[Zwey Stücke bitt ich Herr von dir]

[78] Zwey Stücke bitt ich Herr von dir/

Die wollestu nicht wegern mir/

Eh ich von hinnen scheide:

Behütte mich vor Uberfluß/

Doch gieb/ daß ich nicht darben muß/

Und schweres Armutt leyde.


Lebt ich ohn alle Sorg und Noth/

So möcht ich sagen: Wer ist Gott/

Vor dem ich mich soll schmiegen?

Und kehrte Mangel bey mir ein/

So möcht ich voller Kummer seyn/

Unrechtes Gutt zu kriegen.


Drum laß mich mein bescheiden Theil

Zur Leibes Noth/ zum Seelen-Heyl

Aus deiner Hand empfangen/

So rühm ich deine Güttigkeit/

Wenn ich nach wohlgeschloßner Zeit

In Himmel eingegangen.

Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 2, S. 78.
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