An ihre Augen

[264] Ich bin kein Adler nicht/ der deiner Sonnen Blincken/

Der deiner Wangen Glantz kan schauen unverwandt.

Wann deiner Augen Glutt in meinen widerstralt/

Und ihrer Flammen Schein auff meine Wangen mahlt/

So müssen sie beschämt zur Erde niedersincken;

Doch aber will ich nicht der scheuen Eule gleichen/

Die vor des Tages Zier erwehlt die braune Nacht;

Ich eile nach dem Feur/ das mich zu Asche macht

Verdirbt die Mücke gleich durch selbst-gesuchten Brand/

Der edle Phönix wird doch eben so zur Leichen.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 1, S. 264.
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