Vierter Auftritt.

[179] Ahasverus tritt ein.


AHASVERUS. So reisefertig junger Herr?

CARDENIO. Wer seid ihr alter Jude?

AHASVERUS. Ihr wißt ja schon daß ich ein Jude bin.[179]

CARDENIO. Ich habe nichts zu schachern.

AHASVERUS. Ich will nicht schachern, ich möcht euch helfen, ihr habt jetzt keinen Diener wie ich sehe.

CARDENIO. Doch nicht umsonst?

AHASVERUS. Ich brauch kein Geld; wollt ihr mir einen schönen Dank nur geben, so bin ich lang zufrieden.

CARDENIO. Sagt mir, warum ihr Juden nicht mehr sprecht wie Juden, ich trau euch jetzt viel weniger als sonst.

AHASVERUS. Doch will ich Ihnen im Vertrauen sagen, daß unsre Zeit gar bald verlaufen ist, die Zeit, wo der Messias kann erscheinen; nur wenig Jahre noch, dann müssen wir gesammt an euren Heiland glauben.

CARDENIO. Das wird ein Spaß sein; ihr habt ja Wunderdinge in dem alten Kopfe, hätt ich nur Lust und Farben, ich möchte euch als ewgen Juden malen, der seine Ewigkeit für einen christlichen Todtenschein verhandelte.

AHASVERUS. Durch Tod geht Auferstehung auch im Christenthume.

CARDENIO. Schwatzt mir nicht große philosophsche Worte vor, ich glaub ihr seid derselbe Thor den ich an jenem stürmischen Abend von mir wies, laßt euch mit dieser Warnung nur genügen. Philosophie ist mir so überflüssig als Manschetten.[180]

AHASVERUS. Das war das erstemal noch nicht, wo Sie mich hart von sich gestoßen.

CARDENIO. Hast du mich früher schon betrügen wollen? Hast du etwa nach kantischen Prinzipien ein Buch verfaßt, das ich hab rezensirt.

AHASVERUS. Mein junger Herr, das schmerzt, so ganz vergessen bin ich nun von Ihnen – als ich noch kleine Säbelchen und Helme, Trommeln und Trompeten von der Messe brachte, da hieß ich guter lieber Vater, da wurde ich gestreichelt.

CARDENIO. Bist du es, alter Ahasverus, nun kenn ich dich, verzeih den schlechten Dank, thu Kindern nie zu vieles Gute, an mir erlebst du wenig Freude.

AHASVERUS. Doch hörte ich im ganzen Ort, Sie lebten hier in großem Stolz und Freude.

CARDENIO. Die Leute reden noch von alter Zeit, mich ärgerts, wie den Feldherr, der die Siegesnachricht, die von ihm gelogen, auf seiner Flucht den Leuten widerlegen muß. Es ist noch keine Woche – jetzt scheint es mir ein lang vergangnes Leben, da ging mein Schiff mit vollen Segeln, bunten Wimpeln begrüßt von allen Ufern und sie all in kühner Fahrt verlassend.

AHASVERUS. Das nenn ich traurig, immer mein ich noch, es sei nur so ein Kummer, den sich die Seele in der Freuden Einerlei oft selber schafft, sich selber wieder zu versöhnen.[181]

CARDENIO. Das glaubt nur nicht, ich kenne auch die süße Schwärmerei, in der das Leben die Geliebte scheinet, die schon den Tod in ihrem Busen trägt, daß wir sie desto zärtlicher uns pflegen mögen, die Stunden aufmerksamer treulicher genießen, und alles ihr vertrauen, weil eine Ewigkeit aus unserm Arm sie reißen will.

AHASVERUS. Und von der Pflege plötzlich froh genesen, tritt uns das Leben jubelnd frisch entgegen, vertrau nur seiner innern Kraft, und ruf einmal aus tiefer Seele aus: was mich gequält, es war doch lauter nichts!

