Dreizehntes Kapitel.

Das Gewitter.

[88] Auch die Sonne hat Flecken, und auch in der glücklichsten Ehe giebt es Familienscenen.

»Ach, daß ein so schöner Tag so ausgehen muß!« seufzte die Hofräthin, aber der Kriegsrath blieb unerbittlich. Es war doch wie vom Himmel gefügt, daß sie mit einer so vornehmen, liebenswürdigen und freundlichen Dame Bekanntschaft gemacht. Die Herzensgüte sah man ihr an den Augen ab. Was konnte ihre Tochter davon profitiren! Sie war ganz gewiß, daß die Obristin Adelheid zu sich einladen würde, und wer weiß, wenn die Nichten mit ihr Freundschaft schlössen, ob sie nicht an ihren Privatstunden Theil nehmen könnte. Ja, es wäre wohl möglich, daß die Obristin ihre Tochter ins Haus nähme, in Pension wollte sie gar nicht sagen, denn sie hätte wohl bemerkt, mit welchem Wohlgefallen sie die Adelheid immer angesehen. Und alle diese Vortheile und Aussichten wolle er muthwillig von sich stoßen. Und warum?

»Weil wir keine Equipage halten können,« recapitulirte der Kriegsrath.

»Wie Du auch bist, Mann! Wer redet denn davon. Aber den Christian von der Brösike könnten wir heimlich in die Stadt schicken, daß er uns eine Lohnkutsche holt von Herrn Verdrieß, dem Fuhrmann, er wohnt ja gleich am Halleschen Thor. Für[88] einen Groschen thut's der Junge, ach er thut's umsonst aus Plaisir, daß er zurückkutschiren kann. Dann fährt der Kutscher vor, wir kommen mit Anstand in die Stadt zurück, und sie denken, es ist unser Wagen.«

»Sie sollen nichts denken, was nicht wahr ist.«

»Alter, verstehe mich nur, 's ist ja auch nicht darum, daß wir was scheinen, was wir nicht sind. Für'nen Registrator schickte sich's auch, aber – wenn Du nun Geheimrath wirst!«

»Kommt Zeit, kommt Rath.«

»Und bis dahin kommst Du ins Gerede, und wirst am Ende gar nicht Geheimrath.«

»Dann bleibe ich Kriegsrath.«

»Und Deine Tochter bleibt sitzen. Sie kommt ins Gerede. Wenn wir nun mit Sack und Pack unter'm Arm trotten, liebster, bester Mann, und die Obristin kommt gerollt in der schönen Equipage, und die Adelheid trägt wohl gar wieder den Korb – ach, wird sie denken, das sind solche Leute! Und Du bist's, der das Glück Deiner Kinder verscherzt hat, aus Eigensinn!«

»Da können wir ja gleich die Obristin fragen.«

Sie kam. Und ehe noch das Wort: »Du wirst doch nicht?« von ihren Lippen war, musste die arme Frau hören, was sie doch nicht von einem Manne, der auf Reputation hält, für möglich gehalten. Er musste entweder sehr bös, oder bei sehr guter Laune sein.

