Judas, der verfluchte und verzweiflete Gesell, aus Anleitung des bösen Feinds erhenkt sich selbst.

[418] Nachdem nun allen göttlichen Gnaden und Erleuchtungen in dem iscariotischen Herzen der völlige Paß versperret worden, und in besagtem Böswicht nit ein Tropfen Blut mehr zu finden war, der da von einem redlichen und ehrlichen Menschen herrührete, also hat er ohne viel Verweilung den Strick, mit dem er die Kleider aufgegürtet hat, ganz rasend herabgelöst, solchen an seinen diebischen Hals gelegt, den nächsten Baum, welcher gleichsam von Natur zu einem bequemlichen Galgen also erwachsen, mit absonderlicher Hülf des bösen Feinds hinauf geklettert, daselbst mit dem Strang sein eigener Henker worden, auch so lang mit den Füßen gezapplet, den Leib hin und her geschwungen, bis solcher in der Mitte voneinander zersprungen, und nachmals die verdammte Seel samt[418] dem stinkenden Ingeweid das elende Losament verlassen, und zum Teufel in die unterste Höll gefahren.

Beda bezeugt, daß solcher unglückseliger Baum auf den heutigen Tag zur ewigen Gedächtnuß dieses verzweifleten Böswichts noch stehe, und immerzu grüne und nachwachse. Solcher Baum soll, nach Aussag Andreä Zoni, ein wilder Feigenbaum seyn. Zu Koromandel in dem orientalischen Indien wird ein Baum nit viel ungleich Blätter halber, dem Feigenbaum gesehen, welcher eine Frucht trägt wie ein Beutel, wann solche zur Zeitung kommt, so wird sie auch hohl, und findet man darin drei und dreißig breite weiße Körner, fast schier so groß als ein Funfzehner, weil solche Frucht nun in allem dem Judas-Beutel so eigentlich gleichet, also wird auch besagter Baum der Judas-Baum genannt. Andere Lehrer, wie Oekumenins, Theophilaktus, Pappias, und noch mehrere, beschreiben den elenden Untergang des Judä Iscarioths anderst, und wollen es behaupten, als wäre der Böswicht zur größeren Schand, und mehrern Unheil noch länger beim Leben geblieben, auch endlich an der Wassersucht verreckt, auf einen seiner Gründe, und weil ein Wagen über ihn gangen, sey die viehische Wampe voneinander zerschnellt, und also das Ingeweid samt allem Wust heraus geschüttelt worden. Glaubwürdiger aber scheint zu seyn die Beschreibung des Evangelisten Matthäi, welcher gar deutlich bezeugt, daß sich Judas mit dem Strick selbst erdroßlet habe.

Des Judä Nachfolger ist gewest Achitophel, ein Hofherr bei dem königlichen Prinzen Absalon, als[419] solcher undankbarer Sohn und ehrsüchtige Fürst nach der Kron seines Herrn Vaters getracht, und stolzmüthig geglaubt, er würde der Regierung besser anstehen, als David sein Herr Vater, dahero er schon eine ziemliche Mannschaft beieinander gehabt, des Willens, den David unversehens zu überfallen, wollte aber solches auf keine Weis werkstellig machen ohne Berathschlagung mit einem und dem andern Hofherrn, deren zwei vornehmste waren, der Achitophel und der Chusai, der Erste aus diesen gab dem Absalon den ernstlichen Rath, er solle ohne weitern Verzug denselben Tag noch mit etlich tausend Mann, wobei er sich selbst wolle einfinden, dem David nachsetzen, solchergestalten könne er ihm nit aus dem Garn gehen, heut wolle er ihm noch den Rest geben. Chusai wird von Ihro Durchlaucht auch befragt, er wolle hiezu auch sein Parere geben; dieser aber hat ohne Scheu das Widerspiel eingerathen, dem auch der Absalon nachkommen, wie solches der hochmüthige Achitophel vernommen, daß sein Rathschlag geringer gehalten worden, als des andern, indem er doch geglaubt, er gelte zum mehristen bei der Herrschaft; dann ein vornehmer Hof ist nit anders bestellt, als der Schwemmteich zu Jerusalem, allwo auch ein jeder wollte der Erste im Teich seyn. Zu Hof ist fast kein größeres Procedere, als wegen des Praecedere; ein Hofherr ist Tag und Nacht ein Quardianus, damit er nur könne Prior werden; wie der Achitophel vermerket, daß des Chusai Rath im mehrern Werth, so ist er den geraden Weg nach Haus gangen, daselbst wegen seiner zeitlichen Verlassenschaft alle gute Richtigkeit[420] gemacht, nachgehends einen guten starken Strick um den Hals gebunden, und sich von einem Balken oder Träm herunter gehenkt. Der also vermeint dem David den Rest zu geben, dem ist selbst der Restis zu Theil worden.

