Beilage A.

[24] Hergang

bei den

Feierlichkeiten während der Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers von Oesterreich am hiesigen Königlichen Hoflager.

Freitag den 17. December 1852


kamen Seine Majestät der Kaiser von Oesterreich auf der Anhaltischen Eisenbahn von Dresden über Röderau in Berlin an. Tags zuvor war die Nachricht von Allerhöchstdessen Ankunft durch den Seiner Majestät bis Dresden entgegengesandten Ober-Jägermeister Grafen von der Asseburg-Falkenstein hierher telegraphirt worden. Die zum Dienst befehligten Preussischen Offiziere, der General-Lieutenant und General-Adjutant von Neumann, der Commandeur der 2. Garde-Infanterie-Brigade, Oberst von Schlichting, und der Flügel-Adjutant, Major Freiherr Hiller von Gärtringen, waren dem Kaiser bis au die Preussische Grenze nach Herzberg entgegengesendet worden, woselbst auch der commandirende General des 4. Armee-Corps, General-Lieutenant Fürst Wilhelm Radziwill, und der Ober-Präsident der Provinz Sachsen, von Witzleben, den Kaiser ehrfurchtsvoll begrüssten. Eine Compagnie des 20. Infanterie-Regiments war zur Ehrenwache dorthin commandirt worden. Die Begrüssungs-Gesandten durften sich dem Kaiserlichen Zuge anschliessen.

In Jüterbogk, woselbst der Kaiser gegen 11 Uhr mit Seiner Kaiserlichen Hoheit dem Erzherzog Maximilian von Oesterreich und einem zahlreichen Gefolge eintrafen, wurden Allerhöchstdieselben von des Königs Majestät erwartet und in der herzlichsten Weise empfangen. Dort überwiesen des Königs Majestät noch Allerhöchst Ihren Ober-Kammerherrn Grafen zu Stolberg-Wernigerode und den schon erwähnten Grafen von der Asseburg dem Kaiser als Ehrencavaliere zur Begleitung. Beide Majestäten und der Erzherzog verliessen alsbald Jüterbogk, auf dessen Bahnhof eine Compagnie des 20. Infanterie-Regiments und die Schützengilde paradirten. Die Ankunft auf dem hiesigen Anhaltischen Bahnhof, woselbst die erste Compagnie des Kaiser Franz Grenadier-Regiments die Ehrenwache bildete, fand kurz vor Mittag statt. Auf dem Perron wurden die Majestäten von Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen des Königlichen Hauses, der Generalität, dem Kommandanten[24] von Berlin, den Ministern, dem Polizei-Präsidenten, dem Officier-Corps etc. empfangen. Alle diejenigen Personen, welche Oesterreichische Ordens-Decorationen besassen, hatten solche auf Allerhöchsten Befehl angelegt. Seine Majestät der Kaiser trugen die Uniform des Kaiser Franz Grenadier-Regiments mit dem Bande des Schwarzen Adler-Ordens, Seine Majestät der König die Uniform Allerhöchst Ihres Oesterreichischen Husaren-Regiments mit dem Bande des St. Stephans-Ordens. Der Kaiser fuhr mit Seiner Majestät dem Könige, Allerhöchstweleher im Wagen zur Linken Platz genommen hatte, nach Charlottenburg, woselbst Ihre Majestät die Königin, der gesammte Hofstaat Ihrer Majestäten des Königs und der Königin den Kaiser am Schlossportal empfingen.

Im Gefolge Seiner Majestät des Kaisers befanden sich:

der erste General-Adjutant, Feldmarschall-Lieutenant Graf von Grünne, die Flügel-Adjutanten, Oberst Graf O'Donnel von Tyrconell und Major von Bocksberg,

der Oberst Müller, vortragender Rath im Militair-Cabinet,

der Adjutant, Rittmeister Prinz Carl von Liechtenstein,

der Adjutant, Rittmeister Graf von Königseck,

der Adjutant, Rittmeister Prinz Croy;

im Gefolge Seiner Kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Maximilian:

der Corvetten-Capitain Graf Hardegg.

Anwesend waren beim Empfang auch noch der Oesterreichische Minister von Brück mit seinem Legations-Secretair von Dummreicher.

