CII. Der arglistige Beutelschneider.

[208] Clario war von einem fürnehmen Geschlecht / und ließ sich in seiner Jugend sehr wohl an / als er aber 17 Jahr erreichet / fühlete er die stechende Pfeile der Liebe / und hielt sich deßhalben fleißig zu den Weibs-Persohnen / und war lustiger Natur / also daß er vieler schönen Töchter Gunst in der Stadt erlangete: Aber an statt / daß er sie wieder solt lieben / verachtet er sie / und warf seine Liebe auf die schöne Cloride / eine Edel Jungfer / welche doch seiner gar nichts achtete: und wie wohl er sie durch seine Freunde zu Ehren begehrete / war doch alles vergeblich.

Dieses veruhrsachte / daß er aus Unsinnigkeit / in welche er deßhalben gerieth / seine Freunde und Vaterland verließ / und gen Pariß zog.

Als aber das Geld verzehret war / begab er sich in der Beutelschneider Kunst. In dieser Diebs-Gesellschafft nahm er durch Hoffnung / zu besserm Glück /Ursach / sich zu bösen Dingen zubegeben: Er ging bey Tag und Nacht aus zustehlen / schnitt die Beutel ab / überdölpelte die Einfältigen / und betrog / die frisch zu Pariß ankamen: Die andere Filous oder Beutelschneider gebrauchten sich seiner / und setzten alle Vorschläge durch ihn ins Werck / weil er Hertzhafftig war / und ward also in kurzer Zeit für den besten Beutelschneider in Pariß gehalten. Unterdessen / als Cloride sich verheurahtete an einen von Adel aus[208] Champagne / der sich fleißig zu Hoff hielte (dann er hatte auch am Königlichen Hoff ein gewisses Ampt) und auff eine Zeit im Streit seinen Mitgesellen erstach ward er deßwegen hart verfolget / und gefangen get Pariß geführet.

Als nun Claride solches erfahren / machte er sich auf und zeucht gen Pariß / durch ihre Vorbitte / ihrem Ehe manne das Leben zu erhalten.

Als sie nun in Pariß auff und abgehet / ersiehet sie Clario in der Gassen S. Jacques / und erinnert sich der vorigen Lieb / so er zu ihr getragen. Sie aber nimbt nicht wahr / daß dieser Beutelschneider (welcher ihr von einer Gassen zur andern nachfolget / zusehen /wo sie hinginge / und warumb sie wäre gen Pariß kommen?) sie so wol ansiehet. Endlich aber / als sie nah zu S. Wes kompt / und mit einem Hoff-Procuratore redet wegen ihres gefangenen Ehemannes / gehet er auch herbey / und Laustert was sie mit einander reden / vernimbt auch / daß sie den folgenden Sambstag wieder nach Hause ziehen / und 500 Cronen holen solte / umb seinen Kopf zuretten. Als er nun solche Zeitung angehöret / setzt er ihm vor / er wolle sich an der Cloride / wegen des Schimpfe / rächen.

Er erwartet der angestellten Zeit / und zeucht hinweg den Sambstag / da sie auch auf sein soll / mit sei nen Gesellen nach Champagne / aber sie begehren ihr Vohrnehmen noch nicht ins Werck zu setzen / dann sie solte erst hinziehen / und Geld holen. Damit ihnen aber der Braten nicht entgehe / so läst Clario der Cloride nachfolgen durch seinen Gesellen / welcher ihr in Champagne nachzeucht / damit er möchte auskuntschafften / wann sie wieder nach Pariß werde ziehen.

Und als Clario die Zeit weiß / das Cloride soll wieder gen Pariß ziehen / machte er sich mit seinem Gesellen[209] auff / und dencket mit ihm auff allerley Mittel /wie er Cloride in sein Garn bringen möchte; und sagte zu seinem Gesellen / welcher sehr verschlagen war: Wann er diese Edelfrau kommen sehe / soll er ihr entgegen gegen / sie freundlich empfangen / und überreden / er sey ihr Vätter / und gehöre ihm das nechste Schloß zu. Dann er hoffe durch solche Wort werde er sie bewegen können / daß sie ihm in den Wald nachfolge / da er den würcklich sein Vornehmen an ihr vollbringen wolle.

