Eisen-Hüttel

[59] Nun ist es Zeit zu wachen

Eh Deutschlands Freyheit stirbt/

Und in dem weiten Rachen

Des Crocodils verdirbt.

Herbey/ daß man die Krötten/

Die unsern Rhein betretten/

Mit aller Macht zurücke

Zur Son und Seine schicke.


Der Feind braucht Gold und Eisen

Wendt Stahl und Silber an/

Der deutschen Welt zu weisen/

Was List und Hochmutt kan;

Last euch das Geld in Händen

Die Augen nicht verblenden/

Damit euch hinterm Rücken

Die Fässel nicht bestricken.


Lasst Lerch und Falcken fliegen/

Sezt alle Kräffte bey/

Mit ihnen zu besiegen

Des Hahnes Pralerey.

Er prangt mit euren Federn/

Drum müsst ihr ihn entädern/

Und ieder sich bemühen

Das Seine weg zu ziehen.


Wollt ihr euch unterwinden

Zu thun was sich gebührt/

Ein Hermann wird sich finden/

Der euch an Reihen führt.

Lasst euch verstellten Frieden

Zum Schlaffe nicht ermüden:

Mit Wachen und mit Wagen

Muß man die Ruh erjagen.

Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 4, S. 59.
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