Seine Majestät der Kaiser wurden in die für Allerhöchstdieselben in Bereitschaft gesetzten Appartements von Ihren Königlichen Majestäten unter Vortritt des grossen Cortège geleitet. Der Hofstaat wurde erst entlassen, nachdem derselbe dem Kaiser von Seiner Majestät dem Könige vorgestellt worden war.

Nachdem die Königlichen Herrschaften sich zurückgezogen hatten, besuchte der Kaiser Ihre Majestäten den König und die Königin. Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen und Ihre Durchlaucht die Fürstin von Liegnitz kehrten dann nach Charlottenburg zurück und blieben den Tag en famille. Es war Mittags kleine Familientafel und Abends thé bei Ihren Majestäten.


Sonnabend den 18. December 1852,


um 101/2 Uhr, verliessen Seine Majestät der König und Allerhöchstdessen Hohe Gäste das Königliche Schloss zu Charlottenburg, um der Parade der Berliner Garnison unter den Linden beizuwohnen. Die Aufstellung der Truppen begann am Chausseehause und setzte sich von dort bis zum Brandenburger Thore und auf der rechts von diesem belegenen Seite der Linden fort. Als Ihre Majestäten der König und der Kaiser von Oesterreich, sowie der Erzherzog Maximilian und die Königlichen Prinzen, Allerhöchst-und Höchstweiche am Chausseehause zu Pferde gestiegen waren, sich in Bewegung setzten, ertönten Schlag 11 Uhr die Salutschüsse der an dem Exercierplatz vor dem Brandenburger Thore aufgestellten Geschütze, welche unter dem Geläute aller Glocken1 ihren Gruss[25] 101mal, und zwar gerade so lange wiederholten, bis die hohen Monarchen in die Stadt hineingeritten waren.

Nach der Parade nahmen Seine Majestät der Kaiser und die Königlichen Herrschaften bei Ihrer Durchlaucht der Fürstin von Liegnitz ein déjeûner und begaben Sich hierauf in's Königliche Schloss.

Im Portal No. 5 stiegen Ihre Majestäten der Kaiser und der König ab und begaben Sich, unter Vortritt der Hofchargen, welche daselbst die Ankunft der Allerhöchsten Herrschaften erwartet hatten, durch den Gardes-du-Corps-Saal in die für Seine Majestät den Kaiser in Bereitschaft gesetzten Appartements Seiner Majestät des Königs Friedrich Wilhelm II. Seine Majestät der König zogen Sich hierauf in Ihre Gemächer zurück und nahmen den Civil- und Militär-Vortrag entgegen. Gegen 3 Uhr erschienen Seine Majestät der Kaiser, geführt von Seiner Majestät dem Könige, in den Parade-Kammern, zu welchen Allerhöchstdieselben, unter Vortritt des grossen Cortège, über die Wendeltreppe durch den Schweizersaal gelangt waren. Das Zusammentreffen Ihrer Majestäten war durch einen Besuch Seiner Majestät des Kaisers bei Ihrer Majestät der Königin vermittelt worden. Ihre Majestät die Königin, die Prinzessinnen und die Prinzen des Königlichen Hauses versammelten Sich, während die Präsentation der zu dem nachfolgenden Dîner eingeladenen und noch nicht vorgestellten Personen stattfand, in der boisirten Gallerie und dem Kurfürstengemach, wie dies bei anderen Gelegenheiten auch geschieht. Die Präsentationen begannen in der sogenannten Rothen Adler- (Brandenburgischen) Kammer.

In der Rothen (drap-d'or-) Kammer waren die Pagen und diejenigen Personen der Prinzlichen Gefolge aufgestellt, welche nicht im Königszimmer Platz gefunden hatten; in diesem letzteren erwarteten die Ober-Hof- und die Hofchargen, sowie die General-und die Flügel-Adjutanten Ihre Majestäten den Kaiser und den König. In dem Maasse, wie die Präsentation vorrückte und demzufolge auch die Pagen und die Hofstaaten den Rittersaal längst passirt hatten, folgten Ihre Majestät die Königin und die gesammte Königliche Familie mit Ihren Umgebungen, so dass bei dem Schlüsse der Präsentationen der Zug nach dem Weissen Saale ununterbrochen sich fortbewegen konnte, wobei Seine Majestät der Kaiser Ihrer Majestät der Königin den Arm gaben.