O wie oft zeigt dergleichen die göttliche Gerechtigkeit, wie oft fällt der Stein, mit dem wir auf andere zielen, uns selbst auf den Kopf, wie oft geschieht uns, wie dem saubern atheniensischen Künstler Perillo, welcher sich bei dem Tyrannen Phalaridem zuzukommen, einen großen und hohlen metallenen Ochsen verfertiget, mit einem Thürl auf der Seite, damit die Menschen darinnen durch das unterlegte Feuer mögen gepeiniget werden, und nachmals dero Geschrei und Heulen dem Tyrannen ein Gespeis seye, als thäte der Ochs natürlich brüllen, aber Perillus mußte nachgehends selbst der Erste seyn, und diese von ihm erdichtete Tormenten probiren. Der Amman bei dem König Ahasvero suchte in allweg mit politischen Griffen den Mardochäum aus dem Weg zu raumen, samt seiner ganzen Nation, aber das Bad, so er andern zugericht, mußte er selber austrinken, und ist er nachmals erst hoch angesehen gewest, wie er dann an den Galgen gehenkt worden. Es gehet manchem, wie jenem Wolf, welcher dem Fuchsen hat wollen eins verreiben.

Der Löw, als ein König der Thiere, wegen hohen Alters, hat sich auf eine Zeit sehr unpäßlich befunden, dahero eine lange Zeit müssen zu Haus bleiben in seiner finstern Hölle; die andern Thiere, als gehorsamste Vasallen, haben ihre gebührenden Visiten[421] abgelegt, und mit Ihro Majestät ein herzliches Mitleiden getragen, der Fuchs aber hat sich niemalen eingefunden, welches dem Wolf, der ihm ohnedas nit gar wohl geneigt, einen sattsamen Anlaß geben, den Fuchsen bei Hof ziemlich schwarz zu machen, trägt also in einer geheimen Audienz vor dem Löwen mit sehr beweglichen Worten, wie daß der Fuchs, Ihro Majestät hohe Person, nit allein wenig achte, sondern dieselbe gar nit für seinen allergnädigsten Herrn erkenne, welches ohne Zweifel ungestraft gar nit soll bleiben, massen es nit eine kleine Aergernuß gebe unter allen Thieren, was woll dann so viel gelegen seyn an einem so schlechten Hennen-Dieb etc. Zu allem Glück kommt der Fuchs, so in der Ante-Camera solche Lästerwort des Wolfens vernommen, begehrt dannenhero auch eine Audienz, welche ihm bei so Gestalt der Sachen nit ist abgeschlagen worden, es merkt aber der arge Fuchs gleich aus dem finstern Gesicht des Löwen, daß ihm der Wolf eines verrieben, fängt demnach an ganz demüthig, doch frei anbei zu reden: Ihro Majestät wollen sich so stark nit befremden, noch weniger einen Unwillen fassen wider seine geringe Person, massen seine bishero geweste Abwesenheit aus erheblichen Ursachen herrühre, allergnädigster Herr, sagte er, sobald mir dero Unpäßlichkeit und übler Zustand zu Ohren kommen, so hab ich alsobald hin und her mit sonderer Sorgfältigkeit nachgefragt, wie doch Ihro Majestät übler Zustand möchte gewendet werden. Endlich hab ich mich mit des persischen Königs Leibarzt, und Hof-Medico dessenthalben beredt, welcher mich versichert, daß Ihre[422] Majestät kein heilsamers Mittel nit werde haben, als wann Sie den Wolf lassen lebendig schinden, die Haut aber ganz warm übergelegt, wird inner 24 Stunden allen Schmerzen und Wehthum vertreiben, auch zu völliger Genesung der Gesundheit kommen. Gut, gut, sagt der Löw, bedanke mich wegen so guten Raths; der Befehl ergeht alsobald, man soll den Wolf lebendig schinden, so auch schleunig vollzogen worden, der Fuchs lachte ihm unterdessen den Balgvoll an, daß der Pelz-Fresser also eingebüßt, und den Untergang, so er andern vermeinte, selbst erfahren müssen.

