24.

[17] Der Ton des soliden Mannes ist herzlich, freundschaftlich, gefällig, aufrichtig, bieder.[17] Sachtheit, die aber nicht Undeutlichkeit werden darf, geben ihm Anstand, Delikatesse, Nachgiebigkeit und Höflichkeit; er ist weit entfernt von dem gellenden kreischen prahlenden Tone, der nie in Unbescheidenheit und Rechthaberei, nie Selbstgenügsamkeit und Egoism' erscheint; er ist nie Prätensionsvoll, sondern bescheiden, aber nicht kriechend und scheu und sich herabsezzend; fragend und vermuthend kleidet er seine Meinungen und Urtheile ein.

Quelle:
Siede, Johann Christian: Versuch eines Leitfadens für Anstand, Solidität, Würde und männliche Schönheit. Dessau 1797, S. 17-18.
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