70.

[81] Richtige Bildung und Stimmung Ihres Sprachtons sei also eine Ihrer Hauptbemühungen bei Ihrer Selbstbildung; nur zu leicht schleichen sich da üble Angewohnheiten ein, die dann ganz unwillkührlich und unserm Herzen und Gedanken ganz entgegen stimmen. Unvorsichtigkeit und üble Angewohnheit im Tone reißt oft Alles nieder, was der Mund Gutes sprach; giebt Veranlassung, daß die besten Handlungen verdreht,[81] daß ihre reinsten Quellen getrübt werden, und wird Gelegenheit zu tausend Unruhen, Mißverständnissen, Verfolgungen.

Quelle:
Siede, Johann Christian: Versuch eines Leitfadens für Anstand, Solidität, Würde und männliche Schönheit. Dessau 1797, S. 81-82.
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