Die Aufstellung war folgende:


in der Rothen Adler-Kammer auf der dem Kamin gegenüberstehenden Seite:

die Gemahlinnen des Russischen und des Oesterreichischen Gesandten,

auf der Kaminseite:

die Fürsten und die Standesherren, welche Mitglieder der ersten Kammer waren,

zwischen beiden, im rechten Winkel, gewissermassen als Verbindungslinie:

die Minister und die Secretaire der Russischen und der Oesterreichischen Gesandtschaft. Erstere waren in Berücksichtigung des auf den heutigen Tag einfallenden Namensfestes ihres Souverains eingeladen worden,

auf der Fensterseite:

die nichtfürstlichen Standesherren, die Grafen zu Stolberg und der ehemalige Sächsische, jetzt in Preussen ansässige Minister von Karlowitz,[26]

im Rittersaale, links vom Eingänge am Büffet:

der Minister-Präsident,

die Minister,

die Wirklichen Geheimen Räthe,

die Geistlichkeit,

der General-Director der Königlichen Museen, Dr. v. Olfers,

der Präsident des Evangelischen Ober-Kirchen raths, von Uechtritz,

der Polizei-Präsident, von Hinkeldey,

ferner von der grossen Eingangspforte bis zum Throne:

die gesammte Generalität, an der Spitze die Generale von Aster und Freiherr von Wrangel.

Seine Majestät der König geruhten sämmtliche Personen Allerhöchstselbst dem Kaiser vorzustellen.

Die Tafel im Weissen Saale bildete ein grosses fer à cheval; in der Mitte des Hufeisens befand sich eine Nebentafel. Die Hauptseite des Hufeisens traf unter die Tribüne rechts, so dass die Tribüne links, mit dem Blick nach dem mit blühenden Gewächsen reich decorirten Treppenhause und nach dem Eingange der Kapelle, den Hohen Herrschaften gegenüber lag. Es wurde bei Licht gespeist. Die Hauptgruppe der Tafel war folgende:


Seine Königliche Hoheit

der Prinz Georg

von Preussen,


die Gemahlin des RussischenGeneral von Colomb,

Gesandten, Frau von

Budberg,


Seine Königliche Hoheitfrüherer Oesterreichischer

der Prinz Friedrich Gesandter Freiherr von

Wilhelm von Preussen, Prokesch-Osten,


Ihre Königliche Hoheit dieGeneral Graf von Nostiz,

Prinzessin Anna von

Preussen,


Seine Königliche Hoheit derRussischer Militair-

Prinz von Preussen, Bevollmächtigter General

von Benckendorf,


Ihre Königliche Hoheit dieGeneral von Aster,

Prinzessin Carl von

Preussen,


Seine Majestät der König,Russischer Gesandter

Freiherr von Budberg,


Seine Majestät der KaiserOesterreichischer

von Oesterreich, Gesandter Graf Thun,


Ihre Majestät die Königin,


Seine Kaiserliche Hoheit derMinister-Präsident

Erzherzog Maximilian von Freiherr v. Manteuffel,

Oesterreich,


Ihre Königliche Hoheit dieOesterreichischer General

Prinzessin Luise von Graf Grünne,

Preussen,


Seine Königliche Hoheit derGeneral Freiherr von

Prinz Albrecht von Wrangel,

Preussen,


Ihre Durchlaucht die FürstinOesterreichischer

von Liegnitz, Staatsminister von

Brück,


Seine Königliche Hoheit derGeneral Freiherr Hiller

Prinz Friedrich Carl von Gärtringen,

von Preussen,


die Gemahlin des Oester-General von Weyrach.

reichischen Gesandten,

Grafen Thun,


Seine Königliche Hoheit der

Prinz Friedrich von Preussen.
[27]

Seine Majestät der König brachten zwei Toaste aus, den ersten auf Allerhöchst Ihren Hohen Gast, den zweiten auf Seine Majestät den Kaiser von Russland. Seine Majestät der Kaiser von Oesterreich erwiederten dies durch einen Toast auf Seine Majestät den König, Ihre Majestät die Königin, das Königliche Haus und auf das Wohl des erhabenen Monarchen, dessen Namensfest heute gefeiert wurde. Nach jedem Toast wurde die entsprechende Nationalhymne gespielt.