Ich laß dieses nun eine griechische Fabel seyn, ob zwar der gemeine Weltlauf bestens entworfen wird, und zeigt meistens die göttliche Vorsichtigkeit, daß das Uebel, so jemand andern schmiedet, ihm selbsten, dem Meister, auf den Rucken kommt. Jene alten Limmel und Schimmel zu Babylon, haben in allweg gesucht, daß die keusche Susanna soll, als eine Ehebrecherin, von dem Volk versteiniget werden, aber das Messer, so sie gewetzt, hat ihnen selbst die Gurgel abgeschnitten, indem sich das Blättel gewendet, und sie hernach solches Urtheil müssen ausstehen. Die Bedienten des Königs Nabuchodonosor, haben mit aller Gewalt den Ofen, worin die drei Knaben waren, angefeuert und angezündet, aber das Feuer, womit sie die unschuldigen Jünglinge wollten verbrennen, ist zuruck geschlagen, und hat sie selber verzehret. Jener Edelknab bei dem Hof der heiligen lusitanischen Königin Elisabeth, hat zuwegen gebracht, wegen falscher Unzucht, daß sein Mitkamerad, den er sehr beneidet,[423] solle in einen angezündeten Kalch-Ofen geworfen werden, ist aber nachmals durch einen von dem gerechten Gott zugelassenen Fehler selbst in denselben gestürzt worden. Wie oft begibt es sich, daß ein zorniger Eisen-Fresser und Bravadi-Hans einen schwachen und unschuldigen Menschen zum Duell hinaus treibt, des Willens, ihm den Garaus zu machen, und kehret sich nachmals das Blättel um, daß dieser Tieger selbst ganz wunderlich muß den Balg lassen. Wie oft geschieht es, daß ein Mann verdrüssig seiner Alten, ihr tausend Tod auf den Rucken wünschet, der Pfeil aber, den er auf sie zu schießen verhoffte, prellt zuruck, und kommt ins Grab, welches er ihr vermeint. Gott ist wunderlich in seinen Werken.

Mehr ist dem verzweifelten Judas nachgefolgt ein gewissenloser katholischer Priester, welcher aus lauter Geldgier in allem fast ähnlich dem Iscarioth, eine konsekrirte Hostie den Hebräern verkauft um 60 Gulden; dieses schreibt Nikolaus Laghi, sey geschehen zu Breslau in Schlesien; dieses höchste Gut haben die vermessenen Juden mit Messern und Pfriemen, aus Antrieb ihres alten Hasses, dergestalten durchstochen und verwundet, daß allerseits das häufige Blut auf dem Tisch hin- und hergeronnen, worüber sie sich, wie billig, höchst verwundert, und ein ungeheures Geschrei verbracht, welches der vorbeirundirenden Nachtwache einen sattsamen Anlaß gegeben, daß sie mit allem Gewalt in das Haus hineingedrungen, und also den eigenen Augenschein dieses großen Wunderwerks eingenommen, auch solches gleich der geistlichen Obrigkeit angedeutet, welche dann mit dem gesamten[424] Klero die Wunderhostien, dann auch das vergossene Blut in ein krystallenes Geschirr höchst ehrerbietig aufgefangen, und prozessionsweise in die Domkirche allda getragen. Viel aus solchen Hebräern haben sich bekehret, und die heilige Tauf und christlichen Glauben angenommen, hundert und fünfzig aber, so gegenwärtig gewest, und in ihrer Hartnäckigkeit verblieben, seynd verbrannt worden. Wie soll aber um das Herz gewesen seyn dem gottlosen Priester? weil solcher in der Unthat dem Iscarioth nachgefolgt, als wollte er ein gleiches Ende nehmen; gehet derowegen auch verzweifelt hin, und thut sich selbst erhenken.

O was Aegernuß verursacht ein solcher gewissenloser Mensch! was Zuversicht können die armen Schäfel haben zu einem Hirten, der selbst ein Wolf ist! was langweilig und verdrossener Tag ist derselbe, an dem die Sonne eine Finsternuß leidet. Wehe denjenigen Priestern, welche auch an Lastern den Weltmenschen weit überlegen. Wie jener arme Tropf, so von Jerusalem nach Jericho verreist, unter die Mörder und Straßenräuber gerathen, die ihn bis auf das Hemmet ausgeplündert, und noch dazu tödtlich verwundet, da ist ein Priester und Levit vorbeigangen, beide geistliche Personen, die haben den elenden Menschen in Blut gesehen, der zweifelsohne sie um Gotteswillen hat gebeten um eine Hülf, aber nit das Geringste war von ihnen zu hoffen, dann sie in Furcht gestanden, so sie sollten den Menschen mitnehmen, daß sie nachmals für ihn müßten im Wirthshaus zahlen. Endlich kommt ein weltlicher Herr aus Samaria gebürtig,[425] erbarmet sich über den mühseligen Menschen, verbindet ihm seine Wunden, nimmt ihn mit sich auf das Pferd, und führt ihn in die Herberge. Ich zweifle gar nit, daß dieser Herr unterwegs nit werde eins und das andere den armen Tropfen gefragt haben, wer die schlimmen Kerl gewest? wie sie ausgesehen? wie viel ihrer gewest, die ihn also erbärmlich zugericht? Er wird ebenfalls gefragt haben, ob dann sonst jemand vorbeipassirt, und wann er vernommen hat, daß zwei Geistliche, ein Priester und ein Levit, vorbeigereist, doch keiner sich seiner angenommen, was ist ihm das nit für eine Aergernuß gewest? wird er nit gesagt, aufs wenigst gedenkt haben, das seynd geizreiche Geistliche, die seynd nit einen Heller werth, sie sollen uns mit dem guten Exempel vorgehen, sie predigen von Allmosen geben, und kein Bettelbub, hätte bald gesagt Beelzebub, kann einen Pfenning von ihnen bringen, sie sagen viel von den Werken der Barmherzigkeit, und sie üben es selbst nit etc. Wehe, wehe solchen, die den armen Weltmenschen eine Aergernuß geben!

