[Himmel/ der mit so viel Augen ob uns unermüdet wacht]

[98] Himmel/ der mit so viel Augen ob uns unermüdet wacht/

Als du hell-beglänzte Lichter steckest aus bey brauner Nacht/

Warum regnet auff die Bösen deines Segens Uberfluß/

Wenn die Unschuld dürren Mangel/ harte Sorge tragen muß.

Aber was will ich ergründen deinen unerschüpfften Sinn/

Der ich nichts als Staub der Erden/ nichts als Rauch und Schatten bin?

Kan nicht diß/ was Freude scheinet/ andern Plag und Ungedeyn/

Was vor Unglück wird gehalten/ unser Nutz und Bestes seyn?

Ich bemühe mich vergebens zu ergründen deinen Sinn/

Der ich nichts als Staub der Erden/ nichts als Rauch und Schatten bin.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 2, S. 98-99.
Lizenz:
Kategorien: