Judä dem Erzschelm gibt der gebenedeite Heiland Jesus seine Willfährigkeit zu leiden sattsam zu verstehen.

[253] Nachdem der sanftmüthigste Herr dem verruckten Böswicht den eingedunkten Bissen dargereicht, auch der unverschamte Gesell solchen aus den göttlichen Händen empfangen, und folgsam hinunter geschlückt, so hat ihm diesen so köstlichen Brocken der Teufel sehr übel gesegnet, massen solcher gleich darauf in ihn gefahren, worauf der Herr mit folgenden wenigen Worten den Iscarioth angeredt: »Was du thust, das thue bald.« Die lieben anwesenden Apostel glaubten gleichwohl, als habe der Herr dem Judä ein gewisses Geschäft zu verrichten auferlegt, als soll er etwann, weil unter seinen Händen die Cassa, nothwendige Lebensmittel einkaufen, oder aber ein gewisses Geld unter die Armen austheilen; es hat aber der Heiland dadurch wollen dem Iscarioth zu verstehen geben, daß er in seinem Schelmenherz wohl einsehe, sein ärgerliches Vorhaben wohl wisse, und konnt er gar leicht machen, daß solches nit in das Werk gesetzt würde: allein soll er sehen, wie urbietig er sey, zu leiden und[253] zu sterben für die Menschen. Ja, weil er Iscarioth doch gänzlich beschlossen, solche Meineidigkeit zu begehen, und seinen Herrn den Feinden zu überliefern, also hat ihm der Herr gesagt, was du thust, so thue es bald; nit daß er ihm solche Lasterthat schaffe, sondern weil er zum Leiden eilte, und du Mensch willst nichts leiden?

Willkomm, willkomm meine schöne adeliche Patientia, wie so traurig, warum so melancholisch? ist dir etwann ein Leid geschehen, oder sonst was widriges begegnet? Ach mein Gott, gibt sie zur Antwort, kann ich doch nirgends unterkommen, bin ich doch allerseits verfeindt, daß Gott erbarm! Sie gehe nach Hof, ja wohl Hof, sagt Patientia, ich hab mich daselbst angemeldt, es hat mich aber alsobald der Kammer-Furier mit Füßen heraus gestoßen. Ich weiß eine andere Gelegenheit für sie, unweit von hier wohnt ein vornehmer Edelmann, daselbst wird sie gar unfehlbar unterkommen; Patre si, sagt sie, ich hab es leider erfahren, dann wie ich mich hab lassen ansagen, war er gleich dazumal liegerhaft, und ihm Händ und Füß, wie einem gefätschten Kind, mit Fetzen verbunden gewest; ach, ach, du grausames Podagra, der Teufel hol Patientia, schrie er, und jagten mich die Bedienten mit Krucken und Stecken die Stiege hinab; jetzt fallt es mir ein, ich weiß keinen bessern Rath für sie, als daß ihr Fortuna im Feld probire, da wird sie gar gewiß Dienst finden; saubere Dienst, sagt sie, das hab ich bereits sattsam erfahren, wie ich zu der ersten Schildwacht kommen, da hat er mich ganz ungestüm angeschrien: wer da? ich sagte, Patientia,[254] darauf war dieß sein Wort, zum Galgen troll dich fort, so muß ich Patientia wegen solcher Furia an ein anders Ort. Ich weiß ihr keinen bessern Rath zu geben, meine schöne Patientia, sie gehe in ein Kloster, dort ist sie gar wohl aufgehebt, und in allem auf das beste versehen; wahr ist es, sagt Patientia, auch das hab ich probirt, und muß bekennen, es ist mir nirgends besser gangen, als im Kloster; allein, gar lang hat es auch nit gedauert, dann am Sonntag Fruh bin ich eingestanden, am Freitag darauf haben sie mich zum Kapitel hinaus gepeitscht, und sogar das Portner-Stübel nicht mehr vergunnt, Gott verzeihe es dem Frater.


Ich arme Patientia bin überall verjagt,

Ohn' einige Clementia wird alles mir versagt.

Wo ich losiren will, verfehlt es mir am Ziel,

Es ist halt Patientia fast jedermann zu viel.

Hab ich doch vom Himmel her mein adelichs Geschlecht,

Und dannoch will man nimmermehr mir geben irgends recht.

Wo ich mich melde an, geht man von mir davon,

Ein jeder laßt mich ziehen leer, kein Mensch mich sehen kann.


Meine liebe Patientia, allem Ansehen nach bist du hungerig, weil du nirgends wirst eingelassen, dahero setz ich dir eine Speis' auf, geseng dirs Gott zu tausendmal, was der Habakuk dem Daniel für ein Essen in die babylonische Löwengrube gebracht, ist mir eigentlich nit bekannt, es mag seyn, daß es ein Milchkoch gewest; aber meine adeliche Patientia, dasmal setz ich dir ein Muß auf, nimm nur große Löffel voll. Es muß der Mensch leiden, er muß, und kanns nicht meiden. Patientia per forza.[255]

Was für ein Obst sey gewest, welches der Adam genaschet hat wider das Gebot Gottes, zu unserm größten Schaden und Nachtheil, wird von vielen unterschiedlich ausgesprochen. Mein h. Vater Augustinus ist der Meinung, als sey es eine Feige gewesen, zumal die zwei guten Eheleut nach dem schändlichen Fall sich gleich mit Feigenblätter bedeckt haben; und also vermuthlich, daß sie die Blätter genommen von dem nächsten Baum, wovon sie die Frucht haben abgebrockt, und scheint glaublich, daß es keine solchen Feigen seynd gewest, wie dermal in unseren Ländern wachsen, sondern indianische, welche auf den heutigen Tag li frutti di Adamo, Adamsfrüchte, genennt werden. Wann man diese Feigen oder Frucht von einander schneidet, so findet man allemal darin ein Kreuz mit allen Passions-Instrumenten, woraus die göttliche Vorsichtigkeit wunderbarlich erkennt wird. Indem nun Adam von dieser Speis geessen, und folgsam solche Nahrung in sein Fleisch und Blut verkehrt worden, also ist sein Leib von Kreuz und Leiden gewest. Ja wie der allmächtige Gott den ersten Menschen wollte erschaffen, nach Aussag des h. Basilii, hat er den Leim nit von einem Ort genommen, sondern von vier Orten, eine Hand voll vom Aufgang, eine Hand voll vom Niedergang, eine Hand voll vom Mittag, und eine Hand voll von Mitternacht; von allen vier Orten des Erdbodens hat er kreuzweis den Leim oder Erden genommen zu dem Leib des Adams und ersten Menschen. Item, wie der Allmächtige den ersten Menschen erschaffen, hat er den mit ausgestreckten Armen formirt, als liege der Adam im Kreuz,[256] nachmals hat er ihm erst das Leben eingeblasen, worauf der Adam die Händ zusammen geschlagen, oder wenigist hätt sollen zusammen schlagen, und seinem Schöpfer danken um diese große Gnad. Anjetzo nehme einer alles zusammen, und gedenke, daß sein Leib in specie von dem Adam komme, und also vom Kreuz erschaffen, im Kreuz erschaffen, durch das Kreuz gespeist, und seine ganze Wesenheit vom Kreuz herrühre, so lang er dann diesen sterblichen Leib tragt, so muß er ein Kreuz tragen, er muß. Wer nun dieses Muß isset mit Patienz und Geduld, der ist ein rechter Vasall des gekreuzigten Königs Jesu; wer aber dieses Muß ungern isset, der verbrennt ihm das Maul, und verderbet ihm die Zähn, daß ihm solche auf ewig werden klappern. Multi enim ambulant, quos saepe dicebam vobis (nunc autem et flens dico) inimicos Crucis Christi.

Es muß der Mensch 9 Monat verarrestirt bleiben in dem lebendigen Stockhaus des mütterlichen Leibs, er muß; so bald er geboren, so muß er sich binden lassen wie ein Dieb, er muß; er muß oft von dem ungeduldigen Kindsweib ein Präcker ausstehen, er kann sich nit wehren, er muß leiden; in dem wankelmüthigen Holz der Wiegen muß er schon lernen die Wankelmüthigkeit des Menschen-Lebens, er muß, er kanns nit ändern; wann er wachst, so muß er schon unter dem Gehorsam seyn, den Gehorsam thun, er muß; er muß etwas lernen, und was Arbeit kost nicht die Geschicklichkeit? was Schmuck, was Druck, was Schlegel, was Flegel, was Stöß, was Preß, was Spott, was Noth, was Fretten, was Metten muß[257] er nit ausstehen, er muß. Ist er nun gänzlich erwachsen, da sucht eine jede Sucht, die Schwindsucht, oder die Dörrsucht, oder die Gelbsucht, oder die Wassersucht, oder die Lungensucht, oder die Schlafsucht, oder die Ehrsucht, oder die Eifersucht, er muß leiden, er muß. Der Mensch ist ein Raub der Zeit, was mehr? ein Losament der Trübsale, was mehr? ein Spital der Krankheit, was mehr? eine Einkehr der Sorgen, was mehr? eine Herberg der Furcht, was mehr? eine Kammer des Kummers, was mehr? ein Spiegel der Unbeständigkeit, was mehr? ein Zweck der Zwick, dann es zwickt ihn einer da, der andere dort, es zwickt ihn dieß, es zwickt ihn jenes, und er muß leiden, er muß.