Filander (dann also hiesse des Clario Gesell) folget diesem Vorschlag / gehet / als wolte er auff die Jagd gehen / auf dem Weg auf und abspatzieren / und als er Cloride ersiehet / gehet er ihr entgegē / empfänget sie als seine Baaß freundlich / und erzehlet ihr / daß er bey dem König habe Gnade vor ihren Ehe-Juncker erlanget / und man habe ihm gesagt: Ihr seyd heim gezogen / und wollet Geld holen / welches ihr dem Ankläger zu seiner Befriedigung geben sollet. Weil das Hauptstück numehr verrichtet / und ich euch eben zu rechter Zeit antreffe / solt ihr / wann es euch beliebet /in meinem Hause das ihr vor euch sehet / ein schlechtes Mittagmahl geniessen helffen.

Cloride verwundert sich sehr / daß sie von dem Filander so freundlich empfangen wird. Sie weiß zwar /daß in solcher Gegend ihres Ehemans Freund gewohnet / aber sie hatte den / der sie anredet / niemahl gesehen: Gleichwohl wird sie froh / da sie höret von ihrem Junckern erzehlen / daß er bey dem König solte Gnad erlanget haben / derhalben spricht sie also zu ihm:

Mein Herr / wiewohl ich noch niemahls das Glück und die Ehr gehabt / euch zusehen und zukennen / jedoch verursachet die Hoffnung / die ihr von der Gnad / so mein Ehemann soll erlanget haben / mir macht /daß ich tausendmahl / gesegne den Tag / da ich euch habe angetroffen.[210] Bitte aber / ihr wollet mich entschuldiget halten daß ich bey euch für dißmahl nicht bleiben kan. Doch verspreche ich / daß mein Edelmann und ich / wann wir wiederumb kehren werden /euch gewißlich besuchen wollen.

Meine liebe Baaß! sagt hierauff Filander / ich lasse es nicht zu / daß / wie ihr ohne das so nahe bey meinem Losament vorüber reyset / ihr mich nicht besuchen sollet. Weil ihr mir diesen Gefallen erzeiget /antwortet Cloride / kan ichs nicht wol abschlagen /wolte ohne das gern auch meine liebe Baaß eure Haußfrau besuchen / und kennen lernen. Auff diese Wort führet sie Filander strack zu dem Wald / darinnen Clario ihr wartete.

Diese Edel Frau hatte bey sich einen Laqueyen /derselbige merckte es / daß Filander seiner Frauen wolte ein Bubenstück beweisen. Derhalben sagt ers ihr / und bat sie / weil sie den vermeinten Vetter ihr Lebenlang nicht gesehen hätte / solte sie sich durch ihn von ihren Wege nicht abwenden lassen / aber sie vermeinet / ihr Vertrauen würde sie vor Unglück behüten. Gleichwol aber / da sie in den Wald gehen /kompt sie eine Furcht an: Dann sie merckte / daß sie Filander nicht stracks zum Schloß / welches er ihr im Anfang gewiesen / sondern das er sie je länger je mehr in den Finstern Wald führete: Doch hatte sie noch Hoffnung / weil Filander freundliche Gespräch mit ihr hatte.

Als sie nun mitten in den Wald seynd / kompt Clario / vermummet mit einem Degen in der Hand herfürgesprungen / und fordert mit Ungestümm Geld von ihnen: Der Laquey / welcher seiner Frauen Pferd bey dem Zügel führete / springt so bald darvon / und lässet seine Frau Cloride im Stich.

Filander nimbt sich nach an / als kenne er den Clario nicht / sagte zu Cloride / sie soll deswegen nicht furchtsam seyn;[211] Dann wann der nur allein sey / wolle er seiner bald mächtig werden / sie soll nur vom Pferd steigen / es an einen Baum binden / und sich hinter ihm halten / dardurch dann Cloride neue Hoffnung bekam / weil sie meinete / Filander wäre treu gegen ihr / und gedacht nicht daß das so angestellet sey.

Erstlich zwar sahen sich die zween Beutelschneider gar sauer an / und hatte das Ansehen als wann einer dem andern gar das Leben nehmen wolte: Aber der Streit währet nicht lang; Dann Filander stellete sich nur / als könne er sich nicht länger wieder den Clario währen: Endlich werffen sie diese Edel-Frau / nieder und binden sie an 4 Bäume / umb Unzucht mit ihr zu treiben.

Wie es nun der Cloride wehe thäte / nicht allein /daß sie sich auff des Filanders Wort verlassen / sondern daß sie sich solte schänden lassen; also thät ihr das noch viel weher / daß sie den / der mit solcher Unsinnigkeit Gelegenheit sie zu tödten suchete / nicht erkennen kunte. Aber da er seine Larven abgezogen /und sie ihn erkante / wurde sie darüber noch mehr bestürtzet; Dann sie sahe / daß des Clario vorige Liebe sich in Rach berkehret hatte. Bat derhalbē / daß sie möchte bey Leben und Ehren erhalten werden / und sagte: Ist es euch vielleicht umbs Geld zuthun? So gebe ichs euch hiermit so bald. Clario / der ihm diese Worte wenig ließ zu Hertzen gehen / antwortete: Weil du hiebe vor meinem Willen nicht hast genügen thun wollen / so muß es jetzo mit gewalt geschehen / auff diese Wort binden sie die Cloride an Händen und Füssen / thun ihr das Wischtuch in den Mund / damit sie nicht schreyen könne / und schicken sich / sie zu nohtzüchtigen. Dann Clario und Filander waren gar zu verhitzet auff dies Wildpret.[212]

Der Laqueye aber / welcher die Flucht genommen stund am Eingang des Waldes: Und als er drey Männer ersiehet / schreyet er denselbigen zu / sie solten ihm zu Hülff kommen: Als er nun seinen Herrn unvermuhtlich ersiehet / redet er ihn also an: Es seynd 2 Räuber über ihr / und wollen sie hinrichten. Hierauf ritten sie sporenstreich den Wald hinein / und kommen an den Orth. Und als Madicourt sein Eheweib /welcher die Haar den Kopff herab hingen / wie auch die Räuber so das Geld / daß sie der Cloride abgenommen / zehlten / ersiehet; ergrimmet er / und dieweil er sich wegen solcher ihm zu gefügten Schmach rächen wil / verfolget er Clario mit seinen Mitgesellen.

Cloride / welche über solche unversehene Hülf so bestürtzet / als erfreuet wurde / als sie ihres Junckern /wie auch der andern / so sie wieder auffgebunden /ansichtig wird / spricht sie: O der glückseeligen Stunde! Wann ihr nicht jetzo kommen wäret / hätten mich diese Räuber ermordet.

Die Wort der Cloride bewogen Madincourt so sehr / daß er Clario und seinem Gesellen also hart nach setzt / daß sie so bald auf der Wahlstatt das abgenommene Geld wieder geben müssen. Cloride fraget unterdessen ihrem Chemann / wie erledig worden.

Ich kan wol sagen / antwortete Madincourt / daß ich gar glücklich herauskommen bin: Dann umb den Mittag / da alle Gefangenen wieder in ihre Löcher sich machen / ließ ich mir den Bart abscheren / nahme einen andern Mantel / ein schändliches Kleid / einen garstigen Hut / und eine Fläsche in die Hand / als wäre ich außgeschickt / Wein zu holen / und bin also darvon kommen / daß es auch der Thorhüter keiner gewar worden / und zu allem Glück habe ich diese Herren angetroffen / welche unsern[213] Weg ziehen: Endlich hab ich auf dem Wege eurer Laqueyen ersehē /der hat mir und den beyden Herren umb Hülf zugeschryen / und an diesen Orth zu euch geführet. Hierauff wendet er sich zu Clario / und seinem Gesellen /prügelt sie / und führete sie gefangen zum Galgen: Würde aber / ich weiß nicht / durch was für hin Glück / aus dieser Gefahr wieder erlöset.

Dann als sie aus dem Wald gehen / ersiehet Madincourt 5 oder 6 Persohnen / wolgerüstet / geschwind zu ihm reiten: So bald fallen Mandincourt die Gedancken ein / es werde der oberste Blutrichter erfahren haben /daß er außgebrochen sey / und werde diese Reisige ihm nachgeschickt haben; Wender hierauff umb / läßt die 2 Gefangene fahren / setzet sein Weib hinter sich auf das Pferd / und gibt dem die Speren.

Als diese sehen / daß Madincourt die Flucht gibt /theilen sie sich in zween Hauffen / und setzen ihm starck nach / also daß / da sie noch auf ein 50 Schritt von einander seynd / Madincourt sein Weib muß vom Pferd auf die Erden nieder setzen / damit er desto besser entgehen möge / aber es war umbsonst: Dann er hatte mit schrecklichen Reutern zu thun / welche ihm so bald im Nahmen des Königs befohlen / er solte ihnen nachfolgen / und das Gewehr von sich geben. Madincourt erschrickt / über diese traurige Zeitung /und wil ihnen all seine 500 Kronen geben / damit er desto ehe möchte ledig werden: Aber sie wollen nicht / sie wüsten dann zuvor / warumb er solche Gefangene mit sich führe / und wer ihm solche Gewalt gegeben hätte / die Leut also gefangen zu nehmen.

Madincourt wuste nicht / was er antworten solte /dem Clario und Filander war auch nicht heimlich bey der Sache / dann zween aus den Reisigen waren bey Clario und Filander blieben / sie zu verwahren / unterdessen[214] / daß die andern viere dem Madincourt und seinen Gesellen nachfolgeten.

Endlich aber / führete der Capitain dieser Reisigen Madincourt in den Wald / ließ ihn biß auf das Hembd ausziehen / nahme seinem Weib alles / was sie hätte /und sich in ihren Krahin schickte: War aber noch froh / daß er mit dem Leben / solte darvon kommen: Und als er an den Ort kame / da Clario und Filander waren / thäten diese dem Capitain einen Fußfall / umb die vorige Freyheit wieder zu erlangen.

Der Capitain dieser Reisigen oder vielmehr Mörder befiehlet / man soll sie ledig machen / und reitet zurück zu Madincourt / und desselben Weibe / welche allein sitzen / und ihr Unglück beweinen; Und / stösset beyden den Degen durch den Leib / daß sie so bald todt dahin fallen / aber der Mörder welcher unter dem Schein ein Schützen solche schreckliche That an Madincourt begangen / ist der Carfour gewesen. Viertzehen Tage zuvor / ehe Clario dieses beginge /hat er ihm sechs Röck / wie des obersten Blutrichters Diener / pflegen zu tragen / machen lassen / dieselbigen ließ er seine Mitgesellen aulegen! zog durch alle Häuser der Bauern / unter dem Schein / als wann er einen Ubelthäter suchete / und stahl des Nachts / was er des Tages nicht hätte mitnehmen dürffen: Also daß das Glück dem Clario sonderlich wol wolte / daß Confour eben an den Orth kam / da er seiner am meisten bedürffte / und Carfour machte es für seine Mühe und Arbeit nach dem alten Sprichwort: Der die Wahl hat / kan allezeit das Beste daraus lesen: Dann von den 500 Cronen nahme er nicht mehr als 400 / und ließ Clario und Filander die übrige 100 Cronen /zogen also freudig gen Pariß. Doch weil Carfour so ungleich die Beute mit ihnen abgetheilet / nahme ihm Clario für / er wolte solches rächen / und solte[215] er auch darüber sein Leben einbüssen. Derhalben zeucht er in Champagne / da Carfour sich aufhielte / und machte in kurtzer Zeit so viel Kundschafft mit dem Carfour /daß derselbe ihn für seinen besten Gesellen hielte /führete ihn mit auff die Beute / entdecket ihm seine Anschläge / und erzeiget ihm alle Freundschafft. Aber Clario siehet unterdessen alles auß / wo Carfour sein Geld hinthäte.

Hierauf bricht Clario dem Carfour eine Lade auff /und nimbt ihm hundert Pistolen / welche Carfour den Abend zuvor in des Clario Gegenwarth hingeschlossen hatte / und machet sich darvon / aber Carfour schmeckete den Braten / als der viel verschlagener als Clario war / reitet ihme nach / erjagt ihn / und führet ihn zu einem Wald / bindet ihn an einen Baum / und wil seine Gesellen holen / daß sie auch an des Clario Exempel lernen / daß sich keiner an seinem Lehrmeister reiben soll. Als aber diese kommen / und wollen den Clario / welchen Carfour schon übel zerschlagen /vollends fertig machen und todt schlagen / kommen ein hauffen Reuter von Dision / und wollen Carfouri fangen.

Als Carfour siehet / daß ihm diese Reuter zu nahe auff den Halß kommen / gibt er seinem Pferd die Sporen so hart / daß er ihnen aus dem Gesicht kombt /zween aber von seiner Gesellschafft / welche wegen ihrer abgerittenen Pferde ihm nicht folgen kunten /musten zum Pfand bleiben / und zeigeten an den Orth / da Clario angebunden war / auch ihren Vorschlag /daß sie Clario todt zugeschlagen vorgenommen hatten / wann sie nicht darzu kommen wehren. Als nun dieses die Reuter höreten / kehreten sie umb / ritten in den Wald / funden ihn an den Baum angebunden /und wurde / wiewol er gantz blutig von Carfour geschlagen war / von den Reutern hinweg genommen /setzetē ihn sampt seinen zween andern[216] Gesellen hinter sich auf die Pferde / und führeten sie in die Stadt Dision / da dann nach außgestandener Folter / und darauf erfolgeten Bekäntnüß sie zum Rad verdammet wurden.

Quelle:
Schau-Platz der Betrieger: Entworffen in vielen List- und Lustigen Welt-Händeln [...]. Hamburg, Frankfurt am Main, 1687, S. 208-217.
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