[Wenn ich beklagte Tag und Nacht]

[269] Wenn ich beklagte Tag und Nacht

Die Menge meiner herben Schmertzen/

Wenn sie mit Blutt von meinem Hertzen

Gleich würden zu Papir gebracht/

So wird doch mehr als Schrifft und Mund

Die Flammen/ die mein Hertze brennen/

Dein Auge geben zu erkennen/

Das meine Seele hat verwundt.[269]

Was kein Papir zu melden weiß

Und meine Zunge muß verschweigen/

Wird dir zur Gnüge können zeigen

Dein Bildins und des Spiegels Eiß.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 1, S. 269-270.
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