Du wirst ja die h. Schrift nit läugnen? der Joseph ist verneidt worden, und es ist ein Muß gewest, er hat nichts können verhindern; der Jakob ist von dem Laban betrogen worden, und es ist ein Muß gewest, er hats nicht können ändern; der David ist von seinem eignen Sohn verfolgt worden, und es ist ein Muß gewest; er hats nicht anderst können machen; die Susanna ist unschuldig verklagt worden, und es ist ein Muß gewest, sie hats nit können entgehen; der Daniel ist gefangen worden, und es ist ein Muß gewest, er ist für sich selbst nit in die Löwen-Grube gestiegen; der Moses ist verschmäht worden, und es ist ein Muß gewest, er hats nicht können meiden; du kannst dem Feuer nit verbieten, daß es dich nicht brenne; du kannst der Luft das Maul nit sperren, daß sie dich nit anblase; du kannst dem Wasser die Gewalt nit nehmen, daß es dich nit netze; du kannst[258] denen Gestirnen die Influenz nit nehmen, daß sie dir nit schaden; du kannst den Krankheiten die Händ nit binden, daß sie dich nit antasten; du kannst keinem Uebel, was es nur seyn mag, außer der Sünd, befehlen und schaffen, und gebieten, es soll dich mit Frieden lassen, sondern wann es kommt, so muß mans leiden, es muß seyn; Patientia dann herzu, laß dir dieses Muß schmecken, ist es wegen Gott, und weil du doch leiden mußt, so leide es wegen Gott, und mach also aus der Noth eine Tugend.

Der große Mann Gottes, der Moses, erzählt, wie daß Gott der Allmächtige habe anfangs den Menschen erschaffen aus der Erd; obschon der Mensch auch etwas hatte von andern Elementen, etwas von der Luft, etwas vom Wasser, etwas vom Feuer, vom Feuer die natürliche Hitz, die natürlichen Feuchtigkeiten vom Wasser, von der Luft den natürlichen Athem; so hat aber der Allmächtige weit eine größere Portion genommen von der Erde, als von den andern allen dreien insgesamt. Dessentwegen sagt man wegen des mehrern Theils, daß der Mensch aus der Erde sey erschaffen worden. Aber, o allerweisester Gott, warum hat der Mensch mehr von dem Element der Erde, als von andern? darum, weil die Erd das mehrste leiden thut, und doch alles übertragt. Terra dicitur a terendo. Die Erd leidet von der Sonnenhitz, daß sie oft vor Durst das Maul in alle Weite aufreißt; die Erd leidet von der Kälte, daß sie oft an allen Gliedern erstarrt; die Erd leidet von den Wolken, die ihr oft wider ihren Willen den Kopf waschen; die Erd leidet von dem Donner, der ihr[259] nach vielem Murren und Schnarchen oft eins ins Gesicht gibt, daß ihr das Feuer aus den Augen springt; die Erd leidet von allem Vieh und Thieren, dann sie eine stete Futtermeisterin muß abgeben; die Erd leidet von den Menschen, welche die arme Tröpfinn immerzu mit Hacken und Eisen durch graben und verwunden; die Erd leidet alle Schand und Spott, so gar thut man ihre Nase nit verschonen; die Erd muß ja tragen, daß ihr oft möcht der Buckel krachen, was Berg und Felsen, und Gebäu, und Schwernussen, und Bürde liegen ihr nit auf dem Rucken, und dannoch leidet sie alles; dessenthalben hat der allmächtige Schöpfer den Menschen meistens aus Erd erschaffen, weil er den Fall hat vorgesehen, damit derselbe seiner Mutter nacharte, und alles Leiden geduldig übertrage; nit zu viel Luft muß ich nehmen, sagte Gott zu dem Menschen, dann er möcht mir in seinen Trübsalen in lauter Seufzern aufgehen; nit zu viel Wasser muß ich nehmen, dann er möcht mir in seinen Bedrängnussen zu lauter Zäher und Thränen werden; nit zu viel Feuer muß ich nehmen, dann er möcht sich gleich bei dem geringsten Anstoß erzürnen, daß das Feuer ins Dach komme, sondern meistens will ich nehmen von der Erde, dann er muß mir leiden und tragen: Terra dicitur a terendo, quia pedibus hominum et animalium teritur, er muß leiden, man thut ihms nit küchlen, er muß leiden, man macht ihm kein besonders, er muß leiden, dafür ist er nicht privilegirt, er muß leiden, dafür hat er keine Salva Quardi, er muß leiden, er woll oder woll nit, ei wann es dann ein Muß ist, Patientia! nur wohl darein griffen,[260] man wird schon wieder anrichten; wann man doch leiden muß, so leiden wir solches wegen Christum, um Christi willen, aus Lieb zu Christo, dessen Leben ein Leiden, und Leiden ein Leben gewest, und laßt uns machen aus der Noth eine Tugend.

In dem ersten Buch Genes. wird geschrieben, daß gleich bei Erschaffung der Welt aus dem Paradeis ein Fluß sey entsprungen, womit der ganze Erdboden benetzt und befeuchtiget worden. Der h. Joannes Chrysostomus spricht, daß dieser Fluß habe bedeut den Thränen-Fluß, so über die ganze Welt fließe; dann ist ein Ort, wo keine Trübsal ist? es ist keines; ist eine Zeit, wo kein Kreuz ist? es ist keine; ist ein Stand, wo allzeit ein Wohlstand ist? es ist keiner; dahero werden die Menschen Leid genennt, Edelleut, Bauernleut, Klosterleut, Kaufleut, Hofleut, Eheleut, Schiffleut, Kriegsleut, Handelsleut, Bettelleut etc., weil ein jeder leid und leidet, und leiden muß. Es leiden muß. Es ist die Welt, wie der Topf Elisäi, in welchem zwar gute Kräuter gewest, aber auch bittere Colloquinten; es ist die Welt, wie das Haus Laban, in welchem zwar eine schöne Rachel gewest, aber auch eine garstige Lia; es ist die Welt, wie der Leib der Rebekka, in welchem zwar der gute und fromme Jakob war, aber auch der schlimme Esau; es ist die Welt, wie der Bundskasten, in welchem zwar das süße Manna war, aber auch die Ruthen; es ist die Welt, wie der Traum des Königs Pharaonis, in welchem zwar sieben feiste Ochsen gesehen worden, aber auch sieben magere und zaundürre; es hat die Welt zuweilen eine Freud, aber nie eine Freud, wo nit ein Leid dabei; und muß der[261] Mensch leiden, es ist eine Nothwendigkeit, so leide ers lieber mit Geduld, Patientia, er mach aus der Noth eine Tugend, und folge nach dem rechten Schächer, so mit Christo dem Herrn gekreuziget worden. Zwei seynd ihrer gewest, welche ausgehängt worden mit dem Herrn, es haben beede verdienter Massen müssen die Straf ausstehen, es seynd leichtfertige Bösewicht und Hauptschelme gewest; das gerechte Urthel ist ergangen, und da hat es geheißen, dieser muß hängen, der andere muß auch hängen, einem hat graust ob diesem Muß, dahero er samt seinem Kreuz in die Höll gefahren, der andere gedachte, weil ich doch muß hängen und leiden, so sey es, ich kanns doch nicht ändern, ei so will ich es leiden um meiner Sünden willen, will es leiden wegen Gott, will aus der Noth eine Tugend machen, und dieses Kreuz Gott aufopfern, und hierdurch ist er ein Seliger und Heiliger worden, necessitatem vertit in voluntatem.

Der gebenedeite Herr und Heiland ist auf eine Zeit mit seinen Apostlen in eine Wüste getreten, und weil sie sehr matt und müd waren, massen sie erst von der Arbeit herkommen, und den Leib des enthaupteten Joannis Baptistä begraben haben, also hat er sie freundlich angeredt mit diesen Worten: Quiescite pusillum, ruhet ein wenig; durch das Wörtel wenig wollte der Herr zu verstehen geben, daß auf der Welt in dem menschlichen Leben, so lang wir allhier auf der Reis' seynd, und irgends keine bleibende Statt haben, nur eine wenige Ruhe, aber Unruhe und Leiden und Arbeit genug, von dem kein einiger Stand befreit, und ist ein Muß, Patientia.[262]