»Ach Du meine Güte!« rief die Obristin. »Liebe Frau Kriegsräthin, mein Mann war auch nicht immer Obrist. Und ich habe auch nicht immer den Mantel von Sammet getragen. Ein Korb am Arm, auch ein großer Korb, ist keine Schande; wenn man sich nur nicht mit Jedem abgiebt, der gelaufen kommt, da kann man auch im blauen Kattunspencer ein honetter Mensch sein. Es ist schon recht, daß man auf Distinktion hält, und ich halte gewiß darauf, davon können Ihnen meine Niecen was erzählen; aber pfui, wenn man darum einen Menschen nicht ästimiren wollte, wenn er nicht mit Vieren fährt! Ich könnte Ihnen von Prinzen erzählen, haben den Stall voll Kutschenpferde und gehen zu Fuß aus, im Surtout bis über die Ohren zugeknöpft, und wenn sie anklopfen, man hört das gleich raus. So treten sie in die Hütten der Armuth, und wie Mancher, der hungert, wird von ihnen satt. Strecke Jeder sich nach seiner Decke, das ist meine Maxime. Wer seine Nebenmenschen nicht achtet, den achte ich auch nicht. Meine liebe Frau Kriegsräthin, was ist aller Glanz dieser Erde! Eitelkeit, sagt der Herr Prediger, und wer solide handelt, der kommt noch am besten fort in diesem irdischen Jammerthal. Und wenn ich nur Platz hätte in meinem Wagen, mein Gott, ich würde es[89] mir ja zur größten Ehre rechnen, wenn ich eine so solide Familie mitnehmen könnte. Einen Platz haben wir noch, der stuckert aber so sehr. Und als wir Abschied nahmen, so legte der Herr Prediger die Hand auf meine Schultern und sagte: ›Eigentlich wollte ich bei Keinem einkehren in dieser gottlosen Stadt; aber Sie sind eine rechtschaffene, solide Frau, Frau Obristin, zu Ihnen komme ich, bis ich mir ein Quartier gemiethet habe‹. Na, den Herrn Prediger sollen Sie kennen lernen, wenn Sie mir die Ehre erzeigen, auf eine Schale Kaffee. In seiner Jugend hat er in Leipzig studirt, da haben wir geplaudert von – ich sage Ihnen, ein charmanter Mann.«

Der Kriegsrath seufzte: »Ach Leipzig! Sie wissen nicht, was mich das gekostet hat.«

»Ja 's ist theures Pflaster, und gar in der Messe. Na, das freut mich aber, daß Herr Kriegsrath auch da waren.«

»Mich gar nicht, liebe Frau Obristin,« sagte der Kriegsrath, der gemüthlich seine Pfeife ausklopfte. »Es kostet mich meine Karriere. Ich ließ mich, da ich in Halle studirte, verführen, mit andern meiner älteren Kommilitonen einmal nach Leipzig hinüber zu reiten. Nur einen Tag; am nächsten kehrten wir zurück. Als mein Vater es erfuhr, bekam ich einen Brief. Das war ein Brief, nicht mit Dinte, mit Feuer geschrieben und Pech und Schwefel darauf! Der verlorne Sohn in der Bibel wird keinen solchen Brief erhalten haben, sonst wäre er nicht verloren gegangen. Ich musste auf der Stelle zurück. Da standen schon die Pedelle, vom Rektor geschickt, und brachten mich auf die Post, und der Herr Postverwalter hatte mir einen Platz bestellt, neben dem Schirrmeister, daß er auf mich Acht habe. Und als ich nun ins elterliche Haus kam! Meine arme Mutter in Thränen und meine Schwestern! Acht Tage ward ich in eine Kammer gesperrt, fast bei Wasser und Brod und musste die Psalmen auswendig lernen. Aber das war noch gar nichts dagegen, wie mein Vater mir da am achten Tage selbst die Thür öffnete, und mich so mit untergeschlagenen Armen ansah, ein Blick, daß mir das Herz im Leibe zu Stein ward, und mir ankündigte, daß es nun mit meinem Studiren aus sei. Nun versuche, Du ungerathener Sohn, sprach er, ob Du durch Dein ferneres Leben es wieder gut machen kannst, daß Du Deines Vaters Schweiß und Deiner Mutter und Schwester saure Händearbeit zu solchen Extravaganzen vergeudet hast. Der Bauerwagen stand vor der Thür, der mich in eine kleine Stadt brachte, wo ich als unterster Schreiber in einer Packkammer meine neue Carrierr anfangen musste. Sehn Sie, das kostet mich Leipzig!«

Die Kriegsräthin war erstaunt, aber nicht ganz unzufrieden, daß ihr Mann durch die Obristin zu solchen vertraulichen Mittheilungen[90] sich hinreißen ließ. Diese machte ihm ein Compliment: »wer weiß, wozu es gut gewesen. Die Studirten kämen oft nicht weiter, und wer klein anfinge, der hörte oft groß auf.«

