Braut-Gedichte

[121] Gold/ Seide kan nicht Ind und Perse nur gewähren/

Noch Mogols reiches Land sein theures Helffenbein/

Arabien hat nicht die schönste Ros' allein/

Es kan Golkonda nicht allein Demanten nähren/

Den strahlenden Rubin die Morgen-Welt gebähren/

Die Muschel reiche See der Perlen Mutter seyn/

Und Paros geben her den weisen Marmolstein.

Wendt keine Kosten auff/ euch hin und her zu zehren.

Zieht unserm Queisse zu/ schaut seine Nimphen an/

Beauget unsre Braut: ihr werdet sagen müssen/

Daß unser Schlesien diß alles zeugen kan.

Wohl dem/ der solchen Schatz in Ruhe kan genüssen!

Herr Bräutigam seht zu/ legt die Jubelen an/

Daß sich die Nachwelt auch/ wie ihr/ erfreuen kan.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 4, S. 121.
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