Dieses Muß setzt Gott auf, aber mit Küchel traktirt er Niemand, dann er küchelts keinem Menschen auf Erden, er muß leiden, und ein Kreuz tragen, und warum sollen wir dieß nit von den Händen Gottes annehmen? Ein Kavalier geht bei Winterszeit, wann der Himmel eine heitere Stirn zeigt, über die Gasse mit seinen Lakeien und Bedienten, in sehr schönem und prächtigen Aufzug, geht also in Gedanken fort, wie er etwann möge seine Herrschaft erweitern, indem er in der Hoffnung stehe, es werde ihm eine Hofhenn ein Ei legen; da er nun in dergleichen Gedanken fortgeht, siehe! da kommt von oben herab ein Schneeballen, und trifft ihn; holla! wer ist der? er greift nach dem Degen, er schilt, und füllt ganze Galleren an, er macht ein Gesicht, wie ein Dutzend junge Teufel, er knarrt mit den Zähnen zusammen, als woll er dem Mars ein Loch ins eiserne Wamms beißen; wie er also voller Trutz hin und her schaut, da nimmt er wahr, daß eine adeliche Dama, und ihm nit übel geneigtes Frauenzimmer, solchen Ballen herunter geworfen; o, o, da ist das trübe Wetter augenblicklich vergangen, o, o, base leman, er buckt sich, als hätt er Fischbein im Buckel, bedankt sich, daß er von schneeweißen Händen einen Schneeballen bekommen, er halt es für eine sondere Gnad, und wird wenig abgehen, daß der Schnee nit Feuer anzündt, ja wann es ihm keine Schand wär, so fräß er den Schneeballen vor lauter Lieb, und machte also aus dem Herz eine Eisgrube, damit die Liebs-Affekten immerzu frisch blieben, in Summa, er halt es für eine große Gnad, daß er von ihr geworfen worden.[263] Fallt einige Widerwärtigkeit über uns Menschen und Adamskinder, verlieren wir mit dem Jakob eine schöne Rachel, verlieren wir mit dem Job die Güter und Habschaften, verlieren wir mit dem Tobia die Gesundheit, leiden wir einen Spott, wie der Elisäus, leiden wir ein Ehrabschneiden, wie die Anna von dem Heli, leiden wir eine falsche Anklag mit dem Joseph, fliegt das Elend über uns so häufig, wie die Wachtlen über die Israeliter, sehen wir nichts über uns als Ruthen, wie des Labans seine Schaf, findt man nichts bei uns als Presten und Krankheiten, wie bei dem Schwemmteich zu Jerusalem, ei, so laßt uns derentwegen nit murren, nit klagen, nit trauren, nit weinen, nit fluchen, nit schwören, nit gumpen, nit zapplen, nit werfen, nit schlagen, nit greinen, nit zanken, nit wüthen, nit toben, nit stampfen, nit seufzen, sondern schauen wir lieber in die Höhe, da werden wir sehen, daß wir von niemand andern seynd getroffen worden, als von denen allerliebsten Händen Gottes, dessen einiges Ziel und End, uns zu sich zu bringen.

Halt nur lieber das Maul, ich siehe es dir schon an, was du sagen willst; o! willst du sagen, der Himmel hat so viel Augen, als Stern, also soll er gleichwohl sehen, wer da schuldig oder unschuldig ist; die göttliche Ruthe, welche der Prophet Jeremias gesehen, hat Augen gehabt, als soll ja Gott nicht gleich blind darein schlagen, und den Unschuldigen so wohl treffen, als den Schuldigen. Daß einer um all seine Sach kommt, der vorhero den andern um das seine gebracht, daß einem der Schauer und harte Riesel[264] das Treid in den Erdboden hinein zerschlagt, welcher nur sucht zu Schaden des Nächsten eine Theuerung durch ungerechten Wucher in das Land zu bringen; daß einer keine gesunde Stund, und öfter mit Medizin seinen Leib flicken muß, als die Fischer Petrus und Andreas ihre Netz; welcher vorhero wie ein anderer Bocksberger in allen Winklen herum gemecketzt, daß einem ein Fall unter das Vieh kommt, welcher vorhero wie ein Vieh gelebt hat; daß einem der Reif den Weinberg barbiren thut, welcher Tag und Nacht beim Weinfaß saufen thut; daß einem die Dieb einbrechen, der so oft die Gebot Gottes gebrochen, das alles wundert mich nit, dann die Sünden flechten die Ruthen, wormit wir getroffen werden; gelt es geschieht uns recht, sagten die sauberen Brüder des Josephs, wie sie seynd zum Profosen geführt worden, dann wir uns versündiget haben an unserm Bruder; aber daß ich soll mit so viel Widerwärtigkeiten überfallen werden, der ich doch nichts verschuldt habe, das gedunkt mir seltsam; ich hab mich nit voll gesoffen, wie der Loth, ich hab nit gestohlen, wie der Achan, ich hab die Ehe nit gebrochen, wie der David, ich hab nit betrogen, wie der Laban, ich hab nit gescholten, wie der Semei, ich hab nit geschlemmt und gedemmt, wie der reiche Prasser, ich hab mich nit übernommen, wie der Nabuchodonosor, ich hab keine Ehr abgeschnitten, wie die Richter zu Babylon, ich hab allzeit gelebt in aller Frömmigkeit, und geführt einen gottseligen Wandel, und gleichwohl thut mich Gott also heimsuchen, das, das, das möcht einen kleinmüthig machen. Du gefallst mir wohl, scil.[265] mein Phantast, deiner eigenen Aussag nach bist du heilig, laß dir nur einen verguldten Teller auf den Kopf naglen, sodann hast du einen Schein, unterdessen will ich einen Ort für dich in der Litanei aller Heiligen aussuchen, du bist mir wohl ein seltsamer Heiliger.

Sag her, was hat Jesus Christus, Gott und Mensch, Schöpfer Himmels und der Erde gethan, oder Uebels gestift? ist dann einmal ein unrechtes Wort geflossen von seinem guldenen Mund, wessentwegen er hat sollen mit Gall und Essig getränkt worden? haben dann einmal seine göttlichen Händ einem einen einigen Haller verruckt, derenthalben sie haben müssen mit eisernen Näglen durchbohrt werden? ist dann einmal ein Betrug oder Falschheit gewest in dem Herzen Jesu, derentwegen es hätt sollen durch die scharfen Lanzen und Speere eröffnet werden? hat er dann einen üblen Gedanken in seinem Kopf gehabt, derentwegen solcher hat müssen mit Dörnern gekrönt werden? was übels hat dann der Rucken des Herrn gewirkt, wessenthalben er hat müssen mit so blutigen Geißlen zerfleischt werden? was hat er dann verschuldet, daß er mit zweien Schelmen und Dieben, wie ein öffentlicher Uebelthäter ist an den Galgen des Kreuzes aufgehängt worden? was? sag her:

Der glorreiche Martyrer und Blutzeug Christi, Petrus, aus dem Orden des h. Dominici, hat einen so heiligen und gottseligen Wandel geführt, daß auch dermal die heiligen Jungfrauen vom Himmel ihm die Visita gegeben, und von göttlichen Dingen mit ihm eine Ansprach gepflogen; nun hat es sich zugetragen, daß ein anderer Geistlicher und Religios bei nächtlicher[266] Weil hat wahrgenommen, daß Petrus, so dazumal solche himmlische Heimsuchung hatte, mit Weibsbildern rede, dessentwegen den geraden Weg zu der Obrigkeit geloffen, und mit greinendem Maul den heiligen Peter angeklagt, R. Pater Prior, sagt er, eine saubere Zeitung! was da? auf solche Weis' kann ein jeder heilig seyn; was ist dann? jetzt sieht man, daß oftermal unter einem weißen Schnee ein wilder Misthaufen liegt; so sagt dann, was ist geschehen? was wollt geschehen seyn? nichts guts; hat etwann einer mit dem andern gezankt oder gerauft? das nit, ich muß es doch sagen, der Peter hat junge Menscher bei sich in der Zell. Holla! das ist ja nit möglich; Pater Prior, es ist gewiß, ich will darauf sterben; das wär eins aus der Tasche; der gottselige Peter wird alsobald berufen, und ernstlich befragt, ob er einmal Weibsbilder in seiner Zell habe gehabt? der heilige Mann wollte aus lauter Demuth nit entdecken, daß öfters heilige und unsterbliche Jungfrauen aus der Zahl der Auserwählten vom Himmel herab zu ihm kommen, dahero mit allem Stillschweigen sich auf die Erd niedergeworfen, und zu allem sich gedemüthiget; der Pater Prior war scharf, fast wie der Esau, so auch ein grober Prior war, qui Prior egressus est, rufus erat, et totus in morem pellis hipidis; dahero alsobald den heiligen Peter gleichsam verbannisiret in das Convent zu Jesi, woselbst der beste Religios nit ein wenig bedauert, daß er so spöttlich um seinen ehrlichen Namen kommen; als er aber einmal in der Kirche vor dem Crucifixbilde bei nächtlicher Weil sein eifriges Gebet verricht, beinebens aber[267] nicht konnte vergessen die Unbild, so ihm geschehen, ja sich thät beklagen; o mein Gott, sprach er, du weißt selber, daß ich unschuldig bin, und nichts Böses verwirkt hab. Worauf das Kruzifix in diese Wort ausgebrochen: et ego Petre, quid mali feci etc., und ich Peter, was hab ich dann Uebels gethan, daß man mich nach so unsäglichen Peinen gar hat an den schweren Kreuzbaum aufgenaglet? so lerne dann nach meinem Exempel alles geduldig zu leiden.

