Der versperrte Näscher

[145] Ich war nach fremder Kost verstohlen ausgegangen/

Ward drüber unverhofft verschlossen und gefangen/

Dem kleinen Leibe ward der grosse Raum fast klein/

Doch must ein Loch zu Speiß und Tranck mein Trost noch seyn.

Wann jeder Näscher so solt jedern Bissen büssen/

Was würde Weisens Buch von so viel Näschern wissen!

Doch macht Gelück und Gunst viel schlimme Näscher frey:

Drum bleibt die gantze Welt voll List und Näscherey.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 4, S. 145.
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