Hermanns Siegeslied

Wodan, Donnerer sie sanken,

Die Eroberer,

Die Tyrannen, durch der schlanken

Deutschen Todesspeer.


Ha! wie hieben löwenmutig

Todeswunden wir!

Ächzend flohen sie und blutig,

Jauchzend folgten wir.


Und die Fesseln ferner Welten

Sind gerächt, und nie

Sehen wir an unsern Belten

Nie als Herren sie.


Wodan, Dank! Tuiskons Söhne

Sind noch deiner wert,

Sieg sind ihrer Schilde Töne,

Tod ihr Heldenschwert.


Um die schimmernden Altäre

Mit dem Eichenkranz

Tanzen wir zu deiner Ehre

Frei den Lanzentanz.


Adler mit den blutigen Schwingen,

Flögt ihr luft'gen Pfad,

Um zum Kapitol zu bringen,

Was der Deutsche tat.


Denn es schweigt der Felderrn Rufen,

Schweigt der kleinste Mann;

Keiner, der auf Rosseshufen

Dieser Schlacht entrann.
[11]

Wein' itzt alle deine Götter,

August, um dich her!

In der Nacht der Eichenblätter

Herrschet Wodan mehr.

Quelle:
Ernst Moritz Arndt: Werke. Teil 1: Gedichte, Berlin u.a. 1912, S. 11-12.
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