Nachdem der David dem Uriä ein lateinisch Ypsilon auf den Kopf gesetzt, als wäre der gute Mann Urias in dem Zeichen des Widders geboren, so wollt er solche seine Unthat verblümlen, ruft demnach den Urias aus dem Feld von der Armee, gibt ihm überaus gute und freundliche Wort, traktirt ihn stattlich zu Hof, und sagt ihm nachmals, er soll zu seiner Frau nach Haus gehen, und sie freundlich bewillkommen. Aber Urias thät solches nicht; den andern Tag wollt ihm der David einen guten Rausch ansaufen, gedacht wohl, daß Vinum und Venus sich mit einander wohl vergleichen, aber der Urias ging mehrmal nit nach Haus, sondern hat geschlafen unter freiem Himmel; warum dieß? sagt David, was ist das für eine Manier? darauf Urias geantwort, wie daß es sich nicht reime, dann die Arche des Herrn ganz Israel, und forderist der Kriegsfürst Joab seyn im Feld, stehen viel aus, und ich als ein geringer Diener soll unterdessen in linden Federn schlafen, und mir gute Täg anthun, das schickt sich nit, das schickt sich gar nit, das soll nit seyn, das wird nit seyn. Ich bin nicht besser als mein Herr.[268]

Der Heiland selbst, Jesus Christus selbst, der Schöpfer und Erlöser selbst, hat drei und dreißig Jahr gelitten, hat schon in Mutterleib gelitten, und wie etliche Contemplanten davor halten, ist er kreuzweis in Mutterleib gelegen; ja das ganze Leben Christi war nichts anders, als ein stetes Kreuz und Marter, und du, und du wolltest gute Täg haben? der Patienz das Muß ins Gesicht werfen, und nit das geringste Kreuz tragen? es muß doch seyn, du tragst es wegen Gott oder des Satans.

Fünftausend Männer neben sehr viel Weibern und Kindern seynd Christo dem Herrn nachgefolgt in die Wüste, und seine göttliche Lehr mit größtem Eifer angehört, welche nachmals der Heiland wunderbarlicher Weis' mit fünf Brod und zwei Fischen gespeist hat. Unter diesen seynd nit lauter Schuster und Schneider und andere gemeine Leut gewest, sondern es ist glaublich, daß auch Edelleut, Damasen und Fräulen, wenigst Sekretari-Frauen, Kaufmannstöchter dabei sich eingefunden. Aber wie kommts, daß solche nit in Karossen und Kutschen gefahren? bei jetziger Zeit muß man schon einspannen und fahren, wann die Kirche nur über die Gasse steht; allhier wird geantwort, daß solchen Leuten an dergleichen Wägen und Gelegenheiten nichts hätte gemanglet, allein sie sahen, daß unser Herr zu Fuß gangen, derentwegen haben sie sich geschamt, daß sie sollten reiten oder fahren.

Merk solches wohl, mein heiklicher Christ! unser Herr, unser Gott, unser Erlöser hat gelitten, hat drei und dreißig Jahr gelitten, hat mehr als alle Menschen gelitten, und du willst besser seyn, als er?[269] pfui, scham dich, der heilige König Ludovicus hat dessentwegen schier einen kleinen Schimpf bekommen von einem Türken und unglaubigen Heiden; dann wie besagter heilige König gefangen worden von denen Saracenern, und in der Gefängnuß wegen der eisernen Bande etwas traurig oder bestürzt war, so hat ihm der Türk gesagt, wie daß er sich sehr wundere, indem er einen Gott anbetet, so am Kreuz hangt, daß er sich wegen der eisernen Bande möge beklagen. Ja es bezeugt der heilige Vater Augustinus, daß die Manichäer niemal auf etwas anders gelegen und geschlafen, als auf hartem Meerrohr, aus Ursachen, weil Manetes oder Manes ihr Haupt mit einem solchen Rohr von Persiern ist geschunden worden. Und soll uns dann das Leiden Jesu Christi nit schamroth machen, wann wir wollen so heiklich seyn, und sogar nit den geringsten Schiefer tragen von seinem schweren Kreuzbaum?

Die Lagi hat dem Iscarioth ein Guraschi gemacht, daß er endlich hingangen zu den Häuptern der Juden, und forderist zu der Priesterschaft, und ihnen den Kauf anerboten, was sie ihm wollten geben, wann er den Jesum von Nazareth wollte verrathen und überantworten; weil sie ihm dann eine Discretion dem undiscreten Bösewicht offerirt, benanntlich dreißig Silberling, also ist er ganz unverzagt mit Soldaten, Schergen und etlichen Bändel Galgenvögel in den Garten Gethsemani getreten, daselbst den Herrn Jesum mit einem Kuß verrathen; nach solchem aber ist er alsobald in eine Melancholei gerathen, und öffentlich[270] bekennt, daß er habe unrecht gethan, indem er das gerechte Blut verrathen.

Warum aber daß Judas vorhero so voller Guraschi, anjetzo aber so voller Furcht und Trauren? der h. Hieronymus beantwortet es, daß Judas den Herrn Jesum vor keinen Gott gehalten, sondern er der Meinung gewest, als habe er solche Wunder nur gewirkt durch Zauber- und Hexenkunst, und folgsam unsern Herrn vor einen Teufelskünstler gehalten. Wie er aber dem Herrn in dem Garten den Kuß geben, so hab er einen göttlichen Glanz aus den Augen Christi, und göttliche Strahlen aus dem Angesicht Christi vermerkt, dahero gesehen, daß er ein wahrhafter Gott sey, wessenthalben er nachmals verzweiflet. Wie daß aber dazumal der Heiland solche Strahlen in seinem allerheiligsten Angesicht gezeigt? frag nit lang, es hat solches alles verursacht die große und übermäßige Freud, welche er dazumal gehabt, indem er gesehen, daß nunmehr die Zeit komme, da er für die Menschen kann leiden, ja er hat die drei und dreißig Jahr auf Erden niemal gesungen, außer kurz vor seinem Leiden, hymno dicto, bevor er in diesen Garten getreten, dadurch zu zeigen, daß er mit Lust und Fröhlichkeit sein bitteres Leiden für uns antrete, und du Mensch, ich kann dich schier keinen Christen nennen, und du Mensch willst nit das Geringste leiden wegen seiner? dir ist eine jede Unzen Trübsal fast ein Zentner schwer? und du gibst der Patienz einen so groben Nasenstieber? und du zu der geringsten Widerwärtigkeit rumpfest die Stirn? seufzest im Herzen? klagst im Maul? pfui! trag lieber alles mit Geduld, trag[271] es wegen Gott, trag es zur Buß deiner Sünden, trag es wegen der Belohnung, du mußt es ohnedas tragen, es ist ein Muß. Der Raphael hat dem Tobiä befohlen, er soll den Fisch aufmachen, exentra hunc piscem, denselben ausweiden, und die Gall heraus nehmen; mach du der Welt, und alles was in der Welt, recht auf, schau, wie alles einwendig beschaffen, so wirst du fast nichts anders finden, als lauter Gall, lauter Bitterkeit, lauter Kreuz, und das muß ein jeder leiden; ei Patientia, so komm dann herzu, das Muß ist für dich aufgetragen, das ist ein Essen für dich, laß alles Gesottene und Gebratene stehen, und greif da zu, es wird dir ein guter Trunk darauf schmecken, inebriabuntur ab ubertate domus tuae. Nie ein Glied am ganzen Leib hatte der Job, welches nit voller Presten, Geschwür und Krankheiten, allein das Maul ist frisch und gesund geblieben, wie er selbst bekennt, nur damit er das Muß, so ihm Gott angericht, möge wacker ausessen.

Der Tobias in dem alten Testament war ein Mann, in dem nichts, als die Heiligkeit zu sehen war; neben andern guten Werken war forderist bei ihm die Lieb des Nächsten, indem er mit eignen Händen, auch mit eignen Unkosten, die Todten begraben. Hier kann ich nit umgehen ein gewisses Gedicht, wodurch die Lieb des Nächsten ziemlich gepriesen wird. Es seynd auf eine Zeit die Bäume in einer gewissen Gesellschaft zusammen kommen, wobei ein jeder seine guten und herrlichen Qualitäten hervor gestrichen. Ich, sagte der Oelbaum, trag eine stattliche Frucht, daß[272] ich die ganze Welt mit Schmiralien besteche, und ist Niemand, der mir deßwegen nit mit schmutzigem Maul danken thut. Ich, sagte der Feigenbaum, bin so keck, daß ich auch großen Fürsten und Herren die Feigen zeig, und werd ich allemal präfekt unter dem Confekt seyn. Ich sagte der Nußbaum, trag eine gute Frucht, daß man mir allerseits mit Prügel nachstellt, auch bewahrt keiner seinen Kern so gut, wie ich; was? sagt der Apfelbaum, mir laß ich an meiner Prärogativ nichts nehmen, dann ich und kein anderer ist gewest, welcher dem ersten Menschen also gefallen. Wie sie nun also mit einander disputirten fast um das Majorat, wie die Apostel, da nehmen sie wahr, daß auch die Hopfenstange sich unter ihnen befind't, pfui Teixl, sagten die Bäume, daß sich dieser Lumpenhund in unsere Gesellschaft mischt! schau, schau, daß nit die Hopfenstange auch unter die ehrlichen Bäume gehöre, fort mit ihr zum Feuer etc.; gemach, gemach, sagt die Hopfenstange, es ist zwar wahr, und kann es nicht läugnen, eine blosse, eine arme, eine nackende Tröpfinn bin ich, ich bestehe es, eine Frucht trag ich nit, wie ihr, es ist nur gar zu wahr, aber das thue ich, meinem Nächsten helf ich; der Hopf, der arme Tropf, mit samt seinem bittern Schopf, müßte zu Grund gehen, wann ich nit wär, also helf ich ihm, als meinem Nächsten. Worauf ist erkennt worden, daß auch dieser unter die Zahl und Gesellschaft der ehrlichen Bäume könne gezählt werden.

