[Zeit-Verderber/ Ruhe-Stehler]

[91] Zeit-Verderber/ Ruhe-Stehler/

Thron und Hof/ dich geb ich loß:

Frische Wälder/ grüne Thäler

Fassen mich in ihre Schoß/

Ich herrsche da und bin gefangen/

Hier kan ich erst die freye Ruh erlangen.


Unter Gold-gewürckten Decken

Liegt die bange Furcht verhüllt:

Die sich dort im Grase strecken

Schüzt der sichern Armutt Schild:

Wer andern herrscht/ ist selbst gefangen/

Kan keine Nuh als in der Grufft erlangen.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 4, S. 91.
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