CARDENIO. Ja könnt ich rufen, könntest du Glück- auf mir sagen, doch in der Brust verhält sich alles Leiden. Ach wär ich stets so froh, so jung geblieben, wie damals wo ihr mich mit einem Säbelchen beglückt, wo ich von euch in Demuth Weisheit lernte, wo ich den Trotz mit wenig Schlägen büßte. Ihr Schläge des Geschicks, ihr reißet mich hernieder daß ich mich nimmer ganz erholen kann. Ach daß ich je die Stadt erblickt, wie sie aus reichem Kornfeld mit der Thürme Pracht mir freudig ahnend einst entgegenblickte! Es ward mir alles, wie sie mir verheißen; wer meine Wissenschaft nicht ehren mochte, der ehrte mich als tapfern Schläger, was nur die Einsamkeit nicht geben wollte, das gab Gesellschaft mir, in alle Menschen griff ich mit so frohem Muth hinein[182] als hätten sie für mich gesammelt, und schenkte allen dann verdoppelt wieder, so mehrte alles sich in innrer Thätigkeit. Wo ist das alles seit das Unglück mir die Seele füllt, auf einen Spiegel meiner selbst mit starrem Auge festgebannt bin ich geblendet, und vermag nicht wegzublicken.

AHASVERUS. Mein Sohn, oft täuscht man sich wenn man zurücke blickt, weil wir die Dinge nur vor ausgesehen, weil uns die Gegenwart nicht Zeit zum Zusehn ließ.

CARDENIO. Wie gerne möcht ich zweifeln, könnt ich nur. – Was ich gethan, es wäre besser nicht geschehen, und jedes andre was ich nicht erwählt, es wäre besser mir gewesen. Ach hätt ich doch fürs Vaterland mein Blut vergossen und läg mit tapfrer Schaar nackt aufgeschichtet in der kühlen sichern Erde! Wie wollte ich den Meeresschaum begrüßen der hinter meines Schiffes Bahn des Laufes Wuth bezeichnet, er wär ein Zeichen mir daß ich aus aller Qual noch selbst entfliehen könnte; als Bettler wär ich reicher in der Fremde, als hier mit allem was mir mit mäßig milder Hand ein unbekannter Vater hat verliehen. Warum bleibt er mir unbekannt, warum soll ich auch dieses ganz natürlichen Gefühls entbehren, dem, der mich in das Leben hat gesetzt, mit bitterm Vorwurf für dies schmählige Geschenk zu danken.

AHASVERUS. Bedenke junger Mann, was du[183] hier sprichst, es hörts der Vater Himmels und de Erde, der auch dein Vater ist und deines Vaters Vater.

CARDENIO. Ich habe keinen Glauben mehr an ihn, seit Ehr und Liebe, meines Glaubens Stützen mir gebrochen. Ich möchte dir wohl sagen wie mich die Ehre und die Liebe hat betrogen, doch ich vermag es nicht und du verstehst es nicht.

AHASVERUS. Sprich dich nur aus mein Sohn es hebt dir eine Last vom Herzen! Ich deute alles mir so gut ich kann.

CARDENIO. Sieh dieses stille Zimmer, deß Fenster hin auf eine reiche Landschaft blicken, die von der Menschen Fleiß mit Farben bunt geschmückt, und drüber steht ein schöner reicher Himmel bei Tag, bei Nacht. Sieh diese Zeichnungen, die Sternenkarten hier an allen Wänden zierlich aufgehangen, die ich verzweifelnd an des Himmels Gnade niederreiße, Er reißt sie herab. denn alle mahnen mich an jene reichen Stunden, wo mit lebend'gem Glanz Gedanken an Gedanken im Wettspiel eifersüchtger Fechter mit ewig neuem Stoß sich prüften. Mich fand die Morgenröthe schon bei meinen Büchern, sie hörte meinen Sang und schnell ward aus dem vielgelobten Schüler ein jugendlicher Lehrer, dem sich verehrend alle die ein eignes kühnes Streben hegten mit heftger Freundschaft angereiht. Mit jedem guten Kopf der schwankend stand in seinem Unternehmen, war ich bereit die Zweifel kühn[184] zu theilen daß er an meinem guten Glauben sich möcht stärken und sich verstehen lerne. Es schien, als wenn die Wissenschaft hier neuen Lauf gewonnen, der träge Buchstab wurde Geist-durchdrungen, in allem Leben wurde Freude, und Kühnheit ward in allem Denken. Manch greises Haupt kam her zu mir, sich Raths in wicht'gen Dingen zu erholen und staunte meine Jugend an, mein rasches Wesen. O Seligkeit, wenn ich den Lauf der neu entdeckten Sterne mit meiner Formel kühnlich aufgelöst. Ich war kein Stubensitzer denn weil ich nie studirt, als zum entdecken, so blieb mir viele Zeit um schwimmend, ringend, tanzend, fechtend den Leib kräftig und gewandt zu bilden – mir konnte keiner widerstehn und keiner kam mir gleich in diesen Künsten.

AHASVERUS. So wurdest du ein Mensch, der seine Welt verstehn und mit ihr leben konnte.

CARDENIO. Da kam Philosophie mir in den Kopf, es gabs die Zeit, ich lernte erst der Menschen Kräfte, dann ganzer Völker Geist umfassen, die Tiefe die mich erst erschreckt, entzückte mich wie der Geliebten Auge; unschuldig schloß ich sonst mich einem an, der mich berührt in gleichem Streben und Gefühl, ich wollt ihn nie beherrschen, mir selber wollt ich ein Genüge thun, und herrschte ich, so wars mir unbewußt. Jetzt hob ich schnell mich über alle und wollte mich erheben, ich wollte mir als Gottes Ebenbild erscheinen[185] und zu gewissem Zweck sie alle leiten, und hatte doch nicht kaltes Blut den kleinsten Widerspruch zu tragen, da Gott uns all erträgt, und da wir alle ihn ertragen müssen, der mit uns spielt in wunderbaren Launen.

AHASVERUS. Du frevelst!

CARDENIO. Ich bin mir ganz bewußt daß ich viel Großes und viel Gutes wollte, indem ich meinem vielgeliebten Vaterlande geschickte muth'ge Diener auszubilden trachtete, doch mich ergriff wie Gift das mindeste Mißlingen, da oft von tausend Samenkörnern nur ein einziges zum Keimen kommt und dieses eine doch der Mühe reichlich lohnt. Doch eben jene innre Ehre, die mich emporgetrieben, sie ließ mich einsam stehn, ich ärgerte mich jeglicher verlornen Mühe und jeglicher Verkehrtheit, und was mein Rath, mein Beispiel nicht vermocht, das wollt ich mit Gewalt erzwingen. Die mich nicht näher kannten, mußten mich für einen Zänker halten, aus nichts kam mir der Grund des Streites, weil ich das öde Nichts im Menschen haßte.

AHASVERUS. Du dachtest nicht mein Sohn daß auch die Welt aus Nichts geschaffen.

CARDENIO. Es schützte mich der Ruhm, der mit der lächerlichen Übertreibung so leicht in literarischen Posaunen das Lob vieljähr'ger Arbeit eines Volkes einem Haupte schenkt. Ich glaubte mich so groß,[186] so fest in mir begründet, – ich hatte nie geliebt – weil ich kein Mädchen meiner werth gehalten.

AHASVERUS. Das nenne ich Philosophie, die abschätzt, was sie nimmermehr erkennen kann.

CARDENIO. Ach da erschien Olympie – mir wird so weh und so beklommen, als hätte sich die Riesenschlange mir um den Hals gelegt und meine Augen sprängen aus – fort – Alter – fort – ich dreh den Hals dir um, wenn du nicht weichst – wie wagst du so mich anzusehn im Schmerz?

AHASVERUS. Du willst, daß ich dich jetzt verlasse, ich muß gehorchen, doch kommt bald eine Zeit wo du nach mir verlangst, jetzt warn ich dich, darum bin ich gekommen, die Häscher suchen dich, du bist angeklagt daß du den Spieler umgebracht. Bewahre dich der bessern Zeit wo du gebessert leben wirst. Ab.

CARDENIO. Die beßre Zeit ist wie die goldene, die vergangene, von der sich gar nichts sagen läßt; wo Menschen mit den Menschen hausen, da geht es stets zum Schlechteren hinunter. Wofür die Welt mir sollte einen Ehrenorden geben daß ich sie von dem Ungeheuer befreite, das jährlich eine Zahl von Jünglingen, wie jener Minotaurus frech verschlang, um Lebens-Unterhalt und Ruh mit leicht gewandter Karte schlau betrog, das wird bestraft – und das bestrafet keiner wie ich muß untergehn. Ich will Gerechtigkeit auf diese Erde bringen, ich war das Richtschwert,[187] das den Irrwahn falscher Grübelei, des Spielers Trug des Juden Schelmerei, des Pred'gers Laster hat bestraft, auch falsche Liebe will ich noch bestrafen – Lysander du mußt untergehn, wenn du nicht stehst in eines Höhern Schutz.

EIN DIENER kommt. Lysander wird in dieser Nacht gewiß nach Hause kehren.