Nach dem Dîner nahmen die Allerhöchsten Herrschaften den Kaffee in der Rotten Adler-Kammer.

Um 6 Uhr Abends war Galatheater, wozu der als Ober-Ceremonienmeister fungirende Freiherr von Stillfried auf Allerhöchsten Befehl eingeladen hatte.

Der Eintritt Seiner Majestät des Kaisers und der Königlichen Herrschaften in die Mittelloge des Königlichen Opernhauses erfolgte von der Prosceniumsloge Seiner Majestät des Königs her, da die Herrschaften an der dort befindlichen kleinen Treppe abgestiegen waren. Die Hofchargen hatten den Vortritt; man ging über den Corridor durch den grossen Saal und trat durch die Hauptthür ein. Der Freiherr von Stillfried ertheilte den Wink zur Erhebung für die Gesellschaft und führte die Allerhöchsten Herrschaften zu Ihren Plätzen. Der General-Intendant von Hülsen gab das Zeichen zum Beginn der Musik. Der Kaiser sass zwischen Seiner Majestät dem König und Ihrer Majestät der Königin.

Die an die Königliche Mittelloge angrenzenden Fremdenlogen zur Rechten und zur Linken waren von innenher geöffnet, und es nahmen darin der Prinz August von Württemberg, Herzog Wilhelm von Mecklenburg etc. Platz. Ueberhaupt erschienen in der Königlichen Loge nur diejenigen Prinzen von Geblüt, welche allsonntäglich bei der Königlichen Familientafel empfangen werden, und welche bei feierlichen Gelegenheiten Königliche Pagen haben.

Im ersten Entr'acte erhoben die Allerhöchsten und die Höchsten Herrschaften Sich und traten in den Opernhaus-Saal, um daselbst den Thee zu nehmen. Gleichzeitig wurden die in den ersten Ranglogen, zum Theil auch die auf der Tribüne Versammelten eingeladen, vor Allerhöchstdenselben zu erscheinen, um zur Präsentation zu gelangen. Hierbei wurde folgendennassen verfahren.

Die Damen des diplomatischen Corps und die Damen aus der Stadt traten innerhalb der einen Halbkreis bildenden, im Saale aufgestellten Canapés, und zwar die diplomatischen Damen rechts, die aus der Stadt links, ihren Plätzen im Theater entsprechend. Rückwärts der Canapés stellten sich rechts: die Herren vom diplomatischen Corps, links: die Minister, Generale, Wirklichen Geheimen Räthe etc. auf. Die Herren vom diplomatischen Corps präsentirte der Minister-Präsident Freiherr von Manteuffel dem Kaiser, die Frauen der accreditirten Minister und die vornehmsten Damen der Stadt geruhten Ihre Majestät die Königin dem Kaiser vorzustellen. Dies war eine grosse Auszeichnung für die erstgedachten Damen, denn eigentlich hätte beim Kaiser der Oesterreichische Gesandte Graf Thun und dessen Gemahlin denselben Dienst versehen sollen, der bei entsprechenden Gelegenheiten unserem Königshause durch den Doyen und die Doyenne erwiesen wird; indessen hatte der Oesterreichische Gesandte Graf Thun erst kurz vor der Ankunft Seiner Majestät des Kaisers den Freiherrn von Prokesch-Osten auf dem hiesigen Gesandtschaftsposten abgelöst und war daher, ebenso wie seine Gemahlin, mit den einzelnen Mitgliedern des diplomatischen Corps noch fast ganz unbekannt.

Den zweiten Act der Theatervorstellung sahen die Allerhöchsten und die Höchsten Herrschaften aus den Prosceniums-Logen an und zogen sich am Schluss desselben ganz zurück. Es war auch kein Souper en famille, und Seine Majestät der Kaiser speisten allein in Allerhöchst Ihren Appartements.