O wie schändlich stehet es, wann einer eine Kutte an hat, und anbei ein Nequam in Cute ist; wie übel stehet es, wann einer immerzu unter Kandel und Krügen gesehen wird, der doch einen Kelch im Wappen führet; wie wild stehet es, wann einer eine Blatte auf dem Kopf, und mehr Kartenblatt in den Händen hält; wie ungereimt ist es, wann einer öfter in albis gekleidet, und dabei schwarz geschrieben ist; wie unlöblich ist es, wann einer einen geschornen Kopf hat, und nit ein Haar fragt nach dem guten Wandel;[426] wie sträflich ist es, wann einer ehrwürdig gennant wird, aber nur ehrbedürftig ist; wie unverantwortlich fällt es, wann einer täglich Meß liest, und doch täglich vermessen ist; wie sündhaft ist es, wann einer Reverendus geheißen wird, und mit reverenter schlimmen Leuten um geht; wie schändlich ist es, wann einer in Gott geweihet ist, und doch von Gott immerzu abweicht. Wehe, wehe solchen Priestern!

Weder Hafner noch Schlosser, weder Hufschmied noch Goldschmied, weder andere Handwerker hat unser lieber Herr zu den ersten Priestern geweihet im Neuen Testament, sondern Fischer, ja alle seine Apostel Menschenfischer genennt, sich dadurch zu erinnern, was saubern und reinen Wandel sie führen sollen, zumal niemand öfter mit Wasser umgehet, als die Fischer. Wehe also denjenigen, die da einen unsaubern Wandel führen!

In den Offenbarungen der hl. Brigittä wird gelesen, daß ein Priester wegen seines lasterhaften und unzüchtigen Lebens öfters sey ermahnt worden, weil er aber in solchem Stand immerfort verharrte, also hat endlich die Straf Gottes nit können ausbleiben, sondern da er sich einst ganz begnügt auf einer grünen Wiese befunden, von einem Donnerkeil getroffen und zu todt geschlagen worden, damit aber erhelle, daß solches nit ungefähr, sondern eigentlich wegen seines Lasterwandels sey geschehen, also ist der ganze Leib unversehrt verblieben, und nur der geheime Theil der Natur zu Asche verbrennt worden.

Wie der Weltheiland von den rasenden Juden im Garten, nit anderst als ein Lämml von den Wölfen[427] ist angetast worden, da hat der beherzte Peter geschwind vom Leder gezogen, dem meisterlosen Schelm, dem Malcho, den Kopf voneinander zu spalten, weil aber dieser Böswicht den Kopf in etwas gezuckt, also hat er ihm das rechte Ohr abgehauet. Petrus hat hierüber nichts anderst erwartet als ein Lob wegen seines erzeigten Valors und stattlichen Treue, aber ihm ist das Widerspiel begegnet, indem er anstatt des Dankes einen Verweis bekommen, auch alsobald den Befehl erhalten, er soll einstecken. Und dieses darum: kurz vorher hat Petrus bei dem letzten Abendmahl das Osterlamm mit diesem großen Messer von einander geschnitten, und anjetzo hauet er dem Malcho damit ein Ohr ab, welches ein rechtes Schelmstuck war, dann es ein Stuck von diesem Böswicht, und das hielt der Heiland für ungereimt, daß dasjenige, was erst mit dem geweihten Osterlamm ist umgangen, soll anjetzo mit dem Schelmenstuck umgehen. Merkt solches, ihr Gott gewidmete Priesterschaft, merkt es wohl; es schickt sich so gar nit, daß ihr mit einem s.v. Schelmenstuck, Diebsstuck, Narrenstuck, Hurenstuck etc. sollt umgehen, indem ihr fast täglich mit dem wahren Lamm Gottes umgehet. Es wäre zu wünschen, daß wir Priester alle beschaffen wären, wie jener fromme und gottselige Geistliche, der sich keines Gelds noch anderer Weltlust geachtet, sondern seine einzige Freude war der gekreuzigte Jesus, als nun dieser Todes verblichen, ließen die Befreundten den Leib eröffnen, zu erfahren die Ursach eines so gähen Todes, haben aber nach vielem Hin- und Hersuchen kein Herz im Leib gefunden, welches allen Anwesenden[428] höchstes Wunder verursacht; endlich erblickten sie das Herz, welches bei den Füßen gelegen eines Kruzifixbildes, so daselbst an der Wand gehangen. O glückseliger Tod! da hat es wohl geheißen, wo dein Schatz ist, dort ist auch dein Herz. Wann wir also beschaffen wären, so thäte uns nit so stark erschrecken der Ausspruch des hl. Chrysostomi, welcher vier Bücher von dem Amt der Priester beschrieben, unter andern läßt er sich hören: »Inter Sacerdotes arbitror esse paucos, qui salvi fiant, haec enim res exeelsa est. Ich halt dafür, spricht dieser hl. Lehrer, daß unter den Priestern wenig selig werden, dann gar eine große und hohe Sache ist es um das Priesterthum.«

