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Von einem Schatz, so D. Faustus gefunden in seinem 22. verlauffenen Jar.

[108] Darmit der Teuffel seinem Erben, dem Fausto, gar keinen Mangel liesse, weiste der Geist Mephostophiles D. Faustum in eine alte Capellen, so eingefallen war, vnnd bey Wittemberg bey einer halben Meil wegs gelegen ist, allda hette es einen vergrabenen Keller, da solte Doct. Faustus graben, so würde er einen grossen Schatz finden, dem gieng Doct. Faustus trewlich nach, wie er nun darkame, sandte er einen greuwlichen grossen Wurmb auff dem schatz ligen, der Schatz erschiene wie ein angezündet Liecht. D. Faustus beschwure jhn, daß er in ein Loch kroche, als er nun den Schatz grub, sandt er nichts als Kolen darinnen, hörete vnd sahe auch darneben viel Gespenste. Also bracht D. Faustus die Kolen zu Hauß, die alsbald zu Silber vnd Gott verwandelt wurden, welches, wie sein Famulus darvon gemeldet hat, in etliche tausendt Gülden wehrt geschätzt ist worden.

Quelle:
Historia von D. Johann Fausten. In: Das Volksbuch vom Doctor Faust. Halle a.d.S. 21911, S. 108.
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