Wahr ist es, daß mancher vor unserm Herrn, in Mitte der fruchtbaren Bäume und großen meritirten Heiligen stehen wird am jüngsten Tag, und bekennen,[273] ja, mit solcher Frucht kann ich nit prangen, wie diese, so rein und unbefleckt nit, wie Antonius Paduanus, so eifrig im Gebet nit, wie Franciscus Seraphicus, so stark im Fasten nit, wie ein Pachomius, wenig dergleichen, ja schier gar nichts, aber das bisweilen hab ich, wie die Hopfenstange gehabt, hab zuweilen meinem Nächsten Hülf geleist, und ihm aufgeholfen, bin den kranken Leuten mit Rath und That an die Hand gangen; hab ein armes Kind und Waisel auferzogen, und in Summa, dem Nächsten etwas Gutes gethan; ei, so wird Gott auch sagen, der hat das ganze Gesetz erfüllt, dann er hat seinen Nächsten geliebt, wie sich selbst.

Ein solcher ist gewest der Tobias in dem alten Testament, welcher in allweg sich beflissen, dem Nächsten zu helfen und beizuspringen. Wie dieser auf eine Zeit ganz matt und müd nach Haus kommen, und sich daselbst, seine kraftlosen Glieder zu erquicken, auf der Bank niedergelegt, und eingeschlafen, da ist ihm das warme Koth von den jungen Schwalben auf die Augen gefallen, wovon er stockblind worden, und das hat Gott mit allem Fleiß zugelassen, dann er ist eine Ursach alles Uebels, außer der Sünd, auf dem ganzen Erdboden; was hat aber Tobias dessentwegen gethan? wann das dir wäre geschehen, gelt du hättest viel tausend (Saccarum heißt ein Zucker) gescholten, du hättest die Menscher lassen zum Teufel jagen, um weil sie die Nester nit haben herunter gestochen, du hättest lassen die nächste beste Stange nehmen, und zu Trutz aller Piquenirer diese Nester lassen herab werfen; das hättest du etwann gethan, aber Tobias nit,[274] das geringste nicht dergleichen, sondern er gedacht, geschehen ist geschehen, ich kanns nit mehr ändern, ich muß schon also blind bleiben, will es also lieber mit einer Geduld leiden, ich dank Gott noch, daß er mir die Gelegenheit gibt, seinetwegen etwas zu leiden, ist doch dieß der rechte Weg in Himmel.

In dem Leben des h. Theodulphi wird registrirt, wie daß er einmal von seinem Kloster aus an einen gewissen Ort sey verreist, unterwegs aber hab er einen Bauern angetroffen, welcher den Pflug führte; als aber der h. Mann wahrgenommen, daß der Bauer auch den offnen Weg und Straßen durchackerte, ei, sagte der h. Vater zu ihm, mein Bauer, das ist nit recht, daß du den Weg so hart und grob machest für die armen Reisenden, und nach solcher Ermahnung geht der h. Mann ferners seinen Weg weiter; in der Zurückkehr trifft er mehrmal den Bauern an, daß er durch den Weg die Furchen geführt, worauf er alsobald den Bauern beim Schopf genommen, hab ich dich dann, sprach er, dessentwegen nit ermahnt? ich beschwöre dich bei diesem Kopf, du sollst den Weg nicht so grob und ungangbar machen; siehe Wunder! den Augenblick ist derselbige Schopf schneeweis worden, und so lang das Geschlecht derselbigen Bauern hat gewährt, sogar Kinder und Kinds-Kinder haben einen solchen weißen Schopf, wie ein Geisbart, zur ewigen Gedächtnuß getragen.

Der h. Theodulphus wollt keinen harten, rauhen und schroffigen Weg leiden, aber Theos, oder Gott hat keinen andern, als einen harten, wilden, steinigen und verdrießlichen Weg gemacht in Himmel, violenti[275] rapiunt illud. Nachdem der gottlose König Herodes den Jakobum aus dem Weg geraumt, und beinebens wahrgenommen, daß hiervon das gesamte Volk ein sonders Wohlgefallen hatte, also ist auch sein Befehl ergangen, man solle den Peter auf gleiche Weis' in Verhaft nehmen, welches auch geschehen; wie aber des andern Tags Petrus auch sollte hingerichtet werden, also hat Gott der Herr die Nacht vorhero einen Engel geschickt, welcher dieses Haupt der Apostel von eisernen Banden erlöset hat, und aus der Gefängnuß geführt; sie gingen aber durch die erste und andere Wache, und kommen zum eisernen Thor, welches zu der Stadt führet etc., welches wohl in Obacht zu nehmen, daß Petrus durch kein anders Thor in die Stadt Jerusalem kommen, als durch das eiserne Thor; auf gleiche Weis' kommt Niemand, merks wohl, Niemand kommt in die obere glorreiche Stadt Jerusalem, es sey dann, er gehe vorhero durch das eiserne Thor, das ist, durch harte Trübsale und Widerwärtigkeiten, durch hartes Leiden, durch harte Bußwerk; das Reich Gottes wird von Christo dem Herrn selbst verglichen einem Sauerteig, nit einem Zuckerkandl, oder wann es dir beliebt, vergleich es den sauern Tägen, dann mit guten und süßen Tägen hat es noch Niemand erworben. Das Himmelreich ist gleich einem Senfkörnel, beiß in dieß, so wirst du erfahren, daß dir die Augen werden übergehen. Es steht ein Engel vor dem Paradeis mit einem feuerflammenden Schwert, und nit mit einem Fuchsschweif; Christus Jesus hat seine Glorie gezeigt den dreien Apostlen auf dem Berg; willst du, will er, wollet ihr, wollen sie die ewige[276] Glorie erreichen, so heißt es bergauf, das ist, mit Kreuz, Leiden, Mühe und Arbeit.

Eine alte Mutter hat einsmal eine sehr lehrreiche Predigt gehört von der Prädestination und Vorsehung zu der ewigen Glorie, wessentwegen sie nit in geringer Sorg und Kummer gestanden, ob sie auch an ihr möcht haben ein Zeichen der ewigen Auserwählung; dahero, dessen Gewißheit einzuholen, ist sie zu dem Prediger gangen, ihm ernstlich seine bishero gehabte Predigt sehr hoch vorgestrichen, nachmals verlangte sie mit so inständiger Bitt, er woll ihr doch zu ihrem sondern Trost sagen und entdecken, ob sie auch prädestinirt, und zur ewigen Seligkeit vorgesehen sey oder nit; der gute Prediger entschuldigte sich auf alle Weis', wie daß solches allein dem Allmächtigen Gott bewußt sey, noch könne sich ein Mensch unterstehen, die Urthel Gottes und geheimen Anschläg zu erforschen, allein, sie solle ferners in ihrem guten Wandel fortfahren, in der Furcht Gottes leben, die Gebot emsig halten, sodann werde es an der Barmherzigkeit des Allerhöchsten nit manglen etc. Meine Alte wollte mit solcher Abfertigung nicht befriediget seyn, halt demnach noch inständiger an, er woll sie dasmal nicht trostlos von sich lassen, dann sie gar keine Ruhe in ihrem Herzen könne finden, bis sie wisse, daß sie ein Zeichen der ewigen Auserwählung an ihr habe; ja, er habe hierin ein schweres Gewissen zu sorgen, dafern aus ihrer Kleinmüthigkeit sollte einiges Unglück erfolgen, dann was seynd die Geistlichen anders, als wachsame Seelensorger und Hirten, denen da hart obliege, damit nit ein Schäfel irr gehe,[277] und in den Rachen des höllischen Wolfs gerathe etc. Der gute Prediger wußte nicht, wie er doch dieser möchte los werden, weil dero ungestümes und ungereimtes Begehren gar nit konnte begnügt werden; damit er dann solcher verdrießlichen Audienz ein Ende mache, so schafft er ihr, sie soll das Maul aufsperren, welches dann sie unverzüglich vollzogen, da nun der Prediger und bescheide Pater wahrgenommen, daß sie weniger Zähn im Maul, als ein Laubfrosch, Allegro! sagte er, Mutter, ihr seyd prädestinirt; warum? aus was er solches erkenn? aus dem, gab er zur Antwort, weil ihr keine Zähn mehr im Maul habt, dann es steht geschrieben, daß in der Höll werde seyn ein Heulen und Zähnklappern, weil ihr aber die Zähn schon alle verloren, so ist es ein Zeichen, daß ihr dahin nit werdet kommen, und folgsam ein Kind der Seligkeit werden. Lächerlich ist dieses, hab es aber nit allhier beigefügt, als soll hierdurch der h. Schrift der mindeste Schimpf geschehen; da behüt mich Gott, noch wollt ich auch nit, daß durch solches dem würdigsten Alter sollt eine Verachtung erwachsen, sondern nur zu stillen diejenigen sträflichen Vorwitz, welche kurzum wissen wollen, ob sie prädestinirt seyn, wie dann dergleichen Grippler und Angst-Hasen nit wenig gefunden werden.

