Das Wappen von Amsterdam

[259] Ich gieng einmal nach Amsterdam,

Auf der Faullenzer Straße,

Man fragt mich, ob ich faullenzen kann,

Ich sagte nein, und meint doch ja,

Ich sezt mich nieder und faullenzt da,

Es war wohl tausend Gulden werth,

Dafür kauft ich ein schönes Pferd,

Wars kein junges, wars ein alts,

Ohne Kopf und ohne Hals,

Ohne Schenkel, ohne Bein,

Auf dem Pferd ritt ich allein,

Auf dem Pferd ritt ich so lang,

Bis ihm gar der Bauch zersprang.

Flog heraus ein Göckerlein,

Krähte grob und krähte fein,

Hatt auf seinem Kopf ein Kamm,

Drauf stand das Wappen von Amsterdam.[259]


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 259-260.
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