zu bestrafen, er schwärmt nie so wild umher um nicht so leicht verdreht, und etwa leichtsinnig, statterhaft, unbeständig, unruhig, flüchtig, wohl gar kokett, schamlos und Gewissenscheu genannt zu werden. Der ehrbare Blick ist der Blick des soliden Mannes; also ein hoher schöner Reiz des männlichen Gesichts.

Quelle:
Siede, Johann Christian: Versuch eines Leitfadens für Anstand, Solidität, Würde und männliche Schönheit. Dessau 1797, S. 65.
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