Damit ich aber dir und andern allen Ernst und Wahrheit andeute, ob du an dir habest ein Zeichen der Prädestination und Auserwählung, so schaff ich dir gleichmäßig, mache das Maul auf, und so ich gute, frische, starke, schöne, scharfe Zähn darin sehe, allo! sprich ich, du bist prädestinirt, das kenn ich aus[278] den guten Zähnen, dann es muß einer gute Zähn haben, der will in Himmel kommen, er muß gar oft in eine harte Nuß beißen, er muß manche harte Brocken schlücken, er muß manche harte Injuri und Schmach verbeißen. In dem hohen Lied Salomonis begehrt die himmlische Braut, der Bräutigam wolle ihr doch einen Kuß geben mit einem gütlichen Lefzen, osculetur me osculo oris sui etc. In der Offenbarung Joannis aber zeigt sich Gott mit einem zweischneidigen Schwert aus dem Mund, der also will kust und geliebt werden, der muß vorhero verwundt werden; er setzt das Hängen vor dem Schenken, er setzt das Betrüben vor dem Lieben, er setzt die Dörner vor die Körner, er setzt das Getümmel vor dem Himmel, er setzt das Leiden vor den Freuden, Regnum Coelorum vim patitur.

Jonas, der Prophet, und nachmals ninivitischer Bußprediger, hat die wunderbarlichste Schifffahrt vollbracht unter allen Adamskindern, da er nemlich in dem nassen Arrest des großen Wallfisch inner 3 Tagen und Nächten eine wunderweite Reis' zu Meer gemacht, dann bei dem Städtl Joppen, in Palästina gelegen, hat ihn gedachter Wallfisch geschlückt, und erst bei dem Gestad des euxinischen Meerhafens ausgeworfen, nach Zeugnuß des Josephi Hebräi; woraus folgt, daß der Wallfisch mit ihm in einer jeden Stund vier deutsche Meil geschwummen, und also durch ganz Asia, Konstantinopel vorbei, bis in Thraciam, daß er also 250 deutsche Meilen in diesem Fischer-Arrest gereist ist; aber wie ist er so wunderbarlich davon kommen? wie hat er so wunderbarlich das Gestad[279] erreicht? wie? die frommen Contemplanten antworten, daß er im Wallfisch die beeden Arm kreuzweis habe ausgestreckt gehalten, und vermittelst dessen sey er der Gefahr entgangen, und zum Gestad kommen. Sey dem wie ihm woll, gewiß ist es doch, daß Niemand zum Gestad der Seligkeit komme, der nit das Kreuz für ein Mittel braucht, dann Kreuz und Leiden hier auf Erden, ist ein Zeichen selig zu werden. Ei wie sauber ist derselbige unsaubere Kerl zu der Thür hinaus geworfen worden, der ohne hochzeitliches Kleid auf dem Saal erschienen. Händ und Füß seynd ihm gebunden worden, und hat er die äußerste Finsternuß für ein Losament bekommen, der Trampel hätt ja sollen ein hochzeitliches Kleid anhaben. Das Himmelreich ist gleich einer königlichen Hochzeit, wozu aber Niemand gelassen wird, der nicht mit einem hochzeitlichen Kleid pranget. Erstlich muß er ein gutes Göller haben von Elendleder, gefüttert mit Bernhäuterzeug, das ist, er muß Elend und allerlei Schmach geduldig um Jesu Christi willen leiden; ist es aber ein Weibsbild, so muß sie in lauter Puffi aufziehen; die Kaufleut nennen einen gewissen Zeug Pussi, das ist, sie muß einen manchen Puff ausstehen, doch alles mit Geduld übertragen, und ihr Kreuz dem Kreuz Jesu Christi zugesellen, sonst kann es nit anderst seyn; den Himmel kauft man mit keiner andern Münz, als mit Kreuzer, den Himmel sperrt kein anderer Schlüssel auf, als ein Kreuz-Schlüssel; mit dem Himmel hat es fast eine Beschaffenheit, wie mit dem Herzogthum Kärnthen, dasselbe hat vor Jahren kein Herzog können antreten, er habe dann zuvor eine Maultasche[280] ausgehalten; der Himmel hat die Eigenschaft, wie das Manna oder Himmelbrod bei den Israelitern, welches nit gefallen, es sey dann zuvor der Himmelthau gelegen; Zäher und Thränen müssen eine Vigill seyn der Seligkeit. Petrus ist mit allem Fleiß mit den Füßen über sich gegen Himmel gekreuziget worden, weil er die Schlüssel zum Himmel hatte, wollt er hierdurch zu verstehen geben, daß man auf solche Weis' in Himmel gehe. Moses wohin? zum brennenden Dornbusch, dann Gott wohnet darin, bei Leib nit, hat es geheißen, zieh zuvor die Schuh ab, und tret in die Dörner. Peter, was willst anfangen? drei Tabernackel auf den Berg Thabor machen, und ewig an diesem glorreichen Ort wohnen; o wie läppisch, verzeihe mirs, du willst den Himmel genießen, und hast doch nichts gelitten, das kann nit seyn.

Nachdem die Israeliter die Gesetz Gottes durch die Hand des Mosis empfangen, hat sowohl der, als sehr viel andere Israeliter, Gott den Herrn gesehen, unter dessen Füßen war ein Boden pflastert von lauter Edelgestein, und scheinte wie der helle Himmel; aber gemach, diese Gnad ist ihnen umsonst nit geschehen, sie haben vorhero müssen in Egypten erschrecklich geplagt werden im Ziegelmachen, also zwar, daß derjenige, so die gewissen und ihm vorgeschriebenen Ziegel nit verfertiget, so viel Puffer hat müssen aushalten, wie viel ihm abgangen, seynd also die harten Ziegelstein gangen vor den Edelgesteinen, Leiden geht vorn Freuden, Schmerzen vor dem Scherzen, Glut vorm Gut, Schuß vorm Kuß, Streich vorm Himmelreich.[281]

Wohlan dann Patientia! willst nicht einmal Hunger leiden, wie die Hund in jener Welt, samem patientur ut Canes, so mußt du anjetzo keinen Grausen fassen an diesem Muß. Die Weiber pflegen sonst gern süße und verzuckerte Speisen zu essen, aber Surius schreibt von einer, der überaus wohl das Muß hat geschmeckt. Diese als eine adeliche Dama wurde von ihrem Mann sehr übel und hart gehalten; es seynd wohl zuweilen solche grobe Männer, welche fast mit ihren Weibern umgehen, wie der Wachter auf St. Stephansthurm zu Wien mit dem Breinglöckel, welches er alle Viertelstund pflegt zu schlagen. Es gibt wohl solche unartige Gesellen, welche ihre Weiber für eine Orgel halten, und glauben, sie müssen immerzu den Tremulenten darauf schlagen; es seynd freilich gar oft solche Gispel anzutreffen, welche ihre Weiber traktiren, wie der Balaam die arme Eselin, dero sich auch ein Engel wegen der unverschuldten Stöß angenommen; diese obbesagte Dama wurde sogar von ihrem tyrannischen Mann wie eine Gefangene eingesperrt, und täglich gar mit wenig Wasser unb Brod gespeist, neben diesem allezeit eine gute Pfanne voll Muß wurde ihr aufgetragen, dann es sah die tugendliebende Frau, daß sie es doch nit ändern könne, und also leiden muß; so sey es dann, gedacht sie, dieß Kreuz hat mir Gott auferlegt, so will ich es gern und urbietig tragen, sehe ich doch die Fußstapfen meines Herrn Jesu, wo, und wie er mit seinem Kreuz vorgangen. Nachdem sie nun durch Hunger und Drangsal also ausgemerglet war, daß sie endlich in dieser ihrer Gefängnuß todt verblichen; sodann hat man mit[282] aller höchster Verwunderung gefunden, daß die Ziegelstein, worauf die bedrängte Dama ihre Füß gehalten, in lauter Gold und Diamant seynd verkehrt worden, wodurch leicht abzunehmen war, daß diese durch ihre so geduldig erlittene Trübsal ein Kind der Seligkeit worden. Ist halt noch wahr und bleibt wahr, was Paulus mit Barnaba in der Stadt Terben geprediget hat, daß wir durch viele Trübsale zum Reiche Gottes eingehen müssen.

O Vater Elias, o heiliger Vater! wohin so stark mit Roß und Wagen? wohin so schnell mit der feurigen Post? ei das ist eine stattliche Karoza, im Winter wäre es gut also fahren in einem feurigen Wagen, so thät einem nit frieren. Wohin dann so geschwind, wie der Wind? in Himmel, sagt Elias, in Himmel hinauf: viel Glück auf die Reis', so sehe ich wohl, fahrt man auch auf Karozen in Himmel, ascendit Elias in coelum. Auf solche Weis haben die Edel-Leut gute Täg; aber wie der große wunderthätige Mann zu dem Himmel kommen ist, da hat man ihm die Thür vor der Nase zugeschlagen, und ist der Befehl ergangen, er soll sich unter der Zeit in dem irdischen Paradeis aufhalten, bis zur Ankunft des Antichrist, dazumal soll er mit dem Enoch wider diese Bestia und Abentheuer predigen, nachmals in der Stadt Jerusalem umgebracht werden, drei Tag und einen halben auf öffentlicher Straße unter freien Himmel unbegraben liegen, nachgehends wird ihm erst der Passaport vom Himmel eingehändiget werden, ascendite huc. Er soll mit seinem Kameraden hinaufsteigen. Auf solche Weis fahrt mit Roß und Wagen[283] nit in den Himmel, freilich nit, der lauter gute Tag und freudenvollen Wandel führt, der kommt nit dahin.