Zu Mutina im Welschland ist einer gewest, welcher dem Spielen sehr ergeben, weil ihn aber das Glück meistens verfolgt, also ist er hiedurch in die äußerste Armuth gerathen, welches den vorhin so stolzen Federhansen in so große Betrübniß gestürzt, daß er sich geschämt, vor den Leuten zu erscheinen, weil auch anderwärts keine Hoffnung gewesen, zu einigen Mitteln wieder zu gelangen, also hat er beschlossen, lieber das Leben bei Zeiten zu lassen, als in dergleichen drangseligem Stand länger verharren, ist daher in den höchsten Stock des Hauses hinaufgestiegen, und sich allda erhenkt, gleichwohl diesmal, ja sogar auch das anderemal von beikommenden Leuten errettet worden, weil er aber durch teuflische Eingebung fest bei sich beschlossen, mit dem Strick das Leben zu enden, also hat er auf eine andere Zeit, in Abwesenheit der Hausleute solches vollzogen, und den geraden Weg[429] zu allen Spielteufeln, deren sehr viel, in den Abgrund gefahren.

Vor 20 Jahren ungefähr allhier zu Wien, hat ein Kellner in der Woldseil seinen Herrn sehr beuntreuet, aus gleichgedachten Ursachen, wweil er alles das Seine, auch mit Unfug erworbene Geld, mit Spielen durchgebracht, wessenthalben er nit selten gütlich ermahnet worden, er wolle doch von dieser höchst schädlichen Gewohnheit abstehen, auch endlich sein Herr die gebührende Rechenschaft erfordert, wo eines und das andere hinkommen? weil aber der Kellner aus nagendem Gewissenswurm sich schuldig bewußt, und etwan eine Leibesstraf oder gefängliche Verhaftung geforchten, also ist ihm nichts anders, als was desgleichen Glüfters Leuten ganz gemein, eingefallen, benanntlich die Verzweiflung, damit er aber einen nähern Weg in die Höll habe, so hat er sich, nit wie andere pflegen, in der Höhe, sondern in den tiefen Weinkeller hinunter gestiegen, und sich an dem größten Weinfaß, so in die 30 Eimer gehalten, erhenkt.


Es ist ein Kübel, in dem steckt alles Uebel,

Es ist ein Pflaster, auf dem gehn alle Laster,

Es ist eine Linden, unter der ruhen alle Sünden,

Es ist ein Faden, an dem hangen alle Schaden,

Es ist eine Wurst, die ist gefüllt mit lauter Verlust,

Es ist ein Fluß, in dem schwimmen alle Aergernuß,

Es ist eine Bank, auf der sitzt aller Zank.


Was ist dieses? O lieber Leser, damit ich dich nit lang aufhalte, es ist das verruchte[430] Spielen, so bereits in der ganzen Welt eingerissen, hierunter aber soll nit verstanden seyn ein ehrliches Spiel, welches nit zu einem schadhaften Gewinn, sondern zu einer wenigen Gemüths-Ergötzung angestellt ist, und von den Theologen Evtrapelia genannt wird, sondern ich verfahr nur allein wider das unmäßige Spielen, welches bei Vielen Tag und Nacht im Schwung geht und aller Laster Mutter ist.

Es ist leider nur gar zu bekannt, daß an keinem Ort die Ehre Gottes mehr Schimpf und Unfug leide, als bei dem Spielen, zumal bei demselben nichts gemeiners als das Fluchen, Schwören und Gotteslästern, da scheucht man sich nit, Gott an seiner Ehr, die Mutter Gottes, alle Heiligen im Himmel anzugreifen, ja wie viele Miraculos und Gnadenbilder werden nit gezählt in Italien, in Spanien, in Frankreich, in Deutschland, welche ihren Ursprung genommen von den Spielern, so da besagte Bildnusse wegen ihres erlittenen Verlusts ganz rasend bis auf das Blut verwundet haben, mit dergleichen Geschichten könnten ganze Bücher angefüllt werden.

