[Wer das göldne Mittel liebt/ steckt nicht unter Spinnenweben]

[177] Wer das göldne Mittel liebt/ steckt nicht unter Spinnenweben

Schwartzer Hütte stets verdeckt/ weiß auch ohne Neyd zu leben[177]

Der bey stoltzen Höfen herrscht/ hofft bey rauher Winde Brüllen/

Fürcht den Wechsel des Gelücks/ wenn ihm alles geht nach Willen.

Denn der Winter kömmt und weicht/ Freude wechselt mit Beschwerden/

Gehts izt schlimm/ so bleibt der Trost/ daß es bald wird besser werden.

Cynthius führt nicht allzeit bey sich den gespannten Bogen/

Unterweilen hat er auch linde Säiten auffgezogen.

Schaue daß man dich allzeit im Gedrangen muttig finde/

Aber halt die Segel ein bey dem allerbesten Winde.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 4, S. 177-178.
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