»Mein Vater war ein strenger Mann, aber ein braver Mann, und er hatte Recht,« sagte der Kriegsrath. »Denn meine Eltern mussten sich's schwer verdienen, daß sie nur durchkamen. Und was hatte ich in Leipzig zu suchen!«

Das gefiel der Kriegsräthin wieder nicht, daß er zu erzählen anfing, wie knapp es in seinem älterlichen Hause zugegangen. Die Obristin horchte aber sehr theilnehmend.

Jetzt kamen auch die jungen Mädchen zurück. Sie hatten unter sich ausgemacht, nichts von dem Abenteuer zu erwähnen. Jülli und Karoline sprangen, als wäre nichts vorgefallen, Adelheid ging langsamer und bückte sich oft. Schlug ihr das Gewissen, daß sie etwas nicht Erlaubtes gethan, oder daß sie darauf eingegangen, es zu verschweigen? Die Aufforderung, für das Abendessen zu sorgen, war ihr willkommen. Im Hause schlüpfte sie rasch in die dunkle Hinterkammer und setzte den Fuß auf den Schemel, um mit einigen Flachsfäden aus dem Spinnrocken den Strumpf fest zu binden. War es die alte Wanduhr oder ihr Herz, das so laut schlug? Ein heiseres Gelächter schallte plötzlich hinter ihr. Die Alte hatte sich aufgerichtet und stierte sie mit dem unheimlichen Gesichtsausdruck an: »Verloren – Strumpfband verloren! – hi! hi! hi! Das bedeutet was. – Der's fand, wird sich freuen. Hi, hi, hi!« – Das junge Mädchen floh, wie vor dem Spottgesang böser Geister.

Die Satte mit dicker Milch fand kein so frohes Publikum um sich versammelt, als der Milchreis zu Mittag. Die Kinder waren müde, die jungen Mädchen in Gedanken, die Aelteren hatten sich ausgesprochen. Alle drückte die Schwüle des Tages, der zum Abend geworden.

Aus dem Kruge schallte Tanzmusik. Reiter gallopirten auf dem Fahrwege heran, es waren Gensd'armerieoffiziere. Sie hielten plötzlich an, und lorgnettirten die Gesellschaft. Mit einem hässlichen Gelächter gab der eine ein Zeichen. Die Frauen schrieen, sie glaubten, die Reiter wollten den Tisch umreiten; sie ritten nur um den Tisch, einer hinter dem andern im Kreise, oft so nahe, daß die Pferde die Stuhllehnen berührten. Die Kriegsräthin ward blaß vor Schreck, der Kriegsrath vor Unwillen, die jungen Mädchen senkten die Köpfe, die Kinder waren ängstlich vor den Pferden. Die Obristin fasste den Arm des Kriegsraths unter dem Tisch und flüsterte ihm zu: »es sind junge Leute.« Die jungen Leute aber beugten sich seltsam im Sattel, sie warfen Kußhände zu mit den Fingern, mit beiden Händen, sie miauten, schnalzten, krähten. Endlich waren sie wie der[91] Sturmwind verschwunden, nachdem sie ein: »Auf Wiedersehen, allerliebste Engelchen!« der Gesellschaft zugerufen.

Der Schemel hinter ihm fiel auf die Erde, als der Kriegsrath aufsprang und der Aufbruch war damit gemacht. »Gerechter Gott!« rief er, den Stock auf die Erde stampfend, »wann wird das endlich mal ein Ende nehmen! Giebt's denn keinen Fleck auf der Erde, wo man seine Tochter ruhig hinführen kann! Giebt's denn Niemand, der dem Könige das sagt, denn er ist gütig und gerecht.«

Die Frau Kriegsräthin wehrte still die Obristin ab, die beruhigende Worte auf der Lippe hatte, von Jugend und Tugend. »Um Gottes Willen, Frau Obristin, jetzt keine Sylbe, sonst bricht es los.«