In allem und jedem seynd wir wohl rechte Adamskinder, da sobald dieser erste Vater das verbotene Obst gegessen, gleich nach solchem Essen ist er über die Blätter her, und hat sich damit bedeckt; bei vielen ist es schon der allgemeine Brauch, daß nach dem Pampfen gleich muß folgen der Pamphili, gleich nach dem Essen die Blätter, verstehe die Kartenblätter, und das heißt man auf Deutsch, die Zeit vertreiben. O allmächtiger Gott! in was großem Unwerth ist bei uns die guldene Zeit? Ein Verdammter[431] in der Höll gäbe um eine einzige Viertelstund nit nur eine Welt, sondern tausend und tausend Welt, damit er nur in dieser die Gnade Gottes noch möchte gewinnen, und wir ohne weiters Nachsinnen oder Bedenken verschwenden mit Spielen ganze Tage, Wochen, Monat, Jahr, ja etliche die meiste Zeit ihres Lebes, da doch ein jeder dem göttlichen Richter die allergenaueste Rechenschaft muß geben um eine jede Minute der Zeit, wie er solche habe angewendet, entweders zu Gottes Ehr, oder seiner Seele Nutzen. O wie viele werden damals müssen passen, wann Gott der Herr die Kronen der Seligkeiten wird austheilen! wie viel werden dazumal nichts anderst vor Augen sehen als Spadi, das ist, das scharfe Schwert der göttlichen Gerechtigkeit. Dort wird mancher die Figur dreier Könige in Ewigkeit verfluchen, um weil er die Gnade hierdurch bei Jesu dem König Himmels und der Erde verschwendet hat, viel und aber viel werden zur selben Zeit verdammen alle Augen in den Würfeln, weil ihnen derenthalben Gott in alle Ewigkeit kein gutes Auge zeigen wird.

Der hl. Joannes hatte auf eine Zeit ein wunderbarliches Gesicht, es erschien ihm ein Engel mit einem offenen Buch, brachte anbei den Befehl von Gott, er soll dieses Buch schlicken, welchem Joannes in allem nachkommen. Endlich befragt ihn der Engel, wie ihm solcher Bissen geschmeckt habe? geht wohl hin, sagt Joannes, im Maul war er mir ganz süß, wie lauter Honig, aber wie ich es hab hinuntergeschlickt, da war er bitter wie Gall, daß mir der Bauch wehe gethan.[432]

Gewiß ist es, daß in diesem Gesicht ein geheimnußreiches Verständnuß verborgen, und es eine sehr große Ausdeutung in sich habe. Aber ich weiß auch ein Buch mit 36 Blättern, dieses ist anfangs ebenfalls süß, aber nachmals wird es manchem gar zu bitter; ein jeder setzt sich mit Lust und Freuden zum Spiel, auf die Letzt aber kommt es einem und dem andern bitter genug an, wann der Beutel die Schwindsucht bekommt.

Jener Soldat Tiemus in dem köllnischen Gebiet war also dem Spielen ergeben, daß er allzeit einen großen Sack Geld bei sich getragen und mit dem nächsten besten ein Spiel angefangen, auch niemalen verloren, sondern allzeit einen ziemlichen Gewinn eingezogen. Auf eine Zeit hat er sich mit einem eingelassen und das Spiel bis um 12 Uhr in der Nacht fortgesetzt, doch aber so unglückselig, daß er fast bis auf den letzten Heller alles verspielt, endlich wurde er ganz rasend und tobend, bricht in allerlei zornige Wort aus, hui, sagt er, ich glaub du bist der Teufel? der bin ich, antwortet er; allo! nunmehr ist es Zeit, einmal ein End zu machen, nimmt ihn also bei der Mitte und führet ihn zum Dach hinaus, daß das Eingeweid an den Ziegeln hangen geblieben und weil man den Leib an keinem Ort konnte finden, ist es glaublich, daß Leib und Seel zugleich in den Abgrund gestürzt worden, dieß war der Gewinn seines Spielens.

Ein jeder Spieler muß wissen, daß er verspielt, er verspielt die guldene Zeit, er verspielt den guten Namen, dann Ludo und Luder einander befreundt, er verspielt das gute Gewissen, er verspielt die Gnade[433] Gottes er verspielt die zeitlichen Mittel, er verspielt die liebe Geduld, er verspielt sein eignes Seelenheil. In Summa, alles Uebel kommt vom Spielen her, und ist kein Gebot, so der Spieler nit bricht.

Das erste Gebot, du sollst an einen Gott glauben, dem Spieler ist der Pamphili oftermals viel lieber, als der wahre Gott, und wie viel werden Gottesdienst unterlassen und versäumt wegen des Spielens? Ja, wann sie endlich die Kirche betreten, so ist ihr Herz mehr beim Spielen, als bei Gott, wie mir dann von einem sehr glaubwürdigen Herrn erzählt worden, daß sein Kapellan dem Kartenspiel sehr seye zugethan gewesen, welches doch dem geistlichen Stand, vermög so vieler päbstlicher Verbot, gar übel anständig, einmal in der Frühe habe Meß gelesen, anstatt aber des Orate Frates, weil ihm lauter Spiel-Gedanken eingefallen, nichts anders gesagt, als ich paß. Das andere Gebot, du sollst den Namen Gottes nit eitel nehmen, man wird gar wenig Spiel antreffen, wo nit Gott und seine heil. Sakramente gelästert werden. Nachdem manches spielerische Lotter-Gesind alle Teufel zu Hülf gerufen. Eichel-Teufel, Grün-Teufel, Herz-Teufel, Schellen-Teufel, Bastoni-Teufel, Denari-Teufel, Spadi-Teufel, Koppi-Teufel, Figuri-Teufel, Fluß-Teufel, Trischäck-Teufel, Pigett-Teufel, Labet-Teufel, Trumph-Teufel, all Umbra-Teufel, Verbaindte-Teufel, diese seynd die Würfel-Teufel etc. nachdem sie alle diese genugsam angezogen, sodann greifen diese vermessenen Gesellen-Gott selbsten an.