CARDENIO. Schon gut. Diener ab. In dieser Nacht, da kehret er zurück zu süßem Gruß, schon träumet seine Seele von der Nacht und drängt sich durch den mühevollen Tag; in dieser Nacht, da denkst du was Natur und Liebe mir beschied, durch falsche Schmeichelei mir ganz zu rauben, wer weiß, wie viel schon deine Falschheit dir gewann. Es kann nicht sein denk ich mich neben ihm, und sie hat mich geliebt, sie denkt vielleicht in seinem Kuß an mich. Ich wär, Olympie, nicht deiner Liebe werth, wenn ich dem Räuber dich jetzt überließe. – Komm du geprüfter Stahl aus der bescheidnen Scheide, vorleuchtend strahlst du wie ein Blitzstrahl durch das Zimmer und deines Spiegels Schimmer laufen an den Wänden. Solingen hat dich mir geschmiedet und keiner dachte wohl von allen rusigen Gesellen, daß du gewürdigt seist für solche Hand, doch die geheime Ahnung trieb sie, rascher im Wechselschlag das glühende Metall zu binden, und all die Schläge, die daraus gefallen, die theilt es wieder aus in kalter Wuth. Wie seh ich aus in dieser blanken[188] Klinge, so wild verzogen, welcher freud'ge Geist ergreif mich jetzt, wo ich sie in der Hand mit Grimm erschwinge, es saust die Luft wie bei der Engel Fall die Gott herabgestürzt und die nun fühlen, daß doch der Himmel machtlos sei zum Glück und stark zum Leiden, da er die liebsten Kinder nicht bewahren, vom Bösen nicht abhalten konnte. Gutes Schwert, wir sehen uns in dunkler Stunde wieder. Er steckt es in die Scheide. He da Diener kommt. mach Feuer im Kamin.

DIENER. Mein gnädger Herr, es ist ja Sommerzeit.

CARDENIO. Mir nicht, mich friert, mach Feuer schnell. Der Diener macht Feuer an und geht ab. Die Erde wird mein Bett, unstät und flüchtig werd ich drüber irren, da soll mich nichts begleiten, was dem bessern Leben war bestimmt; nicht diese Blätter, die geträumt zu ihr, als ich zum erstenmal sie angeblickt, wie strömte da mein Glück in tausend Worte aus, ich fühlte mit der ganzen Frühlingswelt. Die ihr im Feuer seid geboren, löst euch im Feuer auf; da euch kein Wetterstrahl zum Himmel trägt, verbrennet im gemeinen Feuer, das jedem dient und jedem wehe thut. Du Zauberband, das sie mit schöner Hand um meine Laute hat gebunden, zeig dich im Feuer jetzt bewährt, du hast sie nicht gehalten, ein andrer Zauber muß sie mir verbinden. – Ihr Haare, die mein Glück mir in der Nacht vorm Anfang meiner Schmerzen schenkte, ihr[189] reget mir die Lust nach ihrer hellen Stirne und wißt doch nichts von ihr und sehnt euch zu ihr hin, im Feuer löset euer Leid, daß ihr dem lieben Haupte seid entrissen. Könnt ich ihr Bild, das mich an das Vergnügen auch erinnert, so aus dem Herzen brennen, das mich noch stört in meiner That, die Milde, die Güt! – mir wird zu Muthe, als trät sie eben vor Lysander, wo ich den Degen in die Brust ihm stoßen will und sie – auch sie durchbohrt mein Degen. – Es war doch nur ein Dunst aus den verbrannten Angedenken, die jetzt ein Häufchen Asche. Dies Häufchen Asche war mir lieb, jetzt blas' ichs spielend in den Wind, der meine Seufzer wie ein Durstender gierig trinkt und nimmer satt wird dieser Schmerzenskost, nimm diese letzten Schmerzensgelder auf – jag sie in das öde Meer; die nahe Wonne, die mir in letzter Abendröthe hell entgegen winket, die bleibet still in mir verschlossen, die bleibet mein. – Leb wohl Schmerzensdach, das mich schwer in diesen Tagen hat belastet, zum letztenmal leb wohl, ich seh dich nimmer wieder; noch einmal ihr starren Wände seh ich euch an, ihr Balken die bei meinen Tritten klingen, ihr wisset nichts von mir, ich weiß nichts von der Welt. Olympie und du mein gutes Schwert ihr seid mein einziger Gedanke jetzt, mein Schwert zeig mir den Weg, Olympie zu dir, und doch mich füllt mit Wehmuth dieser Gang.


Quelle:
Achim von Arnim: Sämmtliche Werke. Band 16, Berlin 1846, S. 179-190.
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