[28] Sonntag den 19. December 1852


besuchte der Kaiser den Gottesdienst in der katholischen St. Hedwigskirche, wobei Allerhöchstderselbe vom Freiherrn von Stillfried empfangen wurde. Im Portal der Kirche hatte das Kirchen-Collegium, an dessen Spitze der Fürst Boguslav Radziwill, so wie der Propst Pelldram und die übrige Geistlichkeit sich aufgestellt. Der Freiherr von Stillfried nannte die Namen der noch nicht präsentirten Personen. Unter Vortragung des Kreuzes begab der Propst sich durch den Mittelgang zum Altar; der Freiherr von Stillfried führte den Kaiser zu dem auf der Evangelienseite aufgestellten Sessel mit Kniebank und den Erzherzog Maximilian nach der Epistelseite. Nach Ablesung einer stillen Messe wurde der Kaiser in derselben Weise wieder bis zur Pforte der Kirche geleitet.

Aus der Kirche begaben Seine Majestät der Kaiser Sich mit Gefolge nach dem Museum. Später fand Militair-Cour auf dem Schlosse und nach dieser eine Besichtigung des Königlichen Zeughauses statt. Dîner war in Potsdam en famille.


Montag den 20. December 1852,


um 10 Uhr Vormittags, fand in Potsdam vor dem Kaiserlichen Gaste eine grosse Parade der dortigen Garnison statt. Nach der Parole besuchten Ihre Majestäten die Königlichen und die Prinzlichen Schlösser: Sanssouci, das Neue Palais, das Marmorpalais, Glienicke und Babelsberg. Mit dieser Tour war eine kurze Jagdpartie auf Hochwild im Wildpark verbunden. Darauf war im Stadtschloss, dem Kaiser zu Ehren, grosse Tafel, wozu ausserr den anwesenden hohen Familiengliedern auch die Generalität geladen war. Nach der Tafel fuhren die Allerhöchsten Herrschaften mit einem Extrazuge nach Berlin zurück und besuchten Abends das Königliche Opernhaus, in welchem das Ballet Satanella gegeben wurde.

Im Zwischenact wurde der grosse Saal, der wieder beleuchtet war, geöffnet, die Herrschaften kamen aber erst am Schlusse des letzten Actes in die Mittelloge, auf dem Hinwege durch den grossen Saal und die Mittelthür, auf dem Rückwege durch den Ausgang links.

Der Anzug war am 18. zum Dîner, wie zum Galatheater, in gesticktem Rock und weissem Beinkleid, bei der Theatervorstellung am 20. in kleiner Uniform und schwarzem Federhut; bei dem Empfang des Kaisers in der Kirche trug der Freiherr von Stillfried einen gestickten Rock, schwarzes Beinkleid und schwarzen Federhut. Der Oesterreichische Gesandte und dessen Gemahlin, sowie der Legationsrath Isferding und der Secretair Pfusterschmidt von der Oesterreichischen Gesandtschaft waren auf Allerhöchsten Befehl zu der Theater-Vorstellung eingeladen worden.


Dienstag den 21. December 1852,


Mittags um 2 Uhr, verliessen des Kaisers Majestät die Stadt, um Sich über Dresden und Prag nach Wien zurückzubegeben. Da Allerhöchstdieselben bei Ihrer Majestät der Königin vor der Abreise ein déjeûner einzunehmen geruhten, so fand in Allerhöchst Ihren Gemächern eine Abschiedscour statt, und waren die Königlichen Ober-Hofchargen deshalb im Sternsaal und im rothen Zimmer Ihrer Majestät der Königin aufgestellt, von wo aus der Vortritt über die Treppe No. 1 bis nach dem Wagen stattfand. Seine Majestät der König und Ihre Majestät die Königin begleiteten den Kaiser bis auf den Anhaltischen Bahnhof, woselbst alle Königlichen Prinzen, die General- und die Flügel-Adjutanten Seiner Majestät des Königs und die Minister versammelt waren.

Quelle:
Stillfried-Alcántara, Rudolf von: Ceremonial-Buch für den Königlich Preußischen Hof I. - XII. Berlin 1877, S. 24-29.
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