Joannes der Evangelist war auf eine Zeit gar in das Paradeis hinauf verzuckt, allda sahe er eine unzählbare Menge und Anzahl der Heiligen und Auserwählten, unter welchen ein sehr alter und eisgrauer Patriarch ihn befragt, wer diese seyn? worauf Joannes die Achsel geschupft, als weiß ers nit, überdieß hat der Alte ausgesagt, isti venerunt ex magna tribulatione. Diese seynd kommen aus einer großen Trübsal. So hör ich wohl, kommt keiner in die obere Stadt Jerusalem er sey dann Burger in der Stadt Leiden gewest? ja keiner, keiner soll verschont werden, aus dessen Stirn nit das T, das Kreuzzeichen gefunden wird, wie Ezechiel geschehen? ja keiner, keiner soll belohnt und baar ausbezahlt werden, der nit vorhero steif geschwitzt, und gearbeitet hat in dem Weingarten? ja keiner. Keiner soll ein Freund Christi seyn, der ihm nit mit einem guten Trunk bescheid thut aus dem Kelch seines Leidens? ja keiner. Keiner soll dem höllischen Pharao entgehen, er nehme denn seinen Paß durch das rothe Meer des Leidens? ja keiner. Keiner soll zu demjenigen kommen, welcher für uns gelitten hat, der nit auch in Leiden gewest ist? ja keiner. Keiner? ja keiner. O meine lieben Christen, die ihr allein dahin trachtet, damit es euch wohl gehe, ihr vornehme Kavalier und Herrn, die ihr die geringste Schmach nit könnt verdäuen, ihr heigle Damasen und Frauenzimmer, wann euch nur ein Mucken verletzt, so muß ein Spannen breites Pflaster aufgelegt[284] werden, ihr alle, wo werdet ihr hinkommen? glaubt ihr, ohne Leiden, ohne Kreuz, ohne Geduld erhalten die göttliche Huld, bezahlen eure gemachte Schuld? das nit, das gar nit, das in Ewigkeit nie, das so wenig nit, als Gott nit kann die Unwahrheit reden, der da gesagt hat: wer sein Kreuz nit tragt und mir nit nachfolgt, der ist meiner nit werth.

O meine schöne Patientia, so bist du dann weit eine bessere Portnerinn, als diejenige, so den Petrum zu seinem höchsten Schaden und Rachtheil nach Hof eingelassen, indem du die Schlüssel zum Himmel hast, und allein deine guten Freund und Freundinn hineinführest, weil dem also, so will ich dich gern und urbietig, zu einer Merenda und Jausen einladen, gib mir nur dasmal keinen Korb, das ganze Tractament wird in einem Muß bestehen.

Ein römischer Pabst und Statthalter Christi auf Erden Muß viel leiden, dahero allen Apostlen die Instrumenten ihres Leidens und Marter werden zu-und beigesetzt, sowohl von Bildhauern, als Malern; dem heiligen Petro aber wird niemal das Kreuz, woran er gelitten, als wie dem heiligen Paulo das Schwert beigesetzt, sondern nur und allein die Schlüssel, dadurch zu zeigen, daß sein hohes Amt, so durch die Schlüssel entworfen wird, seye dem heiligen Pabst eine große Marter genug gewest, das Wort Pontifex hat doch den Namen a Ponte, von der Brücke, welche ein eigentliches Sinnbild eines römischen Pabstes, massen dieser auch wie eine Brücke durch Jedermann zu dienen sich selbst verzehren thut, das erfahrt sattsam unser annoch regierende[285] allerheiligste Vater Innocentius der Eilfte, der nit allein in der Zahl XI ein Kreuz führt, sondern auch in seiner höchsten Amtsverwaltung; weil es aber um eilf Uhr Mittag ist, also ladet Innocentius der Eilfte die werthiste Patientia zum Mittag-Essen und verzehrt das Muß mit ihr. Wohl wissend, daß unser lieber Herr Jesus Christus seine Schäfel, die er einmal am Jüngsten Tag auf die rechte Seite stellen wird, allzeit mit einem Kreuz bezeichne, damit sie von andern erkennet werden.

Ein römischer Kaiser und großmächtiger Monarch Muß viel leiden, dann ja bei dem Reichstag der Bäumer nach laut heiliger Schrift, das Impera nobis allein hat angenommen die Dornstaude, woraus genugsam und fugsam zu nehmen ist, daß Imperator nit in Rosen sitzt, sondern in Dörnern. Das hat bishero heftig erfahren unser allergnädigster und unüberwindlichister Kaiser LEOPOLDUS Primus, dessen Durchlauchtiges Haus, fast dasjenige hat ausgestanden, was da gelitten hat das Haus des ältisten Jobischen Sohns in domo fratris sui primogeniti, welches von allen Orten und Ecken ist feindlich angegriffen worden. Aber LEOPOLDUS kunnte nie allein essen, es schmeckt ihm nit, wann er ganz allein sollt bei der Tafel sitzen, sondern allemal die Patientia neben seiner gesetzt, und mit ihr manches Muß schon ausgeessen; er weiß allergnädigst wohl, daß auch der Egyptische Joseph hat vorhero müssen hinunter, ehe und bevor ihm Gott hinaufgeholfen, so ist auch dem Jacob die Aurora nicht aufgangen, bis er genug gestritten hat gehabt.[286]

Eine geistliche und weltliche Obrigkeit muß viel leiden; und foppen die ungestüme und unverschamte Winde vielmehr den Gipfel, als den untern Stamm, auch muß der obere Theil eines Gebäu oder Dachs so insgemein der Fürst genennt wird, meistentheils von den Vögeln entunehrt werden. Samson hat die Stadt-Porten zu Gaza sammt allen Eisen auf die Achsel genommen, und auf einen hohen Berg getragen. Ist ungewiß, ob nit einer Obrigkeit eine größere Last auf die Achsel geladen ist. Die oberste Note in der Musik ist das la, also gemeiniglich in einer Hoheit ist nichts als la labor, lacrimae lamentatio etc., die gute Kinder der Propheten haben auf Befehl des Elisäi sollen Kräuter suchen, weil sie aber nur die Größe der Blätter angeschaut, also haben sie nichts als Bitterkeit darin gefunden, Mors in olla. Deßgleichen er bei großen Aemtern auch je und allemal eine große Bitterkeit; je vornehmer ein Fest je mehr thut man läuten, je vornehmer eine Obrigkeit, je mehr muß er leiden, glaub also, das Officium habe seinen Namen her von officere, aber eine wohlverständige Obrigkeit soll niemal ohne Gäst seyn, und wohl in Acht nehmen, daß die Patientia auch an einem Fasttag nit von der Tafel bleibe, sondern immer und allzeit mit ihr das Muß verzehre. Dann ja wahr ist, der zum Gestatt der Seligkeit durch das bittere Meer dieser Welt schwimmen will, daß er die Arme kreuzweis ausspanne; ein Geistlicher und forderist eine Ordensperson muß viel leiden.

Des heiligen Nikolai Diakonus hat zwei Eseln, einem schwarzen und einem weißen die abgehauten[287] Köpfe wieder aufgesetzt; weil es aber im Finstern geschehen, also hat er einen Fehler begangen, und dem schwarzen dem weißen, dem weißen aber den schwarzen Eselskopf aufgesetzt, daß also zu Morgens ein jeder mit einem besondern Kopf ist gefunden worden. Im Kloster gehet es nicht viel anders her, dort setzt man auch einen andern Kopf auf, als wie er in der Welt hat gehabt. Zu Thebes hat ein Weib dem Abimelech mit einem Stein den Kopf zerbrochen. Im Kloster bricht man einem den Kopf wohl öfter; der hellige Petrus hat nach empfangenem Verweis sich urbietig anerboten, nicht allein die Füße waschen zu lassen, sondern auch den Kopf; aber im Kloster wascht man wohl öfter einem den Kopf. Bei dem Evangelisten Matthäo findet man am 28. Kapitel, bei dem Evangelisten Marco am 16. Kapitel, bei dem Evangelisten Luca am 24. Kapitel, bei dem Evangelisten Joanne am 21. Kapitel; es ist aber ungewiß, ob man nit bei manchem Religiosen mehr Kapitel findet, die Filz will ich gar nit zählen; in summa, das Leiden ist sowohl in summo, als subdito Religioso. Aber diesem soll das Muß wohl schmecken, und da er sonst mit den Weibern wenig Bekanntschaft hat, so soll er doch allemal die liebe Patientia nit von sich lassen, und nit geizig seyn, wie die gemeinen Leut von Geistlichen ausgeben, sondern der Patienz auch etwas von Muß vergunnen, in Erwägung, daß man nie sicherer in das obere Engeland schiffet, als mit dem Segelbaum des Kreuz.