Wie dann An. 1612. Einer gewest, nachdem er alles das Seinige verspielt, hat einen Buschen[434] Karten mit sich auf den Weg genommen, solche zu viel tausend Stücken zerrissen und sich hören lassen, er wollte wünschen, daß er Gott selbsten also könnte zertrümmern, worüber er durch einen unverhofften Fall den Hals gebrochen, dannoch ihm der allergütigste Gott noch einige Zeit des Lebens vergönnet, die Buß zu, ergreifen, welche er aber nit allein auf alle Weis geweigert, sondern noch mit ganz ergrimmten Augen gegen den Himmel geschauet, aus purem Zorn gegen Gott und seine Heiligen ihm selbsten die Finger abgebissen und mit solchen verzweifelten Gebärden seinen elenden Geist aufgegeben. Das dritte Gebot, du sollst die Feiertage heiligen. Die römisch-katholische Kirche prangt mit zwei heiligen Pamphili. Einer ist sulmonensischer Bischof gewest, welcher sehr große Wunderwerk gewirkt, zu Rom einem unmündigen dreitägigen Kind befohlen, daß es seinen rechten Vater solle entdecken, welches auch das Kind gethan und solches mit deutlichen Worten ausgeredet, dergleichen sehr viel andere und große Mirakel werden von ihm beschrieben. Der andere heilige Pamphilius ist ein Märtyrer und glorreicher Blutzeug Christi, dessen heiliger Leib samt andern aus Befehl des Tyrannen den wilden Thieren vorgeworfen, aber von keinem im Geringsten berühret oder beleidiget worden. Diese zwei heiligen Pamphili werden an gewissen Orten mit großer Festivität gefeiret und verehret, aber des Teufels sein Pamphili wird höher und mehr geacht, seiner Festivität müssen Sonntag und Feiertag fast durch das ganze Jahr weichen. Ihm zündet man Kerzen und Ampeln an, die müssen oft die meiste Nacht hindurch brennen, ihm opfert[435] man nit nur Pfenning oder Kreuzerweis, wie in der Kirche pflegt zu geschehen, sondern Thaler und Dukaten seynd ihm zu Diensten in der Bereitschaft, ihm werden große Vigill gehalten, ja wegen seiner schlafen etliche eine ganze Nacht nit, ihm läutet man alle Glocken, dann man an dergleichen Spielplatz fast nichts öfters höret als die Säuglocken, und andere Zoten reden, ihm haltet man das schönste Lobpredigen und wird keine Karte also hervorgestrichen als ihre pamphilische Domination und Herrlichkeit; der Sonntag und Feiertag werden in dem Kalender roth geschrieben, aber der Pamphili schickt sich in allerlei Farben, also thut er auch Sonntag und Feiertag überwinden. Das vierte Gebot, du sollst Vater und Mutter in Ehren haben. Sage mir jemand, was mehr könne die liebsten Eltern beleidigen, als ein unerzogner Sohn, welcher Tag und Nacht die Karten in der Hand hält und dasjenige, was der Vater mit so harter Mühe und so großem Fleiß ersparet, durch das liederliche Spielen verschwendet? Die Bauren auf dem Dorf wissen schon den Astrologen die Planeten zu lesen, und wann sie einen vielfältigen Regenbogen sehen, da schließen sie gleich und treffen trefflich zu, daß ein Regen werde kommen. Wann ich in den Händen der Kinder die Spielkarten wahrnehme, welche ihrer allerlei Farben halber dem Regenbogen nit ungleich, da kann ich alsobalden einen künftigen Regen abnehmen, aber dieser fällt von den Augen der Eltern, als welche so herzlich beweinen den elenden Stand der Kinder, so die Zeit und das Zeitliche durch das Spielen anwerden, und nachmals den Eltern Tag und Nacht überlästig[436] wegen des Gelds, auch, so sie etwan nichts oder nit allzeit etwas erhalten, sogar mit Drohworten und wohl auch mit harten Streichen gegen die Eltern verfahren. Wie muß jenem Vater um das Herz seyn gewest, der mit seinem zwölfjährigen Sohn Karten gespielet, weil aber solcher Rotzbub das Seinige alles verspielt, hat er etliche Lästerwort geredet wider den heil. Hieronymus, welches Gott nit wollte ungestraft lassen, massen alsobald etliche Teufel erschienen, und diesen unerzogenen Sohn mit Leib und Seel hinweg geführt. Diese Geschichte beschreibt mein heiliger Vater Augustinus selbst. Das fünfte Gebot, du sollst nit tödten: Wo rühren mehrere Zank und folgsam schädliche Todtschläg her, als von dem Spiel? was taugt besser