Es schien aber schon jetzt loszubrechen, wenn auch nicht in Worten, als er den Hut aufstülpte, den Rock zuknöpfte und rief: »Nun marsch nach Haus!«

Wir sehen die Familie auf dem Marsche. Es hatte Jeder seine eigenen Gedanken, darum war es heut Abend so still als es an manchem laut gewesen. Vergnügt war eigentlich nur die Kriegsräthin. Sie baute Schlösser in die Zukunft, und war ihr Wunsch nicht erfüllt, als ihr Mann der Obristin die Hand gedrückt und gesagt hatte: »Sie sind eine brave und praktische Frau. Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.« Eigentlich war das etwas unschicklich zu einer so vornehmen Frau gesprochen, aber sie hatte es nicht übel genommen. Sie hatte die Hoffnung auf nähere Bekanntschaft ausgesprochen, aber nicht in der ordinären Weise, daß sie gleich zum Kaffee gebeten, sondern sie hatte gesagt, das würde sich ja schon alles finden und der liebe Gott es fügen, daß die zusammen kämen, die zusammen gehörten. Aber beim Abschied – denn sie wollte noch am Krug vorfahren und einen Blick hinein thun, weil sie Freunde ihres Mannes unter den Offizieren zu sehen geglaubt – hatte sie noch von dem rothen Umschlagtuch aus Malaya ein Wort fallen lassen, und daß sie nur wünsche, daß die Mamsell Adelheid es einmal um die Schulter nehme. Das Tuch würde ihr doppelt lieb sein, wenn es dem englischen Kinde gut stände.

Der Weg ward so schwer, die Luft so drückend. Die Kinder waren müde. Nur der Kriegsrath schritt stramm voran. Da ging ein Lüftchen durch die Ulmen, aber kein erfrischendes; es war der Vorbote eines nahenden Sturmes. Vom Templower Berge kamen dicke Gewitterwolken. »Wenn uns das noch träfe!« sagte die Kriegsräthin. Es fielen die ersten Tropfen, einzelne, aber sehr schwere. »Herr Jesus, Mann, ob's nicht besser wäre, wenn wir umkehren ins Dorf? Die Stadt erreichen wir nicht mehr.« – Der Kriegsrath wies schweigend mit dem Stock zurück: »Ich kehre nicht um.« Hinter ihnen war die dunkle Wetterwand aufgestiegen, von Blitzen[92] schon durchzuckt und am sternenflimmernden Horizont näherte sich die Wand den beiden Wolken. »Wenn das zusammenstößt!« – »Wenn das uns träfe.« – »Es trifft uns schon!« Der erste Donner rollte dumpf über die Fläche. Der zweite, dritte war schon näher. Jetzt tröpfelte es nicht mehr, es prasselte. »Unter die Bäume! Dicht unter die Bäume!« rief die Mutter. Die Bäume halfen wenig, und bald hatten sie die letzte der breitwipfligen Ulmen erreicht, von wo ab das freie, weite Bachfeld vor ihnen lag, und kein Schutz vor dem Regen, der nicht mehr strömte, es schoß und goß.

Sie standen unter der letzten Ulme, die dicht um ihren Stamm noch ein Wetterdach vor dem Wolkenbruch von oben gewährte, aber nicht vor dem Regen, den der Wind heranschlug. Sie standen auf den vom Erdreich losgespülten Wurzeln, um nicht im puren Wasser zu stehen, das schon über den Boden wallte; Jette hatte sich im Gehen Strümpfe und Schuhe abgestreift, ihr Sonntagszeug nicht zu verderben. Die Frauen schürzten ihre Kleider; schickte es sich aber auch für sie, die Schuhe auszuziehen? – »Die Kinder aufgenommen!« rief der Vater. Jette hatte den Kleinsten auf die Schulter gepackt, Adelheid dafür den von ländlichen Einkäufen schweren Korb aufgenommen. Der Vater wollte die Clara aufheben, das Wasser, das aus seinem dreieckigen Hute, wie aus einer Rinne goß, überschüttete das Kind. Das dritte nahmen sie zwischen sich.

Es waren furchtbare Minuten. Das Wasser klatschte, mit blauen Blitzstrahlen gemischt, auf die Erde, vor ihnen nur ein wellender Spiegel vom Winde gepeitscht. Ein Todtenschweigen, nur durch das Gewimmer der Mutter einmal unterbrochen: »Und alles das, um acht Groschen zu sparen. Du rechnest auch nicht, was die verdorbenen Kleider werth sind!« Die Antwort des Vaters übertäubte ein Aufschrei aus Aller Munde. Der Regen von den höher gelegenen Feldern zur Rechten ergoß sich in einen Graben, der in der Regel ganz trocken und verschüttet war. Das aufschwellende Wasser brach den Damm und wühlte, ein breiter Bach, den Fußsteg auf, dicht vor der Ulme, und ein immer tieferer und rauschender Strom schnitt der Familie den Weg nach der Stadt ab.

»Seht nicht in die Blitze, das verdirbt die Augen!« rief der Vater. »Wenn's nur nicht so gräßlich donnerte!« jammerte die Magd. »Und unsere besten Sonntagskleider sind hin!« – »Uns erwartet ein trocknes Haus und warme Betten,« sagte der Vater. »Denk' Dir unsere armen Soldaten im Kriege, die haben kein Haus und keinen Mantel.« – »Aber ihre Monturen muß der König bezahlen,« entgegnete die Kriegsräthin. »Wer bezahlt der Adelheid das neue Kleid? Und wenns sie's Fieber kriegt!« – »O Gott, wir gehen alle unter,« schluchzte wieder die Magd, als ein stärkster[93] Donnerschlag dicht über der Erde hinzurollen schien. »Wär' ich doch nie in den Dienst gegangen!«

Da schien das stärkste Gewitter sich entladen zu haben. Die zusammengekeilten Wolken brachen. Es rauschte noch vom Himmel und er schien sein blaues Licht niederzugießen, aber man hörte auch schon wieder die Bäume rauschen und der Donner ward dumpfer. Man hörte auch einen Wagen. Die Pferde stampften im Wasser. Es war die Obristin mit ihren Nichten. Ein heller, lang andauernder Blitz – ein Schrei der Freude und des Schreckens.

Hätte die Frau Kriegsräthin doch mögen in die Erde versinken, als der Kutscher hielt. Ach es war weder Zeit, sich zu schämen, noch Toilette zu machen. Die gute Obristin hätte so gern Alle mitgenommen! Was an Platz war in der Kutsche, sie sollten nur kommandiren; die Kleinen wollten sie schon auf den Schooß nehmen. »Mann, um Gottes Willen, Du wirst doch jetzt nicht Bedenklichkeiten machen!« Hinsichts der drei Kinder machte er auch keine, sie waren rasch hineingeschoben. Aber wer sollte den leeren Eckplatz einnehmen! Die Kriegsräthin hätte sich ja nimmermehr hineingedrängt. Sie war so stark und naß, und in solchem Aufzuge! »Väterchen Du,« rief Adelheid. Konnte er Mutter und Tochter allein in Nacht und Regen lassen? »Kommen Sie Adelheidchen, Sie erkälten sich ja ganz die Füßchen,« rief die Obristin. »Wenn für die Kinder gesorgt ist, für die Eltern sorgt der liebe Gott.« Der Kutscher entschied in letzter Instanz über alle Bedenklichkeiten. Er ließ mit einem »Donnerwetter, wenn's nicht bald wird!« die Peitsche knallen, und ich glaube, er hätte sein Wort gehalten.

Quelle:
Willibald Alexis: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Vaterländische Romane, Berlin: Otto Janke, 4[1881], Band 7, S. 88-94.
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