Ein Mann muß viel leiden bei einem bösen Weib. Dem Joseph hat geträumt, als thue ihn die Sonn, der Mond und die Sterne anbeten und verehren;[288] durch die Sonne wurde der Vater, durch den Mond die Mutter, durch die Sterne seine Brüder verstanden, welche ihn künftiger Zeit sollen anbeten. So ist dann ein Mann die Sonne? ja, das Weib der Mond? ja, wohlan so schau in Kalender, dort wirst du antreffen, wann der Mond in einem üblen Zeichen ist, so ist nit gut Aderlassen; wann das Weib zuweilen in einem schlimmen Zeichen ist, und die Influenzen aus dem Maul gar zu widerwärtig seyn, so ist auch nit gut, daß man sie mit harten Schlägen traktirt, und bis auf das Blut verwundet; sondern sein rathsam, daß er solches Muß, weil man ihm doch nichts anders aufgesetzt, mit der Frau Patientia verzehrt, durch dero liebe Ansprach ihm leicht alle Mucken werden vergehen, forderist wann er zu Gemüthe führet, daß ihm dieses Kreuz zu seinem Heil von Gott seye geben worden, indem man ohne das nit kann in Himmel eingehen, als durch das Kreuz-Thor.

Ein Weib muß viel leiden bei einem bösen Mann. Die Statua oder Bildnuß des Königs Nabuchodonosor hatte ein Haupt von Gold. Es ist zwar, laut göttlicher Schrift, der Mann das Haupt des Weibs, aber leider gar oft nicht von Gold, sondern von Glockenspeis, welches sie aber nit sowohl leiden, als leiden muß. Es ist dem Jonas sogar nicht wohl ausgelegt worden, wie er sich also heftig erzürnet hat über den Wurm, so ihm aus göttlichem Befehl die Kürbisblätter abgebissen; gedenk nur mein Weib, daß dir dieser Mann, so ein lauterer Wurm, mit sonderm Fleiß von Gott ist geschickt worden, deine Geduld zu[289] prüfen: so laß dir dann dieses Muß schmecken, und so es etwann versalzen, so thue einen guten Trunk darauf von demjenigen Wein, der zu Kana Galiläa aufgesetzt worden, allda hat man den schlechten Wein vom Anfang geben, den besten aber auf die Letzt, also schickt Gott jetzt fein in dieser Welt einen sauren Wein, viel Kreuz und Leiden, welche sauer genug seynd, aber nachmal in jener Welt gibt er den besten Malvasier.

Vater und Mutter muß viel leiden wegen der Kinder. Gott der Allmächtige hat dem Patriarchen Abraham versprochen, daß er ihm wolle seinen Saamen vermehren, wie die Stern im Himmel, und wie den Sand auf Erden. Habt ihr das vernommen, liebe Eltern, Gott der Herr verheißt dem Abraham viele Kinder, aber nit alle wie die Stern, sondern auch eine wie den Sand. Gott gibt manchesmal den Eltern nit lauter gute, schöne, wackere Kinder, glänzend wie die Stern, sondern auch andere schlechte mangelhafte Kinder, wie der Sand, ja wo nichts als Schand und Unstern. Bei dem Tempel Salomonis waren alle Stein so gerad, so eben, so glatt, so recht, daß man gar keinen Hammer gebraucht, so geschlacht waren selbige Stein; aber unter den Kindern seynd zuweil grobe, so ungeschlachte, daß man besser sie konnte brauchen zu Tölpeln als zu Tempeln. Die israelitischen Mütter haben nit wenig bedauert, daß ihre gebornen Söhnel durch den tyrannischen Befehl des Pharaonis seynd ertränkt worden, vielen Eltern kommt es freilich hart an, wann sie einen Sohn haben, der sich alle Tag voll trinkt. Aber meine Eltern, weil ihr doch aus einer Schüssel esset, es wird[290] euch doch nit mehrer aufgehen, laßt die liebe Patientia auch zum Tisch sitzen, und mit euch das Muß essen, und wann etwann gar harte Brocken darin seynd, schiebt nur ihr's zu, sie hat gute Zähn. Gedenkt anbei, daß entweder euch Gott mit mangelhaften Kindern gestraft hat wegen euerer Sünden, oder aber geschieht solches aus anderen göttlichen und unerforschlichen Ursachen, welches aber alles zu euerm Heil gedeihen kann.

Der krank ist, muß viel leiden. Des Josephs seine Brüder haben gleichwohl in ihren Säcken Treid aus Egypten getragen, aber wir tragen öfters in unserem ledernen Sack, welches der menschliche Leib ist, kein Treid, sondern ein Leid, und wird solcher mehrmal über Nacht so wurmstichig, wie bei den Israelitern das Manna. Im A B C findt man nur ein W, aber in dem menschlichen Leib fast unzahlbare; jetzt erfahrt mans, daß das Obst, welches der Adam geessen, im Paradeis nit gesund gewest, sondern allerlei Krankheiten verursacht. Aber mein lieber Patient, du mußt in diesem Fall nach Galeni Aussag fein die Mäßigkeit in Speis und Trank halten, und den Tag nur etlichmal einen Löffel von diesem Muß essen, schau aber, daß die Frau Patientia deine Krankenwärterinn sey, du wirst ihrs wohl vergunnen, daß sie bei dir darf schmarotzen; der heilige Bischof Fulgentius hat einen solchen Appetit gehabt zu diesem Muß, daß er siebenzig ganzer Tag in größten Schmerzen nichts anders aufgeschrien, als Domine, da mihi modo hic patientiam et postea indulgentiam. Herr,[291] jetzt bitt ich dich um die Geduld, und nachmals um die Huld.

Ein Armer muß viel leiden. Wo Nix ist, auf Lateinisch, da geht es kalt her, wo nichts ist, auf Deutsch, da geht es kühl her. Das Weib in dem Evangelio hat das Licht angezündt, das Haus auskehrt, und endlich Geld gefunden, da hat man schon mit dem Congratulamini können aufziehen; aber wo ein Armer sucht, und nichts findt, da kann das Lamentamini nit ausbleiben. Bei den Armen ist der Mond im Abnehmen, und ist sein Beutel beschaffen, wie der schläfrigen Jungfrauen ihre Lampen, in denen kein Oel war, und folgsam nichts zu schmieren. Ein Schneck ist noch glückseliger, als ein armer Mensch, dann er hat aufs wenigst sein eigenes Haus, aber ein armer Lazarus muß vor der Thür liegen, und weiß dieser von dem Vacuo besser zu disputiren, als der beste Philosophus. Aber getröst mein armer Schlucker, weil du in dem Bettelsack nit allein etliche Stückel Brod tragst, sondern auch Mehl genug zu einem Muß; so laß dir solches schmecken, es ist wahrhaftig ein gesundes Essen, aber vergiß der lieben Haut, der Patientia nit, sie hat es schon mehrmal bekennt, daß ihr nichts bessers schmecke, als ein Bettlermuß; gedenk anbei, daß der Teufel den reichen Mann hab geholt, der arme geduldige Lazarus aber in den Schooß Abrahä getragen worden.

Derjenige muß viel leiden, der einen Krieg aussteht. Die Krüg auf der Hochzeit zu Kana Galiläa seynd durch ein Wunderwerk voller Wein worden, aber ein jeder Krieg ist voller Weinens und Klagens;[292] wer will's laugnen, daß Schwert und schwer nit befreundt seyn, wo Mars den Einzug hat, dort hat das Glück den Auszug, wo Mars niedersitzt, dort steht das Glück auf, nach dem Martium kommt allemal der April in das Glück. Bei Kriegszeiten wird die Kirche leer, und der Kirchhof voll; bei Kriegszeiten wird der Acker dürr, und der Gottsacker faist; bei Kriegszeiten wird die Flinten oder Büchsen gebraucht, aber die Sparbüchsen gespart; dahero haben die Lateiner nur höhnischer Weis' den Krieg Bellum genennt, wie man zuweilen auch den ärgsten Böswicht einen saubern Gesellen heißt. Bei Kriegszeiten ist alles theuer, Essen und Trinken theuer, das Muß allein ist wohlfeil, so seyd dann nit gesparsam ihr bedrängten Adamskinder, in diesem Muß beforderist, weil es Gott selbsten hat angericht; wohlauf Patientia, ist doch fast ein jeder, der dich zum Essen einladet, dann ein jeder gedenkt, daß es weit besser sey, allhier, als dorten gestraft werden, Herr, seynd wir doch deine Geschirr, und wann du solchergestalten an uns schlagest, so wollen wir nit scheppern, sondern einen guten Klang geben, wie der Job, und sprechen, der Name des Herrn sey gebenedeit.

So muß dann ein jeder Mensch leiden, er muß, er sey jung oder alt, er muß, er sey reich oder arm, er muß, er sey hoch oder nieder, er muß, er sey da oder dort, er muß, er fluch oder schelt, er muß, er sey schuldig oder unschuldig, er muß, er sey Geistlich oder Weltlich, er muß, er sey Mann oder Weib, er muß, er sey ein Deutscher oder Spanier, er muß, er sey ein Doktor oder ein Narr, er muß, er woll[293] oder voll nit, er muß, muß seyn, so sey's; herzu Patientia, weil ein Bissen der Schüssel, ich muß auch leiden, daß ein Schnarcher meine geringen Schriften schimpft; muß man leiden, so sey's gelitten, und mit Geduld gelitten, wegen Gott gelitten, mit unserm Heiland Jesu Christo gelitten, um die ewige Belohnung gelitten, darauf geessen Patientia, die Frau laß ihr's schmecken, wann die Schüssel aus ist, so richt man wieder an.

Quelle:
Abraham a Sancta Clara: Judas der Erzschelm für ehrliche Leutߣ. Sämmtliche Werke, Passau 1834–1836, Band 4, S. 253-294.
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