zum Brennen, als das Papier? Woher kommt eheunter das Feuer ins Dach, und wird der ungezähmte Zorn erweckt, als durch die Karten? Der König Saul legt dem David den Harnisch an, so ihm zwar nit wohl angestanden, wie mancher wird in Harnisch gebracht durch einen König, wann er nemlich einen Cavall hat, der andere aber einen König. Wann es endlich in dem Spiel um und um kommt, so wird auf die letzt Spadi stehen, oder Bastoni den Sieg erhalten. Einer ist gewesen, schreibt Mansius, der dem andern Kammeraden alles im Spielen abgewonnen, wie er sich nach Haus begeben, da haben ihm die gewissenslosen Lottersgesellen aufgepaßt, ihm alles erworbene Geld mit Gewalt genommen, mit einem Dolche ermordet, bis auf das Hemmet ausgezogen, und er also das Leben, das Geld, etwan die Seel durch das Spielen verloren. Das sechste Gebot, du[437] sollest nit Unkeuschheit treiben: In dem Spielen seynd nit allein König, Cavall, Buben, Sau, sondern auch Damen, sonsten pflegt man solche insgemein anderst zu nennen, gewißist es doch, daß man die Venus mit dem Salva venia beim Spielen nit vermäntlen thut, und läßt man dazumal den freien und frechen Worten und Gebärden den völligen Paß, forderist wann Männer und Weiber zugleich spielen, da trägt man mehrmalen eine besondere Diskretion gegen dem langrocketen Geflügelwerk, auch läßt man sich in freiwilligen Verlust ein, dadurch nur des freundlichen Gegentheils Affektion zu gewinnen, und häufen sich dazumalen die bösen Gedanken Büschelweis in dem Herzen des Mitspielenden. Das siebente Gebot, du sollst nit stehlen: Affero und Auffero vergleichen sich nirgends besser, als bei dem Spiel, in die Karten schauen, die Karten merken, die Karten verwechslen, die Karten sehen lassen, wegen der Karten dem Nähesten ein gewisses Zeichen geben etc. seynd lauter kleine Diebsstückl, wodurch Einer und der Andere um das Seinige gebracht wird, denn falsch spielen und stehlen, sehen und seynd einander so ähnlich, wie der Oktober und der Wein-Monat. Wann alles Geld, so bei dem Spiel aufgesetzt wird, könnte reden, und sagen, woher es komme, so würde das Meiste sagen, was Joseph in Egypten, furto sublatus sum etc. Die Kinder stehlen ihren Eltern, die Bedienten ihren Herrn, die Männer ihren Weibern, damit sie nur was zum Spiel haben. Ich hab einen Goldschmied gekennet, der alles das Seinige dergestalten durch das Spielen verschwendet, daß er[438] sogar seinem Weibe alle Pfannen und Häfen aus der Kuchl vertragen, und zu Gelb gemacht, daß sie ihm also des andern Tags hat müssen ein Ayr im Schmalz in einem Schmelztigel machen. Das 8. Gebot, du sollst nit falsche Zeugniß geben: O mein Gott! ich finde kein Ort, wo man öfter falsch schwöret, und auch falsch bezeugt, als bei dem Spielen, wann er auch kein Herz in der Karten, so hat er doch das Herz, falsch zu schwören. Das neunte und zehnte Gebot: Du sollst nit begehren deines Nächsten Haus-Frau, noch sein Gut. Der Spieler hat keinen andern Gedanken, noch Sinn, als dem Nächsten das Seinige abzugewinnen, und wie oft geschieht es, daß durch dergleichen öftere Zusammenkünfte, wiederholte Jausen und Schmausen vielfältige freundliche Ansprachen, auch die Haus-Frau in den Leihkauf kommt, oder wann sie auch, wie es der Zeit höchstens zu bedauren, dem Spielen ergeben, wohl bisweilen ein Spiel-Geld durch ungebührendes La---beth sucht.

Quelle:
Abraham a Sancta Clara: Judas der Erzschelm für ehrliche Leutߣ. Sämmtliche Werke, Passau 1834–1836, Band 5, S. 418-439.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Grabbe, Christian Dietrich

Hannibal

Hannibal

Grabbe zeigt Hannibal nicht als großen Helden, der im sinnhaften Verlauf der Geschichte eine höhere Bestimmung erfüllt, sondern als einfachen Menschen, der Gegenstand der Geschehnisse ist und ihnen schließlich zum Opfer fällt. »Der Dichter ist vorzugsweise verpflichtet, den wahren Geist der Geschichte zu enträtseln. Solange er diesen nicht verletzt, kommt es bei ihm auf eine wörtliche historische Treue nicht an.« C.D.G.

68 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon