Die Geschichte der Frau Bois-Laurier

[102] Du siehst in mir, liebe Therese, ein eigentümliches Wesen. Ich bin weder Mann noch Weib, bin weder Mädchen noch Witwe noch Ehefrau. Ich bin eine gewerbsmäßige Buhlerin gewesen und bin noch Jungfrau. Nach diesen einleitenden Worten wirst du mich ohne Zweifel für verrückt halten; aber nur ein bißchen Geduld bitte – du wirst sofort des Rätsels Lösung hören. Die launenhafte Natur hat bei mir den Weg der Wonnen, die aus einer Jungfrau eine Frau machen, durch unüberwindliche Hindernisse versperrt: ein häutiges Gebilde verschließt den Zugang so genau, daß selbst der schlankste Pfeil, den jemals Amor in seinem Köcher hatte, das Ziel nicht hat erreichen können. Und was dich noch mehr überraschen wird, man hat mich niemals überreden können, mich einer Operation zu unterziehen, die mich geeignet gemacht hätte, die Freuden der Liebe zu gewähren und zu genießen, obgleich man, um meinen Widerstand zu überwinden, mir fortwährend unzählige Mädchen zugeführt hat, die sich unter gleichen Umständen dazu herbeigelassen hatten.

Ich war seit meiner zartesten Kindheit zum Beruf einer Buhlerin bestimmt. Der körperliche Fehler, der allem Anschein nach dazu angetan war, mir in diesem schandbaren Gewerbe die Aussicht auf Erfolg zu nehmen, hat im Gegenteil am meisten zu meinem Glück beigetragen. Wenn ich dir gesagt habe, meine Abenteuer würden dich über die Launen der Männer belehren, so wollte ich damit von den verschiedenen Stellungen sprechen, deren sie in ihrer Wollust sozusagen eine unendliche Menge[102] erfunden haben, um die Vereinigung mit dem Weibe zu vollziehen. Alle diese verschiedenen verliebten Stellungen sind von dem berühmten Pietro Aretino, der im sechzehnten Jahrhundert lebte, so eingehend behandelt worden, daß darüber heutzutage nichts mehr zu sagen ist. Es handelt sich also bei dem, worüber ich dich belehren will, nur um Ausartungen der Phantasie, um jene seltsamen Gefälligkeiten, die manche Männer von uns verlangen und die ihnen einen vollkommenen Genuß ersetzen, sei es, weil sie eine Vorliebe dafür haben, sei es infolge einer mangelhaften Körperbildung. Ich komme jetzt zur Sache:

Ich habe weder meinen Vater noch meine Mutter je gekannt. Eine Frau namens Lefort, die in Paris bürgerlich gut lebte und mich wie ihre Tochter gut aufgezogen hatte, nahm mich, als ich fünfzehn Jahre alt geworden war, eines Tages geheimnisvoll beiseite und sagte mir folgendes:

Du bist nicht meine Tochter; es ist Zeit, daß ich dich über deine Verhältnisse aufkläre. Als sechsjähriges Kind hattest du dich in den Straßen verlaufen; ich fand dich, nahm dich in mein Haus auf und habe dich aus Barmherzigkeit bis zu diesem Tage gekleidet und genährt. Wer deine Eltern sind, habe ich trotz aller Bemühungen nicht entdecken können.

Du hast wohl bemerkt, daß ich nicht viel bin, obgleich ich nichts versäumt habe, um dir eine gute Erziehung geben zu lassen. Jetzt ist es an dir, selber das Werkzeug zu deinem Glück zu sein. Um dieses zu erreichen, will ich dir folgendes vorschlagen: Du bist gut gewachsen, hübsch und reicher entwickelt als Mädchen deines Alters zu sein pflegen. Der Herr Präsident von * * *, mein Gönner und Nachbar, ist in dich verliebt; er hat sich entschlossen,[103] dich auf anständige Weise zu unterhalten, wenn du deinerseits alle Gefälligkeiten für ihn tun willst, die er von dir verlangen wird. Was soll ich ihm also in deinem Namen sagen, Manon? Ich darf dir nicht verschweigen, daß du dich entschließen mußt, noch heutigen Tages mein Haus zu verlassen, wenn du nicht ohne Einschränkungen die Unterbreitungen annimmst, die dir zu machen er mich beauftragt hat; denn ich bin nicht imstande, dich noch länger zu nähren und zu kleiden.

Diese niederschmetternde Eröffnung und besonders ihr Schluß erfüllte mich mit eisigem Schrecken. Ich brach in Tränen aus, aber es gab kein Erbarmen; ich mußte mich entscheiden. Nachdem ich noch einige Aufklärungen erhalten hatte, versprach ich alles zu tun, was man von mir verlangte, worauf Frau Lefort mir versicherte, sie werde stets ihre Liebe und Sorge für mich bewahren, und ich dürfe sie auch in Zukunft mit dem süßen Namen Mutter nennen.

Am nächsten Morgen gab sie mir ausführliche Unterweisungen über die Pflichten des Berufes, dem ich mich zuwenden sollte, und im besonderen über mein Verhalten gegenüber dem Herrn Präsidenten. Hierauf mußte ich mich ganz nackt ausziehen; sie wusch mich von oben bis unten, kämmte und frisierte mich und zog mir Kleider an, die viel hübscher und sauberer waren als die, die ich für gewöhnlich trug.

Um vier Uhr nachmittags erschienen wir vor dem Herrn Präsidenten. Der war ein großer dürrer Mann, dessen gelbes, runzeliges Gesicht in einer sehr langen und sehr breiten viereckigen Perücke verschwand. Diese achtenswerte Persönlichkeit ließ uns Platz nehmen und sagte in ernstem Tone zu meiner Mutter: Nun, da haben wir also das bewußtePersönchen? Sie ist recht nett; ich hatte Ihnen ja immer gesagt, daß sie Anlagen hätte, hübsch und stattlich zu werden. Bis jetzt ist das Geld, das sie gekostet hat, nicht schlecht angewandt. Aber sind Sie auch sicher, daß sie noch ihre Jungfernschaft hat? Wir wollen doch mal nachsehen, Frau Lefort.

Sofort ließ meine Mutter mich rücklings auf den Rand eines Bettes legen, hob meine Röcke und mein Hemd auf und wollte meine Schenkel auseinanderspreizen, als der Herr Präsident barsch zu ihr sagte: Ei was! Die Weiber haben immer die Manie, das Vorderteil zeigen zu wollen. Nein, lassen wir sie sich herumdrehen!

Oh, gnädiger Herr, ich bitte Sie um Verzeihung! rief meine Mutter. Ich glaubte, Sie wollten sehen, wie sie ... Hoppla, steh auf Manon! Setze ein Knie auf diesen Stuhl und beuge den Oberkörper so weit nach vorne, wie du kannst!

Wie ein Opfer tat ich mit niedergeschlagenen Augen alles, was man mir befahl. Meine würdige Mutter hob mir die Kleider bis zu den Hüften auf, der Herr Präsident trat heran, und ich fühlte, wie sie die Lippen meiner ... auseinanderhielt. Der gnädige Herr steckte den Finger hinein, versuchte jedoch vergeblich einzudringen. Dann sagte er zu meiner Mutter: Sehr schon, ich bin zufrieden, ich sehe, daß sie ganz gewiß Jungfer ist. Sie soll jetzt unbeweglich in derselben Stellung bleiben; unterdessen geben Sie ihr mit der Hand einige leichte Schläge auf die Hinterbacken. Dieser Befehl wurde ausgeführt, dann folgte tiefes Schweigen. Meine Mutter hielt mit der linken Hand die hochgehobenen Röcke und das Hemd fest, während sie mich mit der Rechten sanft auf den Hintern schlug. Ich war neugierig, was denn eigentlich der Präsident[106] tat, und drehte ein kleines bißchen den Kopf zur Seite; er kniete zwei Schritte von meinem Hintern entfernt auf dem Fußboden und hielt ein kleines Fernrohr auf mein Hinterteil gerichtet; mit der andern Hand schüttelte er zwischen seinen Beinen etwas Schwarzes, Schlaffes, das er trotz aller Bemühungen nicht hochbringen konnte.

Ich weiß nicht, ob er sein Geschäft zustande brachte oder nicht; endlich aber, nachdem ich eine Viertelstunde in dieser Stellung verbracht hatte, die ich gleich noch aushalten konnte, stand der gnädige Herr auf und schleppte sich auf seinen schwindsüchtigen alten Beinen wackelnd zu seinem Lehnstuhl. Er gab meiner Mutter eine Börse und sagte ihr, sie würde darin die versprochenen hundert Louisdor finden. Nachdem er mich mit einem Kuß auf die Wange beehrt, sagte er mir, er würde dafür sorgen, daß es mir an nichts fehle, vorausgesetzt, daß ich artig wäre, und er würde mir Bescheid geben, sobald er mich brauche.

Als meine Mutter und ich wieder zu Hause waren, dachte ich ernstlich über alles nach, was ich in den letzten vierundzwanzig Stunden gesehen und gehört hatte; meine Gedanken glichen denen, die du nach Eradices Geißelung durch den Pater Dirrag hattest. Ich erinnerte mich nun alles dessen, was seit meiner Kindheit im Hause der Frau Lefort gesagt und getan worden war. Während ich noch damit beschäftigt war, aus meinen Gedanken einen vernünftigen Entschluß zu ziehen, trat meine Mutter ein und machte meinen Träumereien ein Ende.

Ich habe dir nichts mehr zu verbergen, meine liebe Manon, sagte sie, indem sie mich umarmte, denn du bist jetzt meine Verbündete in der Ausübung eines Gewerbes, das ich mit Auszeichnung[107] seit mehr als zwanzig Jahren betreibe. Höre also aufmerksam an, was ich dir noch zu sagen habe; befolge gelehrig meine Ratschläge und schaffe dir dadurch Ersatz für das, was der Präsident dir antut. Auf seinen Befehl habe ich vor acht Jahren dich in mein Haus geführt. Er hat mir seit jener Zeit eine sehr bescheidene Pension gezahlt, die ich ganz und gar auf deine Erziehung verwandt habe, ja, ich habe sogar noch aus Eigenem dazugelegt. Er hat mir versprochen, er würde jeder von uns hundert Louis geben, sobald dein Alter ihm gestatte, dir deine Jungfernschaft zu nehmen; aber wenn der Wüstling seine Rechnung ohne den Wirt gemacht hat, wenn sein verrostetes und verrunzeltes abgebrauchtes Ding ihm nicht mehr erlaubt, so etwas fertigzubringen – ist das unsere Schuld? Er hat mir allerdings nur die hundert Louis gegeben, die auf meinen Teil kommen sollten. Aber beunruhige dich deswegen nicht, liebe Manon, ich werde dich bei anderen viel mehr verdienen lassen. Du bist jung, hübsch und nicht bekannt. Ich werde, um dir eine Freude zu machen, das ganze Geld darauf verwenden, dir schöne Kleider zu kaufen; und wenn du dich von mir willst leiten lassen, so werde ich dich allein soviel verdienen lassen, als wie früher zehn oder zwölf Fräuleins, denen ich als Freundin behilflich war.

Sie hielt mir noch eine Menge Reden dieser Art, aus denen mir klar wurde, daß meine gute Mama vor allen Dingen die hundert Louis, die der Präsident gegeben hatte, sich selber aneignete. Hierauf schlössen wir einen Vertrag, wonach sie diese Summe mir leihen sollte; der Ertrag meiner ersten Arbeiten sollte dazu dienen, dieses Darlehen zurückzuzahlen; hierauf wollten wir die Erträgnisse unseres Kompagniegeschäftes gewissenhaft teilen.[108]

Die Lefort besaß in Paris eine unerschöpfliche Menge von guten Bekanntschaften. In kaum sechs Wochen wurde ich mehr als zwanzig Freunden von ihr vorgestellt; einem nach dem andern mißlang der Versuch, die Erstlinge meiner Jungfernschaft zu rauben. Da Frau Lefort zum Glück eine sehr ordnungsliebende Frau war, so ließ sie sich vorsichtigerweise das Vergnügen dieser aussichtslosen Arbeit vorausbezahlen. Eines Tages glaubte ich wirklich, ein dicker Doktor der Sorbonne, der durchaus etwas für seine aufgewandten zehn Louis haben wollte, würde bei der Arbeit, mich zu entjungfern, krepieren.

Diesen zwanzig Athleten folgten mehr als fünfhundert andere im Laufe von fünf Jahren. Geistliche, Offiziere, Beamte und Finanzleute ließen mich abwechselnd die verschiedensten und seltsamsten Stellungen einnehmen – vergebliche Mühe! Das Opfer wurde am Eingang des Tempels vollzogen, oder die Spitze des Messers bog sich um, so daß das Opfer unversehrt blieb. Endlich machte die Beständigkeit meiner Jungfernschaft doch gar zuviel Aufsehen und kam auch zu den Ohren der Polizei; diese beschloß, dem Fortgang der Versuche Einhalt zu tun. Ich erhielt rechzeitig Nachricht davon. Die Lefort und ich waren der Meinung, daß die Vorsicht erfordere, eine kleine Entfernung von dreißig Meilen zwischen Paris und uns zu legen.

Nach drei Monaten hatte die Hitze der Behörde sich gelegt. Ein Beamter derselben Polizei, Gevatter und Freund der Frau Lefort, übernahm es für einen Betrag von zwölf Louis, den wir ihm zahlten, die Gemüter zu beruhigen. Wir kehrten mit neuen Projekten nach Paris zurück.

Meine Mutter, die anfangs mich lange bedrängt hatte, die Operation mit dem Bistouri an mir[110] vollziehen zu lassen, war von dieser Ansicht vollständig abgekommen; sie sah bald in meiner Mißbildung einen wahren Schatz, der ein großes Einkommen brachte, ohne der geringsten Pflege zu bedürfen; da waren keine »Gewächse«, keine Kinder, keine »geistlichen Schnupfen« zu besorgen. Ich selber hatte kein Vergnügen dabei, wollte ich mir welches verschaffen, so hielt ich mich notgedrungen an diejenigen Mittel, mit denen auch du, liebe Therese, vernünftigerweise dich begnügst.

Wir hatten also neue Pläne ausgeheckt und gingen in einem ganz neuen Stil vor. Sobald wir aus unserer freiwilligen Verbannung zurück waren, nahmen wir vor allen Dingen eine andere Wohnung und schlugen, ohne dem Präsidenten ein Wort davon zu sagen, unsere Behausung im Faubourg St. Germain auf.

Die erste Bekanntschaft, die ich dort machte, war die einer gewissen Baronin, die in ihrer Jugend zusammen mit ihrer Schwester, einer Gräfin, erfolgreich dem Vergnügen junger Lebemänner gedient hatte und nunmehr dem Hauswesen eines reichen Amerikaners vorstand; sie weihte ihm die Überreste ihrer verblühten Reize, die er weit über ihren Wert bezahlte. Ein anderer Amerikaner, sein Freund, sah mich und verliebte sich in mich. Wir trafen ein Abkommen. Ich vertraute ihm meine Lage an, und mein Geständnis entzückte ihn, anstatt ihn abzustoßen. Die berühmte Petit hatte den armen Mann in den Händen gehabt; er fühlte, daß er in den meinigen keinen Rückfall zu besorgen hatte. Mein neuer Liebhaber von jenseits des Meeres hatte ein Gelübde getan, sich auf die Freuden der Handarbeit zu beschränken, aber er wandte bei der Ausführung einen ganz eigentümlichen Trick an. Sein Vergnügen bestand darin, daß ich mich bis[111] über den Nabel hinauf entblößt neben ihm auf ein Sofa setzte, während ich nur seinen Gebärvater an der Wurzel umspannt hielt und mit leichten Stößen schüttelte, mußte ich dulden, daß eine Kammerzofe, die er mir besorgt hatte, mir einige Haare von meinem Vlies abschnitt. Ohne diese sonderbare Vorbereitung hätte, glaube ich, die Kraft von zehn Armen nicht genügt, den Ast meines guten Freundes emporzurichten, geschweige denn ihm einen Tropfen Saft zu entlocken.

Ein solcher phantastischer Mann war auch der Freund Minettes, der dritten Schwester der Baronin. Diese hatte schöne Augen; sie war groß und ziemlich gut gewachsen, aber häßlich, schwärzlich, dürr, mürrisch; sie prunkte mit Geist und Gefühl, obwohl sie weder den einen noch das andere hatte. Die Schönheit ihrer Stimme hatte ihr nach und nach eine Menge Anbeter zugeführt. Der, den sie damals gerade hatte, war nur durch ihr Talent bezaubert worden: Nur die Klänge der melodischen Stimme dieses weiblichen Orpheus vermochten das Glied des Liebhabers aufzurichten und ihm die höchste Wonne zu bereiten.

Eines Tages hielten wir drei ein reiches, fröhliches Mahl; es wurde gesungen, auch über die Eigentümlichkeit meines ... gescherzt, und wir hatten alle möglichen Tollheiten geredet und getrieben. Wir wälzten uns auf einem großen Bett herum. Wir stellen unsere Reize zur Schau, und die meinigen wurden für köstlich anzusehen erklärt. Der Liebhaber kam in Feuer; er zog Minette an den Rand des Bettes, hob ihr die Röcke auf, steckte seinen ... hinein und bat sie zu singen. Die gelehrige Minette beginnt nach einem kleinen Vorspiel eine Melodie im Dreivierteltakt; der Liebhaber legt los, stößt und zieht zurück: seine Lippen scheinen denTakt anzugeben, während die Stöße seines Hintern das Tempo regulieren. Auf demselben Bette liegend, sehe und höre ich zu und lache dabei Tränen! Soweit ging alles gut; plötzlich aber fand die wollüstige Minette allzuviel Vergnügen an der Sache: sie sang falsch, kam aus dem Takt und sang einen halben Ton zu hoch.

Ah, verfluchtes Ding du! rief sofort unser Eiferer für gute Musik, du hast mir das Ohr zerrissen. Der falsche Ton ist mir durch Mark und Bein gegangen und, da sieh! rief er, indem er zurücktrat, sieh, was dein verfluchter halber Ton angerichtet hat.

Ach, der arme Teufel war vom Dur ins Moll geraten, der Taktstock war nur noch ein schlaffer Fetzen.

Meine Freundin war in Verzweiflung und machte die unglaublichsten Anstrengungen, ihren Helden ins Leben zurückzurufen; aber die zärtlichsten Küsse, die wollüstigsten Berührungen waren vergeblich an ihm verschwendet; sie konnten dem erschlafften Gliede nicht seine Spannkraft zurückgeben. Ach, lieber Freund, rief sie endlich, verlaß mich nicht! Nur meine Liebe zu dir und die Wollust hat meine Stimme vom rechten Wege abgebracht; du wirst mich doch nicht in solchem glücklichen Augenblick verlassen? Manon, meine liebe Manon, hilf mir doch! Zeig ihm dein Mäuschen! Das wird ihn wieder lebendig machen, wird mir selber das Leben retten, denn ich sterbe, wenn er's nicht zu Ende macht. Lege sie aufs Bett, lieber Bibi, sagte sie zu ihrem Liebsten, laß sie die wollüstige Stellung einnehmen, wie zuweilen meine Schwester, die Gräfin. Manons Freundschaft bürgt mir dafür, daß sie uns diesen Gefallen tun wird.

Während dieses ganzen eigentümlichen Auftritts hatte ich unaufhörlich gelacht, bis mir derAtem ausging. Und in der Tat – hat man jemals gesehen, daß einer singt, während er so was macht, und daß er mit solchem Ding den Takt dazu schlägt? Und kann man sich vorstellen, daß durch eine Note, die um einen halben Ton zu hoch gesungen ist, ein kräftiger Mann plötzlich zur Null wird? Ich begriff sehr wohl, daß die Schwester der Baronin gern auf alle Launen ihres Liebhabers einging – weniger aus Wollust, als um ihn durch ihre Gefälligkeiten, die sie sich teuer bezahlen ließ, in ihren Banden zu halten. Aber ich wußte bisher noch nicht, welche Rolle die Gräfin dabei spielte, deren Stelle zu vertreten man mich bat. Bald aber wurde ich darüber aufgeklärt. Ich hatte folgendes zu tun: Die beiden Liebenden legten mich auf den Bauch und schoben mir drei oder vier Kissen unter, so daß mein Hintern hoch in die Luft ragte. Hierauf streiften sie mir die Röcke bis über die Hüften empor, mein Gesicht lag am Kopfende des Bettes. Minette streckte sich auf dem Rücken aus, so daß ihr Kopf sich zwischen meinen Schenkeln befand und mein Vlies ihre Stirn gewissermaßen wie eine Perücke bedeckte. Bibi zog Minette die Röcke und das Hemd aus und legte sich auf sie, indem er sich auf seine Arme stützte. Bemerke, liebe Therese, daß Bibi in dieser Stellung unmittelbar vor seiner Nase die Aussicht auf das Antlitz seiner Geliebten, auf mein Vlies, meinen Popo usw. hatte. Diesmal machte er es ohne Musik; er küßte ohne Unterschied alles, was er vor sich hatte: Gesicht, Popo, Mund. Keines von diesen wurde bevorzugt, ihm war alles einerlei. Sein Pfeil, von Minettes Hand geleitet, fand bald wieder die frühere Elastizität und schlüpfte wieder hinein, wo er vorher gewesen war. Und nun ging es mächtig los: Der Liebhaber stieß, Minette fluchte, biß und bewegte mit unglaublicher Schnelligkeit ihren Hintern. Ich aber lachte bis zu Tränen, während ich kein Auge von dem wandte, was hinter meinem Rücken vorging. Nachdem sie peinlich lange gearbeitet hatten, hauchten endlich die beiden Liebenden ihre Seele aus und schwammen in einem Meer von Wonnen.

Einige Zeit darauf wurde ich mit einem Bischof bekannt gemacht, der eine höchst gefährliche Art hatte, bei der Vollziehung des Beischlafes so zu brüllen, daß er das beste Trommelfell bedrohte und den Ruf seiner Besucherinnen kompromittierte. Mag es nun zum Vergnügen geschehen sein oder war es ein Fehler seiner Organisation, genug – sobald Seine Gnaden dem Höhepunkt der Wollust sich nahe fühlten, fingen sie an zu brüllen und schrien: A-ih! A-ih! A-ih!, und zwar um so lauter, je größer die Wonne war, die er empfand. Man hätte die Stärke des Kitzels, den der dicke und breite Bischof verspürte, nach dem Kraftaufwand bemessen können, womit er sein A-ih! a-ih! a-ih! hervorstieß. In dem Augenblick, wo der gnädige Herr seinen Schuß abgab, wurde der Lärm so stark, daß man ihn auf tausend Schritte in der Runde gehört hätte, wenn nicht der Kammerdiener so vorsichtig gewesen wäre, Türen und Fenster der bischöflichen Wohnung mit Matratzen zu verstellen.

Ich würde niemals ein Ende finden, wollte ich dir alle die sonderbaren Geschmacksrichtungen und Eigentümlichkeiten schildern, die ich an Männern wahrgenommen habe, ganz abgesehen von den verschiedenen Stellungen beim Koitus, deren Einnahme sie von den Weibern verlangen.

Eines Tages wurde ich durch ein Hinterpförtchen zu einem hochberühmten und sehr reichen Manne geführt, dem seit fünfzig Jahren jeden Morgen ein Mädchen, das er noch nicht kannte, einen[118] ähnlichen Besuch abstattete. Er öffnete mir selbst die Tür seiner Wohnung. Mir war vorher gesagt worden, welche Etikette ich bei diesem ergrauten Wüstling zu beobachten hätte. Ich zog daher sofort Kleider und Hemd aus. Sobald ich nackt war, bot ich ihm, der mit ernster Miene in einem Lehnstuhl saß, meinen Popo zum Kuß.

Nun lauf aber schnell, Mädel! rief er, indem er mit der einen Hand sein Gemachte hielt, das er mit aller Kraft schüttelte; in der anderen hielt er ein Bündel Ruten, mit denen er meinen Hintern bedrohte. Ich fing an zu laufen; er verfolgte mich. So liefen wir fünf-oder sechsmal durchs Zimmer, während er wie ein Teufel fortwährend schrie: Lauf doch, du Spitzbübin, lauf doch! Endlich sank er befriedigt in seinen Sessel; ich zog mich wieder an, er gab mir zwei Louis und ich ging.

Ein anderer setzte mich, bis an den Gürtel nackt, auf den Rand eines Stuhles. In dieser Stellung mußte ich mich mit dem Kopfe eines Godemiché reiben, was ich aus Gefälligkeit, manchmal aber auch mit Vergnügen tat. Er saß in gleicher Haltung am andern Ende des Zimmers und arbeitete mit der Hand auf gleiche Weise, während er mit den Augen allen meinen Bewegungen folgte und ganz besonders darauf achtete, daß er nicht früher fertig wurde, als bis er an meinem Gesichtsausdruck sah, daß ich auf dem Gipfel der Wollust angelangt war.

Ein dritter – und zwar ein Arzt – gab kein Lebenszeichen mehr, wenn ich ihm nicht hundert Stockhiebe auf den Hintern gab, während eine Kameradin von mir mit entblößtem Busen vor ihm kniend, mit den Händen den Erektionsnerv des modernen Äskulap bearbeitete, bis endlich die Lebensgeister, die durch die Geißelung in Bewegung gebracht worden waren, sich in der unteren Region[119] sammelten und einen Ausweg fanden. Auf diese Weise setzten meine Genossin und ich durch verschiedene Manipulationen ihn instand, den Lebensbalsam zu vergießen. Der Doktor versicherte uns, auf diese Weise könne man eine abgenutzte Manneskraft wieder frisch machen, ja sogar einem Impotenten das Zeugungsvermögen geben, so daß eine bis dahin unfruchtbare Frau ein Kind bekommen könnte.

Ein vierter, ein wollüstiger Hofkavalier, der durch Ausschweifungen abgestumpft war, ließ mich nebst einer Freundin zu sich kommen. Wir fanden ihn in einem Kabinett, dessen vier Wände ganz und gar mit Spiegeln bedeckt waren, so daß man von einem mit rotem Samt überzogenen Ruhebett aus, das in der Mitte des Zimmers stand, alles sehen konnte. – Sie sind reizende, anbetungswürdige Damen, sagte der Kavalier sehr höflich. Sie werden indessen mir's nicht übelnehmen, wenn ich nicht die Ehre haben werde, Sie zu v ..., sondern, wenn es Ihnen recht ist, wird einer meiner Bedienten, ein hübscher und kräftiger Junge, die Ehre haben, Sie zu amüsieren. Ja, was wollen Sie, meine schönen Kinder, man muß seine Freunde mit allen ihren Fehlern zu lieben wissen, und ich habe nun mal den Fehler, den Genuß nur darin zu suchen, daß ich in meiner Phantasie mir den Genuß vorstelle, den vor meinen Augen andere haben. Außerdem ist das gewöhnliche V ... doch etwas zu Alltägliches. Es wäre ja geradezu erbärmlich, wenn Leute wie wir es einem plumpen, häßlichen Bauern nachmachten.

Nachdem er mit honigsüßer Stimme diese einleitenden Worte gesprochen hatte, ließ er seinen Bedienten hereinkommen. Dieser trug als Turnierkleid ein kurzes Säckchen aus fleischfarbigemAtlas. Meine Freundin wurde auf das Ruhebett gelegt, und der Diener schürzte ihr die Röcke auf; hierauf war er mir behilflich, mein Mieder und Hemd auszuziehen, so daß mein Oberkörper bis zum Gürtel herab nackt war. Dies alles wurde sorgfältig und bedächtig gemacht. Der Herr lag in seinem Lehnstuhl, sah zu und hielt dabei sein schlaffes Ding in der Hand. Der Bediente dagegen, der seine Hose bis zu den Knien heruntergelassen und sein Hemd emporgerollt hatte, ließ uns einen ganz prachtvollen Schwanz sehen. Er wartete, um zu beginnen, auf den Befehl seines Herrn, der ihm denn endlich auch winkte, daß er anfangen könne. Sofort kletterte der glückselige Bediente auf meine Freundin hinauf; er stieß ihr seine Waffe in den Leib und blieb dann unbeweglich. Seine Hinterbacken waren unbedeckt.

Machen Sie sich die Mühe, Fräulein, sagte unser Kavalier, und stellen Sie sich auf die andere Seite des Bettes. Krabbeln Sie bitte meinem Mann, der ein braver Lothringer ist, an seinen Riesenhoden, die ihm, wie Sie sehen, zwischen den Beinen hängen.

Nachdem ich alles nach seinen Befehlen gemacht hatte, sagte der Festordner seinem Lakaien, es könne losgehen. Sofort begann dieser mit einer wunderbaren. Beweglichkeit der Hinterbacken zu stoßen, meine Hand folgte ihren Bewegungen und verließ keinen Augenblick die beiden Riesenhoden. Der Herr sah in die Spiegel und verfolgte in ihnen die verschiedenartigen Bilder des Liebesspieles. Schließlich gelang es ihm, sein Instrument steif zu bekommen, und er begann nun es kräftig zu schütteln; er fühlte, daß der Augenblick der Wollust nahte und sagte zum Lakaien: Du kannst fertigmachen.[122]

Dieser verdoppelte seine Stöße, und endlich gerieten beide gleichzeitig in Ekstase und vergossen den göttlichen Saft.

Liebe Therese, fuhr die Bois-Laurier nach einiger Zeit fort, meine Erzählung erinnert mich an ein scherzhaftes Abenteuer, das ich fast am gleichen Tage mit drei jungen Kapuzinern hatte. Sie wird dir einen Begriff davon geben, mit welcher Sorgsamkeit die guten Väter ihr Keuschheitsgelübde halten.

Nachdem ich den Kavalier verlassen und meiner Freundin Lebewohl gesagt hatte, begegnete ich, gerade als ich um die Ecke bog, um in den dort auf mich wartenden Fiaker zu steigen, der Dupuis, einer Freundin meiner Mutter und würdigen Nebenbuhlerin derselben in ihrem Gewerbe, das sie jedoch in einem weniger lauten und lustigen Kreise ausübte.

Sie eilte auf mich zu und rief: Ach, liebste Mieze, welche Freude, dich zu treffen! Wie du weißt, habe ich die Ehre, fast alle unsere Pariser Mönche zu bedienen. Ich glaube, diese Hunde haben sich heute verabredet, mich in Wut zu bringen: sie sind alle läufig! Seit heute früh habe ich in verschiedenen Zimmern und Stadtvierteln nicht weniger als neun Mädels für sie ins Feld gestellt. Seit vier Uhr laufe ich herum und kann nicht eine zehnte finden, auf welche drei ehrwürdige Kapuziner in einem geschlossenen Fiaker vor meinem Hause warten. Mieze, höre, du mußt mir den Gefallen tun und mitkommen; es sind gute Teufel, und sie werden dir Spaß machen.

Vergebens sagte ich der Dupuis, sie wisse doch, daß ich kein Mönchsbraten sei, weil diese Herren mit Phantasie scherzen, überhaupt mit Handarbeit nicht zufrieden wären, sondern im GegenteilMädchen brauchten, bei denen die Türen sehr weit offen ständen.

Potzblitz noch mal! antwortete die Dupuis; das ist ja noch schöner, daß du dich um das Vergnügen solcher Spitzbuben kümmerst! Es genügt, daß ich ihnen ein Mädchen verschaffe. Laß sie selber sehen, was sie damit anfangen! Das ist ihre Sache. Sieh mal, hier hab' ich sechs Louis, die sie mir als Handgeld gegeben haben. Drei davon sind für dich; willst du mitkommen?

Ich ließ mich umstimmen, und zwar noch mehr aus Neugier als aus Gewinnsucht. Wir stiegen in meinen Fiaker und fuhren nach dem Häuschen der Dupuis in der Nähe von Montmartre.

Gleich darauf traten unsere drei Kapuziner ein; sie waren an einen so leckeren Bissen, wie ich es allem Anschein nach war, nicht gewöhnt und stürzten wie drei hungrige Hunde auf mich los. Ich stand grade an einem Stuhl, auf den ich den einen Fuß gesetzt hatte, um mein Strumpfband festzumachen. Der eine, der einen roten Bart hatte und fürchterlich aus dem Munde roch, drückte mir einen Schmatz auf; dabei versuchte er noch dazu, mir die Zunge in den Mund zu stecken. Der zweite tappte mit seiner plumpen Faust an meine Brüste; der dritte hatte mir von hinten das Hemd hochgehoben, und ich fühlte sein Gesicht an meinem Popo, ganz dicht beim süßen Löchel.

Etwas Rauhes, wie Roßhaar, befand sich zwischen meinen Beinen und kitzelte mir die vordere Partie. Ich faßte mit der Hand danach, und was bekam ich zu fassen? Den Bart des Paters Hilarius! Als dieser sich festgehalten und am Bann gezupft fühlte, versetzte er mir, damit ich losließe, einen tüchtigen Biß in die eine Lende. Ich ließ sofort den Bart los und stieß einen gellenden Schrei aus.[126] Glücklicherweise erschreckte dieser die geilen Mönche und befreite mich für einen Augenblick aus ihren Klauen. Ich setzte mich auf ein Ruhebett, das ganz in der Nähe stand. Kaum aber hatte ich Zeit gehabt mich ein bißchen zu sammeln, so wurde ich von drei riesigen Lanzen bedroht. Da rief ich: Ach! Ehrwürdige Väter, einen Augenblick Geduld, bitte! Was wir vorhaben, muß doch in Ruhe und Ordnung vor sich gehen. Ich bin ja nicht hierhergekommen, um die Vestalin zu spielen, aber sagen Sie mir doch, mit wem von Ihnen dreien soll ich ...?

Mit mir! riefen sie alle drei auf einmal, ohne mich ausreden zu lassen.

Mit euch, ihr Milchbärte?! sagte der eine von ihnen mit näselnder Stimme. Ihr wagt es, euch vor euren Superior vorzudrängen, der früher Guardian von * * * und Fastenprediger von * * * war?! Wo bleibt denn da die Subordination?

Ach herrje! rief der eine von den beiden anderen im gleichen Ton, von Subordination redet man nicht bei der Dupuis! Hier ist Pater Anselme genausoviel wert wie Vater Ange.

Du lügst, versetzte der letztere, indem er dem ehrwürdigen Vater Anselme einen Faustschlag mitten ins Gesicht gab. Dieser, der durchaus kein Krüppel war, sprang auf Vater Ange los; sie packten sich, rollten auf den Boden und bearbeiteten sich mit Fäusten und Zähnen. Ihre Kutten waren über ihre Köpfe gestreift, so daß ihre erbärmlichen Glieder bloßlagen, die jetzt durchaus nicht mehr von Manneskraft strotzten, sondern schlaff waren wie Waschlappen. Die Dupuis eilte herbei, um sie auseinander zu bringen; dies gelang ihr aber erst, nachdem sie einen großen Eimer kalten Wassers[127] über die Schamteile der beiden Jünger des heiligen Franz ausgegossen hatte.

Während des Kampfes hatte Pater Hilarius gedacht, es sei besser, sich mit nebensächlichen Dingen zu amüsieren. Ich war, vor Lachen bewußt- und kraftlos, rücklings auf das Bett gesunken. So machte er sich daran, meine Reize zu erobern und selber die Austern zu essen, um welche die beiden anderen Feinschmecker, seine Kameraden, sich prügelten. Überrascht von dem Widerstand, hält er inne und betrachtet sich den Engpaß einmal in der Nähe. Er öffnet die Muschel ein wenig und findet, daß sie versperrt ist. Was tun? Von neuem sucht er einzudringen; aber aller Liebe Müh ist umsonst. Nach immer wiederholten Bemühungen spritzt er schließlich seinen Saft über die Auster, die er nicht verschlucken kann.

Der Wut der Mönche folgte plötzlich völlige Stille. Pater Hilarius bat um einen Augenblick Ruhe; er setzte die beiden Kämpfer von meiner abnormen Körperbildung in Kenntnis und erzählte ihnen von der unübersteigbaren Schranke, die den Zugang zum Orte der Wonne versperre. Die alte Dupuis bekam bittere Vorwürfe zu hören, gegen die sie sich lachend verteidigte. Als erfahrene Frau versuchte sie die Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken, indem sie eine ganze Ladung Burgunderflaschen hereinkommen ließ; diese waren denn auch bald leergeschlürft.

Unterdessen nahmen die Instrumente unserer Patres wieder ihre frühere Festigkeit an. Die Bacchusopfer wurden von Zeit zu Zeit unterbrochen, um dem Priap Opfer zu bringen. So unvollkommen diese auch waren, so schienen unsere Prügelhelden sich doch damit zufriedenzugeben, und bald dienten[128] meine Hinterbacken, bald meine Schenkel als Altar für ihre Opfergaben.

Nicht lange dauerte es, so bemächtigte eine ungeheure Heiterkeit sich unserer Geister. Wir schmückten unsere Gäste und legten ihnen Schönpflästerchen auf. Sie schmückten sich mit irgendeinem Stück meiner Trauerkleider, so daß ich nach einer kurzen Weile ganz nackt war und nur eine einfache Kapuzinerkutte übergeworfen hatte. In diesem Anzug fanden sie mich ganz reizend. Die Dupuis war halb betrunken und rief: Seid ihr nicht überglücklich, daß ihr ein hübsches Frätzchen sehen dürft, wie die süße Mieze es hat?

Nein, Potzblitz noch mal! versetzte Vater Ange in bacchischer Raserei; ich bin nicht hierhergekommen, um eine Fratze zu sehen; ich wollte 'ne V ... v ... Ich habe redlich bezahlt, und dieser Sch ..., den ich in meiner Hand halte, soll – hol mich der Henker! – nicht nach Hause gehen, bevor er gev ... hat, und wär's den Teufel selber. –

Was ich dir hier schildere, unterbrach die Bois-Laurier sich, ist originell, und du mußt gut aufpassen. Nur muß ich dich – vielleicht ein bißchen spät – darauf aufmerksam machen, daß ich die kräftigen Ausdrücke nicht mildern kann, ohne der Szene ihren ganzen Wert zu nehmen.

Da die Bois-Laurier ihre Erzählung nun einmal in so elegantem Stil begonnen hatte, so mußte ich sie sie auch auf gleiche Weise beendigen lassen. Ich lächelte, und sie fuhr in ihrem Bericht über das Abenteuer fort.

Wär's auch der Teufel! wiederholte die Dupuis, indem sie von ihrem Stuhl aufstand und die Worte in dem näselnden Tone des Kapuziners aussprach. Sieh her, du Hundsfott! rief sie, indem sie sich die Röcke bis zum Nabel hochhob; sieh diese ehrwürdige[129] V ...; sie ist so gut wie zwei andere. Ich bin ein guter Teufel; also v ... mich, wenn du es wagst, damit du was für dein Geld hast.

Zur gleichen Zeit packt sie den Vater Ange am Bart und zieht ihn über sich her, indem sie sich auf das Ruhebett sinken läßt. Der Pater läßt sich durch den Enthusiasmus der Proserpina keineswegs aus der Fassung bringen. Er macht sich gefechtsbereit, und einen Augenblick darauf durchbohrt er sie mit seiner Lanze. Kaum hatte die sechzigjährige Dupuis einige Stöße vom Pater erhalten, als dieses köstliche Vergnügen, das seit fünfundzwanzig Jahren kein Sterblicher ihr zu bereiten sich erkühnt hatte, sie ganz außer sich brachte. Gar bald sprach sie in einem anderen Ton. Ach, Papachen, rief sie, indem sie sich wie eine Rasende hin und her warf, mein liebes Papachen, v ... mich doch, mach mir recht viel Spaß; ich bin ja erst fünfzehn Jahre alt; fühlst du, wie gut ich's mache! Drauf los, mein kleiner Cherubin! Du gibst mir das Leben wieder; du tust ein höchst verdienstvolles Werk.

In den Pausen zwischen diesen zärtlichen Ausrufen küßte die Dupuis ihren Kämpen, kniff ihn und biß ihn mit den beiden einzigen Zahnstummeln, die sie noch im Munde hatte.

Der Vater seinerseits, der übervoll von Wein war, zappelte wie ein Hampelmann. Wir bemerkten bald, daß Vater Ange an Boden verlor und daß seine Bewegungen nicht mehr ganz regelmäßig abgemessen waren.

Ach, du Hundsfott! rief plötzlich die sachverständige Dupuis, ich glaube, du stößt vorbei! Du Hundsfott, wenn du mir solchen Schimpf antätest ...

In demselben Augenblick drehte sich dem Pater infolge der Anstrengung der Magen um. Die Überschwemmung[130] ergoß sich über das Gesicht der unglücklichen Dupuis, als sie gerade zu einem ihrer Liebesausrufe den Mund weit geöffnet hatte. Als die Alte sich von der stinkenden Flut überströmt fühlte, kehrte sich auch ihr das Herz im Leibe um, und sie zahlte dem Mönch in gleicher Münze heim.

Niemals habe ich etwas so Ekelhaftes und zugleich Lächerliches gesehen. Der Mönch fiel zusammen und fiel auf die Dupuis. Diese machte die größten Anstrengungen, um ihn auf die Seite zu wälzen, was ihr denn auch schließlich gelang.

Die beiden schwammen in Unrat, ihre Gesichter waren nicht zu erkennen. Bei der Dupuis brach die Wut los, und sie fiel mit den Fäusten über den Vater Ange her. Die beiden Mönche und ich mußten so unbändig lachen, daß wir nicht die Kraft besaßen, ihnen zu Hilfe zu kommen. Endlich eilten wir herbei und trennten die Kämpfenden. Vater Ange schlief ein, die Dupuis reinigte sich. Als es dunkel wurde, gingen wir alle fort und nach Hause. –

Nach dieser Erzählung, über die wir recht herzlich lachten, fuhr die Bois-Laurier folgendermaßen fort:

Ich will nicht von jenen Ungeheuern sprechen, die nur an widernatürlichen Freuden Genuß haben, einerlei, ob sie dabei handelnd oder leidend mitwirken. Italien bringt heutzutage nicht so viele derartige Menschen hervor wie Frankreich. Bekannt ist ja die Geschichte, wie ein von diesem Laster befallener, übrigens sehr liebenswürdiger und reicher Kavalier in seiner Hochzeitsnacht bei einer reizenden Frau nur dadurch fertig werden konnte, daß er seinen Lakai zu Hilfe rief. Er befahl ihm, mitten in der Verrichtung ihm von hinten dieselbe Einspritzung zu verabfolgen, die er seiner Frau von vorne machte.[131]

Die Herren Päderasten machen sich ja allerdings über unsere üblen Nachreden lustig und verteidigen lebhaft ihren Geschmack, indem sie behaupten, daß ihre Gegner auch nicht nach anderen Grundsätzen handeln als sie selber. Diese Ketzer sagen nämlich: Wir alle suchen den Genuß auf dem Wege, auf den wir ihn zu finden glauben. Der Geschmack leitet unsere Gegner genauso wie uns. Nun werden sie uns doch zugeben, daß wir Menschen nicht freie Herren sind, diesen oder jenen Geschmack zu haben. Man wirft uns ein: Aber wenn ein Geschmack strafbar ist, wenn er gegen die Natur verstößt, dann muß man ihn zurückweisen. – Durchaus nicht! Warum soll man nicht seinem Geschmack folgen, wenn es sich nur um Genuß handelt? Strafbare Genüsse gibt es nicht. Übrigens ist es nicht richtig, daß die konträre Liebe widernatürlich sei; denn gerade die Natur gibt uns ja den Hang zu jenem Genuß. – Aber auf diese Weise kann man sein Geschlecht nicht fortpflanzen, wirft man uns wieder ein. Welch kläglicher Einwand! Welcher Mensch, habe er nun diesen oder jenen Geschmack, gibt sich wohl dem Liebesgenuß hin, um ein Kind zu zeugen?!

Kurz und gut, fuhr die Bois-Laurier fort, die Herren Päderasten führen tausend gute Gründe an, um den Glauben zu erwecken, daß sie weder zu beklagen noch zu tadeln seien. Wie dem aber auch sei, ich verabscheue sie. Ich muß dir doch einen recht komischen Streich erzählen, den ich ein einziges Mal in meinem Leben einem von diesen abscheulichen Feinden unseres Geschlechtes gespielt habe.

Ich war benachrichtigt worden, daß er mich besuchen würde, und obgleich ich schon von Natur ganz gewaltige Winde lasse, hatte ich mir absiehtlichden Bauch voll von Kohlrüben geschlagen, um ihn meinem Plan gemäß empfangen zu können. Ich duldete den Kerl überhaupt nur aus Gefälligkeit gegen meine Mutter. Jedesmal, wenn er in unsere Wohnung kam, beschäftigte er sich zwei Stunden damit, meine Hinterbacken zu untersuchen, sie zu öffnen und wieder zu schließen, den Finger ins Loch zu stecken, in das er gar zu gern etwas anderes gesteckt hätte, wenn ich ihm nicht von vornherein kurz und bündig meine Meinung gesagt hätte. Mit einem Wort: Ich verabscheute ihn.

Um neun Uhr abends kam er an; ich mußte mich am Rande des Bettes platt auf den Bauch legen. Hierauf hob er mir Röcke und Hemd hoch und bewaffnete sich nach seiner löblichen Gewohnheit mit einer Kerze, um den Gegenstand seiner Verehrung genau betrachten zu können. Hierauf hatte ich nur gewartet. Er ließ sich auf das eine Knie nieder und kam mit seiner Nase und seinem Licht meinem Hintern nahe. In diesem Augenblick ließ ich mit aller Gewalt einen kräftigen Wind fahren, den ich mit großer Mühe seit drei Stunden zurückgehalten hatte. Er entwich mit einem Höllenlärm aus seinem Gefängnis und blies das Licht aus. Der Neugierige fuhr zurück, wobei er gewiß ein prachtvolles Gesicht geschnitten hat. Während die seinen Händen entglittene Kerze wieder angezündet wurde, benutzte ich die Gelegenheit und machte mich aus dem Staube. Laut lachend lief ich ins Nebenzimmer und schloß mich ein. Weder Bitten noch Drohungen brachten mich dazu, meinen Zufluchtsort zu verlassen, bis mein Angeforzter aus dem Hause war.

Ich mußte über dieses letzte Abenteuer so fürchterlich lachen, daß Frau Bois-Laurier nicht weitererzählen konnte. Zur Gesellschaft lachte sie[134] herzlich mit, und ich glaube, wir würden so bald nicht aufgehört haben, wenn nicht zwei ihr bekannte Herren sich hätten anmelden lassen. Sie sagte mir, diese Unterbrechung tue ihr sehr leid, da sie mir bis dahin nur die schlechte Seite ihrer Lebensgeschichte habe zeigen können, durch die ich wohl eine sehr schlechte Meinung von ihr bekommen habe. Sie hoffe aber, mir bald auch das Gute erzählen zu können, damit ich sähe, wie eifrig sie die erste Gelegenheit benutzt habe, um aus dem Lasterleben herauszukommen, in das die abscheuliche Lefort sie hineingebracht habe.

Ich muß allerdings der Bois-Laurier die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie während der ganzen Zeit meiner Bekanntschaft mit ihr in ihrem Lebenswandel sich nichts Unrechtes zuschulden kommen ließ, mit Ausnahme meines Abenteuers mit dem Herrn R.; doch hat sie stets ihre Beteiligung an jenem Streiche abgeleugnet. Fünf oder sechs Freunde bildeten ihren ganzen Verkehr; ich war das einzige weibliche Wesen, das sie sah, denn sie haßte die Weiber. Unsere Gespräche waren vor der Welt sehr anständig, aber im höchsten Grade ausgelassen, wenn wir unter vier Augen uns gegenseitig unsere Geständnisse machten. Die Männer, die sie bei sich sah, waren lauter gesetzte Leute. Es wurden Kartenspiele um geringen Einsatz gespielt, und nachher wurde fast jeden Abend bei ihr soupiert. Nur der Finanzmann B., ihr angeblicher Oheim, hatte das Vorrecht, unter vier Augen mit ihr zu verkehren.

Wie ich bereits sagte, waren uns zwei Herren angemeldet. Sie kamen; wir spielten eine Partie Quadrille und speisten dann in sehr heiterer Stimmung zusammen. Die Bois-Laurier war von reizender Laune; vielleicht fand sie es erwünscht, mich nicht[135] allein zu lassen, um über mein Erlebnis vom Vormittag nachzudenken – genug, sie nahm mich mit in ihr Bett. Ich mußte bei ihr schlafen, denn – mit den Wölfen muß man heulen; wir sagten und machten alle möglichen Dinge. –

Am Tage nach dieser ausgelassenen Nacht sprach ich zum erstenmal mit Ihnen, mein lieber Graf, glücklicher Tag! Ohne Sie, ohne Ihre Ratschläge, ohne die zärtliche Freundschaft und glückliche Sympathie, die uns von Anfang an verbanden, wäre ich besinnungslos in mein Unglück gerannt. Es war an einem Freitag; ich erinnere mich noch, Sie waren im Amphitheater der Oper, dicht unter der Loge, worin die Bois-Laurier und ich saßen.

Unsere Blicke begegneten sich zufällig, aber sie blieben wie gebannt aneinander haften. Einer Ihrer Freunde, der an demselben Abend bei uns zu Tisch sein sollte, kam in unsere Loge; kurz nachher redeten Sie ihn an. Man neckte mich mit meinen Moralbegriffen. Sie schienen neugierig zu sein, diese näher kennenzulernen, und Sie waren erfreut, als Ihnen in unserem Gespräch dies gelang. Die Übereinstimmung Ihrer Gefühle mit den meinigen erregte meine Aufmerksamkeit. Ich hörte und sah Sie mit einem Vergnügen, das mir bisher unbekannt gewesen war. Dieses Vergnügen war so stark, daß es mich belebte, mich geistreich machte und Gefühle in mir entwickelte, von denen ich bisher selber nichts gewußt hatte.

Dies ist die Wirkung der Herzenssympathie; es ist, wie wenn man mit den Organen des anderen dächte, der diese Sympathie erregt hat. In demselben Augenblick, wo ich zu der Bois-Laurier sagte, sie solle Sie einladen, mit uns zu soupieren, machten Sie denselben Vorschlag Ihrem Freunde. Wir[136] verabredeten uns: Als die Oper aus war, stiegen wir alle vier in Ihren Wagen und fuhren zu Ihrem kleinen Palais. Dort spielten wir eine Quadrille, wobei wir beide für die Fehler, die wir in unserer Zerstreutheit begingen, reichlich zu bezahlen hatten. Hierauf setzten wir alle uns zu Tisch und speisten zu Abend. Mit Bedauern trennte ich mich von Ihnen, aber ich fand einen angenehmen Trost darin, daß Sie mich um Erlaubnis baten, mich zuweilen besuchen zu dürfen, und daß Sie dies in einem Tone taten, der mich überzeugte, daß Sie wirklich die Absicht hatten, Ihr Wort zu halten.

Als wir allein waren, fragte die Bois-Laurier mich mit aller Neugier aus und suchte in scheinbar unabsichtlicher Weise herauszubekommen, was wir beide nach dem Essen unter vier Augen miteinander gesprochen hatten. Ich sagte ihr ganz einfach, Sie hätten dem Anschein nach gerne wissen wollen, was für eine Angelegenheit mich nach Paris geführt hätte und hier noch zurückhielte; ich sagte ihr, Ihr Benehmen hätte mir so viel Vertrauen eingeflößt, daß ich Ihnen ohne Zögern fast meine ganze Lebensgeschichte und meine augenblickliche Lage erzählt hätte. Ferner sagte ich ihr, meine Lage hätte Sie allem Anschein nach gerührt, und Sie hätten mir zu verstehen gegeben, daß Sie später mir gerne durch die Tat beweisen möchten, welche Gefühle ich Ihnen eingeflößt.

Du kennst die Männer nicht, erwiderte mir die Bois-Laurier; die meisten sind Verführer und Betrüger, die ein Mädchen seinem Unglück überlassen, nachdem sie seine Leichtgläubigkeit ausgenutzt haben. Ich will damit nicht sagen, daß ich dem Grafen persönlich solchen Charakter zutraue; im Gegenteil, er ist allem Anschein nach ein denkender und anständiger Mensch ohne Vorurteil.[137]

Nachdem die Bois-Laurier mir noch manche andere Lehren gegeben, um die verschiedenen Charaktere der Männer kennenzulernen, gingen wir zu Bett und trieben wieder alle möglichen Ausgelassenheiten.

Als wir am andern Morgen erwachten, sagte die Bois-Laurier zu mir: Gestern habe ich dir fast alles Elend meines Lebens geschildert; du hast die schlechte Seite desselben gesehen; habe die Geduld, mich noch weiter anzuhören, und du wirst auch die gute Seite kennenlernen.

Seit langer Zeit war mir das Herz schwer und ich seufzte über das unwürdige, erniedrigende Leben, das zu führen die Armut mich zwang und worin die Gewohnheit und die Ratschläge der Frau Lefort mich festhielten, die es verstanden hatte, eine Art von mütterlicher Autorität über mich auszuüben. Plötzlich wurde sie krank und starb. Da jeder mich für ihre Tochter hielt, so blieb ich freilich im Besitz der ganzen Erbschaft. Diese belief sich, teils in barem Gelde, teils an Möbeln, Silbergeschirr und Wäsche, auf einen Wert von sechsunddreißigtausend Franken. Ich behielt, was zu einer anständigen Einrichtung notwendig ist, wie du sie jetzt in meinem Hause siehst, und verkaufte alles Überflüssige. Im Laufe eines Monats brachte ich alle meine Angelegenheiten in Ordnung und erwarb mir eine Leibrente von dreitausendvierhundert Franken. Tausend Franken schenkte ich den Armen und reiste dann nach Dijon, um dort in der Zurückgezogenheit bis ans Ende meiner Tage ein ruhiges Leben zu führen.

Unterwegs jedoch wurde ich in Auxerre von den Pocken befallen, und mein Gesicht wurde dadurch so verändert, daß ich nicht mehr zu erkennen war. Dieser Umstand und die schlechte Pflege, die ich[138] während meiner Krankheit in der Provinz erhalten hatte, veranlaßten mich, meinen Entschluß zu ändern. Mich dünkte, wenn ich nach Paris zurückkehrte und mich von den Stadtgegenden fernhielte, wo ich während der beiden ersten Perioden meines Lebens gewohnt, so könnte ich ruhig in einem anderen Viertel wohnen, ohne von einem Menschen erkannt zu werden. Seit einem Jahre bin ich wieder hier. Herr B. ist der einzige, der meine Vergangenheit kennt; er ist damit einverstanden, daß ich mich für seine Nichte ausgebe, da ich für eine adelige Dame gelte. Du, Therese, bist die einzige Frau, der ich mich anvertraut habe, weil ich fest überzeugt bin, daß du mit deinen Grundsätzen außerstande sein wirst, das Vertrauen einer Freundin zu mißbrauchen, die du durch die Güte deines Charakters und die Rechtlichkeit deiner Gefühle dir gewonnen hast.

Quelle:
Die philosophische Therese. München 11980, S. 102-139.
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