Franz Marc 26.07.1911

[60]  

[60] POSTKARTE AUS MURNAU


Murnau, 26. VII. 11


Lieber August,


heissen Dank nochmal für das schöne Kissen, das die ›Leuchte‹ unsres Zimmers ist. In Sachen des Opalschmucks müsst Ihr mir notwendig angeben, was er kosten darf, ob ein Rubin angeschafft werden soll. Ich kann natürlich auch einen Voranschlag machen lassen, – oder habt Ihr am Ende irgend etwas an Schmuck oder Steinen dabei in Tausch zu geben, damit die Barauslage nicht zu groß wird? – Schicke doch bitte meine zwei angefangenen Bilder, hoffentlich mit dem einen oder andern von Dir zum Aufhängen. Deine zwei sind gerahmt und wirken fein. Hirsch-Cohen werde ich einleiten, wenn H. vom Urlaub zurück. Dein Vorschlag an Proheretzky freut mich. Wir sind traurig, daß Euer Kommen zweifelhaft geworden ist. Ich würde mich so furchtbar mit M. darauf freuen. Murnau ist glänzend. Good bye, lady and gentleman, good bye, good bye,


Euer Frz. Marc


Eben kommt Helmut und meldet die Ankunft der Bilder. Besten Dank! Die schuldigen 10 M. für die Wäsche schicke ich morgen.

Herzliche Grüsse – ich hoffe doch auf ein Wiedersehen in Sindelsdorf, es wäre so schön.


Eure Maria

Schönen Gruss Kandinsky

Gruss Helmuth

Quelle:
Franz Marc, August Macke: Briefwechsel. Köln: DuMont, 1964., S. 60-61.